Verfahren zur Oxydation von Cyclohexan Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon enthaltenden Gemischen durch Oxydation von Cyclo- hexan mit einem Gasgemisch, das molekularen Sauer stoff enthält. Als Nebenprodukte werden dabei ausser dem Valeriansäure, Adipinsäure und deren Ester erhalten. Die Reaktionsprodukte sind wertvolle Zwi schenprodukte für die Kunststoffindustrie.
Es ist bekannt, dass man Cyclohexan mit sauer stoffhaltigen Gasgemischen, wie z. B. Luft, oxydieren kann. Dabei kann man ohne oder mit Katalysatoren arbeiten. Die Reaktion führt über peroxydartige Zwischenprodukte zunächst zu Cyclohexanol und Cyclohexanon und dann weiter zu Adipinsäure,. Valeriansäure und anderen Oxydations- und Zer setzungsprodukten.
Es ist schon mehrmals vorgeschlagen worden, zur Erzielung guter Ausbeuten an einheitlichen Reaktionsprodukten die Oxydation von Cyclohexan nur bis zum Gemisch von Cyclohexanol und Cyclo- hexanon zu führen. Diese beiden Produkte entstehen immer nebeneinander und werden durch Sauerstoff sehr leicht weiter oxydiert, weshalb man bestrebt war, durch Beschränkung auf kleine Umsätze an Cyclohexan die Reaktion auf der gewünschten Stufe abzustoppen.
Beispielsweise ist es bekannt, dass man Ausbeu- ten von 85-95% an Cyclohexanol und Cyclo- hexanon erhalten kann, wenn man weniger als 5% des Cyclohexans umsetzt.
Kleine Umsätze können erzielt werden durch kurze Reaktionszeiten und bzw. oder durch geringe Sauerstoffkonzentrationen des Oxydationsgases.
Die bisherigen Verfahren, bei welchen mit klei nen Umsätzen des Cyclohexans gearbeitet wird, sind jedoch unwirtschaftlich, da aus dem Reaktionsge- misch eine grosse Menge Cyclohexan mit viel Ener gieaufwand abgetrennt werden muss.
Man erzielt dabei Umsätze von etwa 15-2011/o und begnügt sich mit geringen Ausbeuten. Man oxydiert ohne Katalysatoren bei Temperaturen von etwa 150 C und Drucken von 5-6 atm mit Luft. Dabei wird ein Gemisch von Oxydationsprodukten mit einem grossen Anteil an Adipinsäure erhalten.
Es wurde nun gefunden, dass sich Cyclohexan kontinuierlich zu einem Cyclohexanol und Cyclo- hexanon enthaltenden Gemisch oxydieren lässt, wenn man die Oxydation mit molekularen Sauerstoff ent haltenden Gasen bei Temperaturen von 130-180 C und Drucken bis zu 50 atm mit einer grossen Menge eines Gasgemisches, nämlich 0,4-1,6 Nm-' pro kg frisch eingesetzten Cyclohexans, vornimmt, das <B>2,5-100/e.</B> Sauerstoff enthält,
und durch kreislauf mässige Rückführung von Cyclohexan enthaltenden Abgasen in die Oxydationszone die Reaktion derart einstellt, dass 5-13 % des Cyclohexans umgesetzt werden.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich Gemische von Cyclohexanol und Cyclohexanon in Ausbeuten von mehr als 70 % erzielen. Die Ne- benprodukte bestehen etwa zur Hälfte aus Vale- riansäure und je etwa einem Viertel aus Adipin- säure und
hochsiedenden Estern. Im einzelnen kann wie folgt verfahren werden: Als oxydierendes Gas gemisch verwendet man eine Mischung, welche aus melekularem Sauerstoff und z. B. aus einem oder mehreren Inertgasen besteht. Besonders vorteilhaft wird Luft verwendet, welche durch Beimischung von Stickstoff auf einen Sauerstoffgehalt von höchstens 10,1/ü! gebracht wird. Diese Gasmischung wird in das Reaktionsgefäss gepumpt, wobei der Sauerstoff voll ständig zur Oxydation des Cyclohexans verbraucht wird.
Der Hauptteil des Stickstoffs wird zusammen mit entweichenden Cyclohexandämpfen im Kreis lauf isotherm in das Reaktionsgefäss zurückgepumpt. Damit sich der Stickstoff jedoch nicht anreichert, wird am besten ein Teil des Kreislaufgases nach Ab kühlung und Abtrennung des Cyclohexans ent spannt und entfernt. Durch das Reaktionsgefäss wird laufend so viel Cyclohexan im Kreislauf gepumpt, dass 5-13 01o davon oxydiert werden.
Die Reaktions produkte werden in der Regel zusammen mit dem nicht umgesetzten Cyclohexan kontinuierlich entfernt und in einem Turm, der unter einem geringeren Druck steht, vorzugsweise unter einem etwa 30-700/a Va kuum, entspannt, wobei ein grosser Teil des Cyclo- hexans sofort verdampft, und der restliche Anteil des Cyclohexans durch Zufuhr von Wärme ebenfalls ver dampft, und die Cyclohexandämpfe in das Reak tionsgefäss zurückgepumpt werden.
Am Boden des Turmes können die Oxydationspro dukte abgezogen werden. Trotz den relativ kleinen Umsätzen ist die Wirtschaftlichkeit des erfindungs gemässen Verfahrens gewährleistet, da durch die Entspannung des unter Druck stehenden Gemisches in einem unter geringerem Druck stehenden Turm ein grosser Teil des nicht umgesetzten Cyclo- hexans ohne Aufwendung von Wärme abgetrennt werden kann. Diese Massnahme erlaubt es, durch Senkung des Umsatzes auf etwa 5 01o die Ausbeute an Cyclohexanol und Cyclohexanon bis auf etwa 90 01o zu steigern.
<I>Beispiel 1</I> Der Autoklav 3 wird mit<B>10000</B> kg Cyclo- hexan gefüllt, auf 160 C geheizt und durch die Lei tung 1 werden während 10 Stunden 955 Nm3/h Luft, welche durch Beimischung von Stickstoff auf einen Sauerstoffgehalt von 5 01a verdünnt worden ist, durch eine Fritte eingepumpt.
Mittels der Leitung 4 und der Pumpe 5 wird der Hauptteil des Stickstoffs zu sammen mit Cyclohexandämpfen isotherm rezirku- liert. Vom zirkulierenden Gas wird über ein (nicht eingezeichnetes) Ventil und eine Kühlvorrichtung laufend so viel entspannt, dass der Druck im Auto klaven 21 atm beträgt.
Nach dieser Anlaufperiode werden durch die Leitung 1 955 Nm3/h des oben erwähnten 5,11a Sauerstoff enthaltenden Gasgemisches und durch die Leitung 2 1000 kg/h Cyclohexan in den Autoklaven gepumpt.
Die Temperatur im Reaktionsraum wird mittels Heizung auf 160 C gehalten und der Druck mittels der Zirkulationsvorrichtung 4 und 5 wie beschrie ben auf 21 atm eingestellt.
Über das Ventil 6 werden 10 220 k/h Reaktions gemisch in die Mitte des Turmes 7 geführt. Der Turm wird am Boden auf 130 'C, in der Mitte auf 57 C und am Kopf auf 52 ' C gehalten, der Innen druck beträgt 300 mm Hg. Etwa 60 01a des Cyclo- hexans verdampfen sofort bei der Entspannung,
während 40 01o aus dem Sumpf abdestillieren. Der Rücklauf vom Kopf des Turms beträgt 4 500 kg/h Cyclohexan und 3 600 kg/h Reaktionsgemisch fliessen dem Boden des Turmes zu. Dem Sumpf werden 1220 kg/h Oxydationsprodukte über die Leitung 10 entnommen. Über den Wärmeaustauscher 8, der zur Heizung der Dämpfe dient, und die Pumpe 9 werden 9 000 kg/h Cyclohexan in den Autoklaven 3 zu rückgeführt.
Der Umsatz des Cyclohexans beträgt 10%. Die bei 10 abgezogenen Oxydationsprodukte enthalten 70% Cyclohexanol und Cyclohexanon, 1501o. Va- leriansäure, 811/@ Adipinsäure und<B>70/9</B> hochsiedende, esterhaltige Produkte.
<I>Beispiel 2</I> In der gleichen Apparatur, bei den gleichen Temperaturen und Druckverhältnissen wie im vorigen Beispiel und mit ebenfalls 5% Sauerstoff- gehalt des Oxydationsgases werden folgende Men gen umgesetzt:
810 Nm3/h Luft und 840 kg/h Cyclohexan werden in den Autoklaven 3 gepumpt. 14175 kg/h Re aktionsgemisch werden im Turm 7 entspannt, wobei <B>5300</B> kg/h direkt in den Sumpf fliessen und<B>6600</B> kg/h vom Kopf zurückfliessen.
13160 kg/h nicht um gesetztes Cyclohexan werden in den Autoklaven zu- rückgepumpt. Der Umsatz beträgt 6%. 1015 kg/h Oxydationsprodukt werden bei 10 entnommen.
Davon bestehen 84% aus Cyclohexanol und Cyclo- hexanon, 8'% aus Valeriansäure, 50/g aus Adipin- säure und 3%. aus hochsiedenden, esterhaltigen Produkten.