Verpackungspresse zum Verpacken von Lebensmitteln in Frischhaltebeuteln
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungspresse zum Verpacken von Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, in Frischhaltebeuteln aus Kunststoff, wobei in der Presse gummielastische Einlagen zum Herauspressen der Luft aus dem Beutel und eine Schweisseinrichtung zum Verschliessen der Beutelöffnung vorhanden ist. Derartig verpackte Lebensmittel haben eine längere Haltbarkeit, da sie weitgehend luftdicht umschlossen sind.
Es sind bereits scharnierartige Vorrichtungen bekannt, die beim Zusammenklappen die Luft aus dem eingelegten Beutel herauspressen, worauf die Beutel öffnung verschweisst wird. Diese bekannten Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass der Anpressdruck für die Luft vielfach ungenügend, die Grösse der zu verpackenden Stücke stark beschränkt und die Handhabung durch die Bedienungsperson sehr ermüdend ist.
Durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile behoben. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass der Pressenober- und Unterteil Führungsorgane für ihre Parallelverstellung aufweist und die gegeneinander zum Anliegen bestimmten Flächen der gummielastischen Kissen miteinander einen spitzen Winkel einschliessen, der sich gegen die Seite mit der Schweisseinrichtung öffnet.
Die damit erreichten Vorteile bestehen darin, dass durch die Parallelbewegung des Ober- und Unterteiles - im Gegensatz zur Scherbewegung bei den bekannten Einrichtungen - der Beutel oder das in diesen eingelegte Verpackungsgut nicht oder nur unwesentlich weggeschoben wird. Dies ist namentlich dann von ausschlaggebender Bedeutung, wenn grosse Stücke (z. B. Speck und dergleichen) oder solche von weicher Konsistenz (z. B. Leber und dergleichen) verpackt werden sollen, da die zu Beginn des Verpackungsprozesses auf das Verpackungsgut in Richtung gegen die Beutelöffnung hin wirkende Kraftkomponente bei der Parallelbewegung wesentlich kleiner ist als bei der Scherbewegung.
Somit lässt sich der Anwendungsbereich der vorliegenden Verpackungspresse, sowie die Stückgrösse, welche dieser Verpackungsart zugänglich ist, gegenüber den bekannten Einrichtungen wesentlich steigern. Ausserdem kann eine solche erfindungsgemässe Verpakkungspresse mit verhältnismässig geringem Aufwand leicht motorisiert oder sogar automatisiert werden, was bei einer scharnier- bzw. scherenartigen Konstruktion auf prinzipielle Schwierigkeiten stösst.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Presse;
Fig. 2 eine Ansicht des Pressenoberteiles mit einem Getriebemotor als Variante;
Fig. 3 zeigt den Pressenoberteil mit einer hydraulischen oder pneumatischen Betätigungseinrichtung.
In der Grundplatte 1 des Pressenunterteiles sind zwei voneinander distanzierte Säulen 2 fest eingepresst und ragen senkrecht nach oben. Der Pressenoberteil 4 gleitet mit Hilfe der Führungsbüchsen 3 entlang dieser Säulen 2 auf- und abwärts. Die Grundplatte 1 und der Oberteil 4 ist je mit einer Ausnehmung versehen, in welche die aus einem Schaumgummi oder Schaumkunststoff bestehenden Kissen 5 und 6 eingelegt sind. Diese Kissen sind derart ausgebildet, dass ihre sich gegenüberliegenden Flächen miteinander einen spitzen Winkel a, vorzugsweise von etwa 200, einschliessen. Sämtliche Seitenwände sind zudem angeschrägt, d. h. sie bilden zur Lotrechten einen Winkel ss, der aber nicht bei allen Seitenwänden gleich gross zu sein braucht und etwa zwischen 150 und 400 schwankt.
Auf der Grundplatte 1 ist ferner ein Anschlag 7 für die einzulegenden Beutel oder Säcke befestigt. Zwischen diesem Anschlag 7 und dem Kissen 5 befindet sich eine die Oberseite der Grundplatte leicht überragende, durch elektrische Heizkörper beheizbare Schweisselektrode 9. Durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Thermostat kann die Temperatur dieser Schweisselektrode auf die für den Schweissvorgang zweckmässige Temperatur, beispielsweise auf 130 bis 1400 C eingestellt werden. Zwischen dieser Schweisselektrode 9 und dem Anschlag 7 befinden sich zwei voneinander distanzierte, nach oben zugespitzte Heftstifte 8, welche der Beutelbefestigung dienen.
Der im Querschnitt winkelförmige, in der Mitte von oben her ausgesparte Anschlag 7 dient zugleich als Unfallschutz und verhütet ein unbeabsichtigtes Berühren der Schweisselektrode oder Verletzungen durch die Heftstifte. Dieser Anschlag ermöglicht eine sich stets am richtigen Ort befindliche Schweisstelle.
An der der Schweisselektrode gegenüberliegenden Stelle des Oberteiles 4 ist eine aus synthetischem, wärmebeständigem Gummi oder dergleichen bestehender elastischer Gegenhalter 10 angeordnet, welcher dem einwandfreien Anpressen des Beutelmaterials beim Verschweissen der Beutelöffnung dient.
Die Säulen 2 sind in Axialrichtung als Zahnstangen ausgebildet und wirken mit der im Oberteil 4 gelagerten, durchgehenden Ritzelwelle 11 zusammen.
Am einen Ende dieser Ritzelwelle 11 ist der Arm 21 starr befestigt, von dem der Handgriff 12 seitlich abragt. In der Nähe des Handgriffes 12 befindet sich am Arm 21 eine als Schwungmasse wirkende Verdickung 23.
Die Wirkungsweise dieser Verpackungspresse ist folgende:
Die zu verpackenden Lebensmittel, insbesondere Fleischwaren, werden in vorfabrizierte Kunststoffsäcke- oder Beutel, insbesondere aus Polyäthylen eingelegt, welche einseitig offen sind. Dieser Beutel wird nun - mit der Öffnung gegen den Anschlag 7 gerichtet - zwischen die beiden Kissen 5 und 6 hineingelegt und das öffnungsseitige Ende des Sackes über die Heftstifte 8 gestossen. Diese Heftstifte verhindern ein Verrutschen des Beutels beim Pressvorgang und erleichtern es, verhältnismässig grosse Packungen herzustellen. Hierauf wird der Handhebel 12 von Hand gedreht, so dass sich der Oberteil 4 absenkt, wodurch das Kissen 6 gegen den Beutel zum Anliegen kommt und die Luft in diesem von hinten nach vorn, d. h. gegen die Öffnung hin ausgepresst wird, so dass der Beutel das Verpackungsgut dicht umschliesst.
Bei der Weiterabwärtsbewegung kommt schliesslich der Beutel mit der Schweisselektrode 9 in Berührung, welche die Kunststoffolie erwärmt. Durch den federnden Gegenhalter 10 wird der obere Teil der Folie angepresst und die Beutel öffnung infolge der Wärmeeinwirkung verschweisst.
Damit eine einwandfreie Schweissnaht entsteht, ist es notwendig, dass der Gegenhalter während kurzer Zeit gegen die Schweisselektrode angedrückt bleibt.
Die Anordnung des Handhebels ist dabei so getroffen, dass dieser im letzten Teil des Pressvorganges nach abwärts ragt, so dass an diesem unter Mithilfe des Körpergewichtes gezogen werden kann, was vorteilhafter als eine Stossbewegung ist. Der Oberteil wird hierauf durch entgegengesetzte Drehung des Handhebels 12 nach oben bewegt und die fertig verschweisste Packung der Presse entnommen.
Die Kissen bestehen vorzugsweise aus einem synthetischen Schaumstoff mit geschlossenen Zellen, beispielsweise Polyuretan, doch wäre auch die Verwendung anderer Materialien denkbar. Die Kissen werden bei der Verpackung so weit zusammengedrückt, dass sie in der Schweisstellung nur noch l/2 bis 1/4, vorzugsweise etwa t/s, ihres ursprünglichen Volumens einnehmen.
Anstelle der Handbetätigung wäre auch eine motorische Auf- und Abwärtsbewegung des Oberteiles denkbar, wie dies in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Der Getriebemotor 22 wird auf dem Oberteil 4 montiert und wirkt mit einem Antriebsrad 13 zusammen, das beispielsweise durch Keilriemen mit dem Antriebsrad 24 des Getriebemotores 22 verbunden ist. Dieses Antriebsrad 13 steht mit der Ritzelwelle 11 in drehfester Verbindung. Mittels eines Hand- oder Fusschalters kann ein elektrischer Impuls ausgelöst werden, worauf durch elektrische Schaltmittel der Motor ein-, aus- oder umgeschaltet wird, was namentlich bei grossen Verpackungsmengen eine bedeutende Erleichterung für das Bedienungspersonal bedeutet. Die obere und untere Endstellung des Oberteiles sind durch elektrische Schalter (z. B.
Mikroschalter) festgelegt, welche den Strom für den Elektromotor jeweils unterbrechen. Damit die Schweisslage während einer bestimmten Zeit beibehalten wird, ist ein Zeitverzögerungsglied (z. B. ein Verzögerungsrelais) für die Umschaltung des Elektromotores vorgesehen.
Eine weitere Variante würde darin bestehen, dass die Bewegung des Oberteiles 4 durch einen hydraulisch oder pneumatisch beweglichen Kolben bewirkt wird. Eine derartige Einrichtung ist schematisch in Fig. 3 dargestellt, aus welcher lediglich der Oberteil ersichtlich ist, da der Unterteil gleich bleibt wie bei Fig. 1. Der Kolben 15 gleitet im Zylinder 14 und ist mit dem Oberteil 4 verbunden. Durch eine Zuleitung 17 wird Druckluft, Drucköl oder andere Druckmedien in den oberen Zylinderraum eingelassen, wodurch sich der Kolben 15 samt dem Oberteil 4 abwärts bewegt. Die Aufwärtsbewegung erfolgt durch Druckmittel-Umstellung in dem Sinne, dass das Druckmedium durch die Zuleitung 18 eingeleitet wird und die Leitung 17 als Auslass wirkt. Der Unterteil bleibt sich dabei im wesentlichen gleich.
Es wäre auch denkbar, dass statt einer einzigen Seite zwei oder mehr Seiten des Beutels durch eine entsprechende Zahl Schweisselektroden miteinander verschweisst würden.
Ferner wäre es möglich, anstatt die Säulen 2 mit einer Verzahnung zu versehen, eine oder zwei separate Zahnstangen vorzusehen.