Vorratsbehälter, insbesondere für flüssige Boden-Reinigungs- und Pflegemittel Die Erfindung bezieht sich auf Behälter, wie sie insbesondere für die Aufbewahrung und Lieferung von flüssigen Boden-Reinigungs- und Pflegemitteln in Gebrauch sind. Diese Behälter sind in der Regel zur Befestigung am Stiel eines Bodenpflegegerätes be stimmt und weisen an der Ausgussöffnung ein gegen Federwirkung abhebbares Ventil auf, durch welches die Flüssigkeit in einen Verteilerkörper des Pflege gerätes oder direkt auf die Arbeitsfläche abgegeben werden kann.
Die Betätigung des Ventils geschieht bei den bekannten Vorratsbehältern entweder durch Zug- oder Druckorgane, wobei diese entweder aussen am Behälter vorbei oder, den Behälterinnenraum durch setzend, vom Ventil zu der am Stiel in bequemer Reichweite befindlichen Betätigungshandhabe hin aufgeführt werden.
Bei einem bekannten, in den Gerätestiel unlös bar eingeschalteten Vorratsbehälter, dessen Ventil mittels eines durch den Behälterinnenraum nach oben geführten Zugorgans steuerbar ist, besteht letzteres aus einer verhältnismässig dicken Stange, an deren unterem Ende der Ventilteller sitzt und an deren oberem, aus dem Behälterboden geringfügig hervor tretendem Ende eine Kette angelenkt ist, die am Stiel entlang nach oben zum Handgriff führt. Die ganze Konstruktion ist auf den Einbau in den fix am Stiel angebrachten Behälter abgestellt.
Man ist heute bestrebt, fest am Gerät angebaute Vorratsbehälter wegen der umständlichen und zeit raubenden Nachfülloperation zu vermeiden und sol che Behälter, insbesondere für Selbstglanzemulsionen, mit einem bestimmten zweckmässigen Füllvolumen versehen, in den Handel zu bringen und mit Ausgabe organen und allfälligen Befestigungselementen sol cherart einzurichten, dass die Auswechslung eines leeren gegen einen vollen Behälter mit einem Mini- mum an Zeitaufwand vor sich gehen kann, wobei möglichst die Unverfälschtheit der neuen Füllung garantiert sein soll.
In der Anwendung auf einen den beschriebenen Erfordernissen genügenden Behälter würde jedoch die vorher erwähnte bekannte Steuervorrichtung für das Ventil einerseits wegen ihrer massiven, das Leer gewicht der Behälter unnötig erhöhenden Einzelteile versagen und anderseits wegen der Schwierigkeit, die oben aus dem Behälter herausragenden Schaft- und Kettenelemente gegen unerwünschten Zugriff ent sprechend zu sichern.
Die letztere Schwierigkeit wurde zwar bei einem auswechselbar am Arbeitsgerät befestigbaren Vor ratsbehälter dadurch behoben, dass die hier auf Druck wirksame Betätigungsstange nur ein kurzes Stück durch den Behälterboden oben herausgeführt und mit einem Betätigungsknopf versehen ist, der beim Transport durch eine Schraubkappe abdeckbar und auch plombierbar ist. Die Betätigungsstange hat aber auch hier ein bedeutendes Gewicht, und die Hand habung des Gerätes ist wegen des jedmaligen Bückens zur Betätigung des Druckknopfes äusserst unbequem.
Ferner sind auch am Ventil angreifende flexible Zugorgane bekannt, jedoch wurden diese bisher stets am Stiel entlang bzw. am Behälter vorbei nach unten bis zum Ventihnechanismus geführt. Das Arbeits gerät musste demnach stets, neben den Halteorganen für den Behälter, für diese in der Regel am Geräte stiel verbleibenden und sich bei Nichtgebrauch bzw. bei abgenommenem Behälter leicht verwirrenden Schnüre oder dergleichen zusätzliche Anlenkorgane aufweisen. Die allfällige Verwendung eines Vorrats behälters an einem anderen Gerät war daher nur nach mühevollem und zeitraubendem Abnehmen und Wiederaufbringen auf dem anderen Gerät möglich.
Die Erfindung setzt sich nun zum Ziel, unter Ver meidung der den bekannten Ausführungen anhaften den Mängel einen Vorratsbehälter zur Aufnahme einer Originalfüllung in Form einer handelsüblichen Dose, Flasche oder dergleichen zu schaffen, der so wohl mit dem Abgabeventil als auch mit dem zu des sen Betätigung erforderlichen Zugorgan in einer sol chen Weise ausgestattet ist, dass die Unterbringung und allfällige Plombierung des Zugorganendes beim Ver sandbehälter in einer einfachen und doch sicheren Weise erfolgen kann, wobei das Leergewicht des Be hälters durch das Zugelement nicht wesentlich erhöht wird und letzteres sowohl bei axial bewegbarem als auch bei kippbarem Ventil bzw.
sowohl bei geradem als auch bei gekrümmtem oder abgewinkeltem Aus gusshals des Behälters eine gleich gute Steuerfunktion besitzt.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einem Vor ratsbehälter der eingangs geschilderten Art, der zur Befestigung am Stiel eines Bodenpflegegeräts be stimmt ist und an der Ausgussöffnung ein gegen Federwirkung abhebbares Ventil aufweist, das durch Axial- oder Kippbewegung des Ventilschaftes betätig- bar ist, dadurch erreicht, dass der Ventilschaft aus der Behälterausgussöffnung herausragt, und dass an seinem inneren Ende ein flexibles draht- oder fadenförmiges Zugorgan befestigt ist,
das mit einer Betätigungshand habe verbunden ist bzw. verbindbar ist.
Es ist ersichtlich, dass ein solcher Faden oder Draht ein sehr billiges und betriebssicheres Organ zur Kraftübertragung auf den Ventilkörper darstellt, mit dem ohne weiteres bereits der handelsübliche Behälter versehen werden kann. Durch die Anordnung des flexiblen Zugorgans im Innern des Behälters kommt die Leitung des Zugorgans aussen am Behälter vorbei nach unten, und die verschiedenen komplizierten und störanfälligen übertragungs- und Anlenkungsorgane für die Befestigung am unteren Aussenende des Ven tils fallen weg.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.' Fig. 1 zeigt im Schnitt einen gemäss der Erfindung ausgebildeten Vorratsbehälter.
Fig. 2 zeigt die Unterbringung des Zugorganendes bei einer abgeänderten Ausführungsform, Fig. 3 den direkten Angriff des Zugorgans am Ventilschaft, Fig.4 ein zur Dosierung eingerichtetes Ventil. Fig. 5 gibt die Anordnung gemäss Fig. 4 bei Ke gelform des Ventiles und unter Verwendung eines glockenförmigen Rührers wieder.
Der zweckmässig aus thermoplastischem Kunst stoff bestehende Behälter 1 nach Fig. 1 ist auswech selbar am Stiel 2 eines Reinigungs- oder sonstigen Pflegegerätes für Fussböden angebracht. Im Ausguss stutzen 3 des Behälters ist durch eine eingesetzte Büchse ein durchbrochener Querboden 4 mit Sitz für ein Ventil 5 geschaffen. Dieses Ventil besteht aus einem Teller 6 mit einem nach unten die Ventilöff nung durchsetzenden und weiter bis aus der Mündung des Behälters hervorragenden Schaft 7. Ein solcher Schaft erweitert den Anwendungsbereich des erfin dungsgemässen Vorratsbehälters, in dem hierdurch die Möglichkeit geschaffen ist, das Ventil auch durch Aufstossen des Schaftes 7 auf den Boden zu öffnen.
Zwischen dem Querboden 4 und einem Widerlager 8 am Schaft 7 ist die Ventilfeder 9 eingespannt. An der Oberseite des Ventiltellers 6 ist ein Kupplungs element für den Anschluss eines Fadens oder Drah tes 13, in Form einer Öse 10 angeordnet. Diese Öse 1.0 kann im allgemeinen direkt am Ventilteller 6 befestigt sein, sofern das Zugorgan im gespannten Zustand in der Richtung der Ventilachse verläuft, oder - zwecks Verbesserung einer .etwa auch hier erforderlichen Hebelwirkung - am Ende eines ähnlich am Ventilschaft 7 ausgebildeten stangenförmigen An satzes sitzen. Manchmal ist es jedoch erforderlich, den in der Arbeitsstellung mit dem Stiel 2 in der Regel schräg gehaltenen Behälter 1, z.
B. zwecks gün stigen Anschlusses an einen Verteilerkopf, mit einem senkrecht zur Arbeitsfläche gerichteten, also im Win kel zur Behälterachse stehenden Haltemittel auszu statten. In diesem Falle ist es vorteilhaft, statt eines axial bewegbaren Ventils ein kippbares Ventil zu verwenden und das Zugorgan zwecks besserer Hebel wirkung am Ende eines stangenförmigen, vom Ven tilteller 6 nach oben ins Behälterinnere ragenden An satzes angreifen zu lassen.
Das aus der Behälteröffnung nach unten heraus tretende Ventilschaftende ist ebenfalls zu einer Öse 11 geformt, an welcher ein zusätzliches Zug- oder Druckorgan bedarfsweise angeschlossen werden kann (nur angedeutet). Die Ausgussöffnung kann samt dem herausragenden Ventilschaft durch eine Schraubkappe 12 dicht abgedeckt werden, die bedarfsweise eine Plombierung aufweist (Fig. 3).
Das am Ventil befestigte Zugorgan 13 ist durch den Behälterraum nach oben und durch eine Öffnung 14 im Behälterdeckel 16 geführt. Bei der in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform durchläuft das als Faden 13 ausgebildete Zugorgan nach Passie ren der Wandöffnung 14 einen elastischen Dichtungs körper 15, so dass auch beim Hin- und Herziehen bei der Ventilbetätigung ein dichter Abschluss gewähr leistet ist. Die Ventilfeder 9 muss dabei mit Rücksicht auf den Reibungswiderstand in der Dichtung 15 ent sprechend stärker bemessen sein.
Der Faden 13 ist zweckmässig so lang, dass sein Ende, das mit einem Ring 13' als Handhabe oder als Anschlusselement an einem Bowdenzughebel versehen ist, in die bequeme Reichweite der Bedienungsperson gelangt.
Beim Versandbehälter ist fast die gesamte benö tigte Fadenlänge in losen Schlingen im Behälter unter gebracht. Lediglich das Fadenende samt dem Ring 13' befindet sich an dem innerhalb der Mantelränder in der Regel etwas zurückspringenden vertieften Be hälterdeckel 16 in griffbereiter Lage und kann dort mittels eines Klebeplättchens festgehalten werden. Eine noch bessere Sicherung des Fadenendes ist in Fig. 2 veranschaulicht.
Der Deckel 16 weist hier eine Vertiefung 16' auf, in welcher das Ende des durchziehbaren Fadens 13 (Fig. 1) samt dem Ring 13' oder, im Falle des durch Knoten am Deckel 16 verankerten Zugorgans, die restliche benötigte Faden länge samt dem Ring 13' leicht unterzubringen ist, ohne dass die Standfestigkeit des Behälters beein trächtigende Vorsprünge am Deckel 16 vorhanden sind. Die Vertiefung 16' wird mit einer Siegelscheibe 17 verschlossen, wodurch auch eine Originalitäts- sicherung gegeben ist.
Zur Ingebrauchnahme wird nach Entfernung der Siegelscheibe 17 das Fadenende am Ring 13' erfasst und die lose im Behälter untergebrachte Fadenlänge durch die Bodenöffnung 14 herausgezogen (Fig. 1). Nach Anbringen des Behälters am Gerätestiel bzw. nach allfälliger Kupplung des Fadenendes mit einem am Stil angeordneten Bowdenzughebel oder derglei chen ist das Gerät betriebsfertig, und es kann durch mehr oder weniger kräftigen Zug am Element 13 ein Abheben des Ventils und damit eine intermittierende oder fortlaufende Ausgabe des Behälterinhaltes er zielt werden.
In Fig.2 ist die Festlegung des durchlaufenden Zugorgans 13 am Behälterdeckel 16 mittels Knoten veranschaulicht. Die in der Vertiefung 16' unter gebrachte Länge des Zugorganes 13 dient zum un mittelbaren Angriff der Hand oder zum unmittelbaren Anschluss an einen Hebel. Das gerade durch den Be hälterraum geführte Zugorgan kann aber auch am Deckel des Behälters enden und dort etwa durch Schweissung befestigt sein. Der Behälterdeckel ist bei diesen Ausführungen mit verankertem Zugorgan, wie aus Fig.2 ersichtlich, zur Verbesserung der Elasti zität bzw. Nachgiebigkeit zumindest im Ausmass des Ventilhubes mit konzentrischen Wellungen versehen.
Luftausgleichsöffnungen oder -Klappen haben für ein störungsfreies Ausfliessen der Luft bei der Ventil betätigung zu sorgen.
Obwohl die Vorteile einer derartigen Ventilvor richtung bei jeder Form des Ventiltellers in Erschei nung treten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Ventilteller 6 an seiner Unterseite, also innerhalb seiner Sitzfläche, hohl auszubilden, um - besonders bei geringen Hub- oder Kippbewegungen - ein Wie derbeiseitedrücken der zuströmenden Flüssigkeit und eine dadurch verminderte Ausgabeleistung zu ver meiden. Bei einer etwa glockenförmigen Ausbildung dieses Ventiltellers wird bei dessen Zurückkehren auf seinen Sitz die Flüssigkeit besser auf die Durchtritts- öffnung konzentriert. Diese Wirkung ist bei den in der Regel geringen Ventildurchmessern aber oft nicht aus reichend.
Ferner haben viele Bohnermassen die unan genehme Eigenschaft, bei kürzerem oder längerem Ruhestand zu erstarren und erst wieder bei Bewegung oder Durchwirbelung fliessfähig zu werden. Es wird deswegen oberhalb des Tellers 6 am Ventilschaft 7 eine mit ihrer hohlen Seite gegen den Ventilteller 6 gerichtete als Rüttler dienende Glocke 19 angeord- net. Die Wirkung dieses Rüttlers wird bei siebartiger Durchlochung desselben noch verbessert. Durch diese Vorkehrung ist dann sowohl die Förderung gut fliess fähiger Masse durch die Ventilöffnung als auch eine Konzentrierung der Flüssigkeit auf die Durchtritts- öffnung gewährleistet.
Der Durchmesser der Glocke muss selbstverständlich grösser sein als der Durchmes ser des Ventils bzw. des Ventiltellers. Die hohle Aus bildung des Ventiltellers selbst ist in diesem Falle nicht unbedingt erforderlich.
Solange der Ventilhub von der Bedienungsperson willkürlich gewählt werden kann, werden Unter schiede in den bei den einzelnen Ventilhüben abge gebenen Flüssigkeitsmengen nicht zu vermeiden sein. Um den subjektiven Faktor weitgehend auszuschalten und die Auftragsmenge nur mehr von der Anzahl der Ventilhübe abhängig zu machen, wird dem Ventil teller 6 ein in entsprechendem Abstand unterhalb die ses ersteren Ventiltellers ein am Ventilschaft 7 sitzen der zweiter Ventilteller 18 zugeordnet (Fig. 5).
Die oben erwähnte Konzentrierung der Flüssigkeit auf die Durchtrittsöffnung vor dem Schliessen des Ven tils kann hier entweder wieder durch entsprechend hohle Ausbildung des oberen Ventiltellers 6 oder durch Anordnung eines Rüttlers 19 erzielt werden. Wenn, wie es für dieses Dosiersystem wegen guter Strömungsverhältnisse besonders günstig ist, der Ven tilkörper 6 oder beide Ventilkörper 6, 18 konisch aus gebildet werden (Fig. 5), so ist die Anordnung einer Glocke 19 zur Hervorrufung eines entsprechenden Ausstossimpulses besonders wichtig.
Die Kegelform der Ventilkörper ergibt überdies eine besonders gute Reinhaltung der Ventilöffnung und -sitze, da bei der Betätigung einmal von unten und dann von oben ein Kegel in die Öffnung tritt. Ein derartig konisch aus gebildeter Ventilkörper ist in seiner Wirkung natür lich nur bei vorwiegend axialer Bewegung zufrieden stellend.
Mit den vorstehend beschriebenen Steuerungs systemen sind die Anwendungsmöglichkeiten des Be hälters keineswegs erschöpft. So z. B. ist es auch möglich, zum direkten Auftragen von Pflegeflüssig keit auf den Boden den Ventilschaft, wie an sich bekannt, mit seinem verdickten abgerundeten Ösen ende 11 durch Neigen des Gerätestiels 2 auf den Boden aufzustossen.
Aus vorstehendem ist ersichtlich, dass die Ver wendung eines flexiblen, durch das Behälterinnere laufenden Zugorgans nicht nur die eingangs angeführ ten Vorteile des geringen Gewichtes sowie der gün stigen Originalitätssicherung und der gleichmässig guten Steuerwirkung bei jeder Art von Ventil erzielt werden, sondern, dass man infolge der günstigen Un terbringungsmöglichkeit des Zugorgans im Behälter bzw. im Behälterdeckel in der Lage ist, den mit der Originalfüllung versehenen Behälter sowohl mit dem Ventil als auch mit dem zugehörigen Betätigungs organ ausgestattet in den Handel zu bringen.
Da somit der Behälter in Verbindung mit jedem beliebigen Reinigungs- oder Bodenpflegegerät verwendbar und ohne Anwendung zeitraubender und unbequemer Manipulationen sofort betriebsfertig ist, werden die Funktionstüchtigkeit sowie das Anwendungsgebiet eines solchen Vorratsbehälters gegenüber den bisher bekannten Ausführungsformen ganz ausserordentlich erhöht.