CH378873A - Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und CyclohexanonInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon Es ist bekannt, dass Cyclohexan mit Luft ent weder in Gegenwart oder in Abwesenheit von Kata lysatoren bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in flüssiger Phase oxydiert werden kann. Abhängig von der Aufenthaltszeit bei der erhöhten Temperatur, dem Druck der Gasverteilung, Sauer stoffkonzentration und dem Umsatz erhält man die verschiedenen primären Oxydationsprodukte und die daraus entstandenen Nebenprodukte in wechselnden Anteilen. Die Art der entstandenen Produkte und Nebenprodukte ist, wenn die Reaktionsprodukte mit Hilfe von Salpetersäure zu Adipinsäure verarbeitet werden, nicht von allzugrosser Bedeutung. Soll hin gegen die Oxydation so geführt werden, dass vor allem Cyclohexanol und Cyclohexanon entstehen, das heisst Stoffe, die zur Herstellung von Polyamid des Typs Nylon-6 gebraucht werden, so muss die Reak tion so geleitet werden, dass möglichst keine oder nur wenig Nebenprodukte entstehen. Man kann durch Oxydation von Cyclohexan vorzugsweise Cyclo- hexanol und Cyclohexanon erhalten, wenn man die Reaktion bei relativ tiefer Reaktionstemperatur und unter Zugabe geringer Gasmengen bei niederer Sauer stoffkonzentration in flüssiger Phase durchführt. Die ses Verfahren bedingt aber nach bisheriger Arbeits weise, dass eine sehr grosse Menge Cyclohexan im Verhältnis zu den Oxydationsprodukten abdestilhert und in die Oxydationsstufe zurückgeführt werden muss. Dadurch wird das ganze Verfahren unwirt schaftlich. Es wurde nun gefunden, dass man aus Cyclo- hexan in sehr guter Ausbeute und in wirtschaftlicher Arbeitsweise in flüssiger Phase bei erhöhter Tem peratur und erhöhtem Druck durch partielle Oxy dation mittels sauerstoffhaltiger Gase Cyclohexanol und Cyclohexanon erhalten kann, wenn man den Umsatz des Cyclohexans durch Begrenzung der Re aktionszeit für die Oxydation auf 1/2-2 Stunden und durch Verwendung von höchstens 10 Vof: o/o Sauer- stoff enthaltendem Gas auf höchstens 10 Gew % des eingesetzten Cyclohexans beschränkt und das Reaktionsgemisch nach Zerstörung der darin ent haltenden Peroxyde, Verseifen der Ester und Aus waschen der Säuren mittels Lauge in eine Destilla- tionskolonne auf Normaldruck entspannt, die dabei frei werdenden Cyclohexandämpfe über ein Ge bläse ansaugt, verdichtet und zur indirekten Be- heizung des Sumpfes, der Destillationskolorine ver wendet und nach ihrer Verflüssigung durch Kühlen über Pumpen in die Oxydationsstufe zurückführt, während man das aus dem Sumpf der Destillations- kolonne anfallende Rohgemisch von Cyclohexanol und Cyclohexanon nach Abtrennen des noch vor- handenen Cyclohexans durch fraktionierte Destilla tion reinigt. Durch Begrenzung der Reaktionszeit für die Oxydation auf 1/2-2 Stunden und durch Verwen- dung von höchstens 10% Sauerstoff enthaltendem Gas wird der Umsatz des Cyclohexans auf höchstens 10 Gew.o/o beschränkt. Eine beispielsweise Ausführungsform des erfin dungsgemässen Verfahrens soll anhand eines Fliess schemas erläutert werden. Dem Oxydationsreaktor 3 wird über die Lei tung 1 und die Vorheizung 2 Cyclohexan zugeführt. Gleichzeitig wird über das Filter 4 durch den Kom pressor 5 Luft zugeführt, welche ebenfalls durch die Vorheizung 6 auf Reaktionstemperatur gebracht wird. Durch Zugabe von Stickstoff zur Luft wird in der Anfahrperiode das Oxydationsgas auf 5 Vol.o/o Sauer stoff eingestellt. Diese Stickstoffzugabe kann wäh rend des Betriebes eingestellt werden, da durch die Oxydation der Sauerstoff im Oxydationsgas auf etwa 0,8 Vol.o/o erniedrigt wird und durch Luftzugabe auf die gewünschte Konzentration von etwa 5 % gebracht wird. Um im Reaktor 3 eine kräftige Rührwirkung zu erzeugen, wird das Oxydationsgas, welches wäh rend des Betriebes als Kreislaufgas an Cyclohexan gesättigt ist, dauernd über die Umwälzpumpe 8 isotherm im Kreislauf geführt, wobei gleichzeitig über Filter 4 und Kompressor 5 so viel Luft zuge führt wird, dass das Kreislaufgas auf einem Sauer stoffgehalt von etwa 5 /o gehalten wird, während gleichzeitig nach Auskühlen des mitgeschleppten Cyclohexans im Kühler 28 ein Teil des aus dem Reaktor über Leitung 7 austretenden sauerstoff armen Oxydationsgases durch die Leitung 9 ins Freie entspannt wird. Der Sauerstoffgehalt des Gases nach Austritt aus dem Reaktor beträgt etwa 0,6 Vol.o/o. Über die Leitung 10 wird dem Reaktor im Massstab der Zufuhr von frischem Cyclohexan das Oxydationsgemisch entnommen und in einem mit Kupfer-, Eisen- oder rostfreien Stahlspänen usw. ge fülltem Rohr 11 durch Behandlung bei einer Tem peratur von etwa 150 C von Peroxyden befreit. An schliessend gelangt das Reaktionsgemisch in einen Waschturm 12, in welchem es ebenfalls bei einer Temperatur von etwa 150 C im Gegenstrom mit etwa 13 o/oiger Natronlauge behandelt wird. Durch diese Behandlung werden die Ester, z. B. die des Cyclöhexanols, welche nebst Säure als Nebenprodukte bei der Cyclohexanoxydation entstehen, verseift und zusammen mit den Säuren ausgewaschen. Das so be handelte Reaktionsgemisch, welches )immer noch unter dem gleichen Druck steht wie im Oxydations reaktor 3, das heisst also etwa bei 11 atü, wird nun über das Ventil 13 in die Destillationskolonne 14 auf Normaldruck entspannt. Die entweichenden Cyclohexandämpfe werden bei einer Temperatur von etwa 79 C über Leitung 15 durch den Radialver- dichter 16 angesaugt und auf einen geringen über- druck, z. B. 1,7 atü, verdichtet. Dadurch steigt deren Temperatur auf 97 C. Die so verdichteten Cyclo- hexandämpfe werden nun indirekt über das Lei tungssystem 17 und den Erhitzer 18 zur Beheizung des Sumpfes der Destillationskolonne 14 verwendet und gelangen über die Leitung 20 in den Speicher 21 und von dort über die Leitung 22 in den Kühler 23. Das Kondensat aus dem Kühler 23 wird über die Leitung 30 in den Speicher 21 geführt. Ein Teil dieses Cyclohexans wird über die Pumpe 24 und die Leitung 25 in den Kopf der Destillations- kolonne 14 geführt, um hier als Destillationsrücklauf zu dienen. Das übrige Cyclohexan wird über Pumpe 26 und Leitung 27 zusammen mit dem aus dem Entspannungsgas bei 28 ausgekühlten Cyclohexan über Leitung 29 wieder dem Reaktor 3 zugeführt. Aus dem Sumpf 19 der Destillationskolonne 14 wird das rohe Gemisch von Cyclohexanol und Cyclohexa- non entnommen. Nach Abtrennen des vorhandenen Cy clohexans, z. B. durch Wasserdampfdestillation, wird das Gemisch auf bekannte Art durch frak tionierte Destillation gereinigt und getrennt. Es hat sich gezeigt, dass, wenn die Cyclohexan- dämpfe nach dem Verdichten zur indirekten Be- heizung des Sumpfes der Destillationskolonne ver wendet werden, der Energiebedarf gegenüber einer gewöhnlichen Destillation auf ungefähr i/12 gesenkt werden kann, wodurch es erst wirtschaftlich wird, die Cyclohexanoxydation bei nur sehr geringen Um sätzen durchzuführen, was wiederum ermöglicht, die Bildung von Nebenprodukten im weiten Masse zu- rückzudrängen, wodurch die Ausbeute an Cyclo- hexanol und Cyclohexanon gesteigert werden kann. <I>Beispiel</I> Cyclohexan wurde unter Verwendung von drei hmtereinandergeschalteten Rühraueoklaven mit je 5 m3 Inhalt kontinuierlich in der Flüssigphase bei 11 ata und 158 C mit Luftsauerstoff zu Cyclo- hexanol und Cyclohexanon oxydiert. Als Oxydations katalysator wurde Co-naphthenat (0,00368 g Kobalt/1 eingesetztes Cyclohexan), als Reaktionsinitiator Benz aldehyd (0,475 g/1 Cyclohexan) verwendet. In kon- tinuierlicher Fahrweise wurden 8200 kg Cyclohexan pro Stunde zur Oxydation eingesetzt. Die Aufenthalts dauer des Cyclohexans in den Oxydationsreaktoren betrug total 60 Minuten. Das aus den Reaktoren oben austretende Abgas enthielt: 59,1 Vol.II/o Cyclo- hexan, 35,1 Vol .1%, Stickstoff, 5,6 Vol.O/o Wasser- dampf sowie 0,2 Vol.o/o Sauerstoff (Durchschnitts analyse). Der grösste Teil dieses Gases wurde isotherm im Kreislauf geführt, wobei diesem 1030 N m3 Luft/h zugesetzt wurde. Auf diese Weise wurde erreicht, dass das in die Reaktoren einströmende Gas dauernd einen Sauerstoffgehalt von etwa 5 Vol.#I/o, jedoch nicht mehr als 10 Vol.o/o aufwies. Ein Teil des er wähnten Abgases wurde abgekühlt und entspannt. Dabei wurde der Wärmeinhalt dieses Gases zum Teil zur Vorwürmung der dem Prozess zugeführten Cyclohexanmenge durch Wärmeaustausch ausgenützt. Das bei der Abkühlung sich abscheidende Cyclo- hexan und Reaktionswasser wurde in einem Be hälter getrennt und das Cyclohexan in den 1. Reaktor zurückgeführt. Das aus dem 3. Reaktor heraustretende Reak tionsgemisch enthält neben Cyclohexanol (in freier und in als Ester gebundener Form), Cyclohexanon und verschiedenen Nebenprodukten (Säuren, Cyclo- hexanol- und Cyclohexanonkondensationsprodukten usw.) noch 2 g Cyclohexylhydroperoxyd/1 Reaktions gemisch. Letzteres wird in einem dem 3. Oxydations reaktor nachgeschalteten, mit V4A-Spänen gefüllten Deperoxydationsreaktor bei 150 C und 11 ata (Auf- enthaftszeit etwa eine Stunde) durch Reaktion mit dem im überschuss vorhandenen Cyclohexan in zu sätzliche Mengen Cyclohexanol und Cyclohexanon umgesetzt. Das aus, dem Deperoxydationsreaktor aus tretende, praktisch peroxydfreie Cyclohexanoxyda- tionsgemisch wurde anschliessend einer Neutralisa tion und alkalischen Verseifung unter Druck (11 ata) und 140 C im Gegenstrom unterworfen (Aufenthalts zeit in der Neutralisation/Verseifungsapparatur etwa eine Stunde), um einerseits die im Cyclohexanoxyda- tionsgemisch vorhandenen Säuren zu entfernen und anderseits das esterartig gebundene Cyclohexanol zu gewinnen. Zur Neutralisation/Verseifung kamen 565 kg/h 12 o/oiger wässriger Natronlauge zur Anwendung. Die in dem verseiften und abgetrennten Cyclohexanoxy- dationsgemisch noch in geringer Menge vorhande nen Laugereste wurden nachfolgend durch eine Was serwäsche im Gegenstrom entfernt. Das nach dieser Operation pro Stunde .anfallende Cyclohexanoxyda- tionsgemisch wies folgende Zusammensetzung auf: 7610 kg Cyclohexan 238 kg Cyclohexanol 198 kg Cyclohexanon 46,6 kg neutrale Nebenprodukte Weitere Mengen an Cyclohexanol und Cyclo- hexanon befanden sich in der zur Neutralisation/Ver- seifung verwendeten Natronlauge. Aus dieser wurden durch Wasserdampfdestillation pro Stunde folgende Mengen gewonnen (Destillation 1): 51 kg Cyclohexanol 24 kg Cyclohexanon Im Sumpf dieser Wasserdampfdestillation befan den sich 222,5 kg/h saure Oxydationsprodukte in Form ihrer Natriumsalze in wässriger Lösung. (Diese Nebenprodukte der Oxydation können zu wertvollen Produkten weiterverarbeitet werden.) Das nach der Wasserwäsche angefallene Cyclohexanoxydations- gemisch oben aufgeführter Zusammensetzung wurde zwecks weiterer Aufarbeitung in eine Destillations- kolonne auf Normaldruck entspannt. Dabei wurde diese Destillation in der Weise vorgenommen, dass im Sumpf der Kolonne ein Gemisch folgender Zu sammensetzung anfiel: 528,5 kg/h Cyclohexan 216 kg/h Cyclohexanol 221 kg/h Cyclohexanon 46,5 kg/h neutrale Nebenprodukte das heisst, das Sumpfprodukt besteht zu 50 Gew.o/o aus Cyclohexan. Die Sumpftemperatur betrug bei dieser Destillation 89 C, die Kopftemperatur 79 C. Die über den Kopf der Kolonne gehenden Cyclo- hexanbrüden wurden mit einer Wärmepumpe abge saugt, auf 1,7 ata komprimiert und die in den Brüden enthaltende Wärme im Wärmeaustausch mit dem in einem Umlaufverdampfer befindlichen Sumpf produkt zur Beheizung der Kolonne benützt. An schliessend wurden die Cyclohexanbrüden vollständig kondensiert über Pumpen in den Oxydationsprozess zurückgeleitet (7610 kg/h). Das im Sumpf der Destillation anfallende Pro dukt oben angeführter Zusammensetzung wurde nun einer Wasserdampfdestillation (Destillation 2) unter worfen, wobei das Cyclohexan praktisch vollständig azeotrop abdestilliert wurde. Das Destillat trennt sich in der Destillationsvorlage in eine Cyclohexan- und eine Wasserschicht. Die Cyclohexanschicht wurde abgetrennt und da sie noch etwa 8 Gew "/o, Cyclo- hexanol/Cyclohexanon enthielt, in die Destillation 1 zurückgeführt. Das Sumpfprodukt der Destillation 2 gelangte an schliessend zur Entfernung der hochsiedenden neutra len Nebenprodukte in eine fraktionierte Destillation 3, bei der unter 30 mm Hg Vakuum das Cyclohexanol und Cyclohexanon über den Kopf der Kolonne ab destilliert wurde. Aus 8200 kg/h eingesetzten Cyclohexans wurden bei einem Umsatz von 7,2 Gew.II/o, (bezogen auf das eingesetzte Cyclohexan) eine Ausbeute von 289 kg/h Cyclohexanol und 222 kg/h Cyclohexanon erreicht. Das entspricht einer Ausbeute an Cyclohexanol/ Cyclohexanon von 73,50/9.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon durch partielle Oxydation von Cyclo- hexan bei erhöhtem Druck und erhöhter Tempera tur in flüssiger Phase mittels sauerstoffhaltiger Gase, dadurch gekennzeichnet, dass man den Umsatz des Cyclohexans durch Begrenzung der Reaktionszeit für die Oxydation auf 1/2-2 Stunden und durch Verwen dung von höchstens 10 Vol ."/o,Sauerstoff enthalten dem Gas auf höchstens 10 Gew.o/o des eingesetzten Cyclohexans beschränkt und das Reaktionsgemisch nach Zerstörung der darin enthaltenden Peroxyde, Verseifen der Ester und Auswaschen der Säuren mittels Lauge in eine Destillationskolonne auf Nor maldruck entspannt, die dabei frei werdenden Cyclo- hexandämpfe über ein Gebläse ansaugt,verdichtet und zur indirekten Beheizung des Sumpfes dex Destillationskolonne verwendet und nach ihrer Ver flüssigung durch Kühlen über Pumpen in die Oxy dationsstufe zurückführt, während man das aus dem Sumpf der Destillationskolonne anfallende Roh gemisch von Cyclohexanol und Cyclohexanon nach Abtrennen des noch vorhandenen Cyclohexans durch fraktionierte Destillation reinigt. UNTERANSPRüCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man das Oxydationsgas isotherm im Kreislauf führt, den verbrauchten Sauerstoff durch Zufuhr von Frischluft ersetzt, während man 'das sauerstoffarme Oxydationsgas im Massstab der Frischluftzufuhr nach Auskühlen des mitgeschleppten Cyclohexans entspannt. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Peroxyde im Reaktionsgemisch durch Überleiten über Metallspäne bei erhöhter Temperatur zerstört. 3.Verfahren nach Patentanspruch und Unter ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verseifung der Ester und das Auswaschen der Säuren mittels 10-30 o/oiger Alkalilauge bei Tem peraturen von 100-150 C unter Druck vornimmt. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Laugenbehandlung bei 140 C während einer Dauer von 30-60 Minuten durchführt. 5.Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zeit der Peroxydzerstörung auf 30-60 Minuten be schränkt. 6. Verfahren nach Patentanspruch und Unter ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Oxydation bei einer Temperatur von 140-170 C und bei einem Druck von 11-26 ata durchführt.
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