Einrichtung zum Verspritzen von Flüssigkeiten Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrich tung zum Verspritzen von Flüssigkeiten, insbesondere von Mitteln für die Schädlingsbekämpfung, mit einem Behälter.
Für die Bekämpfung von Krankheiten und tie rischen Schädlingen im Garten- und Feldbau stehen dem Landwirt und Gartenbesitzer verschiedene Ge räte zur Verfügung. Unter den Mitteln, welche für die Schädlingsbekämpfung verwendet werden, neh men heute die flüssigen Spritzmittel eine hervorra gende Rolle ein. Bei der Verspritzung solcher Be kämpfungsmittel ist zu beachten, dass die Spritz- flüssigkeit fein zerstäubt wird, um die zu schützen den Blätter; Blüten oder Früchte mit einer feinen und möglichst geschlossenen Schutzschicht überziehen zu können.
Um eine feine Zerstäubung der Spritz- flüssigkeit zu erreichen, muss diese mit Druck durch die Spritzdüse des Spritzrohres hindurchgepresst wer den.
Im Grossfeld- und Weinbau werden oft Motor spritzen verwendet, welche einen Spritzdruck von etwa 10-50 atü erzeugen, damit die notwendige feine Zerstäubung wie auch die verlangte Wurfweite des Strahles erreicht wird.
Im Gartenbau werden meistens tragbare Spritz geräte verwendet, bei welchen der für die Spritzar beit notwendige Druck durch Leistung körperlicher Arbeit erzeugt werden muss. Der auf diese Art er reichte Druck beträgt meistens nur wenige atü. Der grosse Nachteil dieser sogenannten Handspritzen liegt darin, dass eine erhebliche körperliche Leistung aufge bracht werden muss, welche sehr rasch zu Ermüdungs erscheinungen führt, und zudem sinkt der Druck beim Nachlassen der körperlichen Leistung so stark, dass er nicht mehr genügt, um die Spritzflüssigkeit fein zu zerstäuben, wobei sich dann auf den Blättern Tropfen bilden und sich keine zusammenhängende Schutzschicht mehr bilden kann.
Rückenspritzgeräte haben mit der Füllung ein Gewicht von etwa 25-40 kg, was zur Folge hat, dass Spritzarbeiten mit solchen Geräten nur von kräftigen Personen ausgeführt wer den können.
Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dem gegenüber dadurch aus, dass der Behälter durch eine bewegliche dichte Zwischenwand in zwei Kammern geteilt ist, wobei die eine Kammer zur Aufnahme der zu verspritzenden Flüssigkeit dient und die andere Kammer zur Aufnahme eines Druckmediums, wobei der von diesem Medium ausgehende Druck sich über die Zwischenwand auf die erste Kammer über trägt, so dass die in dieser befindliche Flüssigkeit verspritzt werden kann.
Das zum Betrieb der Einrichtung angewendete Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die zur Aufnahme des Druckmediums bestimmte Kammer an das Wasserleitungsnetz angeschlossen wird.
Für die Zuführung des Druckwassers vom Wasserbezugsort des öffentlichen Wassernetzes kön nen die üblichen Schlauchleitungen verwendet wer den, womit die Einrichtezeit für die Inbetriebnahme der Einrichtung minimal wird.
Wie bei den grossen Motorspritzen, ist dann nur noch das Nachführen des Spritzschlauches not wendig. Der Betrieb der Einrichtung ist äusserst billig, weil weder elektrischer Strom für Motore noch flüssige Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren notwendig sind. Die Einrichtung wird nur an eine Wasserleitung angeschlossen und ist betriebsbereit. Der Druckwasserverbrauch aus dem öffentlichen Wassernetz ist gering; er entspricht im wesentlichen der Menge der verbrauchten Spritzflüssigkeit.
Kleinere Geräte können auf Fussstützen gestellt, solche mit grossem Fassungsvermögen transportabel eingerichtet werden. Die beweglichen Leitungen erlauben zudem die freie Wahl des Aufstellungsortes für die Einrich tung.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht der Einrichtung mit Zwischenwand in Ruhelage, Fig.2 eine schematische Ansicht der Einrich tung mit vom Spritzmittel ausgelenkter Zwischen wand, Fig. 3 eine schematische Ansicht der Einrichtung mit vom Druckwasser ausgelenkter Zwischenwand, Fig.4 eine schematische Ansicht der Einrich tung mit einer als Schlauch ausgebildeten Zwischen wand, Fig. 5 eine schematische Ansicht der Einrichtung mit einer als Blase ausgebildeten Zwischenwand.
Nach Fig. 1 bis 3 besteht der Behälter 1 aus zwei Schalen 2, wobei die bewegliche, dichte Zwi schenwand 8 zwischen den Schalen 2 eingespannt ist. Die Zwischenwand 8 besteht beispielsweise aus elastischem, gummiartigem, von der Spritzflüssigkeit chemisch nicht zersetzbarem Material. Die Zwischen wand bzw. Membran 8 unterteilt den Innenraum des Behälters 1 in eine erste Kammer la und in eine zweite Kammer lb. Die Membran 8 ist der artig elastisch, dass bei entsprechenden Druckverhält nissen beide Kammern la und lb so weit vergrössert werden können, dass entweder die eine Kammer oder die andere praktisch den ganzen Innenraum des Behälters 1 beansprucht.
An der in der Darstellung oberen Schale 2 ist eine Fülleitung 11 mit einem Sieb 7, einer Austrittsöffnung 12 und einer über druckschutzvorrichtung 13 angeordnet, wobei die Fülleitung 11 durch einen Abstellhahn 5 verschliess bar ist.
An der unteren Schale 2 sind eine Druckwasser zuführung 9, verschliessbar durch einen Hahn 3, und ein Druckwasserauslauf 10, verschliessbar durch einen Schliesshahn 4, angeordnet. Der Behälter 1 ist auf Stützen 14 aufsetzbar.
Zum Einfüllen der Spritzflüssigkeit in den Be hälter 1 wird der Hahn 3 für die Druckwasserzu führung 9 geschlossen und der Schliesshahn 4 im Druckwasserauslauf 10 geöffnet. Der Abstellhahn 5 in der Fülleitung 11 wird geöffnet und die Spritz- flüssigkeit durch den Fülltrichter 6 über das Sieb 7 in die Kammer la eingefüllt. Unter dem Gewicht der Spritzflüssigkeit wird die elastische Membran 8 gegen die untere Schale 2 hin ausgelenkt, bis die Kammer la praktisch den ganzen Innenraum des Behälters 1 ausfüllt und ganz mit Spritzflüssigkeit gefüllt ist (Fig. 2).
Nach dem Auffüllen der Kammer 1 a werden der Abstellhahn 5 in der Fülleitung 11 und der Schliesshahn 4 im Druckwasserauslauf 10 geschlos sen.
Zur Bereitstellung der Vorrichtung zum Verspritzen der eingefüllten Flüssigkeit wird die Druckwasserzuführung 9 zur Kammer 1 b durch einen Wasserschlauch mit dem Wasserleitungsnetz und die Austrittsöffnung 12 für die Spritzflüssigkeit durch eine Rohrleitung mit der Spritzdüse verbun den. Wird der Hahn 3 der Druckwasserzuführung 9 geöffnet, so dringt das Wasser in die Kammer l6 ein, wobei entsprechend dem Wasserdruck die Membran 8 gegen die obere Schale 2 hin ausgelenkt und die Spritzflüssigkeit aus der Kammer la durch die mit der Austrittsöffnung 12 durch eine Rohr leitung verbundene Spritzdüse herausgepresst wird (Fig. 3).
Die Überdruckschutzvorrichtung verhindert dabei, dass 'bei gänzlicher Auslenkung der Membran 8 gegen die obere Schale 2 und anhaltender Wasser zuführung die Membran 8 in die Fülleitung 11 ge presst wird.
Nach Öffnen des Schliesshahnes 4 fliesst das Wasser durch den Druckwasserausbau 10 wieder ab. Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbei spiel, das mit den Bezugszeichen des ersten Aus führungsbeispieles versehen ist, ist die Zwischenwand als elastischer Schlauch 15 ausgebildet und an der Druckwasserzuführung 9 und am Druckwasseraus- lauf 10 angeschlossen. Bei diesem Ausführungsbei spiel ist der Innenraum des Schlauches 15 die Kam mer 1b und der Innenraum des Behälters die Kam mer la. Die Austrittsöffnung 12 ist bei diesem Aus führungsbeispiel mit einem Verschlusshahn 16 ver sehen.
Bei offenem Abstellhahn 5 und geschlossenem Verschlusshahn 16 wird die Spritzflüssigkeit durch den Fülltrichter 6 durch das Sieb 7 in die Kammer la eingefüllt. Für diese Arbeit wird der Hahn 3 in der Druckwasserzuführung 9 geschlossen und der Schliesshahn 4 im Druckwasserlauf 10 geöffnet. Das Gewicht der eingefüllten Spritzflüssigkeit drückt den in der Kammer la befindlichen Schlauch 15 ganz zusammen, wobei das noch im Schlauch 15 (Kammer <B>l b)</B> befindliche Druckwasser durch den geöffneten Druckwasserauslauf 10 abläuft. Ist die Kammer la mit Spritzflüssigkeit gefüllt, werden. Abstellhahn 5 und Schliesshahn 4 geschlossen, die Druckwasser zuführung 9 durch Hahn 3 geöffnet.
Sobald nun der Verschlusshahn 16 in der Austrittsöffnung 12 geöffnet wird, dringt das Druckwasser durch die Druckwasserzuführung 9 in den Schlauch 15 ein und drückt die in der Kammer la eingefüllte Spritz flüssigkeit durch die Eintrittsöffnung 12 hinaus, wo bei sich der Schlauch unter dem zuströmenden Druck wasser ausdehnt, bis sich die Wandung des Schlau ches 15 an die Innenwand des Behälters 1 anlegt und so ganz mit Druckwasser gefüllt ist. In diesem Zustand ist alle Spritzflüssigkeit aus der Kammer la hinausgedrückt. Der Hahn 3 wird wieder ge schlossen und der Schliesshahn 4 geöffnet, damit das Druckwasser durch den Druckwasserauslauf la abfliessen kann.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbei spiel, das mit dem Bezugszeichen der beiden vorher gehenden Beispielen versehen ist, ist die Zwischen- wand als elastische Blase 17 ausgebildet und an der Fülleitung 11 angeschlossen. Die Handhabung dieser Vorrichtung entspricht der des ersten Ausführungs beispielen, wobei der Innenraum der Blase 17 die Kammer la und der Innenraum des Behälters 1 die Kammer 1 b ist.
Es sei noch vermerkt, dass die Zwischenwand 8 auch als Balg ausgebildet sein kann.
Weiterhin kann der Druck in der Kammer 1b auch durch andere Mittel als durch Wasser erzeugt werden.
Die Einrichtung kann stationär oder transporta bel, beispielsweise auf dem Rücken tragbar, ausge führt werden.