Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von Textilstoffbahnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ver besserung der physikalischen und/oder textiltechnischen Eigenschaften von Textilstoffbahnen mittels flüssiger Behandlungsmittel und Wärme.
Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäss gekenn zeichnet durch zwei mit der zu behandelnden Textil stoffbahn weiterbewegte Abdeckelernente, von denen wenigstens eines beheizbar ist und die derart gegenein- andergepresst sind, dass eine zwischen sie eingeführte Textilstoff bahn, die schmäler ist als die Abdeckele- mente, zwischen diesen gasdruckdicht eingeklemmt wird.
Es ist schon eine Vorrichtung bekannt, welche eine beheizte, drehbare Trommel und einen diese um spannenden Gummimitläufer besitzt, bei der die zu behandelnde ' Textilstoffbahn zwischen der Trommel und dem Mitläufer mitbewegt wird. Diese Vorrichtung dient zum Verdampfen der in der Ware befindlichen Farbstofflösung bei einer Temperatur von etwa<B>100'</B> C unter atmosphärischem Druck. Bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung werden nun die Elemente, welche die Textilstoffbahn beidseitig abdecken, so stark gegeneinandergepresst, dass eine Verdampfung von Lösungsflüssigkeit unter Überdruck möglich ist.
Dadurch kann nicht nur die physikalisch-chemi- sche Behandlung der Textilien auf einen Bruchteil der bisher nötigen Zeit abgekürzt und viel Energie ge spart werden, sondern die erfindungsgemässe Vor richtung ermöglicht erstmalig die kontinuierliche Durchführung mancher physikalisch-chemischer Be handlungsprozesse mit der heute von der Textilindu strie verlangten hohen Warengeschwindigkeit.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass für die physikalischen Grössen, insbesondere Tem peratur und Behandlungszeit, grössere Toleranzen zu lässig sind als bei den bisherigen ähnlichen Apparaten. Abweichungen vom Sollwert ergeben also keine min- derwertige Ware und auch die Regeleinrichtungen für die Behandlung der Textilstoffbahn sind weniger kom pliziert.
Zu den in der erfindungsgemässen Vorrichtung durchführbaren Prozessen gehören z. B. die verschie denen Färbeverfahren, das Bleichen, Entschlichten, Knitterfestmachen, Quellfestmachen, Krumpfechtaus- rüstung, Imprägnieren, Thermofixieren und alle ande ren Arten der Veredlung, bei denen die physikalischen und/oder textiltechnischen Eigenschaften der Ware ver bessert werden. Der Vorgang bei all diesen Prozessen kann z.
B. folgendermassen durchgeführt werden: Die mit einer Chemikalienlösung getränkte Textil stoffbahn wird zwischen die beiden, weit über 100 C beheizten Abdeckelemente, vorzugsweise eine Trommel und ein darüber gespanntes gasdruckdichtes Tuch, eingeführt und bei der Drehung der Trommel mit genommen.
Dabei werden die Abdeckelemente so stark gegeneinandergepresst, dass der sich aus der Tränkflüssigkeit der Textilstoffbahn bildende Dampf nicht entweichen kann, sondern unter Überdruck und entsprechend hoher Temperatur bis zum Auslaufen der Textilstoffbahn aus den beiden Abdeckelementen festgehalten wird.
Während des Durchlaufens der Textilstoffbahn durch den Apparat findet zuerst eine schockartige Erhitzung, dann die Verdampfung der Lösungsflüssigkeit und schliesslich das Eindringen und Fixieren der Chemikalien in der Textilstoffbahn statt.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Anlage mit einer Behandlungsvorrich tung, welche nur mit Gummitüchern arbeitet, Fig. 2 eine Anlage mit einer Behandlungsvorrich tung, bei der zum Tränken der zu behandelnden Ware getränkte Filztücher zusätzlich vorhanden sind; Fig.3 eine Behandlungsvorrichtung, deren eines Abdeckelement eine drehbare Trommel ist. Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 läuft die zu be handelnde Ware W, z.
B. eine Gewebebahn, von einem Baum 1 durch einen Flüssigkeitstrog 2 über ein Quetsch- walzenpaar 3 zur Behandlungsvorrichtung. Die Be handlungsvorrichtung weist zwei sich mit der Waren bahn bewegende endlose Bänder 4 und 5 aus gasdruck- dichtem Material und zwei Heizvorrichtungen 6 und 7 auf, welche dem Mittenbereich der Bänder zugeordnet sind. Gummituch ist z. B. als Material für die Bänder geeignet, doch kann auch ein mit Butylkautschuk, Chloroprenpolymerisat oder -mischpolymerisat ver- sehenes Fasermaterial, z.
B. aus Glasfasern, verwendet werden. Das Bandmaterial ist zweckmässigerweise be züglich seiner Gasdruckdichtigkeit und Temperatur beständigkeit den jeweiligen Betriebsbedingungen an zupassen. Die Bänder werden mit je einem Trum an- einandergepresst und in ihrer Längsrichtung straff gezogen, so dass die zwischen den Bändern befindlicbe, eine geringere Breite als diese besitzende Ware nach aussen hin gasdruckdicht abgeschlossen ist.
Unter dem Einfluss der durch die Heizvorrichtungen 6 und 7 zugeführten, auf die Bänder übertragenen Wärme er fährt die durchlaufende Ware W die Behandlung. Nach Verlassen der Behandlungsvorrichtung wird die Ware in einem Flüssigkeitstrog 8 nochmals gewaschen, um eventuell Rückstände, wie etwa katalytische Stoffe, zu entfernen. Danach gelangt die Ware zu einem nicht gezeichneten, an sich bekannten Trockner.
Da bei manchen Behandlungsverfahren Spuren der Behandlung auf den Bändern haften bleiben, kann, wie es bezüglich des unterliegenden endlosen Bandes in Fig. 1 gezeigt ist, ein Waschen des Bandes erwünscht sein.
Hierzu ist ein Waschtrog 9 vorgesehen, der mittels einer Walzenbürste 10 das Band auf der Unterseite wäscht. Je nach dem Behandlungsverfahren wird es dann oft vorteilhaft sein, das Band, das durch das Waschen möglicherweise abgekühlt wurde, durch eine Heizvorrichtung 11 anzuwärmen, bevor es erneut mit der Ware in Berührung kommt. Die Ausführungsform nach Fig. 1 sieht allein auf der Unterseite die Ver wendung einer Wasch- und Vorheizvorrichtung vor. In gleicher Weise kann dem oberen Band mit Vorteil eine solche Wasch- und Heizvorrichtung zugeordnet werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig.2 ist vorge sehen, dass die zu behandelnde Ware durch besondere Filzmitläufer 14 zusätzlich mit Wirkstoffen versehen wird. Der Tauchbehälter 2 wird in diesem Falle bei spielsweise Kunstharzlösung erhalten und die Filz tücher 14 mit katalytisch wirkenden Stoffen getränkt sein. Die Tränkung erfolgt durch Durchleiten durch einen zweiten Tauchbehälter 19, der z. B. katalytische Wirkstoffe enthält. Auch der obenliegende Mitläufer filz 14 kann durch Tauchen getränkt werden. Es ist aber auch möglich, ihn durch eine Düse 15, deren Sprühmenge dem Verfahren angepasst ist, laufend neu mit entsprechenden Wirkstoffen zu tränken.
Die An bringung der Düse 15 wird in diesem Falle vorzugs weise am Ende der Behandlung erfolgen, damit die aufgesprühte Flüssigkeit sich während des Durch laufs zum Einlaufende im Filz verteilen kann. Ferner kann, was auch hinsichtlich der Ausführungsform nach Fig. 1 gilt, am Auslaufende ein Mess- und Prüf gerät 16 vorgesehen werden, das die erfolgte Behand lung misst und über einen Schaltkasten 17 auf den Antriebsmotor 18 im Sinne einer Beschleunigung oder Verlangsamung einwirkt, d. h. den gesamten Vorgang nach dem Behandlungseffekt regelt. Der Antriebs motor 18 kann gleichzeitig zum Antrieb aller in Um lauf zu haltenden Wellen dienen.
Fig.3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform, für die kennzeichnend ist, dass anstelle des einen Bandes eine Trommelwand Verwendung findet. Die Waren bahn W wird zwischen der sich mitbewegenden Wand 20 und dem Band 21 derart gehalten, dass die Waren bahn W, die schmäler als das Band 21 und die Trommel 22 ist, gasdruckdicht eingeklemmt wird. Die Trommel 22 ist durch Einbau von Heizelementen 23 geeigneter Art beheizbar.
Ähnlich wie in den Fig. 1 und 2 erkennt man bei 24 eine Walzenbürste.