Etikettierapparat
Das Hauptpatent bezieht sich auf einen Etikettierapparat mit einem Vorschubmechanismus für ein Band, das einen Trägerstreifen aufweist, der einen zum Abschneiden einzelner Selbstklebeetiketten dienenden Etikettenstreifen oder eine Reihe von fertigen Einzel-Selbstklebeetiketten trägt, mit einer Umlenkkante zum Ablösen des Etiketten streifens oder der Einzeletiketten vom Trägerstreifen und mit einem Andrückorgan zum Andrücken je einer einzelnen Etikette auf einen zu etikettierenden Gegenstand, wobei dieser Etikettierapparat das Kennzeichen aufweist, dass ein gegenüber dem Gehäuse des Apparates federnd bewegliches Element vorgesehen ist, das mit einem Abstützorgan für den zu etikettierenden Gegenstand versehen ist und mit dem Vorschubmechanismus über eine nur in einer Richtung wirksame kinematische Verbindung gekuppelt ist, derart,
dass bei Andrücken des Abstützorganes gegen den Gegenstand durch die Bewegung des beweglichen Elementes auf das Gehäuse hin zunächst der Vorschubmechanismus in Vorschubrichtung betätigt und dann die kinematische Verbindung ylötzlich gelöst wird, so dass die Bewegung des beweglichen Elementes in ihrem letzten Teil, in dem das Andrücken der Etikette auf den zu etikettierenden Gegenstand stattfindet, schlagartig erfolgt.
Bei einer im Hauptpatent beschriebenen Ausfüh rungsform ist das Andrückorgan des Etikettierapparates eine Rolle, die federnd in einem unter einem Montageblock befestigten Support gelagert ist. Der Montageblock ist hierbei gehäusefest angeordnet und trägt gleichzeitig ein gehäusefestes Schermesser, welches zum Abschneiden einer bedruckten Etikette von dem vom Trägerstreifen losgelösten Etikettenstreifen mit einem am Hebel in der Nähe der Umlenkkante angeordneten Schermesser zusammenarbeitet.
Zum Aufbringen einer Selbstklebeetikette auf einen Gegenstand wird der in der Hand gehaltene Apparat mit dem am beweglichen Hebel angebrachten Abstützorgan auf die Oberfläche des zu etikettierenden Gegenstandes abgestützt und auf den Gegenstand niedergedrückt. Infolge der dabei bewirkten Hebelschwenkung wird der Trägerstreifen weitergezogen, so dass sich an der Umlenkkante ein Abschnitt des Etikettenstreifens vom Trägerstreifen löst. Ferner wird im gleichen Arbeitsgang, sobald der Vorschub des Trägerstreifens infolge der entsprechenden Ausbildung des vom Hebel betätigten Vorschubmechanismus zum Stillstand gekommen ist, der über das Schermesser hervorragende Abschnitt des Etikettenstreifens abgeschnitten und durch das als Rolle ausgebildete Andrückorgan auf die Oberfläche des Gegenstandes gepresst.
Schliesslich wird gleichzeitig durch eine Stempelvorrichtung die äussere Seite des Etikettenstreifens an einer erst im übernächsten Arbeitsgang abgeschnittenen und aufgeklebten Stelle bedruckt.
Um die abgeschnittene Etikette vollständig, d.h. über ihre ganze Fläche, auf den zu etikettierenden Gegenstand aufzupressen, ist es bei der im Hauptpatent beschriebenen und dargestellten Ausführungsform notwendig, nach der Bewegung des Niederdrückens des Apparates auf den Gegenstand bei niedergedrücktem Apparat eine ziehende Bewegung auszuführen, um das Andrückorgan, d.h. die Andrückrolle, mit Druck über die bereits längs einer Kante an der Oberfläche des Gegenstandes haftende Etikette zu ziehen.
Nachteilig ist hierbei, dass die beiden aufeinanderfolgenden Bewegungsabläufe einen bei der Etikettierung einer grossen Zahl gleichartiger Gegenstände ins Gewicht fallenden Zeitverlust verursachen und dass bei zu frühem Ausführen der Zieh- und Anpressbewegung, d.h. bei Ziehen des Apparates, bevor die Etikette abgeschnitten und ihre Vorderkante auf den Gegenstand aufgepresst ist, die Etikette nicht auf die gewünschte Stelle des Gegenstandes zu liegen kommt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei rasch aufeinanderfolgenden Etikettierbewegungen die Stempelfarbe nicht ausreichend trocknen kann, so dass der Stempeldruck beim Ziehen des Andrückorgans und des Abstützorgans über die Etikette verschmiert wird. Um dieses zu vermeiden, weisen die als Rolle ausgebildeten, im Hauptpatent dargestellten Andrück- und Abstützorgane Umfangsrippen oder Umfangsrillen auf, welche die Etikette nur an den Stellen der Zwischenräume zwischen den auf die Etikette aufgedruckten Zeichen auf den Gegenstand drücken. Dadurch wird aber eine in vielen Fällen nur unzureichende Haftung der Etikette auf dem Gegenstand bewirkt, insbesondere weil die Vorder- und Hinterkante der Etikette nicht auf ihre ganze Kantenlänge angepresst werden können, abgesehen davon, dass die einzelnen Zeichen nicht beliebig nahe nebeneinander angeordnet werden können.
Zudem ist es auch erforderlich, den Apparat präzise zu führen, damit die Rippen tatsächlich die Zwischenräume der Zeichen und nicht die Zeichen selbst überstreichen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die angeführten Nachteile zu vermeiden und insbesondere zu erreichen, dass zum Etikettieren nur eine einzige Bewegung notwendig ist, ein Verschmieren der auch beliebig nahe nebeneinander aufgedruckte Zeichen aufweisenden Etikette mit Sicherheit vermieden ist und die Etikette längs ihrem gesamten Randgebiet fest auf den zu etikettierenden Gegenstand angedrückt wird.
Erfindungsgemäss ist der Etikettierapparat dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückorgan als elastisches Kissen ausgebildet ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines kissenförmigen Andrückorgans mit einem Teil eines geöffneten Gehäuses, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 das Andrückorgan der Fig. 1 zusammen mit einem beweglichen Hebel in der Stellung beim Andrükken einer Etikette;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines kissenförmigen Andrückorgans;
Fig. 4 und Fig. 5 das an einem beweglichen Hebel angebrachte Andrückorgan der Fig. 3 in Draufsicht bzw.
in einem Längsschnitt;
Fig. 6 und Fig. 7 eine weitere Ausführungsform eines kissenförmigen, an einem beweglichen Hebel angebrachten Andrückorgans in Draufsicht bzw. in einem Längsschnitt;
Fig. 8 eine Variante des Andrückorgans der Fig. 6 und 7, in Draufsicht und im Schnitt;
Fig. 9 ein federndes Anschlagorgan für das Andrückorgan der Fig. 3 bis 8, in Seitenansicht bei geöffnetem Gehäuse;
Fig. 10 und Fig. 11 die Anordnung der Fig. 7 mit dem Anschlagorgan der Fig. 9 beim Andrücken einer Etikette mit gekipptem Apparat bzw. waagrechtem Apparat;
Fig. 12 ein als Wippe ausgebildetes, am Gehäuse angebrachtes Andrückorgan in Seitenansicht bei geöffnetem Gehäuse.
In den Fig. 1 und 2 ist ausschnittweise der vorderste Teil eines Etikettierapparates dargestellt, wie er bezüglich der übrigen Teile im Hauptpatent beschrieben ist. Anstelle der im Hauptpatent beispielsweise vorgesehenen Andrückrolle ist gemäss Fig. 1 an einem umgebogenen Teil der Stirnwand 3, die längs einem Teil des Randes einer Seitenplatte 2 des Apparategehäuses verläuft, ein Andrückkissen 101 angebracht. Das Kissen 101 besteht aus einem elastischen Material, z.B. einem geschlossene Poren aufweisenden Gummi- oder Kunststoffkörper, und ist mit einer Aussparung 102 versehen.
Die Aussparung 102 befindet sich im Gebrauch des Apparates direkt oberhalb des Aufdrucks der auf einen Gegenstand angedrückten Etikette, so dass die Etikette über eine rahmenartige Fläche, die sich bis mindestens zum oberen und unteren Rand der Etikette erstreckt, auf den Gegenstand gepresst wird, der Aufdruck der Etikette vom Kissen 101 aber nicht berührt wird. Unmittelbar hinter dem Kissen 101 ist ein Schermesser 51 angeordnet, das über eine Blattfeder 52 und ein an der Seitenplatte 2 angeschraubtes Stück 103 eines ungleichschschenllligen Winkelprofils an der Seitenplatte 2 befestigt ist. Mit 76 ist die untere Kante der Seitenplatte 2 bezeichnet.
In Fig. 2 sind ausschnittweise wiederum der Apparateteil der Fig. 1 und zusätzlich ein an seinem vorderen Ende ein als Rolle ausgebildetes Abstützorgan 10 tragender, beweglicher Hebel 8 mit zwei einander gegenüberliegenden Wangen, von welchen in Fig. 2 eine Wange 13 ersichtlich ist, dargestellt. Die Funktion dieses Hebels, der auch eine nicht dargestellte Umlenkkante für einen mit einem Etikettenstreifen versehenen Trägerstreifen trägt, im Zusammenhang mit einer Vorschubvorrichtung für den Trägerstreifen ist im Hauptpatent eingehend erläutert und braucht deshalb hier nicht nochmals beschrieben zu werden.
Der Hebel 8 bzw. die Wange 13 ist in der beim Andrücken einer bereits vom Etikettenstreifen abgeschnittenen Etikette 104 auf die Oberfläche 79 eines Gegenstandes vorliegenden Stellung dargestellt, in welcher die Etikette 104 auch mit einem vorgängig aufgebrachten Aufdruck 105 versehen ist. Zum Abschneiden der Etikette 104 vom nicht dargestellten Etikettenstreifen arbeitet das an der Seitenplatte 2 befestigte Schermesser 51 mit einem weiteren, am Hebel 8 angebrachten Schermesser 50 zusammen. Die Schneidkante des Schermessers 50 verläuft senkrecht zur Wange 13, während diejenige des Schermessers 51 geneigt ist, damit sie beim Schneidvorgang einen Winkel mit der Schneidkante des Schermessers 50 bildet. Zur Führung des Schermessers 51 ist an mindestens einem Ende des Schermessers 50 ein kleiner, leicht gebogener Führungsfortsatz 50' vorgesehen.
Das Schermesser 50 ist so ausgebildet, dass die abgeschnittene Kante der Etikette nicht an dessen Schneidkante hängen bleiben kann oder beim Gleiten nach unten nicht aufgebogen wird. Zu diesem Zweck ist das Schermesser 50 an seiner Schneidkante angeschrägt und gegen unten nach hinten abgesetzt.
Dies ist deshalb von Wichtigkeit, weil wegen des oberen Schneidmessers 51 der hintere Rand des Kissens 101 sich nicht so weit nach hinten erstrecken kann, dass er sich auch auf die abgeschnittene Kante der Etikette 104 anpresst. Infolge des ungehinderten Niederfallens der abgeschnittenen Etikette legt sich aber auch diese Kante satt auf die Oberfläche 79 des Gegenstandes an.
Im Gebrauch muss nun der Etikettierapparat nach Aufsetzen der Abstützrolle 10 nur noch wie ein Stempel auf den zu etikettierenden Gegenstand niedergedrückt werden, was ein sehr rasches Arbeiten und ein präzises Anordnen der Etiketten erlaubt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann der Aufdruck 105 der Etikette nicht verschmiert werden, da er sich vollständig im Bereich der Aussparung 102 befindet und da eine translatorische Bewegung des Apparates zum Andrücken der Etikette nicht mehr nötig ist. Das Abstützorgan 10 kann eine glatte Oberfläche ohne Rippen oder Rillen aufweisen und kann auch in anderer Form als in derjenigen einer zylindrischen Rolle ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, das Andrückkissen am beweglichen Hebel 8 statt am festen Gehäuse des Etikettierapparates anzubringen, und zwar zwischen der am Hebel angeordneten Umlenkkante für den Trägerstreifen des Etikettenstreifens und dem am freien Ende des Hebels angeordneten Abstützorgan für den zu etikettierenden Gegenstand. Durch das Anbringen des Kissens an dieser Stelle werden zwei hauptsächliche Vorteile erzielt. Der eine Vorteil liegt darin, dass der bewegliche Hebel 8 kürzer dimensioniert werden kann als bei am festen Gehäuse angebrachtem Andrückkissen, so dass der Apparat handlicher wird. Der zweite Vorteil liegt darin, dass beim Entfernen und Wiedereinsetzen des Farbkissens der Stempelvorrichtung zwecks Nachfärbens das Andrückkissen nicht mit Stempelfarbe verschmutzt werden kann.
Wie im Hauptpatent beschrieben, ist die ein bewegliches Farbkissen aufweisende Stempelvorrichtung unmittelbar hinter dem Schermesser im festen Gehäuse angeordnet und befindet sich deshalb nahe dem gemäss Fig. 1 und 2 ebenfalls im festen Gehäuse angeordneten Andrückkissen, so dass beim Auswechseln des Farbkissens zur Vermeidung von Stempelfarbverschmut zungen besonders vorsichtig verfahren werden muss.
Da die an der Umlenkkante vom Trägerstreifen abgelöste und von den Schermessern abgetrennte Etikette auf die Unterseite des Andrückkissens zu liegen kommen muss, das Andrückkissen aber beim Aufpressen der Etikette auf den Gegenstand nach unten über den Hebel 8 bzw. seine seitlichen Wangen vorstehen muss, ist es zweckmässig, das Andrückkissen am beweglichen Hebel 8 schwenk- oder verschiebbar anzuordnen und seine Bewegung entsprechend der Hebelbewegung beim Aufbringen einer Etikette zu steuern.
In den Fig. 3 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen am Hebel 8 beweglichen angeordneten Andrückkissens dargestellt. Gemäss Fig. 3 weist ein Kissenträger 107 die Form eines mit zwei Scharnierhülsen 108 versehenen Scharnierlappens auf, auf dessen einer Seite das elastische, mit einer Aussparung 102 versehene Andrückkissen 101 angebracht ist. Gemäss Fig. 4 und 5 ist als Scharnierdorn für den Kissenträger 107 eine Achse 11 des rollenförmig ausgebildeten Abstützorgans 10 vorgesehen, das am freien Ende des die Wangen 12 und 13 aufweisenden, beweglichen Hebels 8 angeordnet ist. Der Kissenträger 107 mit dem Kissen 101 befindet sich demnach um die Achse 11 schwenkbar im Innern des Hebels zwischen den beiden Wangen 12 und 13.
In der Ruhestellung wird der Kissenträger 107 gegen eine Anschlagstange 109 gedrückt, wozu eine Schenkelfeder 110 vorgesehen ist, deren eines Ende gegen die Anschlagstange 109 abgestützt ist und die die Achse 11 einmal umschlingt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist die Feder 110 in der Mitte der Achse 11 angeordnet, wobei das Abstützorgan 10, das beispielsweise aus einem Kunststoffmantel für die Achse 11 besteht, zweiteilig ausgebildet ist. Zwischen den Wangen 12 und 13, von welchen in Fig. 5 nur die letztere sichtbar ist, ist ferner hinter dem Kissen 101 das Schermesser 50 angeordnet, das mit demjenigen der Fig. 2 übereinstimmt.
Hinter dem Schermesser 50 sind ebenfalls zwischen den Wangen eine Umlenkkante 48 für den mit dem Etiketten streifen versehenen Trägerstreifen 46 sowie eine drehbar gelagerte Querachse 23 zur Führung des Trägerstreifens angeordnet, wie dies im Hauptpatent beschrieben und dargestellt ist.
Zur Betätigung des in Fig. 5 nur teilweise dargestellten Etikettierapparates wird die Abstützrolle 10 auf den zu etikettierenden Gegenstand gedrückt. Das hiedruch bewirkte Schwenken des Hebels 8 mit der Wange 13 betätigt den Vorschubmechanismus für den Trägerstreifen 46, von welchem an der Umlenkkante 48 eine Etikette abgelöst und in Richtung des Pfeiles 111 zur Unterseite des Kissens 101 hin geschoben wird. Im weiteren Verlauf der Hebelbewegung beim Aufdrücken gelangt das im nicht dargestellten Gehäuse angebrachte andere Schermesser 51 (gestrichelt dargestellt) zum Schermesser 50 und schneidet die abgelöste Etikette ab.
Gleichzeitig stösst die als Anschlag ausgebildete Stirnwand 3 (gestrichelt dargestellt) auf den Kissenträger 107 und drückt diesen nach unten. Dadurch wird die nur auf der Unterseite des Kissens 101 befindliche, abgeschnittene Etikette vom Kissen auf den Gegenstand gedrückt.
Beim Wegheben des Etikettierapparates vom Gegenstand schwenkt der Hebel mit den Wangen 12, 13 wieder nach unten, so dass auch das Kissen 101 unter der Wirkung der Feder 110 nach oben in seine Ausgangslage schwenken kann.
In den Fig. 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform mit einem am beweglichen Hebel 8 angebrachten Andrückkissen dargestellt. Diese Ausführungsform entspricht im wesentlichen derjenigen der Fig. 4 und 5, jedoch ist ein Kissenträger 113 mit dem Kissen 101 nicht an der Achse 11 der Abstützrolle 10, sondern in den beiden Wangen 12, 13 des beweglichen Hebels 8 gelagert.
Hierzu weist der Kissenträger 113 zwei seitliche Zungen 114 auf, die in entsprechenden Aussparungen 115 der Wangen 12, 13 geführt sind. Zwei Schenkelfedern 116, die die Achse 11 umschlingen und einenends an der Anschlagstange 109 aufliegen, drücken den Kissenträger 113 mit ihren umgebogenen anderen Enden in der dargestellten schrägen Ruhelage nach oben gegen die Anschlagstange 109.
Bei der Betätigung des Etikettierapparates in der vorgängig geschilderten Weise drückt die als Anschlag ausgebildete Stirnwand 3 des Gehäuses auf den Kissenträger nach unten. Das Kissen 101, auf dessen Unterseite gleichzeitig in Richtung des Pfeiles 111 eine vom Trägerstreifen an der nicht dargestellten Umlenkkante abgelöste Etikette geschoben wird, macht zunächst eine kleine Schwenkbewegung aus der Schräglage in die parallele Lage und geht nachher parallel zur Wange 13 in die in Fig. 7 gestrichelt dargestellte Andrücklage, wobei der Kissenträger 113 in den Aussparungen 114 geführt ist.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsform liefert ausgezeichnete Andrückresultate. Zudem weist sie gegenüber der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 den Vorteil auf, dass ein Anstossen der vom Trägerband abgelösten, vorgeschobenen Etikette an der Unterseite des Kissens 101 und ein dadurch bewirktes Umbiegen des vorderen Etikettenrandes mit Sicherheit vermieden ist, was aus der Lage der Pfeile 111 in Fig. 7 und 5 ersichtlich ist.
Anstelle der Anschlagstange 109 können als Anschlag auch ausgestanzte und abgewinkelte Zungen der Wangen 12 und 13 vorgesehen werden.
Um in der Ausführungsform der Fig. 7 nur eine einzige Schenkelfeder 116 vorsehen zu müssen, kann gemäss Fig. 8 in der Mitte des Kissenträgers 113 ein kleiner Bügel 117 ausgestanzt werden. Die einzige Feder 116 wird an ihrem einen Ende nach oben statt, wie in Fig. 7 dargestellt, nach unten umgebogen und greift in den Bügel 117 ein, wodurch der Kissenträger nach oben gezogen wird.
Das Abstützorgan 10 kann bei allen beschriebenen Ausführungsformen drehbar ausgebildet sein. Dies ist aber nicht erforderlich, da die Etikette mit dem beschriebenen Apparat nicht aufgewalzt, sondern aufgedrückt wird. Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform kann das Abstützorgan 10 beispielsweise als zwischen den Wangen 12 und 13 angeordneter, z.B. mit Gummi gepolsterter Steg ausgebildet sein.
Wenn Etiketten an vertieften Stellen von Gegenständen angebracht werden sollen, beispielsweise auf der Oberseite von kleinen Behältern mit eingepresstem Dekkel wie kleinen Konservenbüchsen, treten bei der Betätigung des Etikettierapparates in einer der vorgängig beschriebenen Ausführungsformen gewisse Schwierigkei ten auf. Diese Schwierigkeiten werden dadurch verur sacht, dass der Etikettierapparat geneigt zur vertieften
Fläche, auf welcher die Etikette angebracht werden soll, gehalten werden muss und dass dann das Andrückkissen verglichen mit dem Abstützorgan zu wenig nach unten vorsteht. Eine einfache Abhilfe könnte darin bestehen, bei den in Fig. 5 und 7 dargestellten Ausführungsformen den gehäusefesten Anschlag für den schwenk- und/oder verschiebbar angeordneten Kissenträger derart nach un ten zu verlängern, dass das Kissen weiter nach unten gedrückt wird.
Diese Massnahme hat aber zur Folge, dass auch bei allen anderen Anwendungen des Etikettier apparates dieser geneigt, d.h. nach vorne gekippt werden müsste, damit das Abstützorgan beim Aufsetzen des
Apparates genügend weit eingedrückt würde, um ein einwandfreies Bedrucken der Etiketten zu bewirken. Bei der üblichen, mindestens angenähert waagrechten bzw.
zur zu etikettierenden Fläche parallelen Handhabung des
Apparates würde der Anpressdruck durch das Kissen aufgenommen, bevor der bewegliche, mit dem Abstützorgan versehene Hebel vollständig betätigt ist, so dass eine einwandfreie Betägigung der Druckvorrichtung verhindert würde.
Bei den nachfolgend anhand der Fig. 9 bis 12 beschriebenen Ausführungsformen des Etikettierapparates ist dieser Nachteil vermieden, und zwar dadurch, dass der gemäss Fig. 5 und 7 vorgesehene, gehäusefeste, als Wandteile 3 des Gehäuses ausgebildete Anschlag zur Betätigung des schwenkbar und/oder verschiebbar gelagerten Kissenträgers 107 bzw. 113 durch ein federndes, am Gehäuse befestigtes Element ersetzt ist. Gemäss Fig. 9 ist an der Stirnwand 3 des Apparategehäuses eine Blattfeder 121 befestigt, deren freies Ende 122 umgebogen ist. Die Blattfeder 121 ist hierbei stärker als die Schenkelfeder 110 (Fig. 5) bzw. die Schenkelfedern 116 (Fig. 7), welche die Kissenträger 107, 113 in die obere Stellung drücken. Die Blattfeder 121 ist aber so schwach, dass sie bei normalem Anpressdruck nachgibt.
Eine derartige Blattfeder ermöglicht es, dass das Kissen bei nach vorne gekipptem Apparat genügend weit nach unten gedrückt wird, damit ein einwandfreies Andrücken der Etikette auf den Gegenstand erfolgt. Anderseits gibt die Blattfeder bei der normalen, waagrechten bzw. parallelen Handhabung des Apparates nach, so dass der über das Abstützorgan auf den Gegenstand gedrückte bewegliche Hebel so weit zum Gehäuse hin bewegt werden kann, dass eine einwandfreie Betätigung der Druckvorrichtung für die Etiketten erfolgt.
In den Fig. 10 und 11 ist der bewegliche Hebel 8 gemäss der Ausführungsform der Fig. 7 in zwei Handhabungslagen teilweise dargestellt, wobei als Anschlag für den Träger 113 des Kissens 101 die Blattfeder 121 der Fig. 9 vorgesehen ist. In der bereits beschriebenen Weise ist der Kissenträger 113 zwischen zwei Wangen (nur die eine Wange 13 dargestellt) des Hebels 8 schwenkbar und verschiebbar gelagert, wobei der Kissenträger 113 in der Ruhestellung durch übersichtshalber nicht dargestellte Schenkelfedem gegen die Anschlagstange 109 gedrückt wird. Dargestellt sind ferner die Abstützrolle 10 und das eine Schermesser 50, während das obere, am Gehäuse angebrachte Schermesser weggelassen ist.
Aus Fig. 10 ist ersichtlich, dass auch bei gekippter Handhabung des Apparates das gestrichelt gezeichnete Kissen 101 so weit vorsteht, dass die Etikette fest auf die Oberfläche 79 des zu etikettierenden Gegenstandes ge drückt wird. Aus Fig. 11 ist dagegen ersichtlich, dass der bewegliche Hebel 8 (Wange 13) auch bei waagrechter
Handhabung des Apparates ganz eingedrückt werden kann, da unter dem Druck der Oberfläche 79 auf das
Kissen 101 die Blattfeder 121 nachgibt.
Ein weiterer Vorteil der dargestellten Ausführungs form liegt darin, dass sich die Bewegung des Kissens für den Abscheide- u. Andrückvorgang durch die Blattfeder
121 in günstiger Weise steuern lässt. Greift die Blattfeder
121 (Fig. 10, 11) mit ihrem gebogenen unteren Ende 122 etwas vor der Mittellinie des Kissenträgers 113 an, so wird dieser zunächst in der gleichen Schrägstellung, wie er sie in der oberen Endlage inne hat, nach unten gedrückt, was sich auf den Schneidvorgang der Etikette günstig auswirkt.
Da sich bei der Betätigung des beweglichen Hebels 8 (Wange 13) der Kissenträger 113 nicht geradlinig, insbe sondere senkrecht, sondern längs eines Kreisbogens bewegt, gleitet das gebogene Ende 122 der Blattfeder 121 bei der Abwärtsbewegung des Kissenträgers 113 auf diesem etwas nach hinten bzw. nach rechts (in der Darstellung der Fig. 10 und 11), so dass es am Ende der Bewegung hinter der Mittellinie des Kissenträgers 113 auf diesen drückt. Dadurch macht das Kissen 101 eine Kippbewegung, wodurch die hintere Kante des Kissens stärker nach unten gedrückt wird, insbesondere bei waagrechter Handhabung des Apparates (Fig. 11). Der hintere, vom Etikettenstreifen abgeschnittene Rand der Etikette wird also stärker auf die Oberfläche 79 angedrückt als der vordere Etikettenrand. Dies ist zur Erzielung eines einwandfreien Haftens der Etikette auf dem Gegenstand von beträchtlichem Vorteil.
Um das geschilderte Kippen des Kissens bzw. des Kissenträgers am Bewegungsende zu fördern, kann die untere Seite der Aussparungen 115 in den Wangen 12, 13 schräg ausgebildet sein, wie dies in den Fig. 10 und 11 dargestellt ist.
Zu erwähnen ist noch, dass in einer Variante der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform auch dieses Kissen 101 auf einem wippenartigen Kissenträger statt an der festen Stirnwand 3 angebracht werden kann.
Gemäss Fig. 12 ist eine als Träger für das Andrückkissen
101 vorgesehene Wippe 125 auf einer Achse 126 drehbar gelagert, wobei die Achse 126 am Gehäuse, beispielsweise an dessen Seitenwänden 2 befestigt ist. Durch eine Schenkelfeder 127 wird die Wippe 125 in der dargestellten Ruhelage gehalten. Bei der Betätigung des Apparates drückt ein am beweglichen Hebel (nicht dargestellt) vorgesehener Anschlag oder das Abstützorgan des Hebels auf eine vordere Verlängerung 128 der Wippe 125 und bewirkt eine Kippbewegung der Wippe 125, und damit des Kissens 101, gemäss den Pfeilen 129. Das Anpressen der Etikette erfolgt dann in ähnlicher Weise wie bei den Ausführungsformen der Fig. 5 und 7.
Selbstverständlich kann zur Betätigung der Wippe 125 anstelle des fest am beweglichen Hebel angebrachten Anschlages auch ein federnd nachgiebiges Organ wie eine Blattfeder vorgesehen werden, so dass die gleichen Vorteile wie bei den Ausführungsformen der Fig. 10 und 11 erzielt werden.