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Mittel gegen Motten und Textilschädlinge Es ist bereits eine ganze
Anzahl halogenhaltiger Sulfonsäureamide bekannt, die sich zum Schutz keratinhaltigen
Materials gegen Insektenfraß eignen. Diese Schutzwirkung ist jedoch durchaus nicht
allen derartigen Verbindungen eigen, sondern auf ganz bestimmte Einzelindividuen
bzw. Gruppen eng verwandter Verbindungen beschränkt, und schon geringfügige Änderungen
im Molekül, wie z. B. die Einführung eines neuen Substituenten oder auch nur eine
andere Anordnung der Substituenten, sind in der Lage, die Wirksamkeit eines guten
Mottenschutzmittels völlig zum Verschwinden zu bringen oder sehr zu beeinträchtigen.
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So werden in den deutschen Patentschriften 828 458, 839 278 und
1077 475 einige solcher halogenhaltiger Sulfonsäureamide teils als Mottenschutzmittel,
teils als Mittel gegen Termitenfraß genannt. Die mit den dort genannten Stoffen
erzielte mäßige bis gute Mottenschutzwirkung besitzt jedoch keine ausreichende Echtheit
gegenüber der Wäsche und Chemischreinigung.
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Ziel der Erfindung war es daher, Mittel zu finden, die mit einer sehr
guten Mottenschutzwirkung auch eine vorzügliche Beständigkeit gegenüber mehrmaliger
Wäsche und Chemischreinigung verbinden.
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Es wurde nun im Verlaufe sehr umfangreicher Untersuchungen gefunden,
daß dem 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-2',4',6'-trichloranilid eine hervorragende Schutzwirkung
von keratinhaltigen Textilien gegen Motten- und Insektenfraß zukommt. Die Anwendung
des erfindungsgemäßen Mittels erfolgt in bekannter Weise. Zum Schutz von Wolle und
wollhaltigen Textilien werden diese entweder durch Behandeln mit wäßrigen Flotten,
die das Mittel als Emulsion oder Suspension oder in Lösung enthalten, oder mit organischen
Lösungen nach Art der Chemischwäsche imprägniert.
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Das erfindungsgemäße neue Sulfonsäureamid ist in einfacher Weise durch
Zusammenschmelzen des 2,4,5-Trichlorbenzolsulfochlorids mit 2,4,6-Trichloranilin
zu erhalten.
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Zur Veranschaulichung der hervorragenden Wirkung des erfindungsgemäßen
Mittels soll die folgende Aufstellung über die durchgeführten Vergleichsversuche
zwischen dem erfindungsgemäßen Mittel und einigen bereits bekannten sowie ähnlichen
Verbindungen dienen. Es geht daraus die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Mittels
hervor.
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Versuch I Zur Prüfung der Mottenschutzwirkung wurden Wollproben in
gleicher Weise mit Flotten behandelt, die 0,3 °/o des jeweiligen Wirkstoffes, bezogen
auf das eingesetzte Wollgewicht, enthalten. Die erhaltenen Stoffproben wurden einmal
im ungewaschenen Zustand und nach dreimaliger Seifenwäsche nach DIN 54009 bei 40°C
Mottenlarven zum Fraß ausgesetzt. Prüfung: Zwangsfraßversuch bei 26°C ± 2°C und
einer Dauer von 14 Tagen bei 65 bis 700/0 relativer Luftfeuchtigkeit.
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Köder: Pferd. Beurteilung: Visuell. Es bedeutet: 0 = ausgezeichnete
Schutzwirkung, 1 = sehr gute Schutzwirkung, 2 = gute Schutzwirkung, 3 = nicht ausreichende
Schutzwirkung, 4 = mangelhafte Schutzwirkung.
Wirkstoff Unge- Dreimal |
waschen gewaschen |
2,4, 5-Trichlorbenzolsulfon- |
2',4',6'-trichloranilid ....... 0 0 bis 1 |
Chlormethylsulfon-2,4,5-tri- |
chloranilid................ 0 2 |
Chlormethylsulfon-2,4,6-tri- |
chloranilid . . . . . . . . . . . . . . . . 1 4 |
Chlormethylsulfon-3,4, 5-tri- |
chloranilid . . . . . . . . . . . . . . . . 1 bis 2 3 |
Chlormethylsulfon-2,5-dichlor- |
anilid .................... 1 4 |
Versuch II Zur Prüfung der Mottenechtheit wurden Wollproben in
gleicher Weise mit Flotten behandelt, die 5 bzw. 0,3 0/0 des jeweiligen Wirkstoffes,
bezogen auf das eingesetzte Wollgewicht, enthalten. Die erhaltenen Stoffproben wurden
einmal im ungewaschenen Zustand und nach drei- bzw. fünfmaliger Seifenwäsche nach
DIN 54009 bei 40°C Mottenlarven zum Fraß ausgesetzt.
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Prüfung: Zwangsfraßversuch bei 26°C ± 2'C und einer Dauer von 14 Tagen
bei 65 bis 700/, relativer Luftfeuchtigkeit. Köder: Pferd.
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Beurteilung Visuell. Es bedeutet: 0 = ausgezeichnete Schutzwirkung,
I = sehr gute Schutzwirkung, 2 = gute Schutzwirkung, 3 = nicht ausreichende Schutzwirkung,
4 = mangelhafte Schutzwirkung, etwas besser, - = etwas schlechter.
°/° Konzentration |
Wirkstoff des Wirkstoffes auf Unge- Dreimal Fünfmal |
Wollgewicht waschen Wäsche Wäsche |
berechnet |
2,4,5-Trichlorbenzolsulfontrichloranilid ............ 0,3 0
0- l+ |
3,4-Dichlorbenzolsulfontrichloranilid .............. 5,0 1
3 4 |
Versuch III Zur Prüfung der Teppichkäferechtheit wurden Wollproben mit Flotten behandelt,
die 0,6 0/a des jeweiligen Wirkstoffes, bezogen auf das eingesetzte Wollgewicht,
enthalten. Die erhaltenen Stoffproben wurden einmal im ungewaschenen Zustand und
nach drei- bzw. fünfmaliger Seifenwäsche nach DIN 54009 sowie nach fünf- und zehnmaliger
Chemischreinigung bei 40°C Käferlarven (Anthrenus vorax) zum Fraß ausgesetzt. Prüfung:
Zwangsfraßversuch bei 28'C ± 1 ° C und einer Dauer von 14 Tagen bei 30 bis 400/,
relativer Luftfeuchtigkeit. Köder: Pferd.
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Beurteilung: Visuell. Es bedeutet: 0 = ausgezeichnete Schutzwirkung,
1 = sehr gute Schutzwirkung, 2 = gute Schutzwirkung, 3 = nicht ausreichende Schutzwirkung,
4 = mangelhafte Schutzwirkung, etwas besser, - = etwas schlechter.
Wirkstoff |
2,4,5-Tri- 3,4-Dichlor- |
chlorhenzol- benzolsulfon- |
sulfontri- trichlor- |
chloranilid anilid |
t |
Konzentration des Wirkstoffes, auf |
Wollgewicht berechnet . . . . . . . . . . . . 0,60/, 0,611/0 |
Original .......................... 0 3 |
Dreimal Wäsche a . . . . . . . . . . . . . . . . . 0- 4 |
Fünfmal Wäsche a . . . . . . . . . . . . . . . . . 0- 4 |
Fünfmal Chemischreinigung . . . . . . . . . 0- 4 |
Zehnmal Chemischreinigung . . . . . . . . . 0- 4 |
Beispiel 1 Wolltextilien werden mit einer Flotte, die 0,30/0 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-2',4',6'-trichloranilid,
bezogen auf eingesetztes Wollgewicht, enthält, 1 Stunde bei 70°C behandelt. Die
behandelten Textilien weisen auch nach mehrmaligem Waschen eine ausgezeichnete bis
sehr gute Mottenechtheit auf.
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Beispiel 2 1 kg Wolle wird mit. 31 0,1 o/oiger Lösung von 2,4,5
- Trichlorbenzolsulfon - 2',4', 6' - trichloranilid in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Tetrachlorkohlenstoff oder Trichloräthylen, nach Art der chemischen Reinigung
behandelt. Die Wolle weist anschließend ausgezeichnete Mottenechtheit auf.