Kraftstoff für Ottomotoren Es ist bekannt, dass man hochklopffeste Kraft- stoffe erhalten kann., wann man dem Benzin, be- stimmte Bleiverbindungen zusetzt. Es ist weiterhin bekannt,
dass man jauch hochklopffeste, bleifreie Kraftstoffe erhalten kann, wenn man dem Benzin andere Verbindungen, wie z.
B. Benzol oder andere aromatische Verbindungen, insbesondere Alkylben zote, zusetzt. Es ist auch die Verwendung des Diiso- propylbenzols als Antiklopfmittel bekannt (vgl. bri tische Patentschrift Nr. 763181).
Dabei wurde jedoch stets ein Gemisch des o-, m- und p-Düsopropylbenzols verwendet.
Es wurde nun gefunden, dass Diisopropylbenzol enthaltende Kraftstoffe für Ottomotoren besonders klopffest sind, wenn sie praktisch frei von o-Isö- meren sind. Wie wir gefunden haben,
besitzen die m- und p-Isomeren des Düsopropylbenzols im Gegensatz zum o-Isomeren besonders gute Antiklopfeigenschaf- ten. Die folgende Tabelle zeigt die Verhältnisse im einzelnen. Die Messungen erfolgten dabei nach den
internationalen Normen .nach der GFR Research und Motormethode gemäss der - DIN-Vorschrift<B>51756.</B> Die Werte werden als ROZ .und MOZ bzw. Misch- ROZ und Misch-MOZbezeichnet. Diemittleren Siede,
punkte wurden nach DIN <B>51751</B> ermittelt. Für die Bestimmung der Oktanzahlen wurde ein. Gemisch aus 20 Vol II/a Diisopropylbenzol und 80 Vol % eines Testbenzins,
bestehend aus 60 Vol.o/o Isooktan und 40 Vol. /o Normalheptan verwendet.
EMI0001.0111
mittlerer
<tb> ROZ <SEP> Misch-ROZ <SEP> MOZ <SEP> Misch-MOZ <SEP> Siedepunkt
<tb> o-DÜsopropyllbenzol <SEP> 71,1 <SEP> 115 <SEP> 205
<tb> m-Diisopropylbenzol <SEP> 76,2 <SEP> 141 <SEP> 73,8 <SEP> 129 <SEP> 199
<tb> p <SEP> Diisopropyl@benzol <SEP> 78,0 <SEP> 150 <SEP> 76,0 <SEP> 140 <SEP> 204,5
<tb> m/p <SEP> Diisopropylbenzol <SEP> (1:1) <SEP> 76,7 <SEP> 144 <SEP> 74,7 <SEP> 134 <SEP> 20.1 Die Herstellung von Di:
sopropylbenzol, das prak tisch frei von o-Isomeren ist, kann nach bekannten Verfahren erfolgen (vgl. britische Patentschriften Nm, 763181, 763183, 764338, 763179 und 763182).
Zweckmässigerweise wird für die Zubereitung der Kraftstoffe ein Gemisch an m- und p-Diisopropyl- benzol verwendet, in dem das Isomerenverhältnis von m- zu p-Düsopropylbenzol <B>25:</B> 75 bis<B>75:</B> 25 Gew.o/o, vorzugsweise um<B>60:
</B> 40 Gew A/o, beträgt. Darüber hinaus können selbstverständlich auch noch andere Isamexengemische verwendet werden, wobei man auch dann noch vorzügliche Ergebnisse erhält,
wenn man. entweder nur das m- oder nur das p-Isomere verwendet. Der besondere Vorteil der Verwendung eines Isomerengemisches in den oben- angegebenen Grenzen liegt nicht nur in der Erreichung einer hohen Oktanzahl,
sondern auch .einer besseren Vergasbar- keit.
Bevorzugte Kraftstoffe sind solche, die ausserdem Benzol und weitere Alkylbenzole enthalten. Dabei kann man sowohl reines Benzol (C.Hs) verwenden als auch ein Benzol, das noch einen Anteil - z. B.
bis zu ungefähr 60 Vol.fl/o - an anderen aromatischen Verbindungen, wie z. B. Toluol oder Xylol, enthält, wie @es z. B. im Kokereibenzol vorliegt, oder wie es z.
B. durch selektive Lösungsmittelextra ttion aus bestimmten Fraktionen der bei dem katalytischen Reforming process anfallenden Fraktionen gewon nen werden kann. Bei der Verwendung von benzolhaltigen Kraft- stoffen wird die. Klopffestigkeit der Kraftstoffe,
die durch den Benzolzusatz schon wesentlich erhöht wird, weiterhin stark durch den Zusatz des an o-Isomeren freien Diisopropylbenzols gesteigert. Es hat sich dabei gezeigt,
dass in einem Gemisch Benzin-Benzol ein Volumteil der m- und/oder p-Diisopropylbenzole zwei Volumteilen Benzol im Hinblick auf die erhaltene Verbesserung der Klopffestigkeit äquivalent ist,
so dass in einem Gemisch von x Teilen Benzin und y Teilen Benzol unter Beibehaltung der diesem. Men- genvenhältnis von x :
y zukommenden Oktanzahl der Benzolanteil um 2 z Teile vermindert werden und der Benzinanteil um z Teile erhöht werden kann, wenn z Anteile m- und/oder p-Dsisopropylbenzol zu gesetzt werden.
Die folgende Tabelle erläutert diese Verhältnisse:
EMI0002.0097
Benzin <SEP> Kokereibenzol <SEP> Diisopropylbenzol
<tb> <U>V</U>ol. <SEP> % <SEP> m/p <SEP> 1 <SEP> :
<SEP> 1 <SEP> ROZ <SEP> MOZ
<tb> 100 <SEP> - <SEP> - <SEP> 90,2 <SEP> 82,1
<tb> 60 <SEP> 40 <SEP> - <SEP> 97,1 <SEP> 86,3
<tb> 65 <SEP> 30 <SEP> 5 <SEP> 96,9 <SEP> 86,4
<tb> 70 <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 96;6 <SEP> 86,4
<tb> 70 <SEP> 30 <SEP> - <SEP> 95,1 <SEP> 84,8
<tb> 75 <SEP> 20 <SEP> 5 <SEP> 95,1 <SEP> 85
<tb> 80 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 95,1 <SEP> 85 Die erfindungsgemässen Kraftstoffe sollen im all- gemeinen wenigstens 3 Vol.o/a; - zweckmässigerweise 5 Vol.1%;
des an o-Isomeren freien Diisopropylben- zols enthalten. Im allgemeinen ist es nicht zweck- mässig, wenn. diese Kraftstoffe mehr als 25 Vol.o/o an Disopropylbenzol enthalten.
Verwendet man Kraft- stoffe, die neben dem Benzin :auch noch, Benzol ent halten, so werden im allgemeinen, besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn der Gehalt an o freien Düsapropylbenzol 8-25 Vol.o/o, vorzugsweise 10 bis 15 Vol.o/o,
ibeträgt. Vorzügliche Kraftstoffgemische werden z. B. erhalten, wenn der Kraftstoff ungefähr 50-70 Vol.a/o Benzin,
ungefähr 20-40 Vo1.Q/o Benzol - gegebenenfalls. Kokereibenzol - und zusammen 5 bis 20 Vol.II/o r- und p Diisopropylbenzol enthält, wobei das Gewichtsverhältnis vom m- zum p-Iso- meren ungefähr 60:
40 beträgt. Die Klopffestigkeit eines Gemisches, das 70 VoLo/o Benzin, 20 Vol:o/o Benzol und 10 Vol.o/o m- und p-DÜsopropylbenzol (Gewichtsverhältnis 1:
1) enrG)zält, .entspricht der Klopffestigkeiteines Kraftstoffgemisches von 40Vol. "/o Benzol und -60 Vol.o/a desgleichen Benzins.
Ein. Kraftstoff mit einer Oktanzahl in der Grössen- ordnung der ROZ 100 liegt z.
B.. bei folgender Zu sammensetzung vor:
EMI0002.0195
I <SEP> I1
<tb> Vol. <SEP> % <SEP> Vol.
<tb> Benzin <SEP> ROZ <SEP> 93/94 <SEP> 60 <SEP> 55
<tb> (benahend <SEP> aus <SEP> Reformat
<tb> Crackbenzin <SEP> und <SEP> Isomerisat)
<tb> Kokereibenzol <SEP> 30 <SEP> 30
<tb> m-/p-Däsopropylbenzol1:1 <SEP> 10- <SEP> 15 Die Zusammensetzung I hat eine ROZ 99 und die Zusammensetzung II eine ROZ von 100,5.
.Die erfindungsgemässen Kraftstoffe können wie ,gesagt neben denn an o-Isomeren freien Däsopropyl Benzol auch noch weitere Alkylbenzole enthalten, wie z.
B. Xylole, Äthyl- oder Diäthylbenzole oder Methyl- bzw. Äthyl-i,sopropylbenzole. Diese Verbindungen können dabei in Mengen bis zu 15 Vol.o/a enthalten sein.