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Elektronisch gesteuertes, mechanisches Schwingorgan, insbesondere für Uhren Die Erfindung betrifft ein kontaktlos über eine elektronische Schaltungsanordnung, insbesondere eine Transistorrückkopplungsverstärkereinrichtung, gesteuertes, zeitbestimmendes mechanisches Schwingorgan, insbesondere für Uhren.
Es ist bereits bekannt, auf einem mechanisch schwingfähigen System eine mit einen stationären Permanentmagnet zusammenwirkende Steuerspule anzuordnen, die an die Gitter zweier im Gegentakt geschalteter Trioden angeschlossen ist. Bei einem mechanischen Anstoss des mechanischen Systems schaukelt sich das selbsterregte elektrische System und zugleich wegen des Zusammenwirkens der Steuerspule mit dem Magnet auch das mechanische System bis zu einer bestimmten mechanischen Schwingungsamplitude auf. Bei diesem Schwingungserzeuger ist damit die elektrische Frequenz gleich der mechanischen. Die gesamte Einrichtung benötigt zur Funktion eine Vielzahl von elektrischen Elementen, ganz abgesehen davon, dass zwei Trioden notwendig sind. Auch zum Anlauf ist ein äusserer Anstoss erforderlich.
Ferner ist eine Antriebseinrichtung eines schwingenden Pendels bekannt, bei der ein auf dem Pendel befestigter Pergamentmagnet in zwei Spulen, und zwar eine Antriebsspule und eine Steuerspule eintaucht. Die beiden Spulen sind miteinander magnetisch gekoppelt und mit einem Transistor und einer Stromquelle derart verbunden, dass bei ausreichender Kopplung der beiden Spulen ein selbsterregtes elektrisches System entsteht. Diese erforderliche Kopplung wird durch das mechanische Einschwingen des Permanentmagneten erzeugt, worauf das elektrische System mit höherer als der mechanischen Schwingfrequenz zu schwingen beginnt. Die Antriebsspule übt dann bis zum Abriss der elektrischen Schwingungen auf das Pendel einen mechanischen Impuls aus, der zur Aufrechterhaltung der Schwingung ausreicht.
Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, dass sie nicht von selbst anschwingen kann, vielmehr muss das Pendel mechanisch in Gang gebracht werden.
Ferner ist vorgeschlagen worden, einen Permanentmagnet auf einer Unruh anzuordnen und bei seinem Vorbeischwingen an einer Steuerspule in dieser einen Impuls zu erzeugen, der verstärkt einer auf die Unruh einwirkenden Antriebsspule zugeführt wird. Auch hier kann die Antriebseinrichtung aus der Ruhelage nicht selbst anschwingen.
Schliesslich ist es auch schon vorgeschlagen worden, auf der Unruh eine Antriebsspule anzuordnen, die mit einer stationären Steuerspule zusammenwirkt, die zwischen zwei Permanentmagneten angeordnet ist. Dabei ist die Steuerspule im Steuerkreis und die Antriebsspule im Anodenkreis angeordnet.
Bei dieser Anordnung sind die beiden Spulen in Ruhelage.der- art miteinander gekoppelt, dass das elektrische System sich mit hoher Frequenz selbst erregt. Da nunmehr in der zweiten, das heisst der Antriebsspule, ein gleichgerichteter Strom fliesst, ergibt sich eine Anziehungskraft zwischen dieser auf dem Schwinger sitzenden Spule und dem Magnetfeld, so dass das Schwingorgan anschwingt. Diese mechanische Schwingung schaukelt sich dann bis zu einer bestimmten mechanischen Schwingamplitude auf, mit der es ständig weiterschwingt.
Im Gegensatz zu diesen bekannten bzw. vorgeschlagenen Anordnungen kann bei einem kontaktlos über elektronische Mittel, insbesondere eine Transi- storrückkopplungsverstärkungsschaltung, gesteuerten, zeitbestimmenden, mechanischen Schwingorgan mit einem Magneten, vorzugsweise Dauermagneten, und einer mit dem Magneten zusammenwirkenden Antriebsspule, die sich im Takt des Schwingorgans re-
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lativ zum Feld des Magneten und der Antriebsspule bewegt, die Anordnung so getroffen werden, dass ein Kippgenerator vorgesehen ist, bei dem in einem Zweig, vorzugsweise im Kollektor- oder Anodenzweig, die Antriebsspule vorgesehen ist.
Bei der mechanischen Relativbewegung von Antriebsspule und Magnet wird in der Antriebsspule eine ungefähr sinusförmige Spannung erzeugt, die der Basis eines Transistors oder dem Gitter einer Röhre, aufgedrückt wird. Hierdurch wird der Kippvorgang synchron mit der mechanischen Bewegung gesteuert.
Als Kippgenerator kann irgendeine an sich bekannte Kippschaltung verwendet werden, sofern dort das Kippen eintritt. Die Kippgeneratoren können mit einer oder mehreren Röhren bzw. einem oder mehreren Transistoren ausgestattet sein. Im Vergleich zu den bekannten bzw.
vorgeschlagenen Oszillatorschal- tungen für mechanische Schwingorgane hat der Kipp- generator den Vorteil, dass nur eine einzige Spule vorhanden ist, deren Induktivität für den Vorgang nicht kritisch ist, während bei den Oszillatoren mit Kopplung das richtige Schwingen weitgehend von der Bemessung, der Güte und der gegenseitigen Induk- tivität der Spulen, das heisst, ihre relative Lage zueinander, abhängt. Falls die hierdurch sich ergebende Kopplung nicht die richtige Grösse aufweist, müssen an derartigen Einrichtungen, besonders bei kleinen Teilen, schwierig durchzuführende Justierungen vorgenommen werden.
Ferner sind bei der Kippgene- ratorschaltung alle ungünstigen Rückwirkungen zwischen dem Magneten und der bewegten Spule vermieden worden, da nun durch den Magneten im Zusammenhang mit der Antriebsspule das ganze System synchronisiert oder getriggert wird.
Eine günstige Anordnung ergibt sich, wenn in an sich bekannter Weise der Dauermagnet stationär und die Antriebsspule auf dem Schwingorgan angeordnet ist, doch ist es auch ohne weiteres möglich, in bestimmten Fällen den Dauermagneten beweglich und die Antriebsspule stationär vorzusehen, Zweckmässig wird der Kippgenerator so ausgelegt, dass er das Schwingorgan aus der Ruhelage zum Anschwingen bringt. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass sich die mechanische Eigenschwingung des Schwingorgans und die elektrische Frequenz des Kippgenerators nicht erheblich unterscheiden.
Es können jedoch auch die beiderseitigen Frequenzen ein Vielfaches bzw. einen Bruchteil voneinander betragen, und auch hierdurch ist das Anschwingen des Schwingorgans aus der Ruhelage gewährleistet.
Der mit der Antriebsspule zusammenwirkende Magnet kann von beliebiger Art, beispielsweise auch ein Elektromagnet, sein. Zweckmässig wird jedoch zur Vereinfachung der Anordnung ein Permanent- magnet verwendet. Um ein kräftiges Magnetfeld zu erzeugen, kann dieser Permanentmagnet einen Hauptmagnet aufweisen, dem in Ruhelage des Schwingorgans die Antriebsspule gegenübersteht, und es kann dann auf einer, vorzugsweise auf beiden Seiten dieses Hauptmagneten, je ein parallel und entgegengesetzt zum Hauptmagneten gerichteter Seitenmagnet angeordnet sein, so dass zwischen dem Hauptmagnet und diesem letzteren kräftige Magnetfelder entstehen.
Antriebsstösse können auf den Schwingkörper an irgendeiner beliebigen Stelle während einer Schwingung oder Halbschwingung auftreffen, und damit ergibt sich durch eine ungleichmässige Dauer der Halbschwingungen eine Gangungenauigkeit, die besonders bei hochwertigen Uhren unerwünscht ist.
Dieser Nachteil kann bei kontaktlos, über elektronische Mittel gesteuerten, elektrischen Antriebsvorrichtungen zum Antrieb eines periodisch hin- und herschwingenden Schwingkörpers, insbesondere der Unruh einer Armbanduhr, mit einem Magnetsystem und einem Spulensystem, die einerseits auf einem stationären Teil und andererseits auf dem Schwingkörper angeordnet sind, dadurch vermieden werden, dass der je Schwingung mindestens einmalige Antriebsimpuls im wesentlichen symmetrisch zur Ruhelage, das heisst, der Schwingungsmitte, des Schwingorgans erfolgt. Bei dieser Anordnung beeinflusst der Anstoss die jeweiligen beiden Halbschwingungen gleichmässig, so dass eine Gangungenauigkeit, als Folge des Anstosses, praktisch ganz vermieden wird.
Ausserdem hat gerade bei elektronischen Antriebsvorrichtungen diese Anordnung den Vorteil, dass die aus irgendeinem Grund eintretenden Änderungen, insbesondere der elektrischen Grössen, zu keiner Störung der Genauigkeit führen, da durch sie üblicherweise nur eine Verbreiterung oder zur Schwingungsmitte symmetrische Verlagerung des Impulses oder der Impulse herbeigeführt wird. Solche Änderungen können beispielsweise durch den Temperaturgang der verwendeten Transistoren oder die Verlage- gerung des Arbeitspunktes eines Transistors eintreten.
Die Anordnung kann nun derart sein, dass der jeweilige Antriebsimpuls kurz vor Erreichen der Mittellage des Schwingkörpers beginnt und eine entsprechende Zeit bis nach dieser Mittellage andauert. Eine ungünstige Einwirkung auf den Schwingkörper wird jedoch auch dann vermieden, wenn binnen je Halbschwingung ein Antriebsimpuls erfolgt und diese Antriebsimpulse gleich sind und in gleichem Abstand von der Mittellage auftreten. Dabei ist es auch ohne weiteres möglich, die beiden vorerwähnten Arten von Impulsen nebeneinander zu verwenden. Falls je Schwingung zwei Antriebsimpulse symmetrisch zur Ruhelage erzeugt werden, ist es zweckmässig, diese verhältnismässig nahe zur Mittellage anzuordnen.
Erwähnt sei noch, dass es selbstverständlich auch möglich ist, bei jeder Halbschwingung mehrere Impulse auf den Schwingkörper einwirken zu lassen, sofern nur auf die andere Halbschwingung die gleiche Zahl, Phase und Art von Impulsen einwirkt.
Die Erzeugung der Antriebsimpulse geschieht am besten dadurch, dass die aufeinander einwirkenden Teile des Magnetsystems und des Spulensystems,
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beispielsweise ein Magnetteilsystem und eine Spule, so angeordnet sind, dass sie im Ruhestand des Schwingkörpers, in Axialrichtung gesehen, symmetrisch zu der durch die Schwingachse gehenden Mittelebene angeordnet sind. Dabei ist es vor allem wichtig, dass eine elektrische Symmetrie besteht, die jedoch in vielen Fällen aus der mechanischen Symmetrie erfolgt oder mit ihr im Zusammenhang steht. Für den eigentlichen Antrieb ist es dabei gleichgültig, ob das Magnetsystem stationär und das Spulensystem beweglich ist, oder ob die Anordnung umgekehrt ist.
Falls ein aus mehreren Magnetteilsystemen bestehendes Magnetsystem und ein aus mehreren Spulen bestehendes Spulensystem verwendet werden, ist es zweckmässig, diese in gleichmässigen Abständen von der vorerwähnten Mittellage anzuordnen. Beispielsweise ist es günstig, wenn bei insgesamt drei Spulen diese um 120 gegeneinander versetzt sind. Dasselbe trifft dann auch auf die Magnetteilsysteme zu.
Um die gewünschte Form der Antriebsimpulse zu erhalten, kann ein Magnetteilsytem jeweils aus einem Magnetstück oder aus einem oder mehreren Paaren von Magnetstücken bestehen, doch ist es für den Antrieb ausreichend, wenn nur je ein einziges derartiges System vorhanden ist, das dann das ganze Magnetsystem bildet. In diesem Fall ist auf dem Schwingkörper zweckmässig nur eine einzige Spule angeordnet, und im Ruhezustand sind die beiden Magnetstücke in Axialrichtung gesehen, um den gleichen Zentriwinkel von der Mittellage der Spule nach beiden Seiten entfernt.
Die Magnete selbst können von beliebiger Art sein, und die Erregung kann über eine besondere Wicklung erfolgen. Wegen der beschränkten Platzverhältnisse ist es jedoch meist zweckmässig, Permanentmagnete zu verwenden. Bei Anbringen von gleichen Permanentmagneten sind üblicherweise die mechanischen Abmessungen der beiden Magnetstücke gleich. Die beiden Magnetstücke sind dabei so angeordnet, dass sie an ihren der Spule zugekehrten Enden verschiedene Polarität aufweisen, dass also beispielsweise der eine Pol ein Nordpol und der andere Pol ein Südpol ist.
Um die Wirkung der Magnete zu verbessern, ist es günstig, wenn in der Ruhelage die Magnetstücke, in Achsrichtung gesehen, unterhalb der Seitenschenkel der Spule angeordnet sind, wobei unterhalb lediglich die Richtung angeben soll.
Die Form der Magnetstücke kann an sich beliebig sein, doch wird sie aus fabrikatorischen Gründen häufig zylindrisch gewählt. Zur Verstärkung der Wirkung ist es günstig, wenn die Magnete einen ungefähr rechteckigen Querschnitt aufweisen, der in seiner Lage und Grösse ungefähr der Breite der Seitenschenkel der Spule, in Achsrichtung gesehen, ange- passt ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des mechanischen Aufbaues des erfindungsgemässen Schwingorgans und Ausführungsbeispiele für die hierzu gehörenden elektronischen Schaltungen dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines mechanischen Schwingorgans gemäss der Erfindung nach einer 1.
Ausführungsform, wobei einzelne Teile entlang der Linie 1-1 der Fig. 3 geschnitten oder aufgebrochen sind ; Fig. 2 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles A ; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1 ; Fig. 4 ein erstes Schaltschema einer Kippgenera- torschaltung ; Fig. 5 ein zweites Schaltschema einer Kippgene- ratorschaltung ; Fig. 6 ein Beispiel für die symmetrische Verteilung der Impulse mit theoretisch angenommenen Kurven nach einer zweiten Ausführungsform eines mechanischen Schwingorgans ;
Fig. 7 ein Oszillogramm der in der Schwingkör- perspule induzierten EMK ; Fig. 8 eine Seitenansicht einer Antriebsvorrichtung der Unruh nach der zweiten Ausführungsform einer Armbanduhr, wobei einzelne Teile nach der Linie 8-8 der Fig. 10 geschnitten oder aufgebrochen sind ; Fig. 9 eine Teilvorderansicht in Richtung des Pfeiles A ; Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie 10-10 der Fig. 8 ; Fig. 11 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Schaltschemas einer Antriebsvorrichtung ;
Fig. 12 ein Kurvenbild der in der Schwingkörperspule induzierten EMK mit gleichen Amplituden; Fig. 13 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform des Unruhkörpers zur Erreichung der Kurve nach Fig. 12 ; Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie. 14-14 der Fig. 13 ; Fig. 15 eine Draufsicht auf eine vereinfacht dargestellte vierte Ausführungsform des Unruhkörpers zur Erreichung der Kurve nach Fig. 12 ; Fig. 16 einen Schnitt nach der Linie 16-16 der Fig. 15.
In der Fig. 1 ist eine Unruhwelle mit 10 bezeichnet, die bei 11 in einer Platine 13 und bei 12 in einer Brücke 14 gelagert ist. Auf der Unruhwelle 10 ist ein scheibenförmiger Schwingkörper 18 befestigt, der im Abstand von der Mittelachse eine Antriebsspule 19 trägt. Mit 20 und 21 sind zwei Spiralfedern bezeichnet, deren eine Enden mit der Unruhwelle bzw. dem Schwingkörper und deren andere Enden mit Bolzen 25 und 26 verbunden sind, die in der Platine 13 befestigt sind. Da die Antriebsspule 19 über diese beiden Spiralfedern ihren Strom erhält, ist eine der Spiralfedern gegen Masse isoliert.
Die beiden Verbindungsleitungen zwischen Spiralfedern und Antriebsspulen sind in der Zeichnung nicht eingezeichnet.
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Auf der Unruhwelle ist ferner noch die übliche Einrichtung zur übertragung der Schwingung auf das Uhrwerk angeordnet.
Auf der Brücke 14 ist ein aus magnetisierbarem Material bestehendes Joch 30 befestigt, auf dem drei permanente Magnete 32, 33 und 34 parallel zueinander angeordnet sind.
In Ruhelage der Unruh ist dabei der mittlere als Hauptmagnet bezeichnete permanente Magnet 33 koaxial mit der Antriebsspule 19. Die beiden als Seitenmagnete bezeichneten Magnete 32 und 34 sind entgegengesetzt wie der Hauptmagnet 33 polarisiert (vergleiche Fig. 2).
Im folgenden sollen die in Fig. 4 und 5 dargestellten Schaltungen des näheren beschrieben werden. Die Antriebsspule und der Hauptmagnet sind in beiden Schaltungen entsprechend den Fig. 1 bis 3 mit 19 bzw. 33 bezeichnet.
In Fig. 4 ist der Anschlusspunkt 40 der Antriebsspule 19 mit dem Emitter eines Transistors 42 und mit dem Pluspol einer Stromquelle 43 verbunden, während der Verbindungspunkt 45 der Antriebsspule 19 mit dem Kollektor eines Transistors 46 und über einen Kondensator 47 mit der Basis des Transistors 42 verbunden ist. Die Basis des Transistors 46 ist ausserdem am Kollektor des Transistors 42 angeschlossen.
Die Basis des Transistors 42 ist ferner über einen einstellbaren Widerstand 48 mit dem Emitter des Transistors 46 und mit dem Minuspunkt der Stromquelle 43 verbunden.
In dem Schaltschema nach Fig. 5 ist der Verbindungspunkt 50, an dem das eine Ende der Antriebsspule 19 angeschlossen ist, mit dem Pluspol einer Stromquelle 51, ferner über einen Widerstand 52 mit der Basis eines Transistors 54 und ausserdem über einen einstellbaren Widerstand 56 mit der Basis eines zweiten Transistors 58 verbunden. Von dem an das andere Ende der Antriebsspule 19 angeschlossenen Verbindungspunkt 60 führt eine Leitung zum Kollektor des Transistors 54, und dieser Punkt ist ferner über einen Kondensator 62 mit der Basis des Transistors 58 verbunden.
Vom Kollektor des Transistors 58 führt eine Verbindung über einen Kondensator 64 zur Basis des Transistors 54, und zwischen Kollektor und Emitter des Transistors 58 ist noch ein Ableitwiderstand 66 angeschlossen.
Auf die Wirkungsweise der beiden Kippgenerator- schaltungen nach Fig. 4 und 5 braucht nicht näher eingegangen zu werden, da sie als grundsätzlich bekannt vorausgesetzt werden können.
In Fig. 6 ist die in der Spule einer Unruh durch ein aus zwei Magnetstücken, wie vorstehend angegeben, bestehendes Magnetsystem erzeugte elektrische Spannung dargestellt. Dabei ist auf der X-Achse die Zeit T und auf der Y-Achse die induzierte elektrische Spannung eingetragen. Die Mittellagen der Unruh sind durch strichpunktierte Linien a-a, b-b, c-c und d-d bezeichnet. Die für den Antrieb wirksamen Teile der erzeugten Spannungen sind schraffiert, und in dem vorliegenden Beispiel nach Fig. 1l (Transistorschaltung) sind dies lediglich die negativen Spannungsimpulse, weil der erste Transistor in diesem Beispiel ein PNP-Transistor ist.
Der verhältnismässig grosse Spannungsimpuls e liegt symmetrisch zu der Mittellage a-a des Schwingkörpers, und wenn nun durch elektronische Steuerung die Anordnung so getroffen ist, dass dieser Spannungsimpuls auch zu einem entsprechenden Stromimpuls in der Spule An- lass gibt, so zeigt dieser Impuls e zugleich die Grösse und Art des Antriebsimpulses.
Beim Durchgang durch die nächste Mittellage b-b werden in der Spule zwei Spannungsimpulse f und g erzeugt, die symmetrisch zur Mittellage b-b, jedoch im gleichen Abstand von ihr sind. Wird nun durch die elektronische Steuerung erreicht, dass diese Spannungsimpulse entsprechende Stromimpulse in der Spule ergeben, so wirken diese beiden Stromimpulse als Antriebsimpulse auf die Unruh, und zwar eine gewisse Zeit vor der Mittellage b-b und die gleiche Zeit nach der Mittellage b-b.
Der vorgenannte Vorgang wiederholt sich dann ständig.
In dem Oszillogramm nach Fig. 7 sind die Impulse und Mittellinien mit den gleichen, jedoch grossen Buchstaben bezeichnet. Ferner sind dort noch zwei Höcker H und I erkennbar, die daher rühren, dass die Unruh um einen verhältnismässig grossen Winkel, beispielsweise 270 , schwingt und gegen Ende der Schwingungen ebenfalls noch eine geringe EMK erzeugt wird. Das Maximum dieser Spannung ist jedoch verhältnismässig niedrig, so dass das Steuersystem die Antriebsvorrichtung nicht in Tätigkeit setzt und also diese beiden Spannungsimpulse keine merkliche Wirkung ergeben.
Zu erwähnen wäre noch, dass die Zünd- oder Anlaufspannung der in der Steuerung verwendeten elektronischen Mittel, beispielsweise der Röhren oder Transistoren, derart sein muss, dass nur bei den erwähnten Impulsen eine solche Zündung eintritt. Dies ist üblicherweise für alle Impulse der Fall, die symmetrisch zur Mittellage erfolgen.
Bei entsprechender Einstellung der elektronischen Mittel könnte ohne weiteres auch nur der eine mittlere Impuls e zum Antrieb der Unruh benützt und könnten die beiden Impulse f und n ganz unterdrückt werden. Im allgemeinen ist jedoch die Aus- nützung sämtlicher symmetrischer Spannungsimpulse erwünscht.
In den Fig. 8 bis 10 ist eine Unruhwelle mit 110 bezeichnet, die bei 111 in einer Platine 113 und bei 112 in einer Brücke 114 gelagert ist. Auf der Un- ruhwelle 110 ist ein Schwingkörper 118 befestigt, der im Abstand von der Mittelachse e;ne Antriebsspule 119 trägt. Mit 120 und 121 sind zwei Spiralfedern bezeichnet, deren eine Enden mit Bolzen 125 und 126 verbunden sind, die in der Platine 113 befestigt sind.
Da die Antriebsspule 119 über diese beiden Spiralfedern ihren Strom erhält, ist eine der Spiralfedern gegen Masse isoliert.
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Der Schwingkörper 118 ist derart ausgebildet, dass er ein gabelförmiges Teilstück bildet, zwischen dessen Armen 127 die Spule 119 mit Hilfe eines Klebstoffes, beispielsweise eines Kunstharzklebers, an mindestens zwei Stellen gehalten ist. Das dem gabelförmigen Teilstück des Schwingkörpers gegen- überliegende Teilstück ist T-förmig ausgebildet und weist einen Mittelsteg 128 und ein Querstück 128a auf. An dem Querstück 128a und den Armen 127 angeordnete Ausgleichsschrauben sind mit 129 bezeichnet.
Die Verbindungsleitungen zwischen Spiralfedern und Antriebsspule sind in der Zeichnung nicht eingezeichnet.
Auf der Unruhwelle ist ferner noch die übliche Einrichtung zur Übertragung der Schwingung auf das Uhrwerk angeordnet.
Auf der Brücke 114 ist ein aus magnetisierbarem Material bestehendes Joch 130 befestigt, auf dem zwei permanente Magnete 132 und 134 parallel zueinander angeordnet sind. Die Polarität der beiden Magnete ist dabei umgekehrt.
In dem Schaltschema nach Fig. 11 ist der An- schlusspunkt 140 der Antriebsspule 119 mit dem Emitter eines Transistors 142 und mit dem Pluspol einer Stromquelle 143 verbunden, während der Verbindungspunkt 145 der Antriebsspule 119 mit dem Kollektor eines Transistors 146 und über einen Kondensator 147 mit der Basis des Transistors 142 verbunden ist. Die Basis des Transistors 146 ist ausser- dem am Kollektor des Transistors 142 angeschlossen.
Die Basis des Transistors 142 ist ferner über einen einstellbaren Widerstand 148 mit dem Emitter des Transistors 146 und mit dem Minuspunkt der Stromquelle 143 verbunden.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellten Impulse haben noch insofern einen gewissen Nachteil, als die Amplituden der wirksamen Halbwellen verschieden gross sind und daher die der Unruh erteilten Impulse je Halbwelle nicht die gewünscht-; Grösse aufweisen. Das Verhältnis dieser Amplituden kann nun durch Veränderung der relativen Lage der Magnete und der Spule, auf ihre Ruhestellung bezogen, ver- ändert werden. Beispielsweise kann hierdurch die Anordnung so getroffen werden, dass die Impulse je Halbwelle ungefähr gleich sind oder auch derart, dass die Amplituden gleiche Höhen haben. Dieser letztere Fall ist in Fig. 12 dargestellt, in der die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 6, jedoch mit einem Strich versehen, verwendet sind.
In den Fig. 13 bis 16 sind zwei Ausführungsbeispiele für die mögliche relative Anordnung von Spule und Magneten gezeigt, doch sei erwähnt, dass das vorgenannte Ziel der Amplitudenänderung nicht nur durch eine Verschiebung der Magnete in Umfangsrichtung, sondern auch in radialer Richtung oder durch eine Kombination beider Richtungen erreicht werden kann.
In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 13 und 14 ist auf einer Unruhwelle 210 der Schwing- körper 218 angeordnet, wobei diese Anordnung im wesentlichen derjenigen aus den Fig. 8 bis 10 entspricht. Der Schwungkörper 218 ist derart ausgebildet, dass er ein gabelförmiges Teilstück bildet, zwischen dessen Armen 227 die Antriebsspule 219 mit Hilfe eines Klebstoffes, beispielsweise eines Kunstharzklebers, an mindestens zwei Stellen gehalten ist. Das dem gabelförmigen Teilstück des Schwingkörpers 218 gegenüberliegende Teilstück ist T-förmig ausgebildet und weist einen Mittelsteg 228 und ein Querstück 228a auf. Am Querstück 228a und den Armen 227 sind Ausgleichsschrauben 229 angebracht.
Auf der Brücke 214 ist ein aus magnetisierbarem Material bestehendes Joch 230 befestigt, auf dem zwei permanente Magnete 232 und 234 parallel zueinander mit einem bestimmten Abstand angeordnet sind. Die Polarität der Magnete ist dabei umgekehrt.
Bei Bewegen des Schwingkörpers 218 wird nun ein gleichmässiges Ändern des von der Spule um- fassten Kraftlinienflusses erreicht. Es entsteht das Impulsbild nach Fig. 12.
In den Fig. 15 und 16 ist die Anordnung der in den Fig. 13 und 14 beschriebenen Teile der Schwingkörperanordnung bis auf die Stellung der Magnete die gleiche. Hier sind zwei permanente Magnete 246 und 247 parallel zueinander und mit einem Abstand, der grösser als der in Fig. 14 ist, angeordnet. Ihre Polarität ist dabei umgekehrt.
Bei Bewegen des Schwingkörpers 218 wird auch hier ein gleichmässiges Ändern des von der Spule umfassten Kraftlinienflusses erreicht und damit eine Spannung erzielt, wie sie aus dem Impulsbild nach Fig. 12 zu ersehen ist.