CH381645A - Verfahren und Vorrichtung zur Entleerung eines Behälters, in dem zwei ungleich schwere flüssige Medien voneinander getrennt werden, insbesondere eines Behälters, der zum Schneiden der bei der Wäsche von Nitroglyzerin, Nitroglycol usw. entstehenden Emulsion dient - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entleerung eines Behälters, in dem zwei ungleich schwere flüssige Medien voneinander getrennt werden, insbesondere eines Behälters, der zum Schneiden der bei der Wäsche von Nitroglyzerin, Nitroglycol usw. entstehenden Emulsion dientInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Entleerung eines Behälters, in dem zwei ungleich schwere flüssige Medien voneinander getrennt werden, insbesondere eines Behälters, der zum Schneiden der bei der Wäsche von Nitroglyzerin, Nitroglycol usw. entstehenden Emulsion dient Bei Verfahren, bei welchen ein spezifisch schwereres Medium von einem spezifisch leichteren getrennt werden soll, insbesondere bei einem Scheideprozess, der einem Waschprozess von Nitroglyzerin, Nitroglycol oder dergleichen nachgeschaltet ist und bei welchem das Nitroglyzerin von der leichteren Waschflüssigkeit getrennt werden soll, setzt sich das schwerere Medium, also beispielsweise das Nitroglyzerin, im unteren Teil des Scheidegefässes ab, während das leichtere Medium, also beispielsweise die Waschflüssigkeit, in einer bestimmten Spiegelhöhe auf dem Spiegel des schwereren Mediums lastet und im oberen Teil des Scheidegefässes abgelassen wird. Der Abfluss des schwereren Mediums erfolgt in der Regel nach dem Prinzip der Florentiner Flasche, also zwar in Bodennähe, aber nach oben gerichtet, wobei das Gewicht des leichteren Mediums das schwerere durch den nach oben gerichteten Abfluss aus dem Gefäss nach aussen drückt. Der Nachteil dieses Prinzips ist vor allem derjenige, dass bei diskontinuierlichem Betrieb, aber auch nach Abstellen eines kontinuierlichen Prozesses, stets Reste der schwereren Flüssigkeit im Gefäss zurückbleiben. Dieser Nachteil macht sich vor allem bei der Herstellung von Explosivstoffen, wie z. B. Nitroglyzerin, bemerkbar, da die im Gefäss zurückbleibenden Reste einer gefährlichen Reaktion fähig sind. Dieser Nachteil wird gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass der Spiegel des leichteren Mediums z. B. durch Verschliessen des Abflusses so weit erhöht wird, dass das schwerere Medium bis zur tiefsten Stelle des geneigt ausgeführten Gefässbodens abgesenkt wird und dort die Reste des schwereren Mediums über eine Sammelmulde kleinen Durchmessers und das in diese hineinragende Abflussrohr nach aussen abgeführt werden. Hierdurch ist es möglich, auch die letzten Reste der schwereren Flüssigkeit aus dem Behälter abzu- drücken, ohne dass im Bereich des schwereren Mediums, also im Falle der Wäsche von Nitroglyzerin im Bereich des Glyzerins, bewegte Teile, wie z. B. ein Ventil, liegen, so dass jegliche Gefahr ausgeschaltet wird. Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei welcher ein Abfluss nach Art der Florentiner Flasche verwendet wird, bei welcher ein über dem Boden des Gefässes endendes Rohr nach oben gerichtet ist, ist so ausgebildet, dass Mittel zur Erhöhung des Spiegels des spezifisch leichteren Mediums vorgesehen sind, dass der Gefässboden in an sich bekannter Weise geneigt ausgeführt, an seiner tiefsten Stelle eine Sammelmulde kleinen Durchmessers angeordnet ist und dass das Abflussrohr für das spezifisch schwerere Medium unmittelbar über dem Boden dieser Sammelmulde endet. Die Abflussöffnung für das spezifisch leichtere Medium kann verschliessbar sein, und in einem darüberliegenden Niveau kann eine weitere Abflussöffnung vorgesehen sein; das gleiche Ziel, nämlich die Erhöhung des Spiegels des leichteren Mediums, kann aber auch erreicht werden, wenn die Abflussöffnung nach oben verschiebbar ist. Die Sammelmulde soll eine verengte Abflussöffnung bilden, beispielsweise eine Düse. Weiter kann bei einer Vorrichtung, bei welcher ein Scheidegefäss einer Wasch- oder Extraktionsan lage in der Form nachgeschaltet ist, dass beide Gefässe vorzugsweise koaxial ineinandergesteckt sind, der untere Teil des Scheidegefässes einen kleineren Durchmesser aufweisen als der obere, so dass dessen Fassungsvermögen in dem Teil kleiner ist, in welchem das schwerere Medium steht. In der beiliegenden Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen Vorrichtungen schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 ein Scheidegefäss, kombiniert mit einer Waschkolonne für Nitroglyzerin, Fig. 2 eine Abflussstelle, vergrössert, und Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Erfindung. Eine Kolonne 1 dient zum Waschen eines Mediums. In deren Fuss werden bei 10 Nitroglyzerin und Waschflüssigkeit und bei 11 Druckluft eingeleitet. Mit Hilfe der Druckluft wird das Gemisch durch die als Siebplatten oder dergleichen ausgebildeten Waschplatten 12 nach oben geleitet, ein Prozess, der als bekannt und erfindungsunwesentlich vorausgesetzt werden kann. Ein Schauglas 13 erlaubt die Beobachtung dieses Vorganges. Konzentrisch um die Waschkolonne 1 herum ist ein Separator oder Scheidegefäss 2 als Ringbehälter angeordnet und an diesem auch befestigt. Dieses Gefäss 2 ist in nicht dargestellter Weise mit Scheideoder Beruhigungsplatten versehen. Dieses Gefäss 2 ist in seiner Aussenkontur trichterförmig ausgebildet, wobei bei der gezeigten Ausführung eine deutliche Einschnürung zwischen Trich terober- und -unterteil 20 bzw. 21 vorhanden ist; hierdurch befindet sich immer nur verhältnismässig wenig Flüssigkeit des grösseren spezifischen Gewichtes im Gefäss. Die Wände des Separators verlaufen parallel zueinander und sind lotrecht angeordnet; eine durchsichtige Aussenwand 210 im unteren Bereich 21 des Separators erlaubt die Beobachtung der Spiegelhöhe im Gefäss 2. Innerhalb dieses Bereiches 21 ist ein Ab- bzw. Auslaufrohr 22 nach Art der Florentiner Flasche angeordnet, das in Bodennähe endet und oberhalb des Spiegels dieses Mediums nach aussen führt. Der nach dieser Abflussstelle hin geneigt ausgeführte Boden 23 des Scheiders weist an seiner tiefsten Stelle eine Sammelmulde 231 auf, in welcher eine kegelförmige Erhöhung 230 oder dergleichen angeordnet ist, die an dieser Stelle zusammen mit dem über diese Erhöhung gestülpten Ende des Rohres 22 eine düsenförmige Verengung bildet. Hierdurch tritt an dieser Abflussstelle eine Strömungsbeschleunigung und eine geringfügige örtlich sehr begrenzte Turbulenz ein, die eine restlose Abführung des schwereren Mediums gewährleistet. Mit 220 ist ein Entlüftungsrohr bezeichnet. Im oberen Bereich 20 des Separators 2 ist ein Abfluss oder Überlauf 220 angeordnet, welcher mittels eines Schiebers 201 oder dergleichen verschliessbar ausgebildet ist oder, wie es gestrichelt dargestellt ist, in den Lagern 202 nach oben verschiebbar ist. Ein zweites Abflussrohr 212 dient als Abfluss für das spezifisch leichtere Medium, wenn der Abfluss 200 bei 201 abgeschlossen wird. Bei höhenverschiebbarem Rohr 200 ist dieses Rohr nicht erforderlich. Ein Abzug 4 führt die durch die Kolonne geführte Luft ab. In der Fig. 3 ist eine andere Ausführung des Ablaufes dargestellt; bei ihr taucht in die Sammelmulde 231 des Bodens ebenfalls das Ende des Ablaufrohres 22 ein. Die eigentliche Düse wird dadurch gebildet, dass die Durchmesser der geometrisch ähnlichen Aussparung 231 und des Rohres 22 nur um ein geringes voneinander abweichen. Der gezackte Rand 222 soll die örtliche Turbulenz etwas erhöhen. Ist der Waschprozess beendet, dann wird die Zufuhr von Nitroglyzerin gesperrt, Wasser oder dergleichen und Pressluft werden jedoch weiter zugegeben; ferner wird der Ablauf 200 verschlossen oder das Rohr 200 nach oben verschoben, so dass sich der Spiegel B der Waschflüssigkeit weiter erhöhen kann, wie es in der Zeichnung durch einen dritten Spiegel C angedeutet ist. Die nunmehr vergrösserte Säule dieses leichteren Mediums übt auf das im Bodenteil 21 des Separators befindliche Medium einen grösseren Druck als bisher aus und drückt dessen Spiegel A nach unten. Die Reste des schwereren Mediums sammeln sich in der Mulde 231 und werden durch die Düse in das Rohr 22 gedrückt. Die dabei auftretende Strömungsbeschleunigung und Turbulenz sorgen dafür, dass auch die letzten Reste dieses Mediums aus dem Gefäss 2 entfernt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Entleeren eines Behälters, in welchem zwei ungleich schwere Medien voneinander getrennt werden, bei welchem das Medium mit dem grösseren spezifischen Gewicht nach unten sinkt und dort nach Art der Florentiner Flasche über ein nach oben gerichtetes Rohr nach aussen abgezogen wird und bei welchem das spezifisch leichtere Medium auf dem Spiegel des spezifisch schwereren aufliegt und im oberen Teil des Scheidegefässes abfliesst, insbesondere zum Scheiden der bei der Wäsche von Nitroglyzerin, Nitroglycol usw.entstehenden Emulsion, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel des leichteren Mediums so weit erhöht wird, dass das schwerere Medium von der sich erhöhenden Auflast bis zur tiefsten Stelle des geneigt ausgeführten Gefässbodens abgesenkt wird und dort die Reste des schwereren Mediums über eine Sammelmulde kleinen Durchmessers und das in diese ragende Abflussrohr nach aussen abgeführt werden.II. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, bestehend aus einem nach Art der Florentiner Flasche über dem Gefässboden angeordneten und nach oben gerichteten Abflussrohr für das spezifisch schwerere Medium, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Erhöhung des Spiegels des spezifisch leichteren Mediums vorgesehen sind, dass der Gefässboden geneigt ausgeführt, an seiner tiefsten Stelle eine Sammelmulde kleinen Durchmessers angeordnet ist und dass das Abflussrohr unmittelbar über dem Boden dieser Sammelmulde endet.UNTERANSPRÜCHE 1. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Abflussöffnung für das spezifisch leichtere Medium verschliessbar ist.2. Vorrichtung nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Höhe des Gefässes, die der Spiegel des spezifisch leichteren Mediums zum restlosen Abdrücken des schwereren Mediums erreichen soll, eine zweite Abflussöffnung vorgesehen ist.3. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Abflussöffnung nach oben verschiebbar ist.4. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundriss der Sammelmulde dem Querschnitt des Abflussrohres geometrisch ähnlich, jedoch nur um ein geringes grösser ist als der Querschnitt des Rohres.5. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Sammelmulde ei, ne in das Rohrinnere ragende Erhöhung aufweist.6. Vorrichtung nach Patentanspruch II, für ein einer Wasch- oder Extraktionsanlage nachgeschal tetes Scheidegefäss, in dem m einer gefährlichen Reak- tion fähige Medien behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der das einer gefährlichen Reaktion fähige Medium aufnehmende untere Teil des Scheidegefässes einen kleineren Durchmesser aufweist als der obere.
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