Verfahren zum Schützen von Textilien Es ist bereits eine .ganze Anzahl halogenhaltiger Sulfonsäureamide bekannt, die sich zum Schutz keratinhültigen Materials -gegen Insektenfrass eignen. Diese Schutzwirkung ist jedoch durchaus nicht allen derartigen Verbindungen eigen, sondern. auf ganz be- stimmte Einzelindividuen bzw.
Gruppen .eng ver wandter Verbindungen beschränkt und schon gering fügige Änderungen im Molekül, wie z. B. die Einfüh@ runig eines neuen Substituentenoder auch nur eine andere Anordnung der Substituenten, sind in der Lage, die Wirksamkeit eines guten Mottenschutz mittels völlig zum Verschwinden zu .bringen oder sehr zu beeinträchtigen.
So werden in den deutschen Patentschriften Num mern 828458, 839278, 859236, 864854,<B>1077475</B> einige solcher halogenhaltiger Su;lfonsäureiamide teils als Mottenschutzmittel, teils als Mittel gegen Termiten- frass genannt. Die mit den dort genannten Stoffen erzielte mässige bis gute Mottenschutzwirkungbesitzt jedoch keine ausreichende Echtheit der Wäsche und Chemischreinigu:ng.
Ziel der Erfindung war es daher, Mittel zu finden, die mit einer sehr guten Mottenschutzwirkung auch eine vorzügliche Beständigkeit gegenüber mehr maliger Wäsche und Chemischreinigung verbinden.
Es wunde nun ein Verfahren zum Schützen .von Textilien gegen Schädlinge, insbesondere von tex tilen Keratinfasern gegen Insektenfrass gefunden, wel- ches darin besteht, dass man die Textilien mit Mitteln behandelt, welche als Wirkstoff eine Verbindung der Formel
EMI0001.0048
in dar X entweder H oder<B>Cl</B> darsitellt, enthält.
Die Textilien weisen nach der Behandlung mit diesen chlorhaltigen S.ulfonsäureamideneine ausge zeichnete Mottenechtheit auf, die auch bei mehr maliger Wäsche oder Chemischreinigung kaum nach- lässt.
Die Anwendung der Wirkstoffe erfolgt in be kannter Weise. Zum Schutz von Wolle und woll- haltigen Textilien werden diese entweder durch Behandeln mit wässmiigen Flotten, die die Mittel als Emulsion oder Suspension oder in Lösung enthalten, oder mit organischen Lösungen nach Art der Che- mischwäsche imprägniert.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Wirkstoffe sind in; einfacher Weise durch Zusammenschmelzen der Sulfonsäurechloride mit den betreffenden Aminen zu erhalten.
Die hervorragende Wirkung der erfindungs gemäss zu verwendenden Wirkstoffe geht aus den in den Beispielen. wiedemgegebenen Vergleichsver- suchen hervor.
<I>Beispiel 1</I> Wolltextilien werden mit ,einer Flotte, die 0,3% 2,4,5-Trichlorbe#azolsulfon-2',4',6'-trichloranihd, be zogen auf eingesetztes Wo Rgewicht, enthält,
eine Stunde bei 70 C -behandelt. Die behandelten Texti- lien weisen auch nach mehrmaligem Waschen eine ausgezeichnete Mottenechtheit auf.
<I>Beispiel 2</I> 1 kg Wolle wird mit 3 Litern 0,1%iger Lösung von 2,4,5-Trichlorbenzolsuafon pentachloranilid in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Tetrachlor- kohlenstoff oder Trichloräthylen, nach Art der che mischen Reinigung behandelt. Die Wolle weist an schliessend ausgezeichnete Mottenechtheit auf.
<I>Beispiel 3</I> Zur Prüfung der Mottenschutzwinkung wurden Wollproben in gleicher Weise mit Flotten behandelt, die 0,3 % dos jeweiligen Wirkstoffes, bezogen auf das eingesetzte Wollgewicht, enthalten. Die erhalte- nen Stoffproben wurden einmal im ungewaschenen Zustand und nach dreimaliger Seifenwäsche nach DIN 54009 bei 40 C Mottenlarven zum Frass aus gesetzt.
Prüfung: Zwangsfrassversuch bei 26 C 2 C und einer Dauer von 14 Tagen bei 65 bis 70% rel. Luftfeuchtigkeit.
Köder: Pferd. Beurteilung: visuell. Es bedeuten: 0 = ausgezeichnete Schutzwirkung 1 = sehr gute Schutzwirkung 2 = gute Schutzwirkung 3 = nicht ausreichende Schutzwirkung 4 = mangelhafte Schutzwirkung
EMI0002.0051
Wirkstoff <SEP> ungewaschen <SEP> 3mal <SEP> gewaschen
<tb> 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-2',4',6' trichloranilid <SEP> 0 <SEP> 0-1
<tb> Chlormethylsulfon-2,4,5-trichloranilid <SEP> 0 <SEP> 2
<tb> Chlormethylsulfon-2,4,6-trichlomanilid <SEP> 1 <SEP> 4
<tb> Chlormethylsulfon-3,4,5-trichlonanilid <SEP> 1-2 <SEP> 3
<tb> Chlormethylsulfon-2,
5-dichloranilid <SEP> 1 <SEP> 4 <I>Beispiel 4</I> Zur Prüfung der Mottenechtheit wurden Woll- proben in gleicher Weise mit Flotten behandelt, die 5 bzw. 0,3 bzw. 0,15 % des jeweiligen Wirkstoffes, bezogen auf das einsgesetzte Wollgewicht,
enthalten. Die erhaltenen Stoffproben wurden einmal im unge waschenen Zustand und nach 3- bzw. 5maliger Seifenwäsche nach DIN 54009 bei 40 C Motten larven zum Frass ausgesetzt.
Prüfung: Zwangsfrassversuch bei 26 C 2 C und einer Dauer von 14 Tagen .bei 65 bis 70% rel. Luftfeuchtigkeit. Köder: Pferd. Beurteilung: visuell.
Es bedeuten: 0 = ausgezeichnete Schutzwirkung 1 = sehr gute Schutzwirkung 2 = gute Schutzwirkung 3 - nicht ausreichende Schutzwirkung 4 = mangelhafte Schutzwirkung = etwas besser.
- = etwas schlechter
EMI0002.0090
Wirkstoff <SEP> Konzentration <SEP> des <SEP> Wirkstoffes, <SEP> ungewaschen <SEP> 3mal <SEP> gewaschen <SEP> 5mal <SEP> gewaschen
<tb> an <SEP> Wollgewicht <SEP> berechnet
<tb> 2,4,5-Trichlorbenzol sulfonpentachloranilid <SEP> 0,15 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> + <SEP> 1 <SEP> +
<tb> 2,4,5-Trichlorbenzol sulfontrichloranilid <SEP> 0,3 <SEP> 0 <SEP> 0- <SEP> 1+
<tb> 3,4-Dichlorbenzolsulfon trichloranilid <SEP> 5;
0 <SEP> 1 <SEP> 3 <SEP> 4 <I>Beispiel 5</I> Zur Prüfung der Käferechtheit wurden Wollpro- ben in gleicher Weise mit Flotten behandelt, die 1% des jeweiligen Wirkstoffes, bezogen auf das ein- gesetzte Wollgewicht, enthalten.
Flottentemperatur: 92 C. Flottenverhältnis: 1 : 30. Dauer der Behandlung: 1 Stunde. Zusätze: 100/9 Glaubersalz 4 % Schwefelsäure. Die Säure wurde nachgesetzt.
Die erhaltenen Stoffproben wurden einmal .in ungewaschenem Zustand und nach 5maliger Seifen- wäsche nach DIN 54009 bei 40 C Teppichkäfer- larven zum Frass ausgesetzt.
Prüfung: Zwangsfrassversuch. Köder: Pferd.
Dauer: 14 Tage. Beurteilung: visuell. Es bedeuten: 0 = ausgezeichnete Schutzwirkung 1 = sehr gute Schutzwirkung 2 = gute Schutzwirkung 3 = nicht ausreichende Schutzwirkung 4 = mangelhafte Schutzwirkung
EMI0003.0013
Wirkstoff <SEP> / <SEP> Konzentration <SEP> des <SEP> Wirkstoffes, <SEP> ungewaschen <SEP> 5mal <SEP> gewaschen
<tb> an <SEP> Wollgewicht <SEP> berechnet
<tb> Unbehandelt <SEP> - <SEP> 4 <SEP> 4
<tb> 2,4,5-Trichlorbenzolsu@lfonpentachloranilid <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 1
<tb> 2,4,5-Trichlorbenzolsulfontrichloranilid <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 1
<tb> Dichlorbenzol,sulfontrichloranilid <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 4
<tb> Chlormethylsulfonpentachloranilid <SEP> 1 <SEP> 4 <SEP> 4