DE3822989C2 - Sicherheitskarabiner für Klettersteige - Google Patents
Sicherheitskarabiner für KlettersteigeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen, vornehmlich nur nach einer
Richtung bewegbaren Sicherheits-Karabiner (nachfolgend
S-Karabiner benannt), der für die Begehung von drahtseil
gesicherten Klettersteigen geeignet ist, wobei der S-Kara
biner die lösbare Verbindung zwischen Sicherungs-Drahtseil
und dem, mit einem Klettergurt oder ähnlichem, an dem vor
nehmlich zwei solcher S-Karabiner, mit einem Bergseil in
circa Armlänge festgebunden sind, ausgerüsteten Kletterer,
darstellt
Es ist unter DE 37 22 280 C2 eine selbstsichernde Steig
klemme bekannt, mit der ein Abgleiten an einem Bergseil ver
mieden wird. Diese Steigklemme eignet sich jedoch nicht für
festverlegte Stahldrahtseile wie sie bei angelegten Kletter
steigen zu finden sind.
Es sind auch klassische Karabinerhaken bekannt, die meist
aus einem O-förmigen Ring oder Ähnlichem bestehen und eine
Öffnung in Form eines federnden, selbsttätig verschlie
ßenden Schenkels haben, so daß der Kletterer nach dem
Einklinken in das festverlegte Sicherungs-Drahtseil mit
diesem verbunden ist. Diese Karabinerhaken sind im ein
geklinkten Zustand zwischen den Befestigungen des Sicherungs-
Drahtseiles an der Felswand, frei bewegbar, so daß bei einem
Sturz des Kletterers das sichernde Auffangen, erst bei der
nächsten Befestigungsstelle des Sicherungs-Drahtseiles statt
finden kann.
Der Abstand zwischen den Befestigungsstellen des Sicherungs-
Drahtseiles liegt im Regelfall zwischen 3 u. 5 m. Wenn
nun die circa 1 m lange Anbindung der Karabinerhaken am
Klettergürtel des Kletterers berücksichtigt wird, kann
sich beim Sturz des Kletterers im ungünstigsten Fall
eine beträchtliche Fallhöhe ergeben. Die Folgen solcher
Abstürze sind, durch das abruppte Stoppen des Fall′s an
der Befestigungsstelle des Sicherungs-Drahtseiles, das
zugleich mit einem ruckartigen Hinziehen zur Felswand
verbunden ist, oft schwere Kopfverletzungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Sturz,
des mit dem Sicherungs-Drahtseiles verbundenen Kletterer′s,
die Fallhöhe zu reduzieren bzw. möglichst ganz auszuschal
ten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhaft ist dabei,
daß der hier beschriebene S-Karabiner zunächst wie ein her
kömmlicher Karabinerhaken in das Sicherungs-Drahtseil einge
klinkt, und auch wie dieser mit einem federnden, selbst
schließenden Sicherungshebel verschlossen wird, wobei so
wohl das Einklinken, wie auch das Wiederöffnen und Lösen
des S-Karabiner′s vom Sicherungs-Drahtseil, vom Kletterer
mit nur einer Hand ausgeführt werden kann. Der Anbindepunkt
des Kletterer′s über Klettergürtel und Seilstück ist am
S-Karabiner so gewählt, daß das am S-Karabiner vorgegebene
Übersetzungsverhältnis, an den Kontaktflächen zur Selbst
hemmung führt.
Um sicher zu stellen, daß sich bei einem Sturz des Kletterer′s
das erforderliche selbsthemmende Reibmoment einstellt, also
der S-Karabiner in der entsprechenden Lage gehalten wird, und
das Übersetzungsverhältnis zum Tragen kommt, ist ein über
Drehpunkt angelenkter federnder Bügel vorgesehen, der das
Sicherungs-Drahtseil mit leichtem Druck gegen eine der bei
den Kontaktflächen drückt und so verhindert, daß der S-Kara
biner der Schwerkraft folgend nach unten gleitet.
Wenn jedoch der Kletterer weitergeht und von der Gegenseite
Zug am S-Karabiner eingeleitet wird, löst sich der S-Kara
biner von einer Kontaktfläche und folgt dem Kletterer
nahezu reibungsfrei.
Ist eine schwierige, besonders sturzgefährdete Stelle zu
überwinden, hat der Kletterer die Möglichkeit, den am
Sicherungs-Drahtseil eingeklinkten S-Karabiner mit einer
Hand vor sich her zu schieben, so daß das Seilstück zwischen
S-Karabiner und Klettergürtel nahezu gespannt ist und somit
bei einem Sturz sich praktisch keine Fallhöhe ergibt.
Ebenso ist es bei dieser Klettermethode möglich sich be
liebig, an jeder Stelle, im Sitz-oder Klettergurt auszuruhen.
Das Übersetzungsverhältnis am S-Karabiner ist so gewählt,
daß bei den üblichen Sicherungs-Drahtseil-Durchmessern
auch bei Nässe der Selbsthemmeffekt vorhanden ist.
Im Regelfall werden Klettersteige nur in einer Richtung
von unten nach oben begangen, wie es mit dem erfindungs
gemäßen S-Karabiner entsprechend der beschriebenen Kletter
methoden aufgezeigt ist. Es ist jedoch auch ein Abstieg
möglich, wobei der erfindungsgemäße S-Karabiner mit einer
Hand stückweise am Sicherungs-Drahtseil nach unten geführt
wird. Hierbei ist der S-Karabiner mit einer Hand zu umfassen
und nach unten zu schieben ohne jedoch Zug an der An
bindung aufzubringen, der den S-Karabiner augenblicklich
stoppen würde.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
Fig. 1 Vorderansicht, eingeklinkt am senkrecht laufenden
Sicherungs-Drahtseil
Fig. 2 Seitenansicht
Fig. 3 Schnitt entsprechend der Schnittangabe.
In der Zeichnung sind alle für das unmittelbare Verständnis
der Erfindung nicht wesentlichen Teile, wie Schrauben und
Verbindungselemente fortgelassen worden.
Die Befestigungsmöglichkeit (2) zur Anbindung des Kletterer′s
steht in einem vorbestimmten Hebelverhältnis zu den zwei
Kontaktstellen (4) des S-Karabiner′s (1) zum Sicherungs-
Drahtseil (3), der Abstand zwischen den Kontaktstellen (4) ist
so gewählt, daß die an Klettersteigen gebräuchlichen
Sicherungs-Drahtseile (3) Platz finden. Der federnd angestellte
Sicherungshebel (5) ist beim Einklinken in das Sicherungs-
Drahtseil (3) von diesem zu öffnen und schließt nach dem
Einklinken über die Feder (6) selbsttätig. Zum Freigeben des
Sicherungs-Drahtseiles (3) ist mit einer Hand der S-Karabiner (1)
zu umfassen und mit den Fingern der gleichen Hand der auf einer
Seite vorstehende Teil des Sicherungshebels (5) über eine
Drehbewegung zu öffnen. Die Formgebung des Sicherungshebels (5),
sowie die Lage seiner Drehachse (7) ist so gewählt, daß ein
unbeabsichtigtes Öffnen durch Kraftangriff des Sicherungs-
Drahtseiles (3) nicht möglich ist.
Die Kontaktflächen (4) zum Sicherungs-Drahtseil (3) sind
bevorzugt aus gehärtetem Stahl oder anderem verschleiß
festem Werkstoff hergestellt. Die Drehachse (8) des mit
einer Feder (10) vorgespannten Andrückbügels (9) ist so
angeordnet, daß auch bei unterschiedlichem Durchmesser
des Sicherungs-Drahtseiles (3) das gewünschte einseitige
Andrücken an mindestens eine der beiden Kontaktstellen (4)
erreicht und damit der S-Karabiner (1) in der richtigen
Lage gehalten wird. Die Form und Anordnung des Andrück
bügels (9) ist so gewählt, daß dieser automatisch beim
Einklinken des Sicherungs-Drahtseiles (3) ausgelenkt wird,
ohne das Ein- und Ausklinken zu behindern. Der S-Karabiner (1)
ist vorzugsweise aus einer Metallegierung mit hoher Festig
keit und niedrigem Gewicht bzw. auch aus hochfestem Kunst
stoff hergestellt.
Claims (4)
1. Sicherheitskarabiner mit einer Seilführung und einer Klemm
vorrichtung, die im Sturzfall des Kletterers ein Abwärts
gleiten des Sicherheitskarabiners am Seil verhindert,
wobei der Kletterer an einer Befestigungsmöglichkeit
des Sicherheitskarabiners hängt,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß der Sicherheitskarabiner eine sich in seine Längsrichtung erstreckende Einführöffnung für das Sicherungs-Drahtseil (3) aufweist,
- b) daß in der Einführöffnung gegenüberliegend zwei Kontaktstellen (4) angeordnet sind,
- c) daß die Befestigungsmöglichkeit (2) so angeordnet ist, daß sie im Sturzfall um eine der Kontaktstellen (4) vom Sicherungs-Drahtseil (3) wegschwenkt und dadurch das Sicherungs-Drahtseil (3) zwischen den Kontaktstellen (4) festklemmt,
- d) daß nach Einführen des Sicherungs-Drahtseiles (3) ein Sicherungshebel (5) die Einführöffnung verschließt,
- e) daß ein Andrückbügel (9) vorgesehen ist, der eine der Kontaktstellen (4) mit dem Sicherungs-Drahtseil (3) in Reibverbindung bringt.
2. Sicherheitskarabiner nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der das Sicherungs-Drahtseil (3) einschließende
federnde Sicherungshebel (5) beim Einklinken vom
Sicherungs-Drahtseil (3) so weit um seine Drehachse (8)
ausgelenkt wird, daß ein Einklinken ohne zusätzlichen
Arbeitsaufwand, mit nur einer Hand des Kletterers zu
bewerkstelligen ist.
3. Sicherheitskarabiner nach Anspruch 1 und 3 dadurch gekenn
zeichnet, daß der federnde Andrückbügel (9) so ange
ordnet ist, daß dieser beim Ein- und Ausklinken mit
dem Sicherungs-Drahtseil (3) betätigt wird, also kein
zusätzliches Betätigen nötig ist.
4. Sicherheitskarabiner nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden mit dem Sicherungs-Drahtseil (3) in
Kontakt stehenden Flächen (4) aus hartem bzw. ver
schleißfestem Material gefertigt sind.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE3822989A DE3822989C2 (de) | 1988-07-07 | 1988-07-07 | Sicherheitskarabiner für Klettersteige |
Publications (2)
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DE3822989A1 DE3822989A1 (de) | 1990-01-11 |
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DE3822989A Expired - Fee Related DE3822989C2 (de) | 1988-07-07 | 1988-07-07 | Sicherheitskarabiner für Klettersteige |
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DE (1) | DE3822989C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009023937A1 (de) | 2009-06-07 | 2010-12-16 | Daniel Graf | Karabinerhaken sowie Halteeinrichtung für Karabinerhaken |
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FR2600898B1 (fr) * | 1986-07-07 | 1988-09-23 | Petzl Ets | Organe d'assurage a taquet coinceur autobloquant pour corde fixe |
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1988
- 1988-07-07 DE DE3822989A patent/DE3822989C2/de not_active Expired - Fee Related
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