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Hans Heribert Hunstiger 4770 Soest-Deiringsen, Peldstrasse 36-38
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Heinz Günther Hunstiger 4794 Paderborn-Schloss Neuhaus Hubertusweg
23 Vorrichtung zur Lebens rettung aus brennenden Gebäuden Die Erfidnung betrifft
eine Vorrichtung zur Lebens rettung aus brennenden Gebäuden.
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Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt. So werden an Gebäuden
häufig sogenannte Feuerschutzleitern montiert, wodurch ein sogenannter Fluchtweg
geschaffen wird. Außerdem sind an manchen Gebäuden übereinanderliegende Steigeeisen
fest im Mauerwerk verankert, an denen wie an einer Leiter die Menschen herabsteigen
können, falls das Gebäude brennt.
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Der wesentliche Nachteil dieser Vorrichtungen zur Lebensrettung besteht
darin, daß diese Feuerschutzleitern bzw.
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die Steigeeisen nicht im Bereich eines jeden Fensters oder eines jeden
Zimmers anbringbar sind, da einerseits die Architektur dadurch verschandelt würde,
andererseits dies auch aus Platzgründen nicht immer möglich ist, weil der Zwischenraum
zwischen zwei Fenstern oft nicht mehr die Breite einer Leiter hat, um diese vom
obersten Stockwerk bis zum untersten Stockwerk zu führen. Diese Leitern oder Steigeeisen
haben aber auch den erheblichen Nachteil, daß z.B. behinderte Personen an ihnen
nicht abwärts klettern können, daß Menschen, die leicht schwindelig werden, vor
Angst an diesen Leitern
das Gleichgewicht verlieren und herunterfallen
und ferner besteht ein Nachteil darin, daß die aus Metall bestehenden Leitern bei
ausbrechendem Feuer durch den sehr schnellen Wärmefluß im Metall häufig so heiß
werden, daß sie nicht benutzbar sind.
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Ferner besteht ein wesentlicher Nachteil fester Rettungseinrichtungen,
die direkt am Gebäude entlang befestigt sind, darin, daß sie, wie bereits erwähnt,
nicht überall angebracht werden können. Bei Brandgefahr ist aber häufig der Weg
zu ihnen versperrt, abgesehen davon, daß beispielsweise in Hotels bzw. in Gebäuden,
in denen die vorhandenen Menschen die Einrichtungen nicht kennen, häufig nicht wissen,
wo und an welcher Stelle eine Feuerleiter befestigt ist, so daß kostbare Minuten
vergehen, bis sich vielleicht noch herausstellt, daß der Fluchtweg zu dieser oder
diesen Feuerleitern durch den Brand versperrt ist. Demzufolge kommt es immer wieder
vor, daß bei Bränden sich die Menschen aus den Fenstern stürzen, in der Hoffnung,
daß die zu erwartenden Verletzungen beim Sprung aus dem Fenster nicht so schwer
sind, daß sie tödlich sind. Dringt nämlich das Feuer im Inneren des Gebäudes immer
stärker in den Raum, in dem sich Personen befinden, ein, ist die Panik so groß,
daß auch aus den höchsten Stockwerken gesprungen wird. Dabei ist es nicht immer
möglich, die Menschen durch Tücher aufzufangen, so daß der Sprung dann zum Todessprung
wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Übel
stände zu beseitigen und eine Vorrichtung zur Lebensrettung aus brennenden Gebäuden
zu schaffen, die es ermöglicht, jeden Menschen einzeln aus dem brennenden Gebäude
herabzulassen, ohne daß er sich verletzt.
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Die Vorrichtung besteht aus einer mit Ablaufseil versehenen Seiltrommel,
die mit einem mechanischen selbsthemmenden Getriebe oder einer mechanischen Bremse
versehen ist, ferner aus einem Befestigungsmittel für die Vorrichtung am Gebäude
und einer am Seil oder dem Seiltrommelgehäuse befestigten Halterung für den menschlichen
Körper. Damit ist es möglich, bei Brandgefahr die Vorrichtung im Fensterbereich
zu befestigen, sich in oder auf die Halterung für den menschlichen Körper zu begeben
und aus dem Fenster zu springen, wobei sich das Ablaufseil gebremst abspult. Die
Abspulung erfolgt durch das Eigengewicht des zu rettenden, wobei das Seil selbstverständlich
so lang ausgebildet sein muß, daß der zu rettende den Boden erreicht.
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Ein weiterer, sehr wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin,
daß die Halterung aus einem aus nicht brennbarem Material bestehenden Sack besteht.
Dadurch ist erzielt, daß der sich rettende Mensch in diesen Sack steigt, aus dem
Fenster springt und sich mit dem Seil abläßt, wobei er bei der Abwärtsfahrt von
aus unteren Fenstern herausschlagenden Flammen nicht getroffen werden kann, da er
sich in den Sack hineinducken kann.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen; Fig. 1 die Vorrichtung in Gebrauchsstellung, Fig. 2 die Vorrichtung im
Schaubild, Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Seiltrommelkastens im Schaubild,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Schnitt, Fig. 5 eine Einzelheit, Fig.
6 ein Ausführungsbeispiel mit Bremse im Schaubild,
Fig. 7 einen
Verpackungskasten im Schaubild, Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel einer festen Montage
an einem Fenster im Schaubild, Fig. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lebensrettung aus brennenden
Gebäuden besteht zunächst aus einem mit Ablaufseil 1 versehenen Seiltrommelkasten
2, in dem sich entweder ein mechanisches selbsthemmendes Getriebe oder eine mechanische
Bremse befindet bzw. können hier auch noch andere Vorrichtungen vorgesehen sein,
die später beschrieben werden, und einer Halterung 3 für den menschlichen Körper.
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Gemäß Fig. 1 kann der Seiltrommelkasten 2 an der Halterung 3 befestigt
sein, genauso wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und auch der Fig. 6; beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 8 ist der Seiltrommelkasten (2) stationär und die Halterung
3 am Ende des Ablaufseiles 1. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig.
1 3. wird das Ende des Ablaufseiles als4 Befestigungsmittel 10 verwendet, um das
Seil beispielsweise an einem Heizkörper 4 des Gebäudes 5 zu befestigen, und zwar
im Bereich des Fensters 50. Der Seiltrommelkasten ist an einem Gurt 30 der Halterung
für den menschlichen Körper befestigt. Dieser Gurt 30 kann verstellbar ausgebildet
sein. Die Halterung selbst kann aus einem aus nichtbrennbarem Material bestehenden
Sack bestehen, wobei Gurt und Sack beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig.
1 fest am Seiltrommelkasten befestigt sind.
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In Fig. 2 ist die Ausbildung der Halterung 3 für den menschlichen
Körper näher dargestellt. Die Halterung 3 besteht ausser dem Gurt 30 bei diesem
Ausführungsbeispiel aus einem Sack 31, der um ein Gehen zu ermöglichen, im unteren
Bereich zwei hosenbeinartige Ausstülpungen aufweist. Diese hosenbeinartigen Ausstülpungen
dienen dazu, um mit dem Sack 31 gehen zu können und vor allem die Fensterbrüstung
überklettern zu können.
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Unterhalb des Fensters ift ein Segel 6 angeordnet, desen Verbindungsschenkel
60 eine nach innen gehende Einknickung auf weist, damit das Seil nicht hln- und
herrutschen kann beim Überlaufen dieses Bügels 6, der im mauerwerk fest verankert
ist. Gleichzeitig herd danift- erzielt, daß der Abstand zum Gebäude 5 genügend gewahrt
ist, und der sich abliassende Mensch nicht durch Schwinigungen an das Gebäude anschlägt.
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Im Inneren des Seiltrommelkaftens 2 befindet sich zunächst eine in
Fig. 3 nur angiedeeteteli an sich bekannte Seiltrommel 20, auf deren Achse 21 ein
Zahnrad 22 festgelegt ist. Dias Zahnrad 22 kammt In einer Schnecke 23, so daß Zahnrad
22 und Schnecke 23 ein selbsthemmendes Schneckengetriebe bilden.
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Ferner kann das Seil 1 zwischen Rollen 24 geführt sein.
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Es könnte nun sein, daß ein besonders schwerer Mensch zu rasch abgesenkt
würde. Um dies zu verhindern, besteht die Möglichkeit, im Inneren des Seiltrommelkastens
2 für die Schnecke 23 eine Fliehkraftbremse beliebiger Art anzuordnen. Diese Fliehkraftbremse
ist in einem Ausführungsbeispiel in Fig. 4 gezeigt Auf der Achse 123 der Schnecke
23 ist ein Kegel 223 montiert, um den Bremsbacken 323 greifen.
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Diese Bremsbacken 323 sind federnd gelenkig gelagert und haben die
Tendenz, sich ständig zu spreizen in Pfeilrichtung A.
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Ferner ist auf der Achse 123 der Schnecke 23 eine Scheibe 423 gelagert,
die mit umläuft, an deren Ende doppelarmige Hebel 523 angelnkt sind mit Fliehkraftgewichten
623. Die sich normalerweise an die Anschläge 723 anlehnenden Bremsbracken 323 werden
bei Bewegung der Fliehkraftgewichte 623 in Pfeilrichtung B von den doppelarmigen
Hebels 523 auf den Kegel 223 gedrückt, so daß die Fliehkraftbremse F betätigt wird,
wenn sich die Schnecke 23 zu schnell dreht. Die Bremsbacken 323 sind gebogen und
umgreifen den Kegel 223 ggf. mit einen Bremse belag.
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In Fig. 6 ist eine Handbremse gezeigt. Am Seiltrommelkasten 2 ist
eine Halterung befestigt mit einem doppelarmigen Handhebel 25, dessen Bremsrolle
125 gegen ein Bremslager 225 drückbar ist, so daß bei zu raschem Fall in Pfeilrichtung
C beim Absenken der zu rettenden Person durch diese Handbremse H die Gewindigkeit
etwas abgestoppt werden kann. Dies gilt allerdings nur für sehr schwere Personen,
da das größere Eigengewicht eine raschere Absenkung hervorrufen kann. Dabei muß
man berücksichtigen, daß die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Lebens rettung
aus brennenden Gebäuden so ausgelegt sein müssen, daß auch Kinder ohne weiteres
in die Halterungen 3 eingesetzt werden können und das Gewicht des Kindes genügt,
um eine Absenkung zu ermöglichen.
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In Fig. 7 ist die äußere Ausgestaltung der Vorrichtung gezeigt, und
zwar ein Transportkoffer 7. In diesen Transportkoffer kann die Gesamtvorrichtung
ohne weiteres eingelegt und transportiert werden, so daß beispielsweise auch jeder
Handelsvertreter in seinem Kofferraum die Vorrichtung zur Lebensrettung aus brennenden
Gebäuden mit transportieren kann, so daß er auch in jedem nicht ausgerüsteten Gebäude
persönlich gesichert ist.
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In Fig. 8 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem im Gebäude
5 im Bereich des Fensters 50 unterhalb des Fensterbrettes 51 ein Behälter eingebaut
ist, der mit 52 in der Zeichnung gezeichnet ist und eine Klappe 152 aufweist, wobei
bei diesem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, daß an dem Ablaufseil 1 als Halterung
3 ein Tritt befestigt sein kann mit Brett 33.
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In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Seiltrommel
20 auf ihrer Achse 21 eine Spiralanordnung 121, die bewirkt, daß beim Ablassen des
Seiles in Pfeilrichtung C sich die Federn spannen, wodurch auch eine Abbremsung
des Ablaufens des Seiles 1 ermöglicht wird und gleichzeitig gewährleistet ist, daß,
wenn der Mensch aus der Halterung 3 aussteigt, sich das Seil wieder auf die Seiltrommel
20 aufwickelt. Bei diesem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist die Halterung 3 als
Sitzgurt ausgebildet. Durch diese Ausbildung ist es möglich, daß die Vorrichtung
zur Lebensrettung aus brennenden Gebäuden von mehreren Personen als nur einer benutzt
werden kann. Es können die verschiedensten Vorrichtungen, wie sie für Rollos, Rolltore
od.dgl. Verwendung finden, auch hier eingesetzt werden.
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Die Ausgestaltung der Erfindung ist auf vielfache Art und Weise denkbar
und möglich. So kann die Halterung 3 mit Schnellverschlüssen ausgebildet werden,
wie sie bei Auto- und Flugzeuggurten vorbekannt sind, die sackartige Ausbildung
der Halterung 3 mit hosenbeinartigen Ausstülpungen 32 kann aus einem Stoff bestehen,
wie er für Rennfahrer benutzt wird, um ein Durchschlagen von Flamme und Hitze auf
die zu rettende Person zu verhindern. Außerdem können die Ausstülpungen 32 so kurz
gewählt werden, daß eine Bewegungsfreiheit in der sackartigen Halterung für die
zu rettende Person gewährleistet ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, die sackartige
Ausbildung der Halterung mit einem Öffnungsschlitz 131 zu versehen.
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Weiterhin ist die Möglichkeit gegeben, statt eines selbsthemmenden
Schneckengetriebes Bremsanordnungen, beispielsweise Backen- und Scheibenbremsen,
die in ihrer Bremswirkung auf das Durchschnittsgewicht eines Menschen voreingestellt
sein können, anzuordnen. Auch können diese Vorrichtungen mit Fliehkraftbremsen versehen
werden.
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L e e r s e i t e