DE2939078C2 - Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl einer paraffinischen Kohlenwasserstoffbeschickung - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl einer paraffinischen KohlenwasserstoffbeschickungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Octanzahl von niedrig siedenden paraffinischen
Kohlenwasserstoffen.
Im Bereich von 25 bis 703C siedende paraffinische
Kohlenwasserstoffe sind eine wesentliche Komponente von Benzinen, die durch Aufarbeitung von Rohölen erhalten
werden. Diese Kohlenwasserstoffe besitzen jedoch eine unzureichende Octanzahl. Diese muß durch
Einsatz von Blei enthaltenden Zusätzen verbessert werden. Aus Umweltschutzgründen sollte jedoch ein Bleizusatz
vermieden werden. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Octanzahl derartiger siedender paraffinischer
Kohlenwasserstoffe auf andere Weise zu verbessern.
Aus den US-PS 29 05 619 und 37 70 614 sind Verfahren
zur Verbesserung der Octanzahl von niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen ohne Bleizusatz bekannt. Diese
Verfahren sind jedoch sehr kompliziert und liefern nur geringe Ausbeuten aufgrund zahlreicher Fraktionierungsstufen,
Bearbeitungsstufen, einem Verlust an n-Paraffinen aufgrund eines verlustreichen Crackens von
η-Paraffinen zu Nichtbenzin-Leichtgasnebenprodukten, die von relativ geringem Wert sind. Ein weiterer diesem
Verfahren anhaftender Nachteil besteht darin, daß gewöhnlich die paraffinische Ce-Kohlenwasserstoffkomponente
in den Beschickungen, die durch übliche Reformierungsmaßnahmen
verbessert werden, enthalten ist. Diese Komponente kann zwar durch eine Isomerisierung
in einer Reformierungsstufe umgewandelt werden, es ist jedoch nur zu einem geringen Teil eine Umwandlung
in aromatische Kohlenwasserstoffe möglich. Der Gehalt einer Reformerbeschickung an einer Ce-paraffinischen
Kohlenwasserstoffkomponente bedingt daher eine erhebliche Verminderung der Leistungsfähigkeit
von teuren Katalysator- und Reaktoranlagen.
In der US-PS 37 81 199 wird ein Hydrocrackverfahren unter Verwendung von Y-Zeolith beschrieben, weleher
unter anderem mit einem Edelmetall, wie Palladium oder Platin, beladen ist.
Die GB-PS 14 00 454 befaßt sich mit RingöFnungsreaktionen
(Naphthene zu Paraffinen) unter Verwendung von faujasitischen Zeolithen einschließlich Y. Die dort
beschriebenen Paraffin-Qualitäisverbesserungsreaktionen
sind isomerisierungsreaktionen. Auch dieser Zeolith
enthält ein Edelmetall, z. B. Palladium. Die DD-PS 130 531 betrifft ebenfalls eine Isomierisierung unter
Verwendung eines Platin-Y-Zeoliths.
Die US-PS 37 02 886 beschreibt ZSM-5-Zeolithkatalysatoren.
welche unter anderem zur Isomerisierung von n-Paraffinen eingesetzt werden können, wenn sie
mit einer Hydrokomponente. z. B. Platin, beaufschlagt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Verbesserung der Octanzahl von niedrig
siedenden paraffinischen Kohlenwasserstoffen, bei dessen Durchführung nicht die vorstehend genannten
Nachteile der bekannten Verfahren in Kauf zu nehmen sind, wobei außerdem die Ce-paraffinischen Kohlenwascarctrvffo in 01 nor on^oran \/<»rf α nr**n-;ct iif<» α Ic in ainom
Reformer in andere für Benzin nützliche Bestandteile umgewandelt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Beschickungen sind paraffinische Kohlenwasserstoffe,
die im Bereich von 25 bis 700C sieden und deren Research-Octanzahlen unter 65 (ASTM-Methode)
liegen. Diese Gemische sind im allgemeinen als Bestandteile oder Verschnittmaterialien für Benzine unerwünscht.
Sie enthalten normalerweise eine Cs-Komponente und eine Ci-Komponente und können geringe
Mengen an Gt- und Cr-Kohlenwassersfr.ffen, sowie olefinische
Kohlenwasserstoffe, die im vorstehend genannten Pereich sieder:, enthalten.
Besonders gerignete Beschickungen enthalten gewöhnlich Cs-Kohlenwasserstoff in einer Menge von 25
bis 75 Vol.-0/o, obwohl dieser Gehalt auch 75 Vol.-% übersteigen kann, wobei immer noch gute Ergebnisse
erzielt werden.
Repräsentative Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Beschickungen sind die bei 25 bis 700C siedenden
Fraktionen von leichtem Straight-Run-Benzin oder von gecracktem Benzin sowie paraffinische'Gemische
von einzelnen Verschnitten von C3- und Ce-Fraktionen,
die beim Raffinieren von Erdöl und/oder synthetischen Rohölen, wie Teersand und Schieferölen oder dergleichen,
und Vereinigung und/oder Fraktionieren der erhaltenen Gemische gewonnen werden. Diese Beschikkungen
können zur Entfernung von Schwefel und/oder Stickstoff enthaltenden Verunreinigungen, die normalerweise
in Erdöl und/oder synthetischen Rohölfraktio-
nen enthalten sind, hydroFiniert werden.
Zufriedenstellende Verfahrensbedingungen sind folgende:
Breiter | Bevorzugter | |
Bereich | Bereich | |
Temperatur, in = C | 250-315 | 250-290 |
Druck, bar Überdruck | 19,6-52,96 | 24,52-30,4 |
Molverhältnis von H? | 3-8:1 | 5:1 |
zu Kohlenwasserstoff | ||
Flüssigkeitsraum | Oj-2 | 1-1,5 |
geschwindigkeit | ||
pro Srunde V/V/Std. |
Die Einhaltung von Temperaturen :m oberen Teil des vorstehend angegebenen Temperaturbereichs ist normalerweise
wünschenswert, wenn der Cj-Gehalt der Beschickung eben/aris im oberen Teil des Beschickungsbereiches Hegt.
Den oben angegebenen Literaturstellen ist nirgends der geringste Hinweis auf ein Optimum bezüglich des
Cs-Isomerisierungswirkungsgrades unter Einfluß des
ZSM-Katalysators zu entnehmen. Die Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, daP- ein breiter optimaler
Bereich für Siliziumdioxid : Aluminiumoxid-Molverhältnisse von 40 : 1 bis 160 :1 existiert.
Der erste Katalysator besteht aus Palladium, ultrastabilem H-Y-Zeolith und Aluminiumoxid und der zweite
aus Palladium, Zeolii'.i vom HSZM-5-Typ und Aluminiumoxid.
Jeder der beiden Katalysatoren enthält pro 100 Gew.-Teile 0,1 bis I Teil Palladium, eine bestimmte
Menge an Aluminiumoxid-Matrix und d'n entsprechenden
Zeolith H-Y oder HZSM-5-Zeolith in einer Menge vors 25 bis 75 Teilen (vorzugsweise beträgt das Verhältnis
Matrix zu Zeolith 50 :50). Der erhaltene Kohlenwasserstoffstrom besitzt im Vergleich zu der Beschickung
eine verbesserte Research-Octanzahl. Dabei ist der Verlust der Beschickung aufgrund einer Umwandlung zu
weniger erwünschten Kohlenwasserstoffnebenprodukten relativ gering.
Die Aluminiumoxid-Matrix kann auch eine geringe Menge an anderen feuerfesten Oxiden, welche die
Crackaktivität nicht merklich erhöhen, enthalten, beispielsweise Magnesiumoxid, Spuren von Aluminiumoxid
stabilisierenden Mengen an Siliziumdioxid, Kalziumoxid
oder dergleichen, wobei jedoch die Matrix im wesentlichen aus Aluminiumoxid besteht.
Die Menge des in den erfindungsgemäßen Katalysatoren vorliegenden Matrixmaterials sollte dazu ausreichen,
die Zeolith-Komponente, welche im allgemeinen eine Größe im Mikronbereich besitzt, wirksam in Form
von Makropartikeln zu binden, die für eine Verwendung in einer üblichen Festbett-Reaktorstufe ausgeformt sind
und beispielsweise einen Durchmesser von 0,008 bis 0,06 mm besitzen.
Das Palladium kann in den Katalysator in üblicher Weise eingebracht werden, beispielsweise durch Imprägnieren,
Kationenaustausch, Ausfällung in fein verteilter Form in der Matrix oder dergleichen. Vorzugsweise
liegt das Palladium hauptsächlich in der Zeolith-Komponente vor und wird durch üblichen Kationenaustausch
unter Verwendung eines wasserlöslichen Salzes und des Zeoliths in seiner bekannten Ammonium- und/
oder Wasserstoff-Form eingeführt
Die erfindungsgemäß verwendeten Zeolithe sind bekannt.
Der ultrastabile kristalline H-Y-AIuminosilikat-Zeolith
und seine Herstellung werden in der US-PS 32 93 192 und insbesondere in den US-PS 35 97 349 und
37 81199 beschrieben. Die US-PS 37 02 886 und 37 70 614 beschreiben die Herstellung und die Zusammensetzung
ZSM-5-Zeolith sowie weitere charakteristische Merkmale dieses Materials.
Die HZSM-5-Form des Zeoliths vom ZSM-5-Typ. die erfindungsgemäß erforderlich ist, wird durch übliche
ίο Basen- und/oder Ionenaustauschermethoden, wie sie in
herkömmlicher Weise in der Zeolith-Technik angewandt werden, wobei man auch auf übliche Zeolithtrocknungs-
und -kalzinierungsstufen zurückgreifen kawi, erhalten. Vorzugsweise besitzen die erfindungsgemaß
eingesetzten ZSM-5-Zeolithe minimale Natriumgehalte von beispielsweise weniger 100 ppm bezogen
auf das Gewicht, wobei jedoch ZSM-5-Zeolithe mit einem größeren Natriumgehalt eine relativ nützliche katalytische
Aktivität für die erfindungsgemäßen Zwecke besitzen.
in jedem Faii muß der Zeoiitn als soicher ein Moiverhältnis
von Siliziumdioxid zu Aluminiumoxid im Bereich von 40 bis 160 und vorzugsweise 60 bis 140 und insbesondere
90 bis 105 aufweisen, damit der Zeolith-Katalysator eine zufriedenstellende Katalysator-Lebensdauer
besitzt.
Die beiden Zeolith einhaltenden Katalysatoren können in getrennten Reaktoren oder in dem gleichen Reaktor
vorliegen. Liegen sie in dem gleichen Reaktor bzw. in der gleichen Reaktionszone vor, dann können
sie in einer angrenzenden Schicht in einem einzigen Bett, in getrennten Schichten, von denen jede an eine
dazwischen liegende Schicht von inerten Teilchen, beispielsweise aus Aluminiumoxid, angrenzt, oder in getrennten
Betten, die durch eine Leerzone abgetrennt sind, vorliegen. In diesem Falle muß der Katalysator, der
den Y-Zeolith enthält, an der, bezüglich der Strömungsrichtung, vorderen 'Seite des Katalysators angeordnet
sein. Aus Gründen der Kosten und der .Jjquemlichkeit
wird das System der angrenzenden Schichten bevorzugt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine hydrofierte arabische CsCe-Straight-Run-Naphthabeschickung
in ihrer Octanzahl dadurch verbessert, daß man sie mit einem geschichteten Katalysatorbett,
dessen Zusammensetzung nachstehend erläutert wird, unter folgenden Bedingungen kontaktiert:
1. Temperatur von 2710C
2. Druck von 26,6 bar Überdruck
2. Druck von 26,6 bar Überdruck
3. Molverhältnis Wasserstoff: Kohlenwasserstoff von 5 und
4. Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit pro Stunde, V/V/ Stunde, von 0,7.
In der nachfolgenden Tabelle ist eine typische Beschickung, sowie die unter ihrem Einsatz erhaltenen Ergebnisse
zusammengestellt
0 | 0,04 |
0 | 2,7 |
0,5 | 8.1 |
24,8 | 27,8 |
60,1 | 59,7 |
12.8 | 1,6 |
5 | Beschickung | 29 39 078 | |
1,8 | |||
[Fortsetzung) | 99,5 | ||
64,9 | Produkt | ||
C8 | 63,9 | O 5 | |
C3 + | 55,5 | 89.5 | |
R. O. Z. | 76,0 | ||
M. O. Z. | 74,4 | ||
Ce-Paraffin R. O. Z. | 71.7 | ||
Cä-Paraffin R O. Z. 72,1 80,4
Die, von der Strömungsrichtung aus gesehen, erste Schicht des geschichteien Katalysatorbetts macht zwei
Drittel des Bettvolumens aus, während der Rest aus der zweiten Schicht besteht. Jeder der Katalysatoren ent- is
hält gleiche Gewichtsteile einer Zeolith-Komponente und einer Aluminiumoxid-Mamx-Komponente und ferner
0,5 Gew.-% Palladium, das auf dem Zeolith abgeschieden ist. Der Zeolith in dem Katalysator der ersten
Schicht ist ein ultrastabiler Y-Zeolith in der Wasserstoff-Form.
Der Zeolith in dem Katalysator der zweiten Schicht ist ein ZSM-5-Zeoiiih in der Wasserstoff-Form.
Aufgrund der Kontaktierung der Beschickung mit dem beschichteten Katalysator wird eine geringe Menge,
beispielsweise nur etwa 10% des Produktes, an C3—Ci-Nebenprodukt-Kohlenwasserstoffen erhalten.
Diese werden durch übliche Methoden, beispielsweise durch fraktionierte Destillation, Schnellverdampfung
oder dergleichen von dem gewünschten Cs-Produkt abgetrennt. Aus den Ergebnissen der vorstehenden Tabel-Ie
ist zu ersehen, daß die Octanzahl des Produktes gegenüber der Octanzahl der Beschickung wesentlich verbessert
wird.
35
40
45
50
55
60
65
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verbesserung der Octanzah! einer niedrigsiedenden paraffinischen Kohlenwasserstoffbeschickung, die zumindesta) 95 Mol-% aus Paraffinen besteht.b) mindestens 25 Vol.-% Cs-Kohlenwasserstoff enthält.c) im Bereich von 25 bis 70r C siedet undd) eine Research-Octanzahl unter 65 aufweist.man die Beschickung nacheinander mit einem ersten und einem zweiten Festbettkatalysator kontaktieri. wobei das Kontaktieren unter Kohlenwasserstoffumwandlungsbedingungen bei einer Temperatur von 250 bis 315= C.unter einem Druck von 19.6 bis 52.96 bar Überdruck, einem Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 3 bis 8 : i undeiner Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit pro Stunde im Bereich vo?j 0.5 bis 2 durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Katalysator aus Palladium, ultrastabHem H-Y-Zeolith und Aluminiumoxid besteht, der zweite Katalysator aus Palladium. Zeolith vom HZSM-5-Typ und Aluminiumoxid besteht und die Katalysatoren pro 100 Gewichtsteile jeweilseine Menge an Palladium im Bereich von 0.1 bis 1 Teilen undeine Menge an Aluminiumoxid und dem entsprechenden Zeolith von 25 bis 75 Teilen enthalten.der Zeolith vom ZSM-5-Typ ein Verhältnis von Siliziumdioxid zu Aluminiumoxid von 40 bis 160 aufweist, und den anfallenden, gegenüber der Beschickung eine verbesserte Research-Octanzahl aufweisenden Kohlenwasserstoffstrom gewinnt.
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Legal Events
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OD | Request for examination | ||
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Representative=s name: DEUFEL, P., DIPL.-WIRTSCH.-ING. DR.RER.NAT. SCHOEN |
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