CH358072A - Verfahren zur Herstellung von Sulfonylurethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonylurethanen

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CH358072A
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urethane
toluenesulfonyl
sulfonyl
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isocyanates
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Walter Dr Aumueller
Gerhard Dr Korger
Hans Dr Wagner
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Hoechst Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/50Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
    • C07C311/52Y being a hetero atom
    • C07C311/53X and Y not being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylcarbamic acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von Sulfonylurethanen
Es ist bekannt, dass man   p-Toluolsuifonylurethane    erhält, wenn man auf p-Toluolsulfonyl-isocyanat Alkohole einwirken lässt. Beispielsweise wird in der deutschen Patentschrift Nr. 845042 die Herstellung von N-(p-Toluolsulfonyl)-is opropylurethan durch Umsetzung von   pToluolsulfonyl4socyanat    mit Isopropylalkohol beschrieben. In der gleichen Patentschrift wird auch das   N-(p-Toluolsulfonyl)-methylurethan    erwähnt. Ferner wird die Umesterung von N-(p Toluolsulfonyl)-isopropylurethan bzw. von N-(p Toluolsulfonyl)-methylurethan mit Dodecylalkohol zu N-(p-Toluolsulfonyl)-dodecylurethan beschrieben.



   Weiterhin sind beispielsweise aus    Naturwissen-    schaften  43 (1956), Seite 93, substituierte Benzolsulfonylharnstoffe bekannt, die eine starke und langandauernde Senkung des Blutzuckerwertes bewirken.



  Zahlreiche weitere Abkömmlinge des Sulfonylharnstoffs wurden als orale Antidiabetika vorgeschlagen.



   Es wurde nun gefunden, dass die blutzuckersenkende Wirksamkeit nicht, wie man auf Grund der bisherigen Forschungsergebnisse annehmen konnte, an die Sulfonylharnstoff-Gruppierung gebunden ist, sondern, dass überraschenderweise auch Sulfonylurethane eine derartige Wirksamkeit besitzen.



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylurethane, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man Sulfonylisocyanate der Formel    R-SO,-NCO,    worin R einen gegebenenfalls durch einen oder zwei gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxygruppen mit höchstens sechs Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest oder einen Naphthyl-(2)-, einen   5,6,7,8-    Tetrahydronaphthyl-(2)-, einen   4-Phenoxy-phenyl-,    einen 4-Biphenylrest oder einen Alkyl- oder Cycloalkylrest mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder den Cyclohexylmethylrest bedeutet, auf aliphatische   Alko-       hole mit 4 6 Kohlenstoffatomen oder araliphatische    Alkohole, deren Alkylengruppe 2-4 Kohlenstoffatome enthält, einwirken lässt.

   Die Sulfonylisocyanate können unter den Reaktionsbedingungen in situ gebildet werden.



   Es war nicht zu erwarten, dass die vorliegenden   Verfahrenserzeugniss e    eine blutzuckersenkende Wirksamkeit besitzen würden, da Abwandlungen im Molekül der bisher durch eine derartige Wirksamkeit bekannten   Sulfonylharnstoff-Abkömmlinge,    beispielsweise ein Austausch der Carbonylgruppe in der   Harnstoff-Gruppierung    durch die Sulfonyl- oder Thiocarbonylgruppe oder ein Ersatz der Sulfonylgruppe durch eine weitere Carbonylgruppe zu einem Verlust der spezifischen Wirksamkeit führen.



   Als Ausgangsstoffe kommen neben der unsub  stituierben    Verbindung solche Benzolsulfonylisocyanate in Frage, die im Benzolkern ein oder zwei   Alkyl- bzw.    Alkoxygruppen mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen enthalten, die sowohl geradkettig als auch verzweigt sein können.

   Beispielsweise seien genannt:    o-,    m- und   p-Toluolsulfonylisocyanat;       o-,    m- und   p*Äthyl-benzolsulfonylisocyanat ;       o-,    m- und   p-n-Propyl-benzolsulfonylisocyanat;       o- m- und p-Isopropyl-benzolsulfonylisocyanat;    die verschiedenen    o-, m-und p-Butyl-, -Pentyl- und -Hexyl- benzolsulfonylisocyanate;    weiterhin entsprechende    o-,    m- und p-Alkoxy-benzolsulfonylisocyanate, wie    o-,    m- und   p-Methoxy-benzolsulfonylisocyanat;       Dialkylbenzol-sulfonylisocyanate,         Dialkoxy-benzolsulfonylisocyanate    sowie
Alkyl-alkoxybenzolsulfonylisocyanate.



  Insbesondere sind solche Verbindungen geeignet, die in   oder    p-Stellung substituiert sind. Als Ausgangsstoffe sind auch geeignet geradkettige oder verzweigte   Alkansulfonylis ocyanate,    wie n-Propan-, Isopropan-, n-Butan-, Isobutan-, sek.-Butan-, tert.-Butan-, 3 Methylbutan-, n-Hexan-sulfonylisocyanate, Cycloalkansulfonylisocyanate, wie Cyclopentan-, Cyclohexansulfonylisocyanate sowie Cyclohexylmethansulfonylisocyanat, sowie Naphthyl-(2)-, bzw. 5,6,7,8   Tetrahydronaphthyl-(2)- oder 4-Phenoxy-benzol-bzw.   



  4-Biphenylsulfonylisocyanate.



   Zur Umsetzung mit den vorstehend genannten Verbindungen können beispielsweise herangezogen werden: Alkohole, wie   Butanol-(1),    Butanol-(2),   Methylpropanol-( 1), Methylpropanol-(2),    Pentanol (1), Pentanol-(2), Pentanol-(3), 2-Methylbutanol-(l), 2-Methylbutanol-(2), 2-Methylbutanol-(3), 2-Methylbutanol-(4), Dimethylpropanol,   ferner    die verschiedenen Hexylalkohole sowie araliphatische Alkohole, wie Phenyläthanol, Phenylpropanole, wie 3-Phenylpropanol-(l), und Phenylbutanole, wie 4-Phenyl  butanol-(l).   



   Die Verfahrens erzeugnisse bilden sehr gute kristallisierende, leicht zu reinigende Alkali-, insbesondere Natriumsalze, eine Eigenschaft, die für die Verwendung der betreffenden Produkte als orale Antidiabetika besonders wertvoll ist, um so mehr, als sich diese Salze durch grosse Stabilität und leichte Wasserlöslichkeit bei annähernd neutraler Reaktion auszeichnen.



   Die Verfahrensprodukte, die, wie bereits erwähnt, auch in Form ihrer Salze, aber auch in Gegenwart von Stoffen, welche zu einer Salzbildung führen, verwendet werden können, stellen wertvolle Arzneimittel dar und zeichnen sich insbesondere durch eine starke blutzuckersenkende Wirkung aus. Im Tierversuch lässt sich die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel beispielsweise von Kaninchen und Hunden nachweisen. Verabreicht man die Verfahrenserzeugnisse z. B. normal gefütterten Kaninchen in einer einmaligen Dosis von durchschnittlich 400 mg/kg, beispielsweise in Form ihrer Alkalisalze, so sieht man eine rasch einsetzende Senkung des Blutzuckerspiegels, die innerhalb von etwa 3 bis 4 Stunden 20 bis   35  , o    des Ausgangswertes erreicht. Die Blutzuckerwerte können durch stündliche Analysen nach Hagedorn/Jensen erhalten werden.

   Die Blutzuckersenkung wird durch Vergleich mit den Blutzuckerwerten gleichartiger, nicht behandelter Kontrolltiere erhalten. Die Prüfung der Verbindungen am Hund bietet den Vorteil, dass die Resorptionsverhältnisse im Magen-Darm-Kanal denen beim Menschen ähnlich sind, und dass der Blutzuckerspiegel geringere individuelle Schwankungen als beim Kaninchen aufweist.



  Man erhält beim Hund schon bei Applikation niedriger Dosen, auch unter Verwendung der freien Urethane, gut reproduzierbare Werte. Verabreicht man die in Frage stehenden Verbindungen an nüchterne Hunde in einer einmaligen Dosis von 100 mg/kg, beispielsweise in Form ihrer Natriumsalze, so beobachtet man nach 24 Stunden Senkungen des Blutzuckerwertes bis zu   400/0.    Die genannten Verbindungen sind gut verträglich und zeigen nicht die von Sulfonamiden bekannten Nebenwirkungen wie die durch die Beeinflussung der Bakterienflora des Darms bedingten Verdauungsstörungen. Sie sollen beispielsweise zur Herstellung von oral verabreichbaren Präparaten mit blutzuckersenkender Wirkung zur Behandlung der Zuckerharnruhr dienen.



   Die Wirksamkeit einiger der Verfahrenserzeugnisse ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.



   Maximale Senkung des Nr. Verbindung in Form des Natriumsalzes Blutzuckerwertes am Kaninchen nach 400   mg/kg    per os
1. N-p-Toluolsulfonyl-isobutyl-urethan   25 ovo   
2.   N-p-Toluolsulfonyl-butyl-urethan    25    /o   
3.   N-(p-Methoxy-benzolsulfonyl)-butyl urethan    35   0/u   
4.   N-(Methyl-benzolsulfonyD-(y-phenylpropyl)-urethan      20 ovo   
5.   N-(Isopropyl-benzolsulfonyl)-hexyl-(1)-urethan    20    /o   
6. N-(4-Isopropyl-benzolsulfonyl)-butyl-urethan   20 O/o   
7. N-Cyclohexansulfonyl-hexyl-urethan (+)   25 ovo   
8. N-(Naphthalin-2-sulfonyl)-butyl-urethan   20 ovo   
9.

   N-(5,6,7, 8-Tetrahydronaphthalin-2-sulfonyl)-butyl-urethan   20  /o    10.   N-Cyclohexylmethansulfonyl-butyl-urethan      (+)    25   8/ >     11. N-(3   ,4-Dimethoxy-benzolsulfonyl)-butyl-urethan      30 ovo    12.   N-(3 ,4-Dimethyl-benzolsulfonyl)-hexyl-urethan      25 ovo    13. N-Isoamylsulfonyl-butyl-urethan 300/o 14.   N-Isoamylsulfonyl-hexyl-urethan    25   0/ >     15. N-Benzolsulfonyl-hexyl-urethan   400/o     (+) in Form des Kaliumsalzes  
Beispiel I    N-(p-Toluolsulfonyl)-isobutylurethan   
19,7 g p-Toluolsulfonylisocyanat werden in einen Überschuss von primärem Isobutylalkohol eingetragen, wobei sich die Lösung erwärmt.

   Nach Stehen über Nacht zieht man den überschüssigen Alkohol unter vermindertem Druck ab, nimmt den erhaltenen Rückstand in verdünntem Ammoniak auf, filtriert und versetzt das Filtrat mit konzentrierter Natronlauge im Überschuss. Man erhält einen Kristallbrei von   N-(p-Toluolsulfonyl)-isobutylurethan-natrium,    den man absaugt, mit etwas 2n-Natronlauge nachwäscht und im Exsiccator mit Phosphorpentoxyd trocknet.



  Durch Auflösen in heissem Isobutylalkohol, Neutralisieren der Lösung mit wenigen Tropfen konzentrierter Schwefelsäure, Filtrieren und Erkaltenlassen, erhält man das N-(p-Toluolsulfonyl)-isobutylurethannatrium in reiner Form und in guter Ausbeute. Die Substanz schmilzt bei   2012030.   



   In analoger Weise erhält man aus p-Toluolsulfonyl-isocyanat und Pentanol-l sirupöses N-(p Toluolsulfonyl)-amylurethan, das in der für die Darstellung der   Isobutylverbindung    beschriebenen Weise in das Natriumsalz übergeführt wird. Schmelzpunkt der Natriumverbindung   207-208".   



   In analoger Weise erhält man aus   p-Toluol-    sulfonyl-isocyanat und   2-Methylbutanol-4- sirupöses    N-(p-Toluolsulfonyl)-isoamyl-urethan, dessen Natriumsalz nach dem Umkristallisieren aus Isoamylalkohol bei   195-196"    schmilzt.



   In analoger Weise erhält man aus p-Toluolsulfonylisocyanat undHexanol-l sirupöses   N-(p-Toluol-      sulfonyl)4xylurethan,    dessen Natriumsalz nach dem Umkristallisieren aus Essigester bei   178-180'    schmilzt.



   Beispiel 2    N-(4-Methyl-benzolsuWonyl)-(y-phenyl-    propyl)-urethan
59,1 g   4 - Methyl - benzolsulfonylisocyanat    und 40,8 g 3-Phenyl-propanol-(l) werden vermischt und das Gemisch nach dem Abklingen der Wärmeentwicklung noch drei Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Man löst das Reaktionsprodukt in   2 O/o    igem wässerigem Ammoniak, klärt die Lösung mit Kohle und säuert das Filtrat mit verdünnter Salzsäure an. Das ausgeschiedene, zähflüssige Öl wird mit Essigester gesammelt,   die    Essigesterlösung mit Wasser gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Essigesters löst man den Rückstand in 150   ml    Methanol und tropft Natrium  methylatlösung    zu, bis die Lösung eben alkalisch reagiert.

   Das auskristallisierte Natriumsalz des N-(4  Methyl- benzolsulfonyl) - (y - phenyl - propyl - urethans    wird abgesaugt und aus Äthanol umkristallisiert. Der Schmelzpunkt beträgt   241242O.   



   In analoger Weise erhält man bei Verwendung von   ss-Phenyläthylalkohol    das Natriumsalz des N-(4  Methyl-benzolsulfonyl)-(ss-phenyl-äthyl)-urethans,    das nach dem Umkristallisieren aus   p-Phenyläthylalkohol    bei   254O    unter teilweiser Zersetzung schmilzt.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Sulfonylurethanen, dadurch gekennzeichnet, dass man Sulfonylisocyanate der Formel R-SO 2-NCO worin R einen gegebenenfalls durch einen oder zwei gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxygruppen mit höchstens sechs Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest oder einen Naphthyl-(2)-, einen 5, 6, 7, 8-Tetrahydronaphthyl-(2)-, einen 4-Phenoxyphenyl-, einen 4-Biphenylrest oder einen Alkyl- oder Cycloalkylrest mit 3-6 Kohlenstoffatomen oder den Cyciohexylmethylrest bedeutet, auf aliphatische Alkohole mit 4-6 Kohlenstoffatomen oder araliphatische Alkohole, deren Alkylengruppe 2 vI Kohlenstoff- atome enthält, einwirken lässt.
CH358072D 1956-04-28 1957-04-25 Verfahren zur Herstellung von Sulfonylurethanen CH358072A (de)

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