Verfahren zur Herstellung eines Etiquetts und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines selbstklebenden Etiquetts aus einem Streifen bestehend aus einem Band, das an der Unterseite mit einer Klebeschicht und einem diese Klebeschicht abdeckenden, wegnehmbaren Schutzbelag versehen ist.
Für die Herstellung von Etiquetten zur 33ezeich- nung von Waren ist die Benutzung einer Etiquettenpresse der allgemeinen Art, wie sie im USpatent 2 275 670 beschrieben ist, weitverbreitet im Ge brauch. Eine solche e Presse ist zur Aufnahme einer Rolle des Streifens ausgestattet, der markiert werden soll. Die Markierung findet unter Vorschub des Streifens vorzugsweise durch Pressen statt. Der Streifen kann aus Metall, aus Kunststoff oder einem anderen Material bestehen und ist zweckmässig mit einer Klebemasse versehen, damit das Etiquett nach der erfolgten Markierung leicht auf der Ware angebracht werden kann, die damit bezeichnet werden soll.
Die Anbringung der Klebemasse bringt Schwierigkeiten mit sich. Wenn der Streifen mit der Klebemasse versehen ist, lässt er sich nicht leicht von der Rolle abziehen. Auch der Vorschub des Streifens im Werkzeug und das Pressen des Etiquetts stossen auf Hindernisse.
Infolgedessen ist es, wenn der Streifen auf der Unterseite die Klebemasse trägt, vorteilhaft, einen Schutzbelag auf der Klebemasse zu verwenden. Dieser Schutzbelag kann aus einem dünnen Blatt aus Polyäthylen oder einem anderen Material bestehen, das eine geringe Haftfestigkeit auf der Klebemasse besitzt. Der mit dem Blatt versehene Streifen kann dann leicht eingerollt, durch das Werkzeug vorgeschoben und nach dem Aufdruck der gewünschten Kennzeichnung oder irgendeiner anderen Markierung geschnitten werden.
Während aber der Schutzbelag die Schwierigkeiten beseitigt, die auftreten, wenn man keinen Schutzbelag benutzt, stellt seine Anwesenheit ein neues Problem, nämlich die Entfernung des Schutzbeiags von dem abgeschnittenen Etiquett, um die Klebeschicht freizulegen und das Ankleben des mit der Kennzeichnung versehenen Stiquetts auf Ider Ware zu ermöglichen. Da a der Schutzbelag sich über die ganze Unterfläche des abgeschnittenen Etiquetts erstreckt, war es bisher notwendig, von Hand aus eine Ecke des Belags mit dem Fingernagel oder einem geeigneten Hilfsmittel abzubiegen, bis das Blatt erfasst und ganz abgezogen werden konnte.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil und erleichtert die Entfernung des Schutzbelags.
Zu diesem Zweck ist das Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Querschnitt ausgeführt wird, der nicht tiefer geht als durch das Band, und dass im Abstand von diesem ausserhalb des herzustellenden Etiquetts ein zweiter Querschnitt ausgeführt wird, der vollständig durch den Streifen geht, wodurch ein Anhang gebildet wird, mit dessen Hilfe man den Schutzbelag entfernen und die Klieheschicht des Etiquetts freilegen kann.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verf ah- rens besitzt erfindungsgemäss zwei im Abstand von- einander angeordnete Schneidvorrichtungen, die je weils ein Messer und eine Gegenfläche aufweisen, zwischen welchen der Streifen vorschiebbar ist und Betätigungsmittel vorhanden sind, um die Messer und die zugeordneten Gegenflächen in bezug aufeinander zu bewegten, wobei die Schuktiefe des einen Messers begrenzt ist.
Diese Vorrichtung kann in die Rtiquettenpresse eingebaut werden Sie versieht das vom Streifen ab getrennte Etiquett mit einem Vorsprung, der von Hand aus erfasst werden kann und mit dessen Hilfe sich der Schutzbelag leicht und einfach von dem abgeschnittenen Etiquett entfernen lässt.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt darch eine Etiquettenpresse mit der eingebauten Vorrichtung zum Abschneiden des Etiquetts nach dem neuen Verfahren.
Fig. 2 ist ein teilweiser Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1.
Fig. 3 stellt eine Vorderansicht nach der Linie 3-3 der Fig. 1 in grösserem Masstab dar.
Fig. 4 bringt einen Querschnitt nach der Linie 44von Fig. 3.
Fig. 5 ist ein Qulerschnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 3.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt nach der Linie 6-6 in Fig. 4, und
Fig. 7 lässt in perspektivischer Darstellung an einem abgetrennten Etiquett erkennen, wie der Schutzbelag entfernt werden kann.
Das in den Fig. 1-6 dargestellte Werkzeug weist einen langgestreckten Oberteil 12 und einen durch die Hand beweglichen, daran drehbar befestigten Unterteil 13 auf. Ein Streifen 14 des zu markierenden Materials ist so angeordnet, dass er im Oberteil 12 der Länge nach geführt wird. Der Streifen 14 wird von einer Rolle 16 abgezogen, die in einem Magazin 17 gelagert wird, welches nahe am rückwärtigen Ende des Oberteils 12 eingebaut ist. Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, besteht der Streifen 14 aus einem Band 21 aus Metall oder Kunststoff, dessen Oberfläche 22 die Prägung oder eine andere Markierung aufnimmt, aus einer darunter liegenden Klebstoffschicht 24 und einem Schutzbelag 26 für die Klebstoffschicht 24, die aus Polyäthylen oder dgl. hergestellt ist.
Die Markierung wird dem Streifen 14 beim Durchgang durch geeignete Stempel 28 aufgedruckt, die im Oberteil 12 angebracht sind. Die Prägung findet statt, wenn der Unterteil 13 gegen den Oberteil 12 durch einen Druck mit der Hand gepresst wird.
Ein Stift 29 am Unterteil 13 überträgt den Pressdruck auf einen gleitenden, die Stempel gegeneinander schiebenden Teil 31, und dadurch wird die Markierung des Streifens 14 hervorgerufen. Nach jeder solchen Pressung wird der Streifen 14 mittels einer Vorschubrolle 32, eines Zahnrads 33 und einer Sperrklinke 34 weiter bewegt. Eine weitere Erklärung erscheint überflüssig, da alle Einzelheiten aus den USpatenten 2 275 670 und 3 006 451 in Bezug auf Konstruktion und Betrieb entnommen werden können.
Ähnlich wie bei anderen Etiquettenpressen wird nach dem Bedrucken des Streifens 14 das vordere Ende 36 von dem übrigen Streifen abgetrennt, um das Etiquett 37 zu gewinnen. Es sind verschiedene Typen von Abschneideeinrichtungen beschrieben worden, die alle so arbeiten, dass sie den Streifen 14 quer durchschneiden, wie die Schnittlinie 38 in Fig. 7 zeigt. Bei einem solchen Schnitt besteht aber die vorerwähnte Schwierigkeit der Ablösung des Schutzbelags 26 vom Band 21, um die Klebeschicht freizulegen.
Das Schneidsystem beseitigt den Nachteil durch Anwendung eines zweistufigen Schnittes. Erstens ist eine vollständige Abtrennung vorgesehen, beispielsweise nach der Linie 38, wodurch das Etiquett 37 selbständig wird. Ausserdem erfolgt ein Schnitt 39 quer zum Streifen, parallel und nahe zur Schnittlinie 38. Dieser Schnitt durchtrennt das Band 21, lässt aber den Schutzbelag 26 unbeschädigt. Der Teil des Etiquetts zwischen der Linie 38 und dem Schnitt 39 bildet einen Anhang 41, der leicht mit einer Hand erfasst und durch Festhalten des dem Anhang be nachbarten Teiles des Etiquetts mit der anderen Hand abgezogen werden kann. Der Benutzer kann einfach den Anhang 41 nach abwärts biegen, wie es in Fig. 7 gezeigt ist, und so mit dem Anhang 41 den ganzen Schutzbelag vom Etiquett entfernen.
Zum Abschneiden des Etiquetts längs der Linie 38 können verschiedene Einrichtungen benutzt werden. In den Zeichnungen ist die Kombination des Abtrennmessers mit dem Schlitzmesser als eine am Vorderende des Oberteils 12 eingebaute Einheit dargestellt. Der Oberteil 12 ist mit einem nach abwärts gebogenen Flansch 43 ausgestattet, der an der Stelle, wo der Streifen 14 das Werkzeug verlässt, über dem Streifen endet. Die untere Fläche des Streifens wird nach dem Verlassen der Prägstempel von einer Platte 44 getragen, und ein Streifenführer in Form einer Blattfeder 46 dient dazu, den Streifen richtig durch das Schneidmesser und das Schlitzmesser zu leiten.
An dem Flansch 43 ist ein Abstandhalter 48 befestigt, der einen Zapfen 49 so angeordnet enthält, dass er in eine im Flansch vorgesehene Ausnehmung eingreift. Der Abstandhalter 48 bedeckt praktisch den ganzen Flansch und ist daran durch Schrauben 51 befestigt. Die untere Fläche des Flansches ist mit einer nach vorne gebogenen Lippe 52 versehen. Die Schrauben 51 werden auch dazu benutzt, eine Stützplatte 53 an dem Unterteil 13 des Werkzeugs festzuhalten. Die Platte 53 hat rechteckige Form und überdeckt das Vorderende des Werkzeugs. Sie ist mit einem Querschlitz 54 versehen, durch den der Streifen 14 heraustreten kann. In der Mitte des Querschlitzes 54 erstreckt sich nach oben ein senkrechter Schlitz 56. Die Platte 53 weist am unteren Ende in der Mitte einen weiteren vertikalen Schlitz 57 auf.
Wie aus den Fig. 4 und 6 hervorgeht, sind die Ober und die Unterkante 58 8 und 59 des Schlitzes 54 abge- schrägt oder spitz zulaufend, um die nachstehend zu beschreibende Schwerwirkung des Streifens zu erleichtern. Die Blattfeder 46 hat ein umgebogenes Ende, das an der Stützplatte 53 befestigt ist.
Gleitend an der Förderfläche der Stützplatte 53 ist das Schneidmesser 61 angebracht, das eine rechteckige Platte mit einem quergeneigten Schlitz 62 dar stellt, der eine scharfe Kante 60 besitzt, und durch den der Streifen 14 hindurch geht. Im Schneidmesser 61 ist eine rechteckige Öffnung 63 vorgesehen, die mit dem Schlitz 57 in der Stützplatte 53 zusammenfällt. Auch vertikale, verlängerte Öffnungen 64 sind vorgesehen, die mit den kreisrunden Öffnungen 66 in der Platte 53 zusammenwirken. Weitere Öffnungen 67 sind im Oberteil des Schneidmessers vorhanden und dazwischen liegt eine zur Aufnahme einer Schraube bestimmte Bohrung 68.
Das Schneidmesser 61 kann längs der Stützplatte 63 vertikal gleiten. Der Streifen 14 ragt durch die Schlitze 54 und 62 der Platte und des Messers heraus. Durch das Zusammenwirken der scharfen Kante 60 gegen die untere Kante 59 der Platte wird eine Scherwirkung hervorgerufen.
An der Vorderseite des Messers 61 über dem Schlitz 62 ist eine Zwischenplatte 71 angeordnet, die nach rückwärts gerichtete Ausläufer 72 besitzt, welche in Öffnungen 67 des Messers 61 eingreifen. A4hn- liche, nach vorwärts gerichtete Ausläufer sitzen in Öffnungen 73 einer Teilschnittklinge 74. Diese Teil schnittklinge hat rechteckige Form, besitzt eine für die Aufnahme einer Schraube bestimmte Bohrung 76, und weist eine scharfe Unterkante 77 auf, die oberhalb des Streifens 14 liegt. Eine Schraube 78 hält die Klinge 74, die Platte 71 und das Messer 61 zusammen, damit diese Teile eine gemeinsame Bewegung ausführen. Das Ende der Schraube ragt in den vertikalen Schlitz 56 der Stützplatte 53.
Unter der Teilschnittklinge 74 ist eine Ambossr platte 81 angebracht. Die Ambossplatte hat rechtekkige Form und ist vom Messer 61 durch eine Unter lagscheibe 82 2 getrennt. Nieten 83 gehen durch die Ambossplatte, die Unterlagscheibe und die Öffnungen 66 der Stützplatte e 53, sowie durch die verlängerten öffnungen 64 des Messers 61, so dass sich das Messer 61, da es einen Teil des vernieteten Blocks bildet, im Verhältnis mit den anderen Teilen in der Ausdehnung der Öffnung 64 bewegen kann.
Die Oberkante 84 der Ambossplatte 81 ist mit einer Vertiefung 86 versehen, die genügend weit ist, um den Streifen 14 aufnehmen zu können. Die Vertiefung ist nicht so breit wie die Klinge 74. Die Tiefe dieser Ausnehmung 816 ist von Wichtigkeit, da sich die Klinge 74 mit dem Messer 61 abwärts bewegt.
Die Klinge 74 darf in Zusammenarbeit mit der Ambossplatte 81 nur denjenigen Teil des Streifens 14 durchtrennen, der oberhalb der Kante 84 liegt. Wenn beispielsweise der Schutzbelag 0,015 mm dick ist, wird man der Ausnehmung 86 zweckmässig eine Tiefe von 0,016-0,020 mm geben, um sicher zu gehen, dass der dickere Oberteil 21 des Streifens 14 durch, trennt wird, ohne in den Schutzbelag einzuschneiden.
Um die richtige Bewegung von Messer und Klinge zu gewährleisten, ist ein Hebel 87 vorgesehen, der drehbar durch einen Zapfen 88 am Oberteil 12 des Werkzeugs befestigt ist. Der Hebel 87 hat eine nach vorwärts gerichtete Nase 89, welche durch den Schlitz 57 der Stützplatte 53 hindurchgeht und in die Öffnung 63 des Messers 61 eingreift. Wenn der Hebel um den Zapfen 88 gedreht wird, bewegt sich das Messer 61 abwärts, wie es die gestrichelten Linien in Fig. 4 zeigen, bis der Streifen 14 vollständig durchschnitten ist. Gleichzeitig bewegt sich die Klinge 74 abwärts, bis die Unterkante auf die Ambossplatte stösst, wodurch der Teilschnitt 39 durch den Oberteil 21 des Streifens 14 erfolgt.
Der Hebel & 7 kann auf verschiedene Weise bletätigt werden. Beispielsweise wird ein Kontrolllied 91, das am Unterteil 13 des Werkzeugs angebracht ist, durch einen federbetätigten Knopf 92 vorgeschoben.
Der Knopf 92 liegt in der Ruhestellung zwischen dem Stift 29 und dem Stempeischieber 31, der die Markie- rung des Etiquetts veranlasst. Wenn der Knopf 92 niedergedrückt wird, wird d das Glied 91 verschoben, so dass die Betätigung der Presse beim Zusammendrücken der beiden Wterkzeugteile unterbleibt.
Der Teil 93 des Gliedes 91 bewegt sich in die Arbeitssteilung imlEingriff mit dem Hebel 87.
Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, dass das Etiquett 37 durch einen einzigen Handgriff, nämlich durch Eindrücken des Knopfes 92 und Zusammenquetschen der beiden Werkzeugteile, abgetrennt werden kann und dass das Etiquett gleichzeitig den Teilschnitt erhält, welcher den Anhang 41 erzeugt. Mit Hilfe dieses Anhangs ist es leicht möglich, zusammen mit dem kurzen Stück des Streifens 14 den ganzen Schutzbelag 26 des Etiquetts zu entfernen und dadurch die Klebeschicht 24 freizulegen.
PATENTANiSPRtJCHE
I. Verfahren zur Herstellung eines selbstklebenden Etiquetts aus einem Streifen bestehend aus einem Band, das an der Unterseite mit einer Klebeschicht und einem diese Klebeschicht abdeckenden, weg nehnabaren Schutzbelag versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Querschnitt ausgeführt wird, der nicht tiefer geht als durchldas Band (21) und dass im Abstand von diesem ausserhalb des hier- zustellen den Etiquetts ein zweiter Querschnitt ausgeführt wird, der vollständig durch den Streifen (14) geht, wodurch ein Anhang (41) gebildet wird, mit dessen Hilfe man den Schutzbelag (216) entfernen und die Klebeschicht (24)
des Etiquetts lt3, 7) freilegen kann.