<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur zugfreien Belüftung eines Raumes, insbesondere eines Viehstalles Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur zugfreien Belüftung eines Raumes, insbesondere eines Viehstalles. In Viehställen reichert sich in der Regel durch die Ausdunstung des Viehs die Luft stark mit Feuchtigkeit an. Diese Feuchtigkeit kondensiert bei mangelhafter Belüftung an den Wänden, wodurch das Mauerwerk usw. dauernd durchfeuchtet wird. Dies führt im Laufe der Zeit zu einer Beeinträchtigung des Mauerwerks, zur Fäulnis an Holzteilen und zu Schimmel- bzw. Pilzbildung.
Die Erfindung schlägt eine zugfreie Belüftungseinrichtung vor, die gekennzeichnet ist durch einen im wesentlichen horizontal verlaufenden, an der Decke des Raumes angeordneten und durch die Au- ssenwand durchgeführten, ins Freie ausmündenden Kanal, in dem in der Nähe der Wand ein motorgetriebenes Gebläse angeordnet ist und der sich im wesentlichen über die ganze Raumtiefe erstreckt und eine Mehrzahl von über seine Länge verteilte Luftein- bzw. -austrittsöffnungen aufweist.
Der besondere Vorteil der Erfindung ergibt sich insbesondere bei Ställen dadurch, dass die Belüftungseinrichtung praktisch in jeden vorhandenen Stall nachträglich eingebaut werden kann, ohne dass dadurch über dem Stall liegende Räume in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Vielzahl der Lufteintrittsöffnungen wird eine übermässige Luftströmung, also ein Luftzug vermieden. Der Abtransport der angefeuchteten Luft erfolgt gleichmässig über der ganzen Grundrissfläche des Stalles.
Da die Eintritts- öffnungen an der Stalldecke angeordnet sind, wird bevorzugt diejenige Luft abtransportiert, die den grössten relativen Luftfeuchtigkeitsgehalt hat, wenn berücksichtigt wird, dass Stallwände und Decke die von den Tieren aufsteigende Luft bereits abgekühlt haben. Besondere Einrichtungen zur getrennten Zu- führung von Frischluft müssen nicht vorgesehen werden, da hierfür die üblichen Belüftungsmöglichkeiten ausreichend sind.
Der Umstand, dass der Kanal an der Stalldecke, also im Inneren des Stalles verläuft, bringt ferner den Vorteil mit sich, dass sich .die abtransportierte Luft während des Transportes nicht abkühlen kann, so dass eine unerwünschte Kondensation im Abzugskanal ausgeschlossen ist.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtdarstellung der erfindungsgemässen Einrichtung im Aufriss, Fig. 2 ein teilweiser Grundriss einer anderen erfindungsgemässen Einrichtung, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Einzelheit der Erfindung, Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Rohrstückes für einen Kanal der erfindungsgemässen Einrichtung, Fig. 5 eine Seitenansicht des Rohrstückes nach der Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 5 entsprechend der Schnittlinie VI-VI,
Fig. 7 und 8 Schnitte durch andere Ausführungsbeispiele eines Rohrstückes, Fig.9 eine Seitenansicht eines anderen Rohrstückes, Fig. 10 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 9 entsprechend der Schnittlinie X -X, Fig. 11 eine Seitenansicht eines Teiles eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Rohrstückes, Fig. 12 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 11 entsprechend der Schnittlinie XII-XII,
Fig. 13 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 12 entsprechend der Schnittlinie XIII-XIII und
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Rohrstückes für einen Kanal der Einrichtung nach der Erfindung.
Die Fig. 1-3 zeigen, dass das Rohrstück 1 durch die Aussenwand 2 hindurchgeführt und an seiner Ausmündung 3 mit einem jalousieartigen Gitter 4 versehen ist. Auf das Rohrstück 1 ist im Inneren 5 des Stalles ein Gehäuse 6 aufgeschoben, das den Motor 7 und das vom Motor angetriebene Gebläserad 8 aufnimmt. In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 3 schliesst sich an das Gehäuse 6 ein Rohrstück 9 an, auf das wiederum weitere Rohrstücke 10 aufgeschoben sind. Am rückwärtigen Ende 12 des letzten Rohrstücks ist der durch die Rohrstücke 9 und 10 gebildete Kanal geschlossen.
In dem abgewandelten Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 schliesst sich an das Gehäuse 6 eine Verzweigung 13 an, so dass die beiden Zweigkanäle 14 und 15 gebildet werden.
Die Rohrstücke 9 und 10 und auch die Rohrstücke der Kanäle 14 und 15 sind mit Lufteintritts- öffnungen 16 versehen. Diese Lufteintrittsöffnungen sind am Kanal gleichmässig verteilt. Die Querschnitte der vom Gebläse weiter entfernten Öffnungen sind jedoch grösser als die Querschnitte der dem Gebläse benachbarten Öffnungen. Hierdurch wird erreicht, dass durch jede Öffnung 16 etwa die gleiche Luftmenge eingesaugt wird.
Die Fig. 1 und 3 lassen erkennen, dass der äussere Teil des Kanals ein leichtes nach aussen gerichtetes Gefälle aufweist. Die Neigung dieses Kanalteiles beträgt etwa 1 zu 5 bis 1 zu 15. Ist das Gebläse ausgeschaltet und die Aussentemperatur höher, als die Innentemperatur, dann hat die wärmere und leichtere Aussenluft das Bestreben, auch ohne Unterstützung durch das Gebläse in den Kanal einzudringen und in diesem hochzusteigen. Sie wird sich wenigstens im Bereich der dem Gebläse benachbarten Lufteintritts- öffnungen mit der schwereren, feuchteren Stalluft vermengen, und im unteren Bereich des Kanals bildet sich eine Gegenströmung aus, die nach aussen gerichtet ist.
Auf diese Weise lässt sich auch bei ausgeschaltetem Gebläse eine, wenn auch weniger intensive Belüftung erreichen. Der Motor 7, für den der Schalter 17 (Fig. 1) vorgesehen ist, besitzt zwei Drehrichtungen, so dass das Gebläserad 8 entweder die Luft nach aussen fördert oder Frischluft in das Innere 5 des Stalles bläst. Wahlweise kann der umschaltbare Motor 7 mit dem einen Gebläserad 8 auch durch zwei gegeneinandergerichtete Gebläseräder ersetzt werden, die wahlweise mit einem einfachen Motor kuppelbar sind.
Um den Kanal im Winter oder in dem Fall, in dem verhältnismässig wenig Vieh im Stall steht, ausser Betrieb setzen zu können, ist eine Verschlusskappe 18 vorgesehen (Fig. 3), welche durch ein Bedienungsgestänge mit Handgriff 19 aus der Öffnungsstellung in die Schliessstellung gebracht werden kann und um- gekehrt. Eine abnehmbare, nicht dargestellte Abdeckung der Schlitzöffnungen 16 erfüllt den gleichen Zweck.
Der an der Stalldecke angeordnete Kanal für die Einrichtung nach der Erfindung soll einerseits einen möglichst grossen Querschnitt aufweisen, um den Widerstand der vom Gebläse im Kanal geförderten Luft möglichst gering zu halten. Anderseits soll der Kanal bzw. sollen die Rohrstücke, aus denen der Kanal besteht, ein geringes Gewicht besitzen, um die Montage des Kanals möglichst einfach zu gestalten. Es wird hierfür vorgeschlagen, die Rohrstücke aus einzelnen, miteinander verklebten oder verschweissten Kunststoffplatten aufzubauen, wobei diese Bauweise auch den Vorteil der Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit besitzt. Die Rohrstücke können dabei im Querschnitt eine rechteckige Gestalt aufweisen, wie dies in der Fig. 8 bei dem Rohrstück 10 angedeutet ist.
An einem Ende besitzt jedes Rohrstück eine Muffe 20 zur Verbindung mit dem nächsten Rohrstück. Die Befestigung an der Stalldecke 21 erfolgt mittels einer Lasche 22, die fest mit dem Rohrstück verbunden ist.
Es ist gefunden worden, dass Rohrstücke mit dreieckiger Querschnittsform besondere Vorteile besitzen. Zwar ist der Materialaufwand bei gleichem Innenquerschnitt bei einer dreieckigen Rohrform etwas grösser als bei einer quadratischen Rohrform. Der besondere Vorteil dreieckiger Rohre besteht jedoch darin, dass diese sehr einfach hergestellt werden können, wenn diese aus Kunststoffplatten aufgebaut sind. Jede Kante des Rohrkörpers erfordert einen Arbeitsgang und der Arbeitsaufwand zur Formung der vierten Kante ist wesentlich grösser als der etwas gesteigerte Materialaufwand.
Ein weiterer Vorteil der dreieckigen Rohre besteht darin, dass diese die Luftströmung an der Stalldecke nur wenig behindern. Dreieckige Rohre bilden mit der Stalldecke stumpfe Winkel, wodurch die Absaugung der Luft von der Decke erleichtert wird. Da ferner bei dreieckigen Rohrstücken die einzelnen Flächen des Kanals bzw. des Rohrstückes sowohl nach unten als auch nach der Seite gerichtet sind, wird der Einsaugbereich der in diesen Flächen anzuordnenden Lufteintrittsöffnungen relativ gross. Auch die Flächen selbst zur Anordnung dieser Lufteintrittsöffnun- gen sind breit, was die Anordnung der Lufteintritts- öffnungen erleichtert.
Dies gilt insbesondere dann, wenn an Stelle der einfachen Schlitze 16 kurze Einsaugstutzen oder dergleichen vorgesehen werden, die eine Lufteinsaugung mit möglichst geringem Widerstand ermöglichen.
Ein derartiges Rohrstück mit dreieckigem Querschnitt ist beispielsweise in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. Dieses Rohrstück 23 ist aus einer einzigen Kunststoffplatte geformt, die vor der Verarbeitung eine Breite von etwa 50 cm besass, Aus dieser Platte wird durch Faltung bzw. Biegung an den Kanten 24 und 25 (Fig. 6) und durch Schweissung an der Kante
<Desc/Clms Page number 3>
26 ein Rohr geformt. Die Muffe 27 (Fig. 4) ist in gleicher Weise gestaltet.
Während in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 6 die einzelnen Flächen des Rohrstückes 23 gleiche Breite besitzen, ist das Rohrstück 36 nach der Fig. 7 im Querschnitt in der Form eines rechtwinkligen Dreiecks gehalten. Ein derartiges Rohrstück findet vorzugsweise in der Ecke zwischen der Decke und den Wänden des zu belüftenden Raumes Anwendung. Die Verwendung derartiger Rohrstücke 36 empfiehlt sich insbesondere bei niedrigen Räumen, in denen die Verlegung der Kanäle an der Stalldecke im Abstand von den Wänden hinderlich wäre.
In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4 bis 7 sind die Lufteintrittsöffnungen 28 und 29 dadurch gewonnen, dass zunächst in der Rohrwandung 30 ein U-förmiger Schnitt angebracht wird. Der von diesem Schnitt umschlossene Teil 31 wird entlang seiner Verbindung 32 nach aussen gebogen, wobei natürlich eine Erwärmung entlang der Kante 32 zweckmässig ist. In der gewünschten Lage der Fläche 31 werden seitlich Dreieckstücke 34 eingesetzt und diese mit der Wandung 30 und dem Teil 31 verschweisst oder verklebt. Auf diese Weise können nach unten gerichtete Öffnungen erhalten werden.
In der Fig. 4 zeigt der Pfeil 35 die Strömungsrichtung der Luft im Rohrstück 23. Entsprechend dieser Strömungsrichtung ist die Öffnung 28 kleiner gehalten, als die Öffnung 29.
In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 sind die Lufteintrittsöffnungen 37 und 38 dadurch gewonnen, dass zunächst in der Rohrwandung 39 des Rohrstückes 40 Schlitze oder Einschnitte 41 angebracht werden. Neben dem Schlitz wird die Rohrwandung zu einer Wölbung 42 nach aussen geformt.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 bis 13 unterscheidet sich von demjenigen nach den Fig. 9 und 10 im wesentlichen dadurch, dass neben der Auswölbung 43 auf der einen Seite des Schlitzes 44 die Rohrwandung 45 auch mit einer nach innen gerichteten Wölbung 46 versehen ist. Die Richtung des Schlitzes 44 kann dabei frei gewählt werden, so dass beliebig gerichtete Einsaugöffnungen entstehen. Insbesondere bei senkrechter Anordnung der Schlitze 44, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist, entsteht unmittelbar an der Einsaugöffnung im Kanal eine Verengung mit einer entsprechend erhöhten Luftgeschwindigkeit, was die Lufteinsaugung verbessert.
In dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 14 sind die Lufteintrittsöffnungen 47 und 48 des Rohrstückes 49 in der geklebten Kante 50 angeordnet. Um dies zu erreichen, kann die zum Rohrstück zu fomende Platte vor dem Verformungsvorgang mit Aussparungen versehen werden und es ist auch möglich, die. Schweissung an der Kante 50 nur teilweise anzubrin- gen und den verbleibenden Spalt nachträglich aufzuweiten.