Förder- <B>und Rettungsgerät</B> Die Erfindung betrifft ein Förder- und Rettungs gerät, das entlang eines Seiles förderbar ist.
Es ist bereits ein Förder- und Rettungsgerät be kannt, in dem die das Seil tragende Seiltrommel in einem Gehäuse gelagert ist und in dem ein L7ber- setzungsgetriebe und eine die Seiltrommel im Ge häuseinnern abbremsende Fliehkraftbremse vorge sehen ist. Mit diesem Gerät ist das Abseilen einer Person, beispielsweise aus einem mehrstöckigen Hause möglich, wobei das Gerät am Haus befestigt ist, und die Person sich am Seil herablässt. Durch die die Seiltrommel abbremsende Fliehkraftbremse ist ein entsprechend langsames Abseilen durchführ bar.
Es ist aber nicht möglich, dass eine Person, die sich mit Hilfe dieses bekannten Sicherungsgerätes abgelassen hat, sich durch eigene Kraft mit demsel ben wieder hochziehen kann.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Förder- und Rettungsgerät, das entlang einem Seil förder- bar ist, mit einem Gehäuse, in dem eine vom Seil umschlungene Seiltrommel, ein Übersetzungsgetriebe und eine Fliehkraftbremse zum Bremsen der Seil trommel untergebracht sind, das dadurch gekenn zeichnet ist, dass die Seiltrommel durch Handbetäti gung drehbar und in bestimmten Stellungen feststell bar ist. Dadurch ist ein Nachobenfördern einer ab gestiegenen Person möglich, wodurch ausserdem er reicht ist, dass das Tempo des Aufsteigens durch die Person selbst bestimmt werden kann.
Von besonderem Vorteil ist es dabei, das die Seiltrommel jederzeit angehalten werden kann, was sich beispielsweise für Bergsteiger, Gesteinsuntersu chungen durchführende Geologen und für ähnliche Fälle günstig auswirkt, da diese dann an ihnen ge eignet scheinenden Stellen anhalten und Arbeiten durchführen können. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Gerät nach Linie 1-1 der Fig. 4 ; Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gerät mit teil weise aufgebrochenem oberen Gehäusedeckel mit der Antriebskurbel in Wirkstellung ; Fig. 3 einen Teilausschnitt nach Fig. 2 mit aus- ser Eingriff liegender Antriebskurbel ; Fig. 4 eine Seitenansicht auf das Gerät ; Fig. 5 einen Längsschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 1 ;
Fig. 6 einen Längsschnitt nach Linie 6-6 der Fig. 1 ; Fig. 7 eine nicht geschnittene Darstellung der entriegelten Stellung des Rastbolzens aus Fig. 6 ; Fig. 8 bis 10 je eine schematische Darstellung von drei verschiedenen Anwendungen des Gerätes. In Fig. 1, 2 und 4 ist mit 10 ein Gehäuse eines Förder- und Rettungsgerätes bezeichnet, das eine im allgemeinen kreisrunde Trommelform (s. Fig. 4) auf weist.
Es wird von einer gemäss Fig. 1 links liegen den Seitenplatte 11 abgedeckt, die durch nicht näher bezeichnete Befestigungselemente mit dem Gehäuse 10 verbunden ist. Am gemäss Fig. 1 oberen Ge häuseteil ist bei 12 und am unteren bei 13 je eine Öffnung für den Durchtritt eines Seiles 60 vorge sehen.
In der Gehäusemitte befindet sich eine Trommel welle 16, die gemäss Fig. 1 links in der Seitenplatte 11 und rechts in der seitlichen Gehäusewand dreh bar gelagert ist, deren überstehende Enden mit einem Gewinde versehen sind, auf die Muttern 17 bzw. 18 aufgeschraubt sind. Im Gehäuseinnern ist auf die Trommelwelle 16 eine Seiltrommel 20 durch einen Keil 21 drehfest aufgesetzt. Die Seiltrommel weist auf ihrem Umfang eine Seilführungsrinne 22 und gemäss Fig. 1 links von dieser eine Verzahnung 23 und rechts von ihr Rasten 24 auf.
Die Nabe 25 der Seiltrommel 20 hat eine solche Breite, dass die Ver zahnung 23 einen genügenden Abstand vom Seiten platteninnenrand hat, und dass, gemäss Fig. 1, der rechte Nabenteil etwas über die von den Rasten 24 gebildete rechte Begrenzungsfläche hinausragt. Mit diesem Abstand liegt an der rechten Nabenstirnflä- che das grosse Zahnrad 27 eines übersetzungsgetrie- bes an, das ebenfalls durch den Keil 21 auf der Trommelwelle 16 festgehalten ist.
Am Gehäuse ist durch Schraubenbolzen 35 ein Lagerblock 36 für die Trommelwelle 16 befestigt, an den sich ein kleines auf derselben frei drehbares Übersetzungszahnrad 29 anschliesst, das mit seinem Ansatz in die Nabe einer Bremstrommel 32 hineinragt und durch je einen Bolzen 33 mit dieser fest verbunden ist. In den Umfangsausnehmungen der Bremstrommel sind in an sich bekannter Weise mit einem Bremsbelag ver sehene Fliehgewichte 34 eingesetzt. Im Lagerblock ist neben der Trommelwelle eine kurze Hilfswelle 37 vorgesehen, auf deren linkem Teil ein kleines Zahn rad 28 und auf deren rechtem Teil ein grosses Zahn rad 30 drehfest aufgesetzt sind.
Die Zahnräder 27, 28 und 30, 29 bilden ein an sich bekanntes über- setzungsgetriebe.
An der Seitenplatte 11 des Gehäuses ist ein ge- mäss Fig. 2 von der Trommelwelle 16 links seitlich von ihr liegender hohler Stutzen 40 angeordnet, der Teile der Antriebseinrichtung in sich aufnimmt. Wie besonders deutlich aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, ist zum Antrieb der Seiltrommel im Stutzen 40 eine mit 41 bezeichnete Antriebswelle verschiebbar ge führt, die an ihrem linken Ende eine Sackbohrung 42 mit Gewinde aufweist, und an ihrem rechten Ende ein Zahnrad 43 besitzt, das mit der Verzah nung 23 der Seiltrommel in Eingriff gebracht werden kann.
Durch die beiden miteinander zusammenwir kenden Zahnräder 23 und 43 ist somit ein Unter setzungsgetriebe geschaffen, das eine günstige An triebsübertragung zwischen der Antriebskurbel und der Seiltrommel gestattet. Anstelle der beiden Zahn räder könnte jedoch auch eine Schnecke mit Schnek- kenrad vorgesehen sein. Links vom Zahnrad 43 ist ein die Antriebswelle 41 durchdringender Stift 44 fest angebracht. Zwischen diesem Stift 44 und dem Innenboden des Stutzens 40 ist eine Druckfeder 46 lose auf der Antriebswelle 41 angeordnet, die das Bestreben hat, die Antriebswelle 41 und damit das Zahnrad 43 in Eingriff mit der Verzahnung 23 zu halten.
Auf das äussere Ende der Antriebswelle 41 ist, um beim Arbeiten am Seil nicht behindert zu werden, eine Antriebskurbel 48 abnehmbar aufge setzt, deren Befestigung an der Antriebswelle 41 durch Verschrauben eines Bolzens mit Rändelkopf 47 geschieht.
Um nun eine genügende Sicherheit für das An halten der Seiltrommel bzw. des Förder- und Ret tungsgerätes in einer gewünschten Stellung relativ zum Seil zu schaffen, so dass eine am Gerät hän- gende Person ohne zusätzliche Hilfsmittel beidhän dig die Arbeiten ausführen kann, ohne beispielsweise mit einer Hand die Seiltrommel in Festhaltestellung halten zu müssen, ist im Gerät eine Verriegelungs- vorrichtung vorgesehen, die im folgenden des nä heren beschrieben wird.
Wie aus Fig. 4 und 6 hervorgeht, ist am Ge- häuseaussenrand ein durchlochter Ansatz 50 vor gesehen, der an seiner einen Seite eine Ausneh- mung 51 in axialer Richtung des Ansatzes- 50 auf weist, die an ihrem zum Gehäuse gerichteten Ende in einen abgewinkelten Schlitz 52 übergeht, wie es besonders deutlich aus Fig. 7 zu ersehen ist. Nach links ist die Ausnehmung 51 offen.
Im Ansatz 50 ist gemäss Fig. 4, 6 und 7 von links her ein Rast bolzen 54 vorgesehen, der an seinem linken Ende einen Betätigungsknopf 55 aufweist und an seinem rechten Ende bei 56 konisch verjüngt ist. Zwischen dem Betätigungsknopf 55 und kurz vor der Rast bolzenmitte ist auf dem Rastbolzen 54 eine An schlagscheibe 57 mit einem sich radial nach aussen erstreckenden Stift 58 vorgesehen, der in der Aus- nehmung 51 gleiten kann. Die Bewegung des Rast bolzens 54 nach links ist durch die Anschlagscheibe 57 festgelegt.
Auf dem Rastbolzen 54 ist eine Druck feder 59 aufgeschoben, die sich mit ihrem rechten Ende gegen die Ansatzinnenwand und mit ihrem linken Ende gegen die Anschlagscheibe 57 abstützt und damit den Rastbolzen in der in Fig. 6 gezeig ten Auslösestellung hält.
Durch Eindrücken des Rastbolzens 54 in das Gehäuse und anschliessendes Verriegeln desselben im Schlitz 52 wird dabei das Endstück 56 des Rast bolzens in eine der Rasten 24 der Seiltrommel ein geführt und dort gehalten, so dass die Seiltrommel blockiert ist.
Gemäss Fig. 1 ist das mit 60 bezeichnete Seil durch die obere Öffnung 12 eingeführt und über beispielsweise eine Windung über die Seilführungs- rinne 22 gelegt und aus der unteren Öffnung 13 wie der herausgeführt. Auf der Unterseite des Gehäuses ist ein Ring 61 eingeschraubt, an dem ein Karabiner haken 62 mit einem Traggurt 63 befestigt ist. Ober halb von Fig. 1 ist bei 64 ein festes Teil, beispiels weise ein Balken mit einem Haken dargestellt, an dem der Endhaken 65 des Seilendes eingehängt ist.
In bezug auf die schematischen Darstellungen der Fig. 8-10 ist die Arbeitsweise des Förder- und Rettungsgerätes wie folgt In Fig. 8 ist das Gerät wie in Fig. 1 und 4, aber mit abgenommener Kurbel 48 dargestellt. In dieser Anordnung des Förder- und Rettungsgerätes kann es beispielsweise für einen Bergsteiger oder Geologen verwendet werden, der z. B. in einen Felsspalt hin absteigen will und dabei den Traggurt 63 um seinen Oberkörper geschlungen hat. Er kann sich mit dem Gerät am festen Seil hinablassen, wobei die Flieh kraftgewichte 34 der Fliehkraftbremse in bekannter Weise abbremsend wirken.
Die Absenkrichtung des Gerätes ist durch den Pfeil A angegeben. Nach Be darf kann er dabei den Rastbolzen 54 zum Anhalten betätigen.
In Fig. 9 ist das Förder- und Rettungsgerät mit angesetzter Kurbel 48 dargestellt, um am festen Seil von unten heraufzusteigen, wobei die betreffende Person sich am Traggurt 63 befestigt. Durch Drehen der Handkurbel rollt sich die innerhalb des Gehäu ses vorgesehene Seiltrommel auf dem Seil so ab, dass sich das Gehäuse und die Person in Richtung des Pfeiles B nach oben bewegen. Auch hierbei kann die Person jederzeit anhalten und durch den Rastbolzen das Gerät in seiner Stellung in der betreffenden Höhe halten.
In Fig. 10 ist das Seil 60 nur halb um die Seil trommel 20 gelegt, so dass zwei Seilstücke aus der unteren Öffnung 12 herausragen. Mit dem Ring 61 ist das Gerät beispielsweise an einem Fensterrahmen eines Hauses befestigt. Eine an einem Haltegurt be festigte Person kann sich hinablassen, wobei die Ab senkgeschwindigkeit durch die Fliehkraftbremse in bekannter Weise gebremst wird. Das Seilgegenende kann ebenfalls einen Traggurt aufweisen, in den dann die nächste Person nach Ankunft des Seiles am Be festigungspunkt, z. B. an einem Fensterrahmen, ein steigen kann. Auch hier kann die absteigende Per son jederzeit durch Betätigen des Rastbolzens 54 in einer gewünschten Höhe anhalten.