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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auf- und Abseilvorrichtung zum Auf- und Abseilen einer Person an einem Seil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Auf- und Abseilvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 102 43 435 B4 bekannt. Solche Auf- und Abseilvorrichtungen werden zum gesicherten selbstständigen Auf- und Abseilen einer Person eingesetzt, die sich mithilfe eines Klettergurtes an eine solche Auf- und Abseilvorrichtung ankoppelt und mithilfe der Auf- und Abseilvorrichtung sowohl abgesichert an einem Baum oder einer Hausfassade nach oben klettern als auch sich zuverlässig von dieser allein ohne fremde Hilfe abseilen kann.
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Dazu weist eine solche Auf- und Abseilvorrichtung im Wesentlichen eine Klemmvorrichtung mit einem Gehäuse und einer Klemmbacke auf, durch die ein freies Ende eines Halteseils führbar ist. Das Halteseil selbst wird durch einen Umlenkpunkt wie beispielsweise eine Seilrolle geführt, die über ein weiteres Seil oder einen Gurt an einer stabilen Astgabelung eines Baumes oder an einem aus der Hausfassade vorstehenden Balken befestigt ist.
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Um insbesondere bei Baumpflegearbeiten wie Kronensicherung oder Einkürzungen oder auch bei Arbeiten an Hausfassaden oder dergleichen unterschiedliche Arbeitspositionen erreichen zu können, kann die Klemmung des Halteseils mithilfe eines Handhebels, der von der kletternden Person mit einer Hand bedienbar ist, aufgehoben werden. Dabei wird mithilfe des Handhebels die Klemmvorrichtung aus einer das Halteseil klemmenden Winkelposition in eine das Halteseil frei gebende Durchlaufposition verschwenkt.
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Um die Klemmposition oder die Durchlaufposition der Klemmvorrichtung zu fixieren, ist an einer Haltevorrichtung, an die die Klemmvorrichtung schwenkbar angekoppelt ist, eine in eine Wange der Haltevorrichtung eindrehbare Schraube vorgesehen, die zur Fixierung der Klemmposition so weit in die Wange eingeschraubt ist, dass das Gehäuse der Klemmvorrichtung nicht vollständig zwischen die Wangen der Haltevorrichtung einschwenken kann und die zur Fixierung der Durchlaufposition, bei der das Gehäuse der Klemmvorrichtung vollständig zwischen die Wangen der Haltevorrichtung eingeschwenkt ist, in ein am Gehäuse der Klemmvorrichtung eingebrachtes Sackloch eingeschraubt ist.
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Die oben beschriebene Auf- und Abseilvorrichtung hat sich in der Praxis an sich bewährt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Auf- und Abseilvorrichtung hinsichtlich einer weiter verbesserten Handhabbarkeit weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Auf- und Abseilvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Auf- und Abseilvorrichtung zum Auf- und Abseilen einer Person an einem Halteseil weist dabei, wie oben beschrieben, eine Klemmvorrichtung mit einem Gehäuse und einer Klemmbacke auf, durch die ein freies Ende des Halteseils führbar ist. Die Klemmvorrichtung ist dabei verschwenkbar an einem Haltekorpus angeordnet, an dem ein erstes Ende des Halteseils befestigbar ist.
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An der Klemmvorrichtung ist des Weiteren ein Handhebel angeordnet, mit dem die Klemmvorrichtung aus einer das Halteseil klemmenden Klemmposition in eine ein Durchlaufen des Halteseiles durch einen Durchlass der Klemmvorrichtung freigebende Durchlaufposition relativ zum Haltekorpus verschwenkbar ist.
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Die Auf- und Abseilvorrichtung weist des Weiteren ein Sicherungselement auf, zur Fixierung der Klemmvorrichtung relativ zum Haltekorpus in der Klemmposition.
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Der Haltekorpus weist eine Führungsausnehmung und eine Sicherungsausnehmung auf, wobei das Sicherungselement als an der Klemmvorrichtung angeordnetes federbelastetes Arretierelement ausgebildet ist und wobei die Klemmvorrichtung zur Fixierung relativ zum Haltekorpus in der Klemmposition durch Eindrücken des Sicherungselements aus einer in die Führungsausnehmung vorstehenden Führungsposition in die Klemmposition überführbar ist, in der das Sicherungselements in die Sicherungsausnehmung vorsteht.
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Eine solche erfindungsgemäße Auf- und Abseilvorrichtung ermöglicht durch die Ausbildung des Haltekorpus mit einer solchen Führungsausnehmung und einer Sicherungsausnehmung und dem federbelasteten Sicherungselement eine nochmalige Verbesserung hinsichtlich der Sicherheit und Bedienbarkeit der die Auf- und Abseilvorrichtung nutzenden Person.
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Der Handhebel kann bei Vorstehen des Sicherungselements in der Sicherungsausnehmung des Haltekorpus nicht versehentlich betätigt werden, sondern muss, um die Klemmung des Halteseils zu lösen, durch Eindrücken des Sicherungselements in die Sicherungsausnehmung hinein und anschließendes Betätigen des Handhebels und damit Verschwenken der Klemmvorrichtung relativ zum Haltekorpus aktiv in die die Klemmung aufhebende Durchlaufposition bewegt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Auf- und Abseilvorrichtung weist der Haltekorpus einen zentralen Führungs- und Arretierbereich auf, von dem sich ein erster Arm und ein zweiter Arm erstrecken.
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Der erste Arm und der zweite Arm sind dabei bevorzugt winklig, insbesondere stumpfwinklig zueinander ausgerichtet, was die Anbindung der Auf- und Abseilvorrichtung einerseits an das Halteseil und andererseits an einen Klettergurt nochmals erleichtert.
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Zur Festlegung des Halteseils weist dabei der erste Arm nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante eine Aufnahmeöffnung auf.
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Zur einfachen Anbindung des Klettergurts an die Auf- und Abseilvorrichtung ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Auf- und Abseilvorrichtung an dem zweiten Arm ein Koppelelement befestigt.
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Dieses Koppelelement ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante an einem eine Frontseite und eine Rückseite des Haltekorpus miteinander verbindenden Bolzen verschwenkbar festgelegt und ermöglicht dadurch eine Schwenkbewegung des Haltekorpus relativ zum Koppelelement.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist das Koppelelement mehrteilig ausgebildet, wobei ein Fußteil des Koppelelements am Haltekorpus festgelegt ist und ein Ringteil, an dem der Klettergurt der Person befestigbar ist, um eine zum Bolzen senkrechte Drehachse drehbar an dem Fußteil festgelegt ist.
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Dadurch ist ermöglicht, dass sich die über das Koppelelement an dem Haltekorpus angekoppelte Person während des Klettervorgangs auch um eine vertikale Achse drehen kann, ohne dass dabei der Haltekorpus mitgedreht wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Auf- und Abseilvorrichtung ist der zweite Arm als Winkelstück geformt, wobei am freien Ende des zweiten Armes eine Seilführung mit einer Seilrolle festgelegt ist, was ebenfalls die Handhabung der Auf- und Abseilvorrichtung erleichtert.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Frontansicht auf eine bevorzugte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auf- und Abseilvorrichtung,
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2 eine Detailansicht eines Ausschnitts der Auf- und Abseilvorrichtung gemäß 1 in einer eine Klemmung des Halteseils aufhebenden Durchlaufposition,
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3 und 4 den 1 und 2 entsprechende Ansichten der Auf- und Abseilvorrichtung in der ungesicherten Klemmposition,
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5 und 6 den 3 und 4 entsprechende Ansichten der Auf- und Abseilvorrichtung in der gesicherten Klemmposition,
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7 eine perspektivische Detailansicht des in 6 gezeigten Bereiches der Auf- und Abseilvorrichtung und
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8 eine Schnittansicht des in 7 gezeigten Bereiches der Auf- und Abseilvorrichtung in der gesicherten Klemmposition der Klemmvorrichtung.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Auf- und Abseilvorrichtung, der Klemmvorrichtung, des Haltekorpus, der Führungsausnehmung, der Sicherungsausnehmung, des Sicherungselementes und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auf- und Abseilvorrichtung zum Auf- und Abseilen einer Person an einem Halteseil 8 bezeichnet.
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Wenngleich im Folgenden auf die Nutzung der Auf- und Abseilvorrichtung 1 zum Auf- und Abseilen einer Person an einem Baum beschrieben wird, kann die hier beschriebene Auf- und Abseilvorrichtung auch in anderen Bereichen beispielsweise im Baugewerbe, eingesetzt werden.
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Wie in den 1, 3 und 5 gezeigt, weist die Auf- und Abseilvorrichtung 1 eine Klemmvorrichtung 2 auf. Die Klemmvorrichtung 2 besteht dabei im Wesentlichen aus einem Gehäuse 21 und einer Klemmbacke 22 (gezeigt in 7) mit einem Durchlass 23, durch den ein freies Ende eines Halteseils 8 hindurch führbar ist.
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Der prinzipielle Aufbau dieser Klemmvorrichtung
2 ist dabei in der zum Stand der Technik benannten Technik
DE 102 43 435 B4 beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Demnach besteht das Gehäuse 21 der Klemmvorrichtung 2 im Wesentlichen aus zwei Gehäusewangen und einem Mitteilteil zur Ausbildung einer U-förmigen Ausnehmung. In den Seitenwangen des Gehäuses 21 ist ein Bolzen arretiert, der die Klemmbacke 22 schwenkbar am Gehäuse 21 festlegt.
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Das Halteseil 8 ist dabei durch einen Durchlass 23 zwischen dem Mitteilteil des Gehäuses 21 und der Klemmbacke 22 hindurchführbar.
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Die Klemmung des Halteseils 8 wird dabei dadurch erreicht, dass eine Verdrehung des Gehäuses 21 bei in dem Durchlass 23 einliegenden Halteseil 8 auch eine Verdrehung der Klemmbacke 22 bewirkt, wobei durch ein Verkanten des Halteseils 8 das Halteseil 8 die Klemmbacke 22 verdreht und sich so ein Kipphebeleffekt bei entsprechend angeordneter Drehachse der Klemmbacke 22 am Gehäuse 21 ergibt, der eine Klemmwirkung auf das Halteseil 8 bewirkt.
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Wie in 7 des Weiteren zu erkennen ist, ist an der Klemmvorrichtung 2, hier am Gehäuse 21, ein Handhebel 7 angeordnet, mit dem die Klemmvorrichtung 2 aus einer das Seil 8 klemmenden Klemmposition in eine ein Durchlaufen des Halteseils 8 durch den Durchlass 23 der Klemmvorrichtung 2 frei gebende Durchlaufposition relativ zum Haltekorpus 3 verschwenkbar ist.
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Mit diesem Handhebel 7 lässt sich die Klemmvorrichtung 2 relativ zum Haltekorpus 3 so verschwenken, dass die Klemmung des Halteseils 8 in der Klemmvorrichtung 2 aufgehoben wird.
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Um ein Klemmen des Halteseils 8 in der Klemmvorrichtung 2 nicht durch unbeabsichtigte Betätigung des Handhebels 7 zu lösen, ist ein Sicherungselement 24 zur Fixierung der Klemmvorrichtung 2 relativ zum Haltekorpus 3 in einer Klemmposition vorgesehen.
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Dieses Sicherungselement 24 ist als an der Klemmvorrichtung 2 angeordnetes federbelastetes Arretierelement ausgebildet, das, wie in 8 erkennbar ist, in einer dazu vorgesehenen Sackbohrung 26 im Gehäuse 21 der Klemmvorrichtung 2 aufgenommen ist.
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In der Sackbohrung 26 ist ein bevorzugt als Druckfeder ausgebildetes Federelement 25 mit einem ersten Ende am Boden der Sackbohrung 26 festgelegt und mit seinem zweiten Ende an dem Sicherungselement 24 befestigt, so dass das Sicherungselement 24 ohne äußere Krafteinwirkung stets mit seinem vorderen Ende aus der Sackbohrung 26 herausgedrückt wird.
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Zur Sicherung der Klemmposition ist an dem Haltekorpus 3 eine Sicherungsausnehmung 34 ausgebildet, in die das Sicherungselement 24, wie in den 5–8 dargestellt, vorsteht.
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Zur Entriegelung des Handhebels 7 kann der Benutzer mit einem Finger das Sicherungselement 24 in die Sackbohrung 26 eindrücken. Dadurch dreht sich der Handhebel 7 in eine Richtung F, dargestellt in 3, automatisch in die ungesicherte Klemmposition zurück.
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Nach dem Einschwenken des Handhebels 7 um einen vorgegebenen Verschwenkungswinkel wird das Sicherungselement 24 durch die Kraft des Federelements 25 in eine am Haltekorpus 3 vorgesehene Führungsausnehmung 33 gedrückt.
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Die Führungsausnehmung 33 ist als kreisringabschnittsförmige Nut ausgebildet, deren Abstand zu einer Drehachse 35 der Klemmvorrichtung 2 relativ zum Haltekorpus 3 dem Abstand des Sicherungselements 24 zu der Drehachse 35 der Klemmvorrichtung 2 entspricht.
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Die drehbare Halterung der Klemmvorrichtung 2 am Haltekorpus 3 ermöglicht ein Verschwenken der Klemmvorrichtung 2 relativ zum Haltekorpus 3.
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Der Haltekorpus 3 weist, wie in den 1, 3 und 5 gut zu erkennen ist, einen zentralen Führungs- und Arretierbereich auf, von dem sich ein erster Arm 4 und ein zweiter Arm 5 erstreckt.
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Der erste Arm 4 und der zweite Arm 5 sind dabei winklig, insbesondere stumpfwinklig, vorzugsweise in einem Winkelbereich von 100° bis 150° zueinander ausgerichtet.
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Der erste Arm 4 weist an seinem freien Ende eine Aufnahmeöffnung 41 zur Befestigung des Halteseiles 8 auf. Durch diese Aufnahmeöffnung 41 kann das Halteseil 8 direkt mit einem ersten Seilende 81 verbunden werden.
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Vorzugsweise ist, wie beispielsweise in 1 dargestellt, das erste Ende 81 des Halteseils 8 als Seilauge 81 ausgeführt, in das ein Karabiner 9 eingehakt ist. Der Karabiner 9 selbst ist hier durch die Aufnahmeöffnung 41 des ersten Arms 4 des Haltekorpus 3 geführt.
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An dem zweiten Arm 5 ist, wie in den 1, 3 und 5 gezeigt, ein Koppelelement 6 zur Ankopplung eines Klettergurtes (nicht dargestellt) der Person befestigt. Auch das Koppelelement 6 wird bevorzugt über einen Karabiner (nicht gezeigt) an den Klettergurt der Person angekoppelt.
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Das Koppelelement 6 selbst ist dabei bevorzugt an einem eine Frontseite 31 und eine Rückseite 32 des Haltekorpus 3 miteinander verbindenden Bolzen 63 verschwenkbar festgelegt, um ein Verschwenken des Koppelelements 6 relativ zum Haltekorpus 3 in einer im Einsatz zumeist vertikal sich erstreckenden Ebene zu ermöglichen.
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Besonders bevorzugt ist das Koppelelement 6 mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgebildet. Dabei ist ein Fußteil 62 am Haltekorpus 3 festgelegt und ein Ringteil 61, an dem der Klettergurt der Person befestigbar ist, um eine zum Bolzen 63 senkrechte Drehachse drehbar am Fußteil 62 festgelegt.
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Dadurch ist auch eine unabhängige Drehung des Ringteils 61, an dem der Klettergurt der Person direkt oder über einen Karabiner eingehängt ist, um eine im Einsatz zumeist vertikal ausgerichtete Drehachse ermöglicht, so dass die Person beispielsweise sich auf einer gleichbleibenden Höhe sich nch rechts oder links drehen kann, ohne die Ausrichtung des Haltekorpus 3 zu verändern.
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Wie des Weiteren in den 1, 3 und 5 gezeigt ist, ist der zweite Arm 5 in der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsvariante selbst als Winkelstück geformt, wobei am freien Ende 52 des zweiten Arms 5 eine Seilführung mit einer Seilrolle 53 festgelegt ist.
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Die Auf- und Abseilvorrichtung 1 ist so konzipiert, dass das bevorzugt mithilfe einer Blockrolle 10 und einem Befestigungsseil 11 an einer Astgabelung aufgehängte Halteseil 8 im durch die Klemmvorrichtung 2 durchgeführte Zustand des Halteseils 8 aufgrund der Gewichtskraft des unterhalb der Auf- und Abseilvorrichtung 1 sich befindenden Teilstücks 82 des Halteseils 8 sich in die in 1 dargestellten Durchlaufposition selbsttätig einstellt.
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Sobald eine Person sich an das Koppelelement 6 der Auf- und Abseilvorrichtung 1 einhängt, bewirkt der Zug an dem Teil des Halteseils 8, das von vertikal oben durch den Durchlass der Klemmvorrichtung 2 nach vertikal unten verläuft ist, dass die Klemmbacke 22, wie weiter oben beschrieben, sich relativ zum Gehäuse 21 der Klemmvorrichtung 2 in die das Halteseil 8 klemmende Klemmposition bewegt.
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Dadurch wird die in den 3 und 4 gezeigte Position der Auf- und Abseilvorrichtung 1 erreicht, bei der das Sicherungselement 24 von einem der Sicherungsausnehmung 34 entfernten Ende der Führungsausnehmung 33 in eine der Sicherungsausnehmung 34 nahen Ende der Führungsausnehmung 33 aufgrund der Verschwenkung des Gehäuses 21 der Klemmvorrichtung 2 relativ zum Haltekorpus 3 sich bewegt.
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Um die gegen eine Freigabe gesicherte Klemmposition des Sicherungselements 24 in der Sicherungsausnehmung 34 zu erreichen, drückt die kletternde Person das Sicherungselement 24 in die Sackbohrung 26 des Gehäuses 21 der Klemmvorrichtung 2 hinein, so dass das Sicherungselement 24 aus dem Eingriff der Führungsausnehmung 33 kommt.
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Anschließend drückt die kletternde Person die Klemmvorrichtung 2 mithilfe des Handhebels 7 weiter in die in den 5 und 6 dargestellte abgesicherte Klemmposition, bei der das Sicherungselement 24 nach Erreichen der Sicherungsausnehmung 34 aus der Sackbohrung 26 herausgedrückt wird und so das Halteseil 8 in der Klemmvorrichtung 2 abgesichert verklemmt gehalten ist.
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Um beim Aufseilvorgang das Halteseil 8 durch den Durchlass 23 der Klemmvorrichtung 2 nachzuführen, kann die kletternde Person zunächst mit einer Hand das Sicherungselement 24 aus der Sicherungsausnehmung 34 herausdrücken. Dadurch wird der Handhebel 7 und die Klemmvorrichtung 2 automatisch in die in 3 gezeigte ungesicherte Klemmposition verschwenkt.
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Durch anschließendes Greifen und Ziehen des Seiles 8 oberhalb der Auf- und Abseilvorrichtung 1 wird die auf die Klemmvorrichtung 2 wirkende Gewichtskraft aufgehoben, so dass die Klemmvorrichtung 2 in ihre Durchlaufposition selbsttätig zurück schwenkt, wie sie in 1 gezeigt ist.
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Nach erfolgtem Nachführen des Seils 8 durch die Klemmvorrichtung 2 bewirkt ein Loslassen des Halteseils 8 automatisch wieder die Belastung der Klemmvorrichtung 2 mit der Gewichtskraft der Person und damit die Verstellung der Klemmvorrichtung 2 in die ungesicherte Klemmposition.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist die Auf- und Abseilvorrichtung 1 desweiteren einen in den 1, 3 und 5 gezeigten Bremshebel 12 auf, mit dem bei einem Abseilvorgang, bei dem die Klemmvorrichtung 2 von der in 3 gezeigten ungesicherte Klemmposition durch Betätigung des Handhebels 7 in die in 1 dargestellte Durchlaufposition verschwenkt ist, die Durchlaufgeschwindigkeit des Seiles 8 durch die Klemmvorrichtung 2 bei Bedarf herabgesetzt werden kann.
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Der Bremshebel 12 ist schwenkbar am Haltekorpus 3 festgelegt und kann gleichzeitig während der Betätigung des Handhebels 7 mit dem Daumen der Bedienhand dosiert gegen das durchlaufende Seil gedrückt werden.
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Zur Herabsetzung der Durchlaufgeschwindigkeit des Seiles 8 wird der Bremshebel 12 aus seiner in 1 gezeigten Position mit seinem freien Ende nach oben zum Seil 8 hin verschwenkt und gegen das Seil 8 gepresst. Dazu ist insbesondere das freie Ende des Bremshebels 12 aus einem Material mit hohem Reibungskoeffizienten gefertigt, beispielsweise aus Holz oder einem Kunststoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit, um die Benutzbarkeit des Bremshebels 12 auch bei längerem Abbremsvorgang sicherzustellen.
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Die auf das Seil 8 wirkende Reibkraft führt zu einer Herabsetzung der Durchlaufgeschwindigkeit des Seiles 8 und damit zur Verlangsamung des Abseilvorgangs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auf- und Abseilvorrichtung
- 2
- Klemmvorrichtung
- 21
- Gehäuse
- 22
- Klemmbacke
- 23
- Durchlass
- 24
- Sicherungselement
- 25
- Federelement
- 26
- Sackbohrung
- 3
- Haltekorpus
- 31
- erste Gehäusewange
- 32
- zweite Gehäusewange
- 33
- Führungsausnehmung
- 34
- Arretierausnehmung
- 35
- Drehachse
- 4
- erster Arm
- 41
- Aufnahmeöffnung
- 5
- zweiter Arm
- 51
- abgewinkelter Bereich
- 52
- Seilführung
- 53
- Rolle
- 6
- Koppelelement
- 61
- Ringteil
- 62
- Fußteil
- 63
- Drehachse
- 7
- Handhebel
- 8
- Halteseil
- 9
- Karabiner
- 10
- Blockrolle
- 11
- Seil
- 12
- Bremshebel
- Z
- Zugrichtung
- F
- Schwenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10243435 B4 [0002, 0036]