Giesswerk für flache oder halbrunde Stereotypieplatten Die Erfindung bezieht sich auf ein Giesswerk für flache oder halbrunde Stereotypieplatten, mit einem Schmelzkessel für das flüssige Metall.
Zum Giessen von flachen oder halbrunden Ste- reotypieplatten wird bekanntlich eine Dreistofflegie- rung aus Blei, Zinn und Antimon verwendet, an wel che mit Rücksicht auf ein gutes Gusserzeugnis hohe Ansprüche hinsichtlich der richtigen Zusammenset zung gestellt werden. Die verschiedenen Legierungs bestandteile werden aber in unterschiedlichem Mass vom Sauerstoff der Luft angegriffen. Zinn oxydiert dabei bekanntlich unter dem Einfluss der Luft leich ter als das Blei.
Zur Verringerung der Oxydation des teuren Zinns ist man daher gezwungen, mit möglichst niede ren Metalltemperaturen zu arbeiten. Dabei ist es nicht zu verhindern, dass der Metallspiegel kälter wird als der übrige Kesselinhalt und dabei Tempera turen annimmt, bei denen Antimon in festen Kristal len ausgeschieden und schliesslich mit der Krätze ab geschöpft wird. Diese Entmischung der Legierung wird besonders gefördert, wenn dabei das Metall sich selbst überlassen bleibt, d. h. keine Bewegung mit macht. Als Folge der Entmischung sammelt sich das spezifisch schwerere Blei am Boden des Kessels. Nachdem dort bei fast allen Giesswerken das Metall zum Guss der Platten entnommen wird, sind dadurch Fehlgüsse nicht zu vermeiden.
Man versuchte bereits, diesem Mangel durch den Einbau von Rührwerken abzuhelfen. Diese haben jedoch meist nur örtliche Wirkung und müssen eine verhältnismässig grosse Drehzahl besitzen, wodurch eine schädliche Wirbel bildung entsteht.
In der Praxis lässt es sich auch nicht verhindern, dass bei gesunkenem Metallstand die Flügel der Rührwerke aus dem Metallspiegel her austreten und Luft mit in die Schmelze einwirbelt. Ferner sind Einrichtungen bekannt, bei welchen langsam auf- und abgehende plattenförmige Schau feln die Wirbelbildung eines Rührwerkes vermeiden sollen, doch treten auch bei diesen bei sinkendem Metallstand die Schaufeln über die Oberfläche und verursachen schädliche Lufteinwirbelung. Zur Erzie lung dieser auf- und abwärtsgehenden Bewegung ist ausserdem ein erhöhter Aufwand erforderlich.
Diese Nachteile können erfindungsgemäss da durch behoben werden, dass im Schmelzkessel eine Umwälzpumpe angeordnet ist.
Zweckmässigerweise lässt man dabei das Metall durch eine entsprechend geformte Düse ausströmen. Durch Änderung der Lage der Düse mit Hilfe eines Schwimmers kann der Mischstrahl dem jeweiligen Metallstand im Kessel leicht angepasst werden, so dass ein oxydbildendes Aufreissen des Metallspiegels verhindert wird, der Metallspiegel aber doch in sol cher Bewegung gehalten wird, dass eine Abkühlung desselben und die bereits beschriebene Entmischung der oberen Metallschichten vermieden wird.
Besonders vorteilhaft wird die Umwälzpumpe gleichzeitig zum Fördern des Metalls in die Giess form verwendet. Dabei wird es nur notwendig, dass das Umwälzen während der kurzen Zeit der Füllung der Giessform und Verdichtung des Gusses durch einen Umschalthahn unterbrochen wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Schmelzkessel mit Umwälzpumpe, Fig. 2 und 3 das Giesswerk mit umschaltbarer Pumpe.
Im Schmelzkessel 1 eines nicht näher dargestell ten Giesswerks ist unterhalb des Metallspiegels eine Umwälzpumpe 2 angeordnet, welche am Druckstut zen ein düsenartiges Mundstück 3 aufweist. Letzteres ist gelenkig mit der Pumpe verbunden, wobei seine Lage, d. h. die Ausströmrichtung der Schmelze aus der Pumpe durch einen über ein Gestänge 5 damit verbundenen Schwimmer 4 selbsttätig verändert wird. Die Richtung des Strahls ist dabei zweckmässig so, dass ein Aufreissen der Oberfläche des Kesselin halts vermieden wird.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Ausführung gezeigt, bei der die Umwälzpumpe 2 gleichzeitig zum Fördern des Metalls in die Giessform herangezogen wird. Zu diesem Zweck ist am Druckstutzen der Pumpe ein Umschalthahn 9 vorgesehen, der eine Verbindung zur Leitung 7, zur Giessform und einen düsenförmi gen Ansatz 8 aufweist.
Vorderhalb der Düse 8 ist ein schwimmergesteuertes Leitblech 3 schwenkbar ange ordnet, mit dessen Hilfe der von der Pumpe geför derte Umwälzstrahl gerichtet wird. Während der Ruhezeiten und Giesspausen nimmt das Kücken 9 die Stellung nach Fig. 2 ein, so dass das Metall durch die Düse umgewälzt wird. Während der kurzen Zeit des Giessens einer Platte hingegen wird das Kücken 9 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung selbsttätig gebracht.
Die Erfindung ist nicht auf Metallschmelzkessel für Stereotypieplatten beschränkt, sondern auch für an dere Metallschmelzöfen geeignet. Gegebenenfalls kann die Umwälzpumpe auch in Verbindung mit einer schwimmenden Abdeckung im Schmelzkessel gemeinsam verwendet werden.