DE69423881T2 - Benzolreduktion in benzin durch alkylierung mit höheren olefinen - Google Patents

Benzolreduktion in benzin durch alkylierung mit höheren olefinen

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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G29/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, with other chemicals
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von umweltverträglichem Benzin, indem ein wesentlicher Teil des Benzols im Benzin durch Alkylierung mit C&sub5;&sbplus;-Olefinen entfernt wird, wobei das alkylierte aromatische Produkt unerwarteterweise im wesentlichen C&sub1;&sub0;-Aromaten umfaßt, der Reid-Dampfdruck (RVP) verringert ist und der Schwefelgehalt geringer ist.
  • In einigen Staaten der USA haben sich die Dokumente zur Entwicklung von Umweltvorschriften, die die Emissionen von Kraftfahrzeugmotoren regeln, von ihrer bisherigen Betonung der Endverbrauchskontrolle, wie sie bei der Verwendung von Katalysatoren für Kraftfahrzeugmotoren und den Standards für den Kraftstoffverbrauch von Wagenparks gefordert wurde, zu einer stärkeren Betonung der Änderung der Kraftstoffzusammensetzung verschoben. Die ersten Veränderungen eliminierten auf Blei basierende, die Octanzahl verbessernde Additive im Benzin. Seit kurzem umfassen Änderungen der Zusammensetzung von Benzin, die von Umweltgesichtspunkten vorgeschrieben werden, eine Verringerung der geringsiedenden Kohlenwasserstoffkomponenten, eine Verringerung des Benzolgehalts von Benzin und die Forderung, den Sauerstoffgehalt von formuliertem Benzin wesentlich zu erhöhen. Zukünftig können auch weitere Vorschriften erwartet werden, die möglicherweise solche einschließen, die eine Verringerung des Destillationsendpunktes von Benzin gemäß ASTM festlegen. Die Summe der gegenwärtig erforderlichen Änderungen bietet eine beispiellose technologische Herausforderung für die Erdölindustrie, um diese Forderungen zeitgemäß mit einem Produkt zu erfüllen, das eine hohe Octanzahl beibehält und auf dem Markt ökonomisch akzeptabel ist.
  • Benzinmaterialien, die so hergestellt wurden, daß sie eine höhere Konzentration von Aromaten, wie Benzol, Toluol und Xylole (BTX) enthalten, können die Octanvorschriften des Markts für einen Kraftstoff mit hoher Octanzahl angemessen erfüllen. Aromaten, insbesondere Benzol, werden gewöhnlich in Raffinerieverfahren, wie dem katalytischen Reformieren, hergestellt, die seit vielen Jahren Teil eines herkömmlichen Raffineriekomplexes sind. Ihr Einsatz statt der für die Umwelt ungeeigneten, auf Blei basierenden Mittel zur Verbesserung der Octanzahl wird jedoch durch eigene Umweltprobleme kompliziert. Sich mit der Umwelt und der Gesundheit befassende Untersuchungen führten zur schwerwiegenden Zweifeln bezüglich der Einflüsse von Benzol auf die Gesundheit des Menschen. Diese Erkenntnisse legen nahe, daß die Einwirkung von großen Benzolmengen vermieden werden sollte, deshalb wird die Benzolkonzentration in Benzin, um die Octanzahl zu verbessern, bei einem relativ niedrigen Wert begrenzt und geregelt.
  • Wenn im Siedebereich von Benzin siedende Kohlenwasserstoffe in Gegenwart eines Hydrierungs/Dehydrierungs-Katalysators reformiert werden, findet eine Anzahl von Reaktionen statt, die die Dehydrierung von Naphthenen, wodurch Aromaten entstehen, die Dehydrocyclisierung von Paraffinen, wodurch Aromaten entstehen, Isomerisierungsreaktionen und Hydrocrackreaktionen einschließen. Die Zusammensetzung des Abflusses vom Reformer oder des Reformats verschiebt sich zu einem Produkt mit einer höheren Octanzahl. Das katalytische Reformieren verbessert primär die Octanzahl von Motorbenzin aufgrund der Entstehung von Aromaten, ohne daß jedoch die Ausbeute an Benzin zunimmt.
  • Reformate können nach herkömmlichen Verfahren durch den Kontakt eines geeigneten Materials, wie ein Naphtha-Beschickungsmaterial, das im Bereich von C&sub5; oder C&sub6; bis zu etwa 380ºF (193ºC) siedet, mit Wasserstoff in Kontakt mit irgendeinem herkömmlichen Reformierungskatalysator hergestellt werden. Typische Bedingungen für das Reformierungsverfahren umfassen Temperaturen im Bereich von 800ºF (427ºC) bis 1.000ºF (538ºC), vorzugsweise von 890ºF (477ºC) bis zu 980ºF (527ºC), eine stündliche Flüssigkeits- Raum-Geschwindigkeit im Bereich von 0,1 bis 10, vorzugsweise von etwa 0,5 bis etwa 5, einen Druck im Bereich von Atmosphärendruck bis zu 700 psig (4.900 kPa) und darüber, vorzugsweise von 100 (700 kPa) bis 600 psig (4.200 kPa) und ein Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Verhältnis in der Beschickung im Bereich von 0,5 bis 20 und vorzugsweise von 1 bis 10.
  • Die Behandlung eines Reformats mit kristallinen Aluminosilicatzeolithen ist auf diesem Fachgebiet bekannt und umfaßte sowohl physikalische Behandlungen, wie die selektive Adsorption, als auch chemische Behandlungen, wie deren selektive Umwandlung. In US- Patent 3 770 614 von Graven wird eine Verfahrenskombination zur Qualitätsverbesserung von Kohlenwasserstoffen im Siedebereich von Naphtha durch die Kombination des katalytischen Reformierens mit der selektiven Umwandlung von paraffinischen Komponenten, um die Ausbeute an aromatischen Kohlenwasserstoffen zu verbessern, durch Kontakt mit einem kristallinen Aluminosilicatkatalysator beschrieben, der besondere Umwandlungsmerkmale hat. In US- Patent 3 649 520 von Graven ist ein Verfahren zur Herstellung von bleifreiem Benzin durch ein integriertes Verfahren aus Reformieren, Gewinnung der Aromaten und Isomerisierung beschrieben, das die Qualitätsverbesserung von C&sub6;-Kohlenwasserstoffen in ein Produkt mit höherer Octanzahl zum Mischen einschließt.
  • US-Patent 3 767 568 von Chen offenbart ein Verfahren zur Qualitätsverbesserung von Reformaten und Abflüssen vom Reformer durch deren Kontakt mit bestimmten Zeolithkatalysatoren, damit die Methylparaffine bei Umwandlungsbedingungen sorbiert werden und ein Teil der in den Reformaten enthaltenen aromatischen Ringe alkyliert wird.
  • US-A-4 992 607 offenbart die Alkylierung von benzolreichen Kohlenwasserstoffströmen mit einem C&sub4;&submin;-Olefinstrom.
  • Es ist zum Beispiel aus US-A-4 871 444 und 4 594 153 bekannt, daß Benzol mit C&sub5;&sbplus;-Olefinen alkyliert werden kann.
  • Kürzlich wurde ein Verfahren entwickelt, um bei der Umformulierung von Benzin einige der obengenannten Forderungen zu erfüllen. Dieses Verfahren ist als "Mobil Benzene Reduction"-Verfahren (MBR-Verfahren) bekannt und eng mit dem "Mobil Olefins to Gasoline"-Verfahren (MOG-Verfahren) verwandt. Das MBR- und das MOG-Verfahren sind in US-Patenten 4 827 069 von Kushnerick, 4 950 387 und 4 992 607 von Harandi und 4 746 762 von Avidan, alle vom gleichen Bevollmächtigten, beschrieben.
  • Das MBR-Verfahren ist ein Wirbelbettverfahren, das Partikel eines formselektiven Metallosilicatkatalysators, vorzugsweise ZSM-5, verwendet, um Benzol in Alkylaromaten umzuwandeln, wobei Olefine aus Quellen, wie FCC- oder Verkoker-Abgas, überschüssiges LPG, leichtes FCC-Naphtha oder dergleichen, verwendet werden. Benzol wird umgewandelt und leichtes Olefin wird ebenfalls zu Benzin veredelt, gleichzeitig nimmt die Octanzahl zu. Die Umwandlung von leichten FCC-Naphtha-Olefinen führt auch zu einer wesentlichen Verringerung des Olefingehalts des Benzins und des Dampfdrucks. Durch die Verbesserung von Ausbeute-Octanzahl ist das MBR eines der wenigen Verfahren zur Umformulierung von Benzin, das in der Erdölraffinerie tatsächlich von ökonomischem Vorteil ist.
  • Das bisher durchgeführte MBR-Verfahren beruhte auf leichtem Olefin als Alkylierungsmittel für Benzol, wodurch Alkylaromaten, grundsätzlich im C&sub7;-C&sub9;-Bereich, hergestellt wurden. Einige Raffinerien haben jedoch einen Überschuß an Olefinen mit einer höheren Anzahl von Kohlenstoffatomen, d. h. C&sub5;&sbplus;-Olefine, und es wäre für den Raffineur von Vorteil; wenn diese Olefine in Verfahren, wie dem MBR, verwendet werden könnten. Es wird jedoch typischerweise erwartet, daß die Alkylierung von Benzol mit diesen höheren Olefinen zu einer deutlichen Zunahme der Ausbeute von Alkylaromaten mit der Kohlenstoffzahl C&sub1;&sub1; und darüber und von mono- als auch polyalkylierten Aromaten führen würde. Das stellt keine bevorzugte Art des Verfahrens oder der Benzinzusammensetzung dar.
  • Es wurde entdeckt, daß ein benzolreicher Benzinstrom in Kontakt mit einem Wirbelbett eines formselektiven Zeolithkatalysators mit höheren Olefinen alkyliert werden kann, wodurch ein Benzinproduktstrom mit geringem Benzolgehalt hergestellt wird, wobei die durch die Alkylierung von Benzol erzeugten wertvollen Alkylaromaten mit hoher Octanzahl eine geringe Anzahl von Kohlenstoffatomen, im wesentlichen C&sub1;&sub0;&submin;, haben. Während der Alkylierungsreaktion werden gleichzeitig ein Teil der Olefine im Benzinstrom in Kohlenwasserstoffe im Siedebereich von Benzin umgewandelt und der Schwefelgehalt des Benzinbeschickungsstroms verringert. Neben der Verbesserung der Octanzahl des Beschickungsstroms führt das Verfahren zu einem geringeren Reid-Dampfdruck.
  • Ein besonders überraschendes Element dieser Erfindung ist die Herstellung von im wesentlichen reinen C&sub1;&sub0;&submin;-Alkylaromaten, wenn benzolreiches Benzin nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit C&sub5;&sbplus;-Olefinen Alkyliert wird. Gewöhnlich wird erwartet, daß die Alkylierung von Benzol mit C&sub5;&sbplus;-Olefinen durch die Mono- oder Polyalkylierung mit Olefinen eine große Menge von C&sub1;&sub1;&sbplus;-Alkylaromaten erzeugt. Die neue Chemie des erfindungsgemäßen Verfahrens vermeidet überraschenderweise die Entstehung dieser höheren Alkylaromaten und führt zur Erzeugung eines Benzinproduktes mit hoher Octanzahl, vorwiegend im Bereich von C&sub5;-C&sub9;.
  • Nach der vorliegenden Erfindung umfaßt das Verfahren zum Alkylieren von Benzol in einem Reformatstrom, der auf das Volumen bezogen 30 bis 50% Paraffine, 5 bis 10% Naphthene und 45 bis 60% Aromaten enthält, mit C&sub5;&sbplus;-Olefinen in einem gecrackten Benzinstrom den Kontakt dieser Ströme mit einem Wirbelbett von Partikeln eines selektiven Aluminosilicatkatalysators bei Bedingungen für die Alkylierung von Benzol, die eine Temperatur zwischen 260 und 538ºC (500 bis 1.000ºF), einen Druck zwischen 50 und 3.000 psig (350 und 21.000 kPa) und eine stündliche Flüssigkeits-Raum- Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 250 umfassen, und das Abziehen eines Abflußstroms davon, der Benzin umfaßt, das einen geringeren Benzolgehalt hat und weniger als die theoretische Menge an Alkylaromaten mit 11 und mehr Kohlenstoffatomen enthält.
  • Die vorliegende Erfindung umfaßt eine Verbesserung des "Mobil Benzene Reduction"-Verfahrens (MBR), das vorstehend allgemein beschrieben wurde. Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Verringerung des Benzolgehalts, des Olefingehalts, des Reid-Dampfdrucks und des Schwefelgehalts irgendeines benzolreichen, im Siedebereich von Benzin siedenden C&sub5;&sbplus;-Kohlenwasserstoffbeschickungsstroms bereit, wobei die Octanzahl verbessert wird. Obwohl diese Leistungen grundsätzliche Möglichkeiten des MBR-Verfahrens sind, wenn die Alkylierung von Benzol mit leichten Olefinen vorgenommen wird, beinhaltet die vorliegende Erfindung die Entdeckung, daß höhere Olefine, d. h. C&sub5;&sbplus;, im MBR-Verfahren als Alkylierungsmittel verwendet werden können, ohne daß die Erzeugung höherer Alkylaromaten, d. h. C&sub1;&sub0;&sbplus;, wesentlich zunimmt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, das in den Reformerabschnitt einer Raffinerie zur Herstellung von Benzin mit hoher Octanzahl integriert ist. Die Erfindung kann die Ökonomie verbessern, indem die Benzolvorschriften des Benzinpools erfüllt werden und vorzugsweise der Benzolgehalt des Pools unter 1 % oder 0,8% verringert wird.
  • Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Umwandlung eines Teils eines Reformats oder Abflusses vom Reformer nach dem Fraktionieren in einem Fraktioniersystem. Der Umwandlung in diesem Verfahren unterzogene Teile sind die C&sub6;&submin; Fraktion, auch die C&sub6;-Fraktion plus mindestens ein Teil der C&sub9;&sbplus;- oder C&sub1;&sub0;&sbplus;-Fraktion des Reformats, die aromatische und nichtaromatische Verbindungen enthält. Die Umwandlung erfolgt bei Umwandlungsbedingungen mit oder ohne Wasserstoffzusatz über einem formselektiven Aluminosilicatkatalysator.
  • Reformate oder Abflüsse eines Reformers, die im wesentlichen aus paraffinischen und aromatischen Bestandteilen bestehen, können nach herkömmlichen Verfahren hergestellt werden, indem irgendein geeignetes Material, wie ein Naphtha-Beschickungsmaterial oder hochsiedendes Destillatbenzin, das im Bereich von C&sub5; und vorzugsweise im Bereich von C&sub6; bis zu etwa 400ºF (204ºC) und darüber siedet, zumindest in einem engen Kontakt mit irgendeinem Reformierungskatalysator mit Wasserstoff in Kontakt wird. Das stellt ein herkömmliches Reformierverfahren dar, das die Nettoerzeugung von Wasserstoff beinhaltet und dem Fachmann allgemein bekannt ist, wie es in Kapitel 6 von Petroleum Refining von James H. Gray und Glenn E. Handwerk, von Marcel Dekker, Inc. (1984) veröffentlicht, beschrieben ist.
  • Reformierungskatalysatoren enthalten im allgemeinen auf einem Aluminiumoxid- oder Siliciumdioxid-Aluminium-Träger getragenes Platin. Platin wird vorzugsweise mit Rhenium kombiniert, wodurch ein stabilierer Katalysator erzeugt wird, der ein Verfahren bei ge ringeren Druckwerten erlaubt. Es wird in Betracht gezogen, daß Platin als katalytische Stelle für die Hydrierungs- und Dehydrierungsreaktionen dient und chloriertes Aluminiumoxid die saure Stelle für die Isomerisierungs-, Ringschluß- und Hydrocrackreaktionen liefert. Einige Verunreinigungen in der Beschickung, wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak und organische Stickstoff- und Schwefelverbindungen, deaktivieren den Katalysator. Folglich wird das Vorbehandeln der Beschickung in Form des Hydrotreatings verwendet, um diese Materialien zu entfernen. Typischerweise zeigen Beschickungsmaterial und Produkte des Reformierens oder das Reformat folgende Analyse: TABELLE 1
  • Die Bedingungen für das Reformierverfahren umfassen Temperaturen im Bereich von 800ºF (427ºC) bis 1.000ºF (538ºC), vorzugsweise von 890ºF (477ºC) bis zu 980ºF (527ºC), eine stündliche Flüssigkeits-Raum-Geschwindigkeit im Bereich von 0,1 bis 10, vorzugsweise von 0,5 bis 5, einen Druck im Bereich von Atmosphärendruck bis zu 700 psig (4.900 kPa) und darüber, vorzugsweise von 100 (700 kPa) bis 600 psig (4.200 kPa) und ein Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Verhältnis in der Beschickung im Bereich von 0,5 bis 20 und vorzugsweise von 1 bis 10.
  • Ein Gesichtspunkt der Erfindung ist die Einführung eines Verfahrensschritts, der das Fraktionieren des Reformats oder der Reformerabflusses oder des C&sub5;&sbplus;-Kohlenwasserstoffbeschickungsstroms umfaßt. Der Fraktionierschritt ermöglicht die Teilung des Reformerabflusses in einige Ströme oder Fraktionen. Diese Ströme umfassen eine benzolreiche C&sub6;-Kohlenwasserstofffraktion und auch eine Fraktion, die aus C&sub6;&sbplus; und einem Teil der an C&sub9;&sbplus;-Aromaten reichen Kohlenwasserstoffe besteht. Die letztgenannten Ströme enthalten Komponenten des Reformats, die die Umweltverträglichkeit dieses Produktes gefährden. In der vorliegenden Erfindung wurde entdeckt, daß all diese Ströme oder ein Teil davon nach dem MBR- Verfahren gleichzeitig in einer Wirbelbett-Umwandlungszone behandelt werden können, die Partikel eines formselektiven Aluminosilicatkatalysators enthält, wodurch diese Komponenten in umweltverträgliche Benzinbestandteile mit hoher Octanzahl umgewandelt werden.
  • Es wurde festgestellt, daß C&sub5;&sbplus;-Olefine ebenfalls wirksame Alkylierungsmittel darstellen, wenn sie im "Mobil Benzene Reduction"- Verfahren (MBR) in Verbindung mit formselektiven Zeolithkatalysatoren, wie ZSM-5, verwendet werden. Das alkylierte aromatische Produkt verbleibt im wesentlichen als C&sub1;&sub0;-Aromaten. In der Raffinerie kann eine Anzahl von Quellen von gecrackten Benzinströmen als Alkylierungsmittel verwendet werden, einschließlich Benzin vom katalytischen Wirbelschichtcracken (FCC) oder Benzin vom katalytischen Thermofor-Cracken (TCC), Benzin von einer Verkokungsanlage und Pyrolysebenzin. Vorzugsweise wird ein leichter Naphthastrom verwendet, um den Olefingehalt des Stroms auf einen Höchstwert zu bringen, da Olefine leicht im C&sub5;-C&sub7;- Kohlenwasserstoffbereich angereichert werden. Die Verwendung gecrackter Benzinbeschickungen (d. h. C&sub5;&sbplus;-Olefine) in anderen Benzolalkylierungsverfahren führt zur Erzeugung von C&sub1;&sub1;&sbplus;- Aromaten. Andere Verfahren sind für die Katalysatorvergiftung empfänglicher, die in Gegenwart von Naphthabeschickungen beschleunigt würde.
  • Obwohl wir nicht an eine Theorie des Verfahrens gebunden sein möchten, scheint es so, daß in der vorliegenden Erfindung bei der gleichzeitigen Behandlung eines benzolreichen Stroms mit C&sub5;&sbplus;- Olefinen über Partikeln eines formselektiven Zeolithkatalysators einige Reaktionen auftreten, die zu einer wesentlichen Verringerung des Benzolgehalts des Produktes dieses Verfahrens und gleichzeitig einer Verringerung des Reid-Dampfdrucks und des Schwefelgehalts führen. Es wird angenommen, daß diese Reaktionen das Cracken, die Alkylierung und die Transalkylierung einschließen. Die C&sub9;&sbplus;- Fraktion, die aromatische und nichtaromatische Verbindungen, wie dialkylierte Aromaten enthält, kann bei den Bedingungen des Verfahrens in Transalkylierungsreaktionen mit Benzol eingeführt werden, die zur Erzeugung von C&sub7;-C&sub8;-alkylierten Aromaten aus dem Benzol führen. Das Cracken von Paraffinen, insbesondere von normalen und leicht verzweigten Paraffinen mit höherem Molekulargewicht, führt ebenfalls zur Erzeugung von Verbindungen, die bei der Alkylierung von Benzol effektiv sind und bei den Bedingungen dieses Umwandlungsverfahrens zudem alkylierte Aromaten erzeugen.
  • Die Umwandlung eines Reformatbeschickungsstroms erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 550 bis 900ºF (288 bis 482ºC) und stärker bevorzugt zwischen 700 bis 850ºF (371 bis 454ºC). Der Druck liegt vorzugsweise zwischen 50 und 400 psig (350 bis 2.860 kPa). Die stündliche Flüssigkeits-Raum-Geschwindigkeit, d. h. das Flüssigkeitsvolumen des Kohlenwasserstoffs pro Stunde pro Volumen des Katalysators, liegt vorzugsweise zwischen 1 und 100. Eine stärker bevorzugte stündliche Gewichts-Raum-Geschwindigkeit, auf die gesamte Beschickung bezogen, liegt zwischen 0,5 und 3 WHSV. Wenn Wasserstoff zugeführt wird, kann das Molverhältnis von Wasserstoff zu zugeführtem Kohlenwasserstoff 10 betragen, es liegt jedoch vorzugsweise bei Null.
  • Die bevorzugten Katalysatoren sind Zeolithe mit mittlerer Porengröße, von denen ZSM-5 besonders bevorzugt ist. Dieser Zeolith wird gewöhnlich mit aktiven Brönsted-Säure-Plätzen synthetisiert, indem ein tetraedrisch koordiniertes Metall, wie Al, Ga oder Fe, in das Zeolithgitter eingeführt wird. Die Kristallstruktur von ZSM-5 läßt sich durch sein Röntgenbeugungsdiagramm leicht feststellen, das in US-Patent Nr. 3 702 866 (Argauer et al.) beschrieben ist, das hier als Bezug aufgenommen wird. Für die saure Katalyse sind Zeolithe mit mittleren Poren bevorzugt; die Vorteile dieser Zeolithmaterialien können jedoch ausgenutzt werden, wenn Materialien mit hohem Siliciumgehalt oder ein kristalliner Metallosilicat mit einer oder mehreren tetraedrischen Spezies mit unterschiedlichem Aciditätsgrad verwendet werden.
  • Die für die Verwendung im Umwandlungsschritt der vorliegenden Erfindung bevorzugten Katalysatoren umfassen kristalline Aluminosilicatzeolithe mit mittleren Poren mit einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von mindestens 12 und einem Zwangsindex von etwa 1 bis 12. Typische Beispiele von Zeolithen dieses Typs sind ZSM-5, ZSM-11, ZSM-12, ZSM-22, ZSM-23, ZSM-35, MCM- 22 und ZSM-48. Andere saure Materialien haben sich ebenfalls als vorteilhaft erwiesen.
  • Typische Beispiele von Zeolithen mit größeren Poren (Zwangsindex nicht größer als 2), die im erfindungsgemäßen Verfahren als Katalysatoren vorteilhaft sind, sind Zeolith Beta, TEA-Mordenit, Zeolith Y, insbesondere USY, und ZSM-12.
  • Zeolith Beta ist in US-Abänderungspatent Nr. 28 341 (des ursprünglichen US-Patents Nr. 3 308 069) beschrieben, worauf für Einzelheiten dieses Katalysators Bezug genommen wird.
  • Zeolith ZSM-12 ist in US-Patent Nr. 3 832 449 beschrieben, worauf für Einzelheiten dieses Katalysators Bezug genommen wird.
  • Das Verfahren, nach dem der Zwangsindex bestimmt wird, ist in US-Patent Nr. 4 016 218 ausführlich beschrieben, worauf für Details dieses Verfahrens Bezug genommen wird.
  • Der für die Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugte Katalysator ist ein saurer ZSM-5 mit einem α-Gleichgewichtswert von weniger als 100, vorzugsweise weniger als 50. Der α-Wert oder die α-Zahl ist ein Merkmal der sauren Funktionalität eines Zeoliths und ist zusammen mit den Einzelheiten seiner Messung in US- Patent Nr. 4 016 218, J. Catalysis, 6, S. 278-287 (1966) und J. Catalysis, 61, S. 390-396 (1980) ausführlicher beschrieben.
  • Es erfolgte eine Reihe von Versuchen mit einer Laborpilotanlage (hier beschriebene Beispiele 1 bis S), die eine effektive Verminderung von Benzol zeigten, wobei schwerere Olefine als Alkylierungsmittel verwendet wurden. Es wurden zwei verschiedene gecrackte Materialien ausgewertet: a) leichtes FCC-Benzin (215ºF) und b) Pyrolysebenzin im Gesamtbereich. Für diese sind die Eigenschaften des Beschickungsmaterials in Tabelle 3 bzw. 4 aufgeführt. Diese gecrackten Benzinmaterialien wurden in unterschiedlichen Anteilen mit benzolreichen Reformatfraktionen gemischt und in einen Wirbelbettreaktor gegeben, der einen sauren Katalysator ZSM-5 enthielt. Die Verfahrensbedingungen waren wie folgt: TABELLE 2
  • Die Materialgleichgewichte der Beispiele 1 bis 5 wurden bei einer Betriebszeit von 3 und 8 Stunden genommen. Diese detaillierten Materialgleichgewichtswerte sind in den Tabellen 5 bis 9 gezeigt. Die Tabellen 5 bis 9 zeigen, daß Benzolumwandlungen zwischen 25 und 42% für die Beispiele 1 bis 5 erhalten wurden, wohingegen nur eine sehr geringe Menge an C&sub1;&sub1;&sbplus;-Alkylaromaten erzeugt wurde, d. h. zwischen 1,5 und 7,5 Gew.-%. Außer der Verminderung von Benzol wurde auch eine Anzahl von Vorteilen von sauberem Benzin erzielt. Es wurden Verminderungen von mindestens 60 Gew.-% oder zwischen 72 und 81% für C&sub5;&sbplus;-Olefine und zwischen 0,5 und 1 psi für den RVP-Wert erhalten. Das Verhältnis der Aromaten C&sub9; zu C&sub1;&sub0; beträgt mindestens 2,5 : 1. Es wurde auch eine signifikante Schwefelumwandlung festgestellt, d. h. mehr als 60 Gew.-%. Die detaillierte GC-Analyse für Schwefel für die Beschickung und das flüssige Produkt für MB-1 (drei Stunden Betriebszeit) von Beispiel 2 (Tabelle 10) zeigt mehr als 70% Umwandlung von ringförmigen (Thiophen) als auch Mercaptan-Schwefelspezies. Es wird auch eine Verbesserung der Octanzahl erreicht. Die Größenordnung dieser Verbesserung hängt von der Zusammensetzung des Beschickungsmaterials und der Severity der Reaktion ab.
  • Die Verwendung einer C&sub5;&sbplus;-Olefinbeschickung als einziges Alkylierungsmittel bei einem Verfahren zur Verminderung von Benzol führt zu neuen Ergebnissen, die in den Tabellen 5 bis 10 gezeigt sind. Der Stand der Technik schreibt die Verwendung von leichten olefinischen Gasbeschickungen (C&sub2;-C&sub4;-Olefinen) vor. Über ZSM-5 werden schwere Olefine alkyliert, wodurch C&sub7;-C&sub1;&sub0;-Aromaten statt schwerere C&sub1;&sub1;&sbplus;-Aromaten erzeugt werden. Es wird auch eine Anzahl unerwarteter Vorteile von sauberem Benzin erzielt, diese schließen eine Verminderung von Schwefel ein. Diese Erkenntnisse zeigen, daß das MBR Benzol wirksam umwandelt, wobei schwere Olefine als Alkylierungsmittel verwendet werden, und das Verfahren eine weitere Flexibilität erhält. Dies kann für Raffineure mit einer begrenzten Verfügbarkeit von leichten Olefinen besonders interessant sein.
  • TABELLE 3 Eigenschaften des Beschickungsmaterials - Leichtes FCC-Naphtha (215ºF-) Zusammensetzung, Gew.-%
  • Wasserstoff 0,0
  • Methan 0,0
  • Ethan 0,0
  • Ethen 0,0
  • Propan 0,0
  • Propen 0,0
  • n-Butan 0,9
  • Isobutan 0,4
  • Butene 3,5
  • C&sub5;&sbplus;, gesamt 95,2
  • C&sub5;-C&sub9;-Isoparaffine 30,1
  • C&sub5;-C&sub9;-n-Paraffine 7,5
  • C&sub5;-C&sub9;-Olefine 44,4
  • C&sub5;-C&sub9;-Naphthene 7,3
  • C&sub6;-C&sub9;-Aromaten 5,8
  • C&sub1;&sub0;&sbplus; und Unbekannte 0,1
  • Benzol 2,3
  • Toluol 3,4
  • Schwefel, gesamt, ppmw 242
  • Mercaptan-Schwefel, ppmw 3
  • Stickstoff, ppmw 7
  • Eigenschaften von C&sub5;&sbplus;
  • R + O/M + O 90,4/79,2
  • Molekulargewicht 82,2
  • Dichte bei 15,56ºC (60ºF), g/ml 0,68
  • Reid-Dampfdruck, psia 9,9
  • TABELLE 4 Eigenschaften des Beschickungsmaterials - Pyrolysebenzin Zusammensetzung, Gew.-%
  • Butene 1,1
  • Penthene 9,9
  • Pentadiene 2,3
  • Andere C&sub5; 0,9
  • Benzol 13,1
  • C&sub6;-Olefine 16,6
  • Andere C&sub6; 0,2
  • Toluol 6,9
  • C&sub7;-Olefine 8,6
  • Andere C&sub7; 0,6
  • C&sub8;-Aromaten 3,2
  • C&sub8;-Olefine 4,8
  • Andere C&sub9; 0,9
  • C&sub9;-Olefine 6,2
  • Andere C&sub9; 4,3
  • Andere C&sub1;&sub0;&sbplus; 20,5
  • C&sub9;&submin;-Olefine, gesamt, Gew.-% 49,5
  • Schwefel, gesamt, Gew.-% 0,051
  • Mercaptan-Schwefel, ppmw 129
  • Stickstoff, ppmw 29
  • Bromzahl 101,1
  • Diene, mmol/g 1,3
  • R + O 94,4
  • M + O 77,5
  • RVP, psia 7,3 TABELLE 5 Beispiel 1: Materialgleichgewichtswerte
  • (a) - gesamtes flüssiges Produkt TABELLE 6 Beispiel 2: Materialgleichgewichtswerte
  • (a) - gesamtes flüssiges Produkt TABELLE 7 Beispiel 3: Materialgleichgewichtswerte TABELLE 8 Beispiel 4: Materialgleichgewichtswerte TABELLE 9 Beispiel 5: Materialgleichgewichtswerte
  • (a) - gesamtes flüssiges Produkt..... (b) nicht feststellbar TABELLE 10 Beispiel 2: Detaillierte GC-Ergebnisse für Schwefel (MB-1)
  • (a) Schwefel im C&sub5;&sbplus;-Bereich im Gasprodukt als vernachlässigbar angenommen

Claims (4)

1. Verfahren zum Alkylieren von Benzol in einem Reformatstrom, der, auf das Volumen bezogen, 30 bis 50% Paraffine, 5 bis 10% Naphthene und 45 bis 60% Aromaten enthält, mit C&sub5;&sbplus;- Olefinen in einem gecrackten Benzinstrom, wobei das Verfahren den Kontakt der Ströme mit einem Wirbelbett von Partikeln eines selektiven Aluminosilicatkatalysators bei Bedingungen für die Alkylierung von Benzol, die eine Temperatur zwischen 500 und 1.000ºF (260 und 538ºC), einen Druck zwischen 50 und 3.000 psig (350 und 21.000 kPa) und eine stündliche Flüssigkeits-Raum-Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 250 umfassen, und das Abziehen eines Abflußstroms davon umfaßt, der Benzin umfaßt, das einen geringeren Benzolgehalt hat und weniger als die theoretische Menge an Alkylaromaten mit 11 und mehr Kohlenstoffatomen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das gecrackte Benzin aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus FCC-Benzin, TCC-Benzin, Benzin von einer Verkokungsvorrichtung und Pyrolysebenzin besteht.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Bedingungen für die Alkylierung von Benzol eine Temperatur von 700 bis 850ºF (371 bis 454ºC), einen Druck zwischen 50 und 400 psig (350 bis 2.860 kPa) und eine stündliche Flüssigkeit-Raum-Geschwindigkeit zwischen 1 und 100 umfassen.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ströme vor der Einführung in das Wirbelbett gemischt werden.
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