Verfahren zur Herstellung von Vitamin-Trockenpräparaten für die Vitaminisierung von Futtermitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her stellung von Trockenpräparaten aus einem oder mehreren fettlöslichen Vitaminen in einer hochstabilen und verdaulichen Form, die zur Vitaminisierung von Futtermitteln bestimmt sind.
Nachfolgend umfasst der Begriff fettlösliche Vitamine Vitamin A und Pro-Vitamin A, die Vitamine Dz und D3, die Vitamine E und K sowie fett lösliche vitaminaktive Derivate genannter Substanzen, z. B. Vitamin-A-palmitat und Vitamin-A-askorbat.
Die Vitaminpräparate gemäss der Erfindung sind als Zusätze in der Herstellung von Viehfuttermitteln bestimmt.
Wenn solche Produkte mit fettlöslichen Vitaminen verstärkt werden, kann ein beträchtlicher Verlust des Nährwertes in bezug auf die Vitaminwirkung beim Lagern eintreten, hervorgerufen durch oxydie rende Einflüsse der Atmosphäre oder durch den Ein fluss anderer Substanzen, die in den Materialien ent halten sind, mit denen die Vitamine vermischt sind.
Es ist erwiesen, dass der erwähnte Verlust an Vitaminwirksamkeit verzögert wird, bei Zusätzen von Vitaminpräparaten, welche die Vitamine in Proteine oder Kohlenhydrate eingeschlossen enthalten, derart, dass ein trocknes freifliessendes Pulver erhalten wird, in dem die Vitamine gegen schädigende Einflüsse geschützt sind.
In Präparaten dieses Typs ist die Teilchengrösse eines individuellen Teilchens normalerweise 25-250,u, während die Vitamine in Form von Tropfen einer vitaminhaltigen Lösung in Dispersion in der einschliessenden homogenen Phase vorliegen, wobei die dispergierten Partikel oder Tropfen eine Teilchengrösse von der Grössenordnung weniger ,u aufweisen.
Obwohl die Vitamine in Präparaten dieses Typs ihre Wirkung für ziemlich lange Zeiträume beibe- halten, ist es erfahrungsgemäss wünschenswert, eine weitere Wertminderung durch Oxydation der Vitamine zu unterdrücken, weshalb die Präparate oft ein oder mehrere Antioxydantien in der dispergierten Vitamin phase enthalten.
En wurde daher vorgeschlagen, zu der vitamin- haltigen Phase Butylhydroxytoluol oder Butylhydroxy- anisol als Antioxydantien in Mengen von 25 bis <B>100%</B> der genannten Phase zuzusetzen.
Da diese Substanzen wenig wasserlöslich und mit der vitaminhaltigen Phase mischbar sind, sind sie in letzterer Phase in Konzentrationen vorhanden, die 50-500mal grösser sind als diejenigen, die in der Fett Technologie als ausreichend bekannt sind, um einen maximalen Schutz der Fette und Öle zu er zielen.
Es wurde nun gefunden, dass ein noch besserer Schutz der Vitamine beim Einbau in Präparate des zuvor erwähnten Typs erzielt werden kann, wenn man p-Aminophenol als Antioxydans verwendet.
Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten Anti- oxydantien, ist diese Substanz in der vitaminhaltigen Phase nur wenig und zu einem gewissen Grade in der homogenen Phase löslich, in der sie vorzugs weise anwesend ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere fettlösliche Vitamine in Form einer Lösung in einem geeigneten hydrophoben Lösungsmittel in einer homogenen, wässrigen Phase dispergiert werden, die Materialien enthält, welche bei der nachfolgenden Trocknung eine die Vitamine einschliessende Schutzmasse bilden und p-Aminophenol oder dessen Salze zugesetzt werden, entweder während oder nach dem Dispergierprozess, in Mengen, die diejenigen übersteigen,
die zur Sätti gung der hydrophoben vitaminhaltigen Phase mit p-Aminophenol ausreichen, und zwar bei der Tem peratur, bei welcher der Prozess ausgeführt wird, wonach die wässrige Dispersion getrocknet und evtl. nachfolgend gemahlen oder in Tropfen zerteilt wird, die dann nachfolgend getrocknet werden.
Wenn Salze des p-Aminophenols benutzt werden, können sie sowohl anorganische als auch organische Säuren oder Basen enthalten, und weiterhin können Gemische von p-Aminophenol und von Salzen desselben benutzt werden.
Das Verhältnis zwischen dem freien p-Amino- phenol und dessen Salzen hängt vom pH-Wert ab. Im wesentlichen ist nur das freie p-Aminophenol in der hydrophilen Phase löslich.
Da die zur Auf lösung in der hydrophoben Phase zur Verfügung stehende Menge an freiem p-Aminophenol von der Pufferqualität und dem pH-Wert der wässrigen Phase abhängt, muss diese Tatsache demzufolge bei der Festsetzung der anzuwendenden Menge an p-Amino- phenol bei einer gegebenen Menge hydrophober und wässriger Phase in Betracht gezogen werden. Ver schiedene Methoden können zur Trocknung verwandt werden. So kann die wässrige Vitamindispersion auf Platten ausgebreitet werden und bei Raumtemperatur in einer Trockenkammer getrocknet und nachfolgend gemahlen werden.
Günstiger ist es, die Vitamindispersion in ein heisses Gas zu sprühen, wobei die entstandenen Partikel unmittelbar nach der Bildung getrocknet wer den; oder die Dispersion kann auf festes Material, z. B. Stärke aufgesprüht werden, wonach das ent standene Gemisch in bekannter Weise getrocknet und gesiebt werden kann.
Wenn die wässrige homogene Phase zur Gelbil- dung fähige Materialien enthält, kann die wässrige Vitamindispersion in einem Öl dispergiert werden, das sich mit der zugefügten Dispersion nicht mischt, z. B. Rizinusöl, wonach die Mischung abgekühlt wird unter Bildung einer erstarrten Vitamindispersion von kugeliger Form.
Nach Abkühlung werden die Partikel abfiltriert, zur Entfernung des zurückgebliebenen Öls mit einem geeigneten Lösungsmittel gewaschen und schliesslich getrocknet.
In der wässrigen homogenen Phase können als zur Gelbildung fähige Substanzen oder als Kolloide Gela tine, Blutalbumin, Leim, Milchalbumin oder andere Proteine, Carboxymethylcellulose, Methyleellulose, Pektin oder Stärke verwendet werden. Weiterhin kann die homogene, wässrige Phase ein oder mehrere Koh lenhydrate, z. B. Glukose, Laktose, Saccharose oder teilweise hydrolysierte Stärkeprodukte enthalten.
Geeignete Lösungmittel für die Vitamine sind z. B. pflanzliche oder tierische Öle oder Fette. Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel illustriert.
250g eines handelsüblichen Vitaminkonzentrates mit einem Vitamin-A-Gehalt von 1 Mill. I. E./g und einem Vitamin-D-Gehalt von 100 000 I. E./g, gelöst in einem pflanzlichen Öl, wurden bei einer Tempe ratur von 50 C mit 1500 g einer wässrigen Lösung von 500 g Gelatine und 150 g Glukose gemischt. Das Gemisch wurde bei einer Temperatur von 50 C heftig gerührt, bis die dispergierten Partikel eine Grösse von wenigen ,y aufwiesen.
Dann wurden 75 g p-Aminophenol zugefügt, welches vorher durch ein Sieb (Maschennummer<B>125)</B> passiert wurde. Nach heftigem Rühren wurde das Gemisch in 3000 g Rizinusöl in einem mit einem langsamen Rührer ausgestatteten Kessel dispergiert. Das Rizinusöl wurde unter Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt und die entstandene Suspension der verfestigten vitaminhalti- gen Partikel in Rizinusöl abfiltriert. Nach Waschen des Filterkuchens mit Gasolin, wurden die gebildeten Kügelchen in auf 27 C vorgewärmter Luft getrock net.
Schliesslich wurde das getrocknete Produkt durch ein Sieb (Maschennummer 40) getrieben.
Nach dem soeben beschriebenen Vorgang wurden zwei andere Präparate hergestellt, in denen das p-Aminophenol durch Butylhydroxytoluol = BHT ersetzt wurde. Das BHT wurde jedoch zum Vitamin konzentrat vor der Emulgierung in der wässrigen, homogenen Phase zugefügt und die in den beiden letzteren Präparaten angewandten Mengen BHT be trugen 2,5 bzw. 250 g, entsprechend einer Menge von 1 und 100 % angewandten Vitaminkonzentrates.
Die Haltbarkeit der drei Produkte wurde vergli chen, nachdem sie mit einer gewöhnlichen, handels üblichen Mineralstoffmischung, wie sie in der Her stellung von Futtermittelmischungen verwendet wird, vermischt wurden.
Die genannte Mineralstoff-Mischung enthielt: 40 % Calciumcarbonat 34 % Calciumphosphat 10 % Natriumchlorid 10,4% Ferrosulfat 4 % Mangansulfat I,16 % Kupfersulfat 0,4 % Kobaltehlorid und 0,04 % Kaliumjodid Die so bereiteten Gemische wurden in verschlos senen Glasgefässen bei einer Temperatur von 40'C 6 Wochen lang aufbewahrt, worauf die Gehalte an Vitamin A und Vitamin D bestimmt wurden, nach Methoden,
wie sie in der British Pharmacopeia und den Official Methods of Analysis of the Asso- ciation of Official Agricultural Chemists , 1955, Washington, für die Bestimmung von Vitamin A bzw. Vitamin D, beschrieben sind.
Die Resultate waren die folgenden:
EMI0002.0106
Präparat <SEP> mit <SEP> Verlust <SEP> an
<tb> Vitamin <SEP> A <SEP> Vitamin <SEP> D
<tb> p-Aminophenol <SEP> 10 <SEP> % <SEP> 0
<tb> <B>1</B> <SEP> % <SEP> BHT <SEP> <B>100% <SEP> 25%</B>
<tb> 100 <SEP> % <SEP> BHT <SEP> <B><I>50%</I></B> <SEP> 15