Aufschneidbarer Spitzenverschluss an Eisenbahnweichen Von diesem Problem sind schon mehrere Lösun gen bekannt, die je nach System durch verschiedene Bezeichnungen charakterisiert sind, wie Hakenschloss, Klammerspitzenverschluss und Gelenkschloss. Alle diese Verschlüsse haben ihre Vor- und Nachteile, in dem beispielsweise die ersten beiden Lösungsarten gegen Witterungseinflüsse wie Schnee, ungleiche Wärmedehnung von Zunge und Stockschiene sehr empfindlich sind. Diese ungleichen Längenänderun gen können ganz beträchtlich sein, da sich die Zunge von der Wurzel her frei ausdehnen kann, während die Stockschiene an den Schwellen befestigt und damit in ihrer Bewegung behindert ist, wobei ein Teil der Wärmedehnung elastisch durch die Schiene auf genommen wird.
Durch diese Verschiebung können die Angriffswinkel der Betätigungs- und Verschluss teile derart verändert werden, dass die Gleitwinkel unterhalb des Reibungswinkels fallen, wodurch Selbst hemmung auftritt. Beim Gelenkschloss sind diese Ein flüsse weitgehend ohne Bedeutung; hingegen besteht hier die Gefahr, dass der Schluss zwischen Zunge und Stockschiene durch Spurerweiterung so weit gelockert wird, dass ein Zug entgleisen kann.
Im Gegensatz dazu sind die beiden anderen Ty pen, Hakenschloss und Klammerspitzenverschluss, ge gen Spurerweiterung praktisch unempfindlich, da der Verschluss unmittelbar zwischen Stockschiene und Zunge und nicht, wie beim Gelenkschloss, über Stem pel auf eine zwischen den Schienen liegende Schloss platte erfolgt. Bei allen bisherigen Ausführungen ist hingegen der Verschleiss, besonders der Drehzapfen, gross, so dass der Unterhalt mit wesentlichen Kosten verbunden ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen auf schneidbaren Spitzenverschluss, in der Art des Klam merspitzenverschlusses, welcher an der Stockschiene ein Führungsstück und an der Weichenzunge einen durch die Stellstange der Weiche betätigten Verschluss riegel aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ver schlussriegel in einem an der Weichenzunge befestig ten Joch gelenkig gelagert ist, wobei das Gelenk ein Federelement enthält. Damit die Verschiebungen zwi schen Zunge und Stockschiene zufolge Temperatur schwankungen die Betätigung des Verschlusses nicht beeinträchtigen können, weist der Verschlussriegel in der Nähe des Drehpunktes einen Ansatz auf, an dem die Stellstange beim Stellen der Weiche zum Öffnen des Verschlusses und zum Umstellen der Weiche an greift.
Durch diese Massnahme werden die Hebelver hältnisse so verbessert, dass ein Verklemmen des Rie gels verunmöglicht wird, da die Arbeitsverhältnisse durch die Längenänderungen von Schiene und Zunge nicht beeinflusst werden. Zusätzlich besitzt der Ver schlussriegel zweckmässigerweise noch wenigstens eine Nase, die derart angebracht ist, dass ein Entsichern der anliegenden, das heisst verschlossenen Zunge, selbst bei gebrochenem Gelenk verunmöglicht wird. Vorteilhafterweise ist ferner das Führungsstück an der Stockschiene unten durchbrochen, so dass Schnee ansammlungen, durch die die Wirkung des Verschlusses behindert wird, nicht eintreten können.
Um auch den Verschleiss der Drehzapfen auf heben zu können, wird zweckmässigerweise die Ge lenkbewegung durch ein Federelement übernommen, wobei das Federelement entweder ein Gummipolster oder eine Metallfeder ist. Selbstverständlich kann der Verschlussriegel selbst federnd ausgebildet sein. Diese Federung kann in der Art der Blattfeder oder des Tor sionsstabes erfolgen. Damit nun z.
B. das Gummipol ster bei Auftritt ausserordentlicher Kräfte nicht über beansprucht werden kann, werden vorteilhafterweise eine oder mehrere feste Scheiben mit dem Gummipol ster derart zusammengebaut, dass bei Erreichen der zulässigen elastischen Verformung des Gummis die Scheiben zum Anliegen kommen, wodurch der Gummi nicht mehr höher belastet werden kann. Als weitere, besonders vorteilhafte Massnahme hat sich auch die Regulierung des Zungenschlusses erwiesen; zu diesem Zwecke ist die Anordnung z. B. so getrof fen, dass das Gelenk mittels eines Exzenters verscho ben werden kann.
Nachstehend sei ein Ausführungsbeispiel des Er findungsgegenstandes beschrieben: Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Stockschiene gegen die Zungenspitze gesehen (siehe Linie 1-1 der Fig. 6). Die Stellstange a ist weggelassen. Das Füh rungsstück b ist mittels der Schrauben c am Schie nensteg befestigt und ragt mit seinem Unterteil unter den Schienenfuss zur Aufnahme der Stellstange a so wie des Verschlussriegels d. Der Verschlussriegel d ist im Joch e, das mittels der Schrauben f an der Zunge befestigt ist, gelenkig gelagert.
Fig. 2 zeigt einen Grundriss mit dem Verschluss riegel d und der Steilstange a sowie einen Schnitt des Führungsstückes b bei der Linie 2-2 der Fig. 1. Das letztere ist unten mit einem Ausschnitt b1 versehen, um Schneeansammlungen im Inneren des Führungs stückes zu verhindern. Der Verschlussriegel d legt sich einerseits mit der Fläche dl gegen das Führungs stück<I>b,</I> anderseits mit der Fläche<I>d2</I> gegen die Fläche a3 der Stellstange a, wodurch der Verschluss der anliegenden Zunge gesichert ist. Der Ansatz d3 am Verschlussriegel dient zum Entsichern und Um stellen der an der Stockschiene anliegenden Zunge mittels der Stellstange a. Der Exzenter g dient zur Regulierung des Zungenschlusses.
Die am Verschluss riegel angebrachte Nase d4 verhindert ein Abgleiten der Zunge von der Stockschiene bei Bruch des Gelen kes, das heisst des Gelenkbolzens h in Fig. 2, des Tor sionsstabes m in Fig. 4 oder der Feder n in Fig. 5.
Fig. 3 stellt einen Schnitt des Gelenkes des Ver schlussriegels d dar. Als Federelement dient ein Gum mipolster. Ein fester Anschlag k, z. B. aus Stahl, ver hindert ein unzulässiges Zusammenpressen des Gum mipolsters in radialer Richtung.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel des Verschlussriegels d, bei welchem als Federelement ein Torsionsstab m verwendet ist.
Fig. 5 zeigt als weiteres Beispiel einen Verschluss riegel d ohne Gelenkbolzen, bei dem das Federele ment eine mit dem Joch e verbundene Blattfeder n ist, wobei das Joch einen nicht näher dargestellten Exzenter g trägt.
Fig. 6 zeigt eine Zusammenstellung des auf- schn.eidbaren Spitzenverschlusses an einer Eisenbahn weiche.
<I>Wirkungsweise</I> Bei der Umstellung der Weiche greift bei der ab liegenden Zunge die Stellstange a mittels der Fläche a1 ihres einen Stehnockens a4 am Kopf des Ver schlussriegels bei d5 an, wodurch die abliegende Zunge gegen die Stockschiene hin bewegt wird. So bald nun die Stellstange mit der Fläche a2 ihres an deren Stellnockens den Ansatz d3 des Verschlussrie- gels der anliegenden Zunge erreicht, wird diese Zunge entsichert und mitgenommen, indem der Kopf des Riegels<I>d</I> in den Ausschnitt der Stehstange<I>a</I> einfällt (d5 gegenüber a1).
Bei der weiteren Bewegung der Stellstange a kommt die abliegende Zunge an der Stockschiene zum Anliegen, wobei gleichzeitig der Kopf des Verschlussriegels mit der Fläche dl gegen das Führungsstück b gedrückt wird und die Stell stange a durchgeschoben werden kann, wodurch die in Fig. 2 dargestellte Lage entsteht. Dadurch, dass der Verschlussriegel einen Ansatz d3 aufweist, der in der Nähe des Gelenkes sitzt und günstige Hebelverhält nisse hat, ist klar ersichtlich, dass die Arbeitsverhält nisse durch ungleiche Wärmedehnung der Schienen nur unwesentlich beeinflusst werden.
Beim Aufschneiden der Weiche wird diese von der Zungenwurzel her befahren, wobei der Radkranz des Fahrzeuges infolge Spurverengung zuerst die ab liegende Zunge bewegt; dabei nimmt der an der Zunge gelagerte Verschlussriegel d mit seinem Ansatz d3 den Stellnocken a4 der Stellstange a mit, so dass sie mit ihrem anderen Stellnocken unter der Stützfläche d2 des Verschlussriegels der anliegenden Zunge wegglei tet und dadurch die Zunge wie beim normalen Stell vorgang entriegelt. Die bisher anliegende Zunge be wegt sich nun, teils unter dem Drucke des sich zwi schen Stockschiene und Zunge einschiebenden Spur kranzes, teils mitgenommen durch die Stellstange, von der Stockschiene weg.
Diese Umstellbewegung, bei der am Spitzenver schluss keinerlei Beschädigungen auftreten, kommt zum Stillstand, wenn das Fahrzeug die abliegende Zunge vollständig umgelegt hat.