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Hochklopffester Treibstoff
Es ist bekannt, dass man hochklopffeste Treibstoffe erhalten kann, wenn man dem Benzin bestimmte Bleiverbindungen zusetzt. Es ist weiterhin bekannt, dass man auch hochklopffeste, bleifreie Treibstoffe erhalten kann, wenn man dein Benzin andere Verbindungen, wie z. B. Benzol oder andere aromatische Verbindungen, insbesondere Alkylbenzole zusetzt. Es ist auch die Verwendung des Diisopropylbenzols als Antiklopfmittel bekannt (vgl. brit. Patentschrift Nr. 763, 181). Dabei wurde jedoch stets sin Gemisch des 0- m- und p-Diisopropylbenzols verwendet.
Es wurde nun gefunden, dass man besonders klopffeste Treibstoffe füf Ottomotoren erhält, wenn die Treibstoffe ein Diisopropylbenzol enthalten, das praktisch frei von 0- Isomeren ist.
Wie gefunden wurde, besitzen die m-und p-Isomeren des Diisopropylbenzols im Gegensatz zum o-Isomeren besonders gute Antiklopfeigenschaften. Die folgende Tabelle zeigt die Verhältnisse im einzelnen. Die Messungen erfolgten dabei nach den internationalen Normen nach der CFR Research-und Motormethode gemäss der DIN-Vorschrift 51.756. Die Werte werden als ROZ und MOZ bzw. Misch-ROZ und Misch-MOZ bezeichnet. Die mittleren Siedepunkte wurden nach DIN 51.751 ermittelt. Für die Be-
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<tb>
<tb>
DiisopropylbenzolROZ <SEP> Misch-ROZ <SEP> MOZ <SEP> Misch-MOZ <SEP> mittlerer <SEP> Siedepunkt
<tb> 0- <SEP> Diisopropylbenzol <SEP> 71. <SEP> 1 <SEP> 115 <SEP> 2050
<tb> m-Diisopropylbenzol <SEP> 76,2 <SEP> 141 <SEP> 73,8 <SEP> 129 <SEP> 1990
<tb> p-Diisopropylbenzol <SEP> 78, <SEP> 0 <SEP> 150 <SEP> 76, <SEP> 0 <SEP> 140 <SEP> 204, <SEP> 5 <SEP>
<tb> m/p-Diisopropylbenzol <SEP> (1 <SEP> : <SEP> 1) <SEP> 76. <SEP> 7 <SEP> 144 <SEP> 74, <SEP> 7 <SEP> 134 <SEP> 2010 <SEP>
<tb>
Die Herstellung von Diisopropylbenzol, das praktisch frei von o-Isomerem ist, kann nach bekannten Verfahren erfolgen (vgl. brit. PatentschriftenNr. 763, 181 ; 763, 183 ; 764, 338 ; 763, 179 und 763, 182).
Zweckmässigerweise wird für das erfindungsgemässe Verfahren ein Gemisch an m-und p-Diisopropylbenzol verwendet, in dem das Isomerenverhältnis von m-zu p-Diisopropylbenzol 25 : 75 bis 75 : 25 Gew.-'7 < ; vorzugsweise um 60 : 40 Gew.-"jb, beträgt. Darüberhinaus können selbstverständlich auch noch andere Isomerengemische verwendet werden, wobei man auch dann noch vorzügliche Ergebnisse erhält, wenn man entweder nur das m-oder nur das p-Isomere verwendet. Der besondere Vorteil der Verwendung eines Isomerengemisches in den obenangegebenen Grenzen liegt nicht nur in der Erreichung einer hohen Oktanzahl, sondern auch in einer besseren Vergasbarkeit.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet man solche Kraftstoffe, die neben dem Benzin auch Benzol enthalten. Dabei kann man sowohl reines Benzol (C H) verwenden als auch ein Benzol, das noch einen Anteil - z. B. bis zu ungefähr 60 Vol. -ufo - an andern aro- matischen Verbindungen, wie z. B. Toluol oder Xylol enthält, wie es z. B. im Kokereibenzol vorliegt, oder wie es z. B. durch selektive Lösungsmittelextraktion aus bestimmten Fraktionen der beim katalyti-
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sehen Reformieren anfallenden Fraktionen gewonnen werden kann.
Bei der Verwendung von benzolhaltigen Kraftstoffen, wird die Klopffestigkeit der Kraftstoffe, die durch den Benzolzusatz schon wesentlich erhöht wird, weiterhin stark durch den Zusatz des an o-Isomerem freien Diisopropylbenzols gesteigert. Es hat sich dabei gezeigt, dass in einem Gemisch Benzin-Benzol ein Vol.-Teil der m- und/oder p-Diisopropylbenzole zwei Vol. -Teilen Benzol im Hinblick auf die erhaltene Verbesserung der Klopffestigkeit äquivalent ist, so dass in einem Gemisch von x Teilen Benzin y Teilen Benzol unter Beibehaltung der diesem Mengenverhältnis von x : y zukommenden Oktanzahl der Benzolanteil um 2 z Teile vermindert werden und der Benzinanteil um z Teile erhöht werden kann, wenn z Anteile m- und/oder p-Diisopropylbenzol zugesetzt werden.
Die folgende Tabelle erläutert diese Verhältnisse :
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<tb>
<tb> Benzin <SEP> Kokereibenzol <SEP> Diisopropylbenzol <SEP> ROZ <SEP> MOZ
<tb> m/p <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP>
<tb> Vol. <SEP> -%
<tb> 100 <SEP> - <SEP> - <SEP> 90, <SEP> 2 <SEP> 82, <SEP> 1 <SEP>
<tb> 60 <SEP> 40-97, <SEP> 1 <SEP> 86, <SEP> 3 <SEP>
<tb> 65 <SEP> 30 <SEP> 5 <SEP> 96,9 <SEP> 86,4
<tb> 70 <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 96, <SEP> 6 <SEP> 86, <SEP> 4 <SEP>
<tb> 70 <SEP> so-95, <SEP> 1 <SEP> 84, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 75 <SEP> 20 <SEP> 5 <SEP> 95, <SEP> 1 <SEP> 85 <SEP>
<tb> 80 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> 95, <SEP> 1 <SEP> 85
<tb>
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nicht zweckmässig, wenn diese Kraftstoffe mehr als 25 Vol. o an Diisopropylbenzol enthalten.
Verwendet man Kraftstoffe, die neben dem Benzin auch noch Benzol enthalten, so werden im allgemeinen besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn der Gehalt an dem erfindungsgemässen Diisopropylbenzol 8-25 Vol.-%, vorzugsweise 10 - 15 Vol.-%, beträgt. Vorzügliche Kraftstoffgemische werden z. B. erhalten,
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Vol.-%verhältnis von ungefähr 60 : 40 enthält. Die Klopffestigkeit eines Gemisches, das 70 Vol. -'10 Benzin, 20 Vol.-% Benzol und 10 Vol. m- und p-Diisopropylbenzol (Gewichtsverhältnis 1:1) enthält, entspricht der Klopffestigkeit eines Kraftstoffgemisches von 40 Vol.-% Benzol und 60 Vol. -0/0 des gleichen Benzins.
Ein Kraftstoff mit einer Oktanzahl in der Grössenordnung der ROZ 100 liegt z. B. bei folgender Zusammensetzung vor :
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<tb>
<tb> 1 <SEP> li <SEP>
<tb> Vol.-lo <SEP> Vol.-% <SEP>
<tb> Benzin <SEP> ROZ <SEP> 93/94 <SEP> (bestehend <SEP> aus <SEP> Reformat
<tb> Crackbenzin <SEP> und <SEP> Isomerisat) <SEP> 60 <SEP> 55
<tb> Kokereibenzol <SEP> 30 <SEP> 30
<tb> m-/p-Diisopropylbenzol <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP> 15
<tb>
Die Zusammensetzung I hat eine ROZ 99 und die Zusammensetzung II eine ROZ von 100, 5.
Die erfindimgsgemäss verwendeten Kraftstoffe können nebel man o-Isomerem freien Diisopropylbenzol auch noch weitere Alkylbenzole enthalten, wie z. B. Xylole, Äthyl- oder Diäthylbenzole oder Methyl- bzw. Äthyl-isopropylbenzole. Diese Verbindungen können dabei in Mengen bis zu 15 Vol.-% enthalten sein.