Nachformfräsmaschine Bei Nachformfräsmaschinen, auf denen sowohl die Vorbearbeitung durch Schruppen wie auch die anschliessende Fertigbearbeitung durch Schlichten durchgeführt werden soll, sind Bauarten bekannt, bei denen für beide Arbeiten das gleiche Werkzeug verwendet wird. Für Schrupparbeiten wird dabei die an sich in drei Koordinaten frei bewegliche und unmittelbar von Hand geführte Schlichteinrichtung durch einen Feststellarm mit dem Maschinenständer verbunden, und die Vorschub- und Zustellbewegun- gen sind dem Werkstücktisch zugeordnet. Diese Bau art ist für schwere Schruppbearbeitungen nicht hin reichend stabil. Denn die Schlichteinrichtung muss in sich verhältnismässig leicht gebaut sein, um unmit telbar mit der Hand geführt werden zu können.
Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, für das Schruppen und das Schlichten je ein Werk zeug vorzusehen, dem jeweils ein eigener Fühler zugeordnet ist. Die beiden Werkzeuge, die in die sen Fall dem jeweiligen Verwendungszweck besser angepasst sind, werden wechselweise in Betriebs stellung gebracht und zu diesem Zweck in horizon talen Führungen am Maschinenständer verschoben.
Im Gegensatz hierzu ist gemäss der Erfindung eine Nachformfräsmaschine mit einem in drei Koor dinaten bewegbaren Tisch für Werkstück und Mo dell gekennzeichnet durch einen um eine horizontale Achse schwenkbaren Werkzeugkopf, an dessen zur Schwenkachse parallelen Seiten einerseits eine Auf nahmefläche für ein Vorbearbeitungswerkzeug, dem ein erster Taster zugeordnet ist, anderseits eine ein Werkzeug und einen zweiten Taster aufweisende Einrichtung zum Schlichten von Hand angeordnet ist, welche wechselweise durch Schwenken des Werk zeugkopfes in Betriebslage gebracht werden können. Dies ist ungleich einfacher als das horizontale Ver- schieben der Vorrichtungen am Maschinenständer.
Zudem ermöglicht es diese Bauart in vorteilhafter Weise, den Werkzeugkopf mit seinen beiden Stirn seiten am Maschinenständer und an einem Hilfs ständer zu befestigen. Man gelangt so zu einer be vorzugten Ausführungsform mit einem Maschinen gestell in Portalform, die für die Steifigkeit der Maschine besonders grünstig ist, und der Werkzeug kopf bildet einen beidseitig eingespannten Träger, hat also die für Durchbiegungen günstigste Form. Das Vorbearbeitungswerkzeug kann ein Fräser oder ein Bohrer oder auch als Stossapparat oder Schleif spindel ausgebildet sein.
Ordnet man gemäss einer weiteren Ausführungs form der Erfindung den dem Vorbearbeitungswerk zeug zugeordneten ersten Taster unmittelbar am Maschinenständer an, so ist er in hohem Mass unabhängig von den Erschütterungen, denen das Vorbearbeitungswerkzeug und der Werkzeugkopf beim Schruppen unterworfen ist. Das ist z. B. bei Fräswerkzeugen besonders wichtig, wenn der Taster als Fühler einer automatischen Steuerung ausgebildet ist.
Bei einer bevorzugten Weiterausbildung der Er findung liegen die Seiten des Werkzeugskopfes, wel che die Aufnahmefläche für das Vorbearbeitungs werkzeug und die Handschlichteinrichtung tragen, rechtwinklig zueinander, so dass der Werkzeugkopf zum Wechsel der Bearbeitungseinrichtung um<B>90'</B> geschwenkt werden muss. Dabei weist vorteilhaft bei betriebsbereitem Vortbearbeitungswerkzeug die Seite, welche die Handschlichteinrichtung trägt, nach oben.
Diese Anordnung ist sehr praktisch, weildann <B>C</B> ,die Handschlichteinrichtung nicht inden weiter oben ,genannten bevorzugten freien Portalraum einge schwenkt werden muss, ihre Abmessungen also unab- hängig von der beschränkten Grösse dieses Raumes sein können.
Im Falle dieser Ausführungsform weist demzu folge bei betriebsbereit eingeschwenkter Hand schlichteinrichtung die Seite, welche das Vorbear beitungswerkzeug trägt, nach unten. In dieser Stel lung kann dieses, besonders wenn hohe Werkstücke aufgespannt sind, hinderlich sein. Gemäss einer wei teren Ausführungsform der Erfindung ist daher (die Aufnahmefläche für das Vorbearbeitungswerkzeug als horizontale Führung ausgebildet, in der der Werkzeugträger (Spindelkopf) verschiebbar ist. Trägt dabei der Hilfsständer eine ähnliche Führung, die mit der Führung des Werkzeugkopfes in einer seiner Schwenkstellungen fluchtet, so kann das, Vorbear beitungswerkzeug vom Werkzeugkopf auf den Hilfs ständer geschoben werden, so dass bei betriebsbereiter Handschlichteinrichtung die leere.
Aufnahmefläche dem Tisch zugewendet ist.
Dies-. Ausführungsform in Verbindung mit der vorzugsweise abschwenkbaren Ausbildung des am Maschinenständer befestigten ersten Tasters hat zur Folge, dass der Raum über dem Tisch völlig frei gemacht werden, kann, so dass schwere Werkstücke mit einem Kran unbehindert senkrecht auf den Tisch abgesenkt und von ihm abgenommen werden können.
Weitere Merkmale ergeben sich aus der Be schreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfin dung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen: Fig. 1-3 eine Nachformfräsmaschine in Vorder ansicht, Grundriss und Seitenansicht mit betriebs bereiter Vorfrässpindel, Fig. 4-6 die gleiche Maschine in gleicher Dar stellung mit betriebsbereiter Handschlichteinrichtung. An einem Maschinengestell, das aus dem Ständer 10 und dem Hiffsständer 12 besteht, ist über eine Konsole 14 ein Tisch<B>16</B> für Werkstück<B>18</B> und Modell 20 in drei Koordinaten verschiebbar ange bracht. Die Verschiebung erfolg in bekannter Weise durch die Handräder 22 (quer), 24 (längs) und<B>26</B> (hoch). Auf dem rechten Teil des Tisches ist zur Aufnahme des Modells 20 ein Kreuztisch<B>28</B> mit den Handrädern 30 (quer) und 32 (längs) angeordnet.
Im oberen Teil der Maschine ist zwischen den Stän der 10 und den Hilfständer 12 ein Werkzeugkopf 34 um eine horizontale Achse. schwenkbar einge spannt. Der Hilfsständer 12 trägt an seiner Vorder seite eine horizontale Führung 36, welche mit einer Führung<B>38</B> des Werkzeugkopfes fluchtet, auf wel cher ein Spindelkopf 40 für das Vorfräswerkzeug 42 parallel zur horizontalen Schwenkachse verschieb bar ist (Fig. 1). Der Spindelkopf 40 kann in drei verschiedenen Betriebsstellungen festgestellt werden, die in Fig. 2 zum Teil gestrichelt dargestellt sind. Ausserdem kann er auf die Führung<B>36</B> des Hilfs ständers 12 aufgeschoben werden (Fig. 5). Bei dieser Stellung des Spindelkopfes können Werkzeuge für andere Bearbeitungen auf die Führung 38 aufgesetzt se gemäss dem Modell z. B.
Bohr-, werden, wenn Schleif-, Stossarbeiten o. ä. durchzuführen sind. Dem Vorfräswerkzeug 42 ist ein Taster 44 zu geordnet, der an einem schwenkbaren Arm 46 sitzt. Dieser Arm kann auf -einer Führung 48 horizontal in gleicher Weise wieder Spindelkopf 40 verschoben werden, wobei durch eine Stange 50 ein gleichbleiben der Abstand zwischen Werkzeug 42 und Taster 44 erreicht wird.
An dem Werkzeugkopf 34 ist ein Motor<B>52</B> vorgesehen, der über eine Wechselkupplung 54 und ein Schaltgetriebe 56 (Fig. 3) mit der Vorfrässpindel 42 verbunden ist. Durch das, Handrad<B>58</B> kann die Vorfrässpindel gehoben und gesenkt werden. Der Hebel<B>60</B> dient zum Lockern des, Werkzeugkopfes 34, wenn er verschwenkt werden soll, und zum Festklemmen. Die Schwenkung des Werkzeugkop fes ist durch zwei nicht dargestellte Anschläge be grenzt.
Auf einer wie die Führung<B>38</B> zur Schwenkachse ,des Werkzeugkopfes. 34 parallelen Seite, die zu der Fläche der Führung<B>38</B> im rechten Winkel liegt, trägt der Werkzeugkopf eine Handschlichtein richtung, deren Einzelheiten nur kurz beschrieben werden, da sie der Fachwelt seit langem bekannt sind. Diese Einrichtung ist am besten aus den Fig. 4 bis<B>6</B> zu erkennen. Sie besteht aus einem Balken<B>62,</B> der ein Schlichtwerkzeug 64 und einen Taster<B>66</B> trägt. Der Balken 62 ist auf einem Träger 68 ho rizontal verschiebbar, welch letzterer mit Lenkern <B>70</B> und einem Schieber<B>72</B> ein Parallelogramm<B>bil-</B> det. Der Schieber 72 ist in senkrechten Führungen am Warkzeugkopf 34 verschiebbar.
Durch diese Einrichtung erhält der Balken 62 eine freie Beweglich keit in allen drei Koordinatenrichtungen, wobei er stets parallel zu sich selbst verbleibt. Diese Ver schiebung wird von Hand durch eine Stange 74 be wirkt, die an einem Pantographen 76 bis 82 sitzt, mit dem der Balken 62 über eine Kupplung 84 ver bunden ist. Seinen Antrieb erhält das Schlichtwerk zeug 64 vom Motor<B>52</B> über Riementriebe, deren Verkleidungen mit 86 und<B>88</B> bezeichnet sind. Das Gewicht der gesamten Handschlichteinrichtung ist durch ein im Innern des Ständers<B>10</B> untergebrachtes ,Gegengewicht kompensiert, wobei die Kompensa tionswirkung durch ein Handrad<B>90</B> einstellbar ist. In Fig. 6 ist ausserdem ein Handrad 92 dargestellt, durch welches über ein Schneckengetriebe der Werk zeugkopf 34 geschwenkt werden kann.
Der Teil des. Tisches<B>1,6,</B> welcher das, Werkstück 18 trägt, erstreckt sich, wie aus Fig. 3 und 6 ersicht lich ist, in (den freien Raum zwischen dem Ständer <B>10</B> und den Hilfsständer 12 hinein.
Die Maschine dient in der in Fig. 1-3 dar gestellten Stellung zum Vorfräsen. Dabei ist der Handschlichtapparat nach oben abgeschwenkt und das Vorfräswerkzeug 42 befindet sich über dem Werkstück<B>18.</B> Wenn der Fühler 44 als automati scher Steuerfühler ausgebildet ist, so erhält der Tisch<B>16</B> seine Bewegungen üb#er ein nicht idarge- stelltes ISteueraggregat, durch welches die Spindeln der Handräder 22, 24 und<B>26</B> maschinellangetrieben werden. Die Querverstellung durch die Spindel des Handrades 22 ist durch die freie Öffnung zwischen ,dem Ständer 10 und dem Hilfsständer 12 begrenzt.
Eine Vergrösserung des Arbeitsbereiches in Quer richtung kann durch die seitliche Verschiebung des Spindelkopfes 40 in eine der drei Stellungen erreicht werden, die in Fig. 2 gezeigt sind. Der, Taster 44 nimmt an diesen Verstellungen teil, so dass der Abstand zwischen Taster 44 und Werkzeug 42 stets ,gleich bleibt. Um schwere Werkstücke auf den Tisch 16 aufbringen zu -können, wird der Spindelkopf 40 auf die Führung<B>36</B> am Hilfsständer 12 aufgeschoben und der Taster 44 nach hinten abgeschwenkt (Fig. 5).
Soll die Handschlichteinrichtung verwendet wer den, was in Fig. 4-6 dargestellt Ist, so wird eben falls der Spindelkopf 40 auf die Führung 36 aufge schoben, der Taster 44 nach hinten abgeschwenkt, und alsdann durch das Handrad<B>92,</B> Werkzeugkopf 34 um 90, geschwenkt, wodurch die Handschlicht einrichtung in Betriebsstellung kommt. Durch Be tätigen der Wechselkupplung 54 wird der Antrieb von dem Schaltgetriebe<B>56</B> auf den Riementrieb der Schlichtspindel, 64 umgeschaltet.