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Vorrichtuiig zur Schaumzerstörung und Abscheidung feiner, fester Bestandteile
aus Flüssigkeiten, besonders Abwässern.
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In den chemischen Fabriken, Zuckerfabriken und Zellstoffabriken entstehen
vielfach schäumende Abwässer, deren Beseitigung mit großen Schwierigkeiten verbunden
ist. Die für diese Zwecke verwendeten Siebe, Filztücher u. dgl. haben den Nachteil,
daß sie leicht verstopfen, je mehr Schaum in den Abwässern enthalten ist. Es muß
also auf die Schaumzerstörung in erster Linie Wert gelegt werden.
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Die für die Schaumzerstörung vorgeschlagenen Einrichtungen sind für
Zuckerfabriken nicht geeignet, da sie auf dem Prinzip beruhen, eine plötzliche Druckverringerung
in dem Raum eintreten zu lassen, in welchem sich die - Luftblasen ansammeln, durch
Herstellung der Verbindung mit der Außenluft.
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So ist diese Einrichtung nicht zu verwenden, wenn sie in eine Druckleitung
eingeschaltet werden muß. Außerdem fehlt die Einrichtung zum Absetzen der festen
Bestandteile aus dem Schaum. Um gleichzeitig eine Schaumzerstörung und eine Abscheidung
der von den anhaftenden Luftblasen befreiten festen Teilchen zu ermöglichen, wird
gemäß der Erfindung die Ausscheidung und Zerstöruug der Schaumblasen in einem Raum
vorgenommen, der ständig unter einem bestimmten Überdruck steht, Dieser Raum ist
nach Art einer Haube ausgebildet, die unten offen ist. An diese Haube schließt sich
eine zweite an, welche ebenso wie die erste Haube noch einerseits zur Ausscheidung
von Schaumblasen dient, anderseits ein Absetzen der festen Bestandteile herbeiführen
soll. Dicse zweite Haube hat einen wesentlich gröberen Durchmesser und steht mit
der ersten derart in Verbindung, daß in den beiden Lufträumen der gleiche Druck
herrscht.
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Diese Hauben sind in einen Behälter derart hineingebaut, daß die
Flüssigkeit stets in ihnen unter dem Druck in der Pumpenleitung steht, so daß eine
Zerstörung der Schaumblasen durch einen gewissen äußeren Überdruck hervorgerufen
wird. Die Druckrege. lung und damit die Regelung des Flüssigkeitsstandes in der
Trennhaube wird durch eine besonders eingebaute T-förmige Rohrleitung herbeigeführt.
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In den unteren Teil der zweiten Trennhaube sind dann noch ein oder
mehrere Prellringe eingebaut, die auch die Aufgabe haben, den Weg der Flüssigkeit
zu verlängern.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem geschlossenen Hohlgefäß
a, in welchem eingebaut sind: die erste Trennhaube b, die an b anschließende Trennhaube
c und der in letzterer sitzende Aufhaltering d sowie das Entlüftungsrohr e.
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Die Vorrichtung wird in die Druckleitung einer Pumpe eingebaut. Das
mit gröberen und feinsten, festen Bestandteilen durchsetzte und schäumende Abwasser
tritt durch den Stutzen I und das Rohr 2 in die erste Trennhaube b. Die gröberen
schweren Teile sinken hier sofort nach unten, die feinsten
festen
Teile, welch e meist im Schaum haften, verweilen zunächst im oberen Teil der Trennhaube
b. Die Trennhaube b wird durch den oberen Schenkel des Rohres e entlüftet, und zwar
entweicht durch das Rohr e andauernd die aus dem Schaum freiwerdende Luft. Der Vorgang
ist so zu erklären, daß die unter Druck im Schaum zucammengepreßte Luft die feinstem
Schaumblasen zersprengt und dann eine Trennung in Luft und Flüssigkeit erfolgt.
Hierfür ist notwendig, daß der obere Teil der Trennhaube b stets frei von Flüssigkeit
bleibt. Solches wird erreicht, indem durch den unteren Schenkel des Rolres b Flüssigkeit
eintritt und selbsttätig den Ausfluß des Rohres e abschließt, bis der Flüssigkeitsspiegel
in der Trennhaube b wieder genügend gesunken ist. Die nach Zerstörung des Schaumes
freigewordenen feinsten festen Teilchen, an denen wohl noch allerfeinste Luftbläschen
hängen, sinken nunmehr ebenfalls langsam nach unten.- Der Flüssigkeitsstrom tritt
am Ende der Trennhaube b in einen sehr weiten Durchgangsquerschnitt ein, erleidet
also nochmals eine erhebliche Geschwindigkeitsverminderung. Diese Zone wird dazu
benutzt, die bis dahin noch mit feinsten Luftbläschen behafteten Teilchen von denselben
zu befreien und sie also spezifisch schwerer als die Flüssigkeit zu machen. Deshalb
ist in der Trennhaube c ein Ort hierfür geschaffen. Da die mit Luft noch behafteten
feinsten Teilchen beim Verlassen der Trennhaube b eine so große Auftriebskraft haben,
daß sie bei der dort einsetzenden bedeutenden Geschwindigkeitsverminderung sofort
nach oben steigen, so treten sie unweigerlich in die Trennhaube c ein. Diese wird
du-:ch den Aufhaltering å in zwei konzentrische Ringteile zerlegt. Der innere Ringteil
dient in der Hauptsache dem Aufsteigen der zu entlüftenden Teilchen, der äußere
Ringteil dem Abstieg. Die in der Trennhaube c abgesonderte Luft gelangt durch die
Löcher 4 im unteren Rande der Trennhaube b in diese und dann durch e nach außen.
Die Teilchen sind in der Trennhaube schwer genug geworden, daß sie durch die sehr
langsam nach oben steigende Flüssigkeit sicher nach unten sinken. Die gesamte Menge
an abgeschiedenen festen Teilchen wird durch den Stutzen 5 nach unten aus dem Hohlgefäß
a abgezogen. Die von Schwebestoffen gereinigte Flüssigkeit tritt aus dem Gefäß a
nach oben durch den Stutzen 3 und strömt ihrem Verwendungsort zu. Die nach obigem
Verfahren in der so beschriebenen Vorrichtung gereiniglen Abwässer, z. B. Preßwässer
der Rübenschnitzel, haben einen so hohen Grad der Reinheit erreicht, daß sie mit
Nutzen im Betrieb sofort wieder Verwendung finden können, wie eingehende Versuche
in der Praxis einwandfrei gezeigt haben.
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PATENT-ANSPRÜCIIE : I. Vorrichtung zur Schaumzerstörung und Abscheidung
feiner, fester Bestandteile aus Flüssigkeiten, besonders Ab wässern, dadurch gekennzeichnet,
daß in einen geschlossenen Behälter (a) eine unten offene Trennhaube (b) eingebaut
ist, an die sich eine zweite weitere Trennhaube (c) anschließt, die mit der ersten
durch die Löcher (4) in der Haubenwandung verbunden ist, wobei ein Rohrstück (2)
die Verbindung der inneren Haube (b) mit der außen liegenden Zuflußleitung herstellt
und ein oben und unten offenes -T-förmiges Rohr (e) zur Luftabführung dient.