Verfahren zum Steuern einer Webmaschine bei vorübergehender Betriebsunterbrechung zwecks Behebung von Gewebefehlern und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Webmaschine bei vorübergehender Betriebs unterbrechung zwecks Behebung von Gewebefehlern, bei welcher Webmaschine einzelne der zum Antrieb von Webmaschinenteilen dienenden Mechanismen von den übrigen und von ihrer Verbindung mit der Hauptwelle der Webmaschine getrennt werden kön nen. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass jeweils beim oder nach dem Abtrennen der ge nannten Antriebsmechanismen ein Schaltschritt ein geleitet wird, der nach Wiedereinschalten der Web- maschine beim Erreichen einer bestimmten Stellung der Hauptwelle der Webmaschine ausgelöst wird und eine neuerliche Abstellung derselben zu Kontroll- zwecken bewirkt. Bei der Vorrichtung nach der Erfin dung zur Ausführung des genannten Verfahrens sind eine oder mehrere Kupplungen vorgesehen, welche zwischen den voneinander zu trennenden Antriebs mechanismen (z.
B. jenen für den Schaftwechsel, für den Schussfadenwechsel, für den Kettablass usw.) an geordnet sind, weiter sind eine Wirkverbindung zwi schen der Kupplung bzw. den Kupplungen und einem Schaltorgan zum Aus- und Einkuppeln derselben, ferner ein Organ zum Auslösen einer Kontrollabstel- lung der Webmaschine nach dem Wiederanlassen derselben und eine Wirkverbindung zwischen diesem Auslöseorgan und der Vorrichtung zum Abstellen der Webmaschine, ein mit der Hauptwelle in syn chroner Antriebsverbindung stehendes Steuerorgan,
welches zur Betätigung des Auslöseorgans beim Erreichen einer bestimmten Winkelstellung der Haupt welle dient, und schliesslich eine Wirkverbindung zwi schen dem Schaltorgan und dem Auslöseorgan ein gebaut, mittels welcher das Schaltorgan bei seiner Betätigung das Auslöseorgan aus einer Ruhestellung ausserhalb des Wirkungsbereiches des Steuerorgans in eine Arbeitsstellung innerhalb dieses Wirkungs bereiches bringt.
Das nochmalige Abstellen der Webmaschine, z. B. in der Anschlagstellung der Weblade, nachdem ein Schussfaden, der den fehlenden ersetzt, ins Fach ein getragen ist, hat z. B. den Zweck, der Bedienung die Möglichkeit zu geben, zu prüfen, ob an der Stelle des gebrochenen nun ein Schussfaden eingetragen worden ist, der dem gebrochenen z. B. in bezug auf Farbe oder Art und hinsichtlich seiner Stellung inner halb der Schussbindung entspricht. Auf diese Weise wird die Bedienung veranlasst, sich vor dem Weiter weben davon zu überzugen, dass kein Fehler im Ge webe entsteht, und der mit einem solchen Fehler ver knüpfte Zeit- und Materialverlust wird vermieden.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung schematisch darge stellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Webmaschine in Ansicht von vorn, Fig. 2 eine an dieser Webmaschine vorgesehene Vorrichtung zum nochmaligen Abstellen der Web- maschine beim Ladenanschlag nach dem nach.
einem Betriebsunterbruch erfolgten Wiedereinschalten, Fig. 3 bis 5 verschiedene Stellungen von Organen der Vorrichtung nach Fig. 2, Fig.6 eine weitere Ausführung einer Vorrich tung für das nochmalige Abstellen bei einer Web- maschine mit Wechselorgan für mehrere Fadenrück- holer bei abgehobenem Sperrglied für das Wechsel organ, Fig. 7 bis 9 verschiedene Stellungen der Organe der Vorrichtung nach Fig. 6.
Der Motor 11, Fig. 1, der am rechten Seitenschild 12 befestigt ist, treibt mittels der Keilriemen 13 die Riemenscheibe 14 und durch diese über eine in der Scheibe 14 untergebrachte, nicht sichtbare Kupplung die Hauptwelle 15 der Webmaschine. Von der Haupt welle 15 aus werden in erster Linie die beim normalen Webbetrieb zu betätigenden Teile der Webmaschine dauernd oder intermittierend bewegt. So werden u. a.
von der Welle 15 aus der Kettenbaum 16 und damit die Kette 17 geschaltet, welche durch die auf mehrere Schäfte 18 verteilten Weblitzen hindurchgezogen ist, wie auch diese Schäfte 18 zum öffnen, Schliessen und Wechseln des Webfaches auf und ab bewegt und ferner der Schaltbaum 19 und der Warenbaum 20 zum Aufwickeln des Gewebes 21 angetrieben. Desgleichen werden die in dem Schusswerk 22 und dem Fangwerk 23 untergebrachten Abschuss- und Fangvorrichtungen über Zwischengetriebe von der Welle 15 aus in ent sprechender Weise im gegebenen Zeitpunkt betätigt, die auch die Lade 28 mit dem Riet 29 zum An schlag hin und her bewegt.
Im Schusswerk 22 wird der Schussfaden 24 dem jeweils bereitgestellten Schützen 25 übergeben. Der Faden 24 wird von der Ausserhalb des Schützens 25 befindlichen, vom Spulenträger 26 getragenen Schuss- fadenspule 27 abgezogen und mittels des Schützens 25 durch das Webfach zur Fangvorrichtung im Kasten 23 geschossen. Danach erfolgen das Anschlagen des Schussfadens durch die Lade 28 und weitere, an sich bekannte Arbeitsvorgänge.
Der jeweils vom Schussfaden 24 befreite Schützen 25 wird, in weiter nicht dargestellter Weise, durch Vorrichtungen im Fangwerk 23 zur Rücktransport vorrichtung 30 weiterbefördert. Die Vorrichtung 30, angetrieben von der Hauptwelle 15, führt unterhalb des Webfaches die leeren Schützen 25 vom Fangwerk 23 zum Schusswerk 22 zurück.
Am linken Seitenschild 12a, welches mit dem rechten Schild 12 durch den kastenförmigen Längs träger 31 zu einem starren Gestell der Webmaschine fest verbunden ist, sind die Antriebsorgane 32 für den Schaltbaum 19 angebracht.
Die Schalthebel 33 und die Schaltstange 34 dienen dazu, die Kupplung in der Scheibe 14 über das Ge stänge 35 und die Bremse in dem Bremsgehäuse 37 mittels des Gestänges 36 zum Anlassen und zum Abstellen der Webmaschine von verschiedenen Stel len aus zu betätigen. Die Bremse, in dem Gehäuse 37, wirkt auf die Hauptwelle 15 und wird jeweils bei Stö rungen, nach dem Entkuppeln der Kupplung in der Riemenscheibe 14, zum sofortigen Stillsetzen der Hauptwelle 15 und aller bewegten Teile angezogen.
In bekannter Weise kann mittels der Schalthebel 33 die Bremse in dem Gehäuse 37 gelöst werden, ohne die Kupplung in der Scheibe 14 einzukuppeln. Als dann kann die entkuppelte Hauptwelle 15 mittels des Handrades 38 in bestimmte Winkelstellungen, z. B. zur Kontrolle der Einstellung von Webmaschinen- teilen in bezug auf die Nullstellung der Hauptwelle, gebracht werden.
In Fig. 2 ist von der Kette 17 der Teil dargestellt, der durch die Schäfte 18 und durch das Riet 29 hin durchgezogen ist, und das anschliessende Gewebe 21.
Die Schäfte 18, von denen üblicherweise mehr als zwei vorhanden sind, werden über das Zwischen gestänge 41 vom Nockengetriebe, den Nockenscheiben 42 und den Rollenhebeln 43, kraftschlüssig betätigt, um innerhalb bestimmter Winkelstellungen der Haupt welle 15 den Fachwechsel zu bewirken. Dazu wird die Nockenwelle 44 über den Kettenantrieb 45 und das Schraubenradgetriebe 46 von der Hauptwelle 15 über die Einzahnkupplung 47 angetrieben. Mittels des Zahnradgetriebes 48 werden der Schaltbaum 19, Fig. 1, zum Abziehen des Gewebes 21 und der Ket tenbaum 16 angetrieben.
Die Lade 28 dreht sich jeweils mit der Welle 49, auf welcher die Rollenhebel 50 befestigt sind, die mit den Nockenscheiben 51 zusammenarbeiten und die Lade 28 zwangläufig von der Ruhestellung in die An schlagstellung und zurück bewegen.
Zwischen den Nockenscheiben 51 und der Kupp lung 47 ist das Zahnradgetriebe 52 mit einer Über setzung von 1 : 1 zum Antrieb der Welle 53 und der ein Steuerorgan bildenden Nockenscheibe 54 vorge sehen. Auf der mit der Vorrichtung zum Abstellen der Webmaschine verbundenen Welle 55 ist ein Hebel 56 fest aufgekeilt und der doppelarmige Hebel 57 (Auslöseorgan) mit der Nockenrolle 58 frei drehbar angeordnet. Die Rolle 58 wird normalerweise durch die Zugfeder 59 am Gestenteil 61 gegen die An schlagrolle 62 angedrückt.
Ausserdem wird mittels der Druckfeder 63 der Arm 64 des Auslösehebels 57 gegen die Abflachung 65 der Schaltscheibe 66 ange- presst. In dieser Stellung befindet sich die Nocken rolle 58 ausserhalb der Ebene der Nockenscheibe 54, jedoch in der neben ihr liegenden Ebene der Rolle 62.
Die Schaltscheibe 66 hat ferner einen V-förmi- gen Einschnitt 67 für das V-förmig ausgebildete Ende 68 des Hebels 56. Die Schaltscheibe 66 kann mittels des Schalthebels 69 betätig werden, der gleichzeitig durch den Hebel 71 und den Lenker 72 mit dem obern Arm 73 der Kupplungsgabel 74 verbunden ist, welche um die am Gestellteil 61 vorgesehene Dreh achse 75 drehbar ist.
Die Wirkungsweise ist die folgende: Wird die Abstellwelle 55 im Sinne des Drehpfeils 76 ge dreht, so wird in bekannter Weise die Kupplung und die Bremse in dem Bremsgehäuse 37, Fig. 1, betätigt und damit nicht nur die Hauptwelle 15 vom Motor 11 entkuppelt, sondern gleichzeitig sofort gebremst, so dass sie innerhalb eines bestimmten Hauptwellen winkels zum Stillstand kommt, dessen Grösse in erster Linie von der eingestellten Schusszahl der Web- maschine abhängt.
Die Drehung der Abstellwelle 55 kann durch irgendein Wächterorgan der Web- maschine, durch die Hebel 33 in Fig. 1 oder durch Betätigen des Hebels 69 in Fig.2 im Sinne des Pfeiles 77 ausgelöst werden.
Die Bedienungsperson wird die Webmaschine z. B. abstellen, wenn sie im Gewebe 21 einen Fehler im Schusseintrag bemerkt. Um diesen Fehler zu be- heben, kann es nötig sein, dass mehrere Schussfäden herausgenommen werden müssen, so dass der Schalt baum 19 zum Abwickeln des Gewebes 21 zurück gedreht werden muss. Dabei sind auch die Schäfte 18 in umgekehrter Folge zu betätigen, damit die eingebundenen Schussfäden freigelegt und herausge zogen werden können, bis der fehlerhafte Schussein- trag frei ist.
Um dieses tun zu können bzw. um die dafür notwendigen Hilfsbewegungen durchzuführen, dient die Kupplung 47, die einen Teil der beim Weben betätigten Mechanismen von der Hauptwelle 15 bzw. von den andern Mechanismen getrieblich trennt.
Indem mittels des Hebels 69 die Kupplung 47 entkuppelt, das heisst die Nockenwelle 44 von der Hauptwelle 15 getrennt wird, kann mittels der Kurbel 79 die Welle 78 im Uhrzeigersinn gedreht werden, um die Schaftmaschine, den Kettenbaum 16 und den Schaltbaum 19 bei stillstehendem Schuss- und Fang werk zu betätigen. Dazu wird die Kurbel 79 gegen den Mitnehmerstift 81 auf der Welle 78 verschoben, bis der Einschnitt 82 den Stift 81 umfasst.
In Fig. 3 ist die Stellung der Nockenscheibe 54 und des Auslösehebels 57 mit der Nockenrolle 58 für die Ruhestellung A in ausgezogenen und für eine Ar beitsstellung B2 in strichpunktierten Linien gezeichnet. In der Ruhestellung A befindet sich die Rolle 58 in der Ebene der Anschlagrolle 62 hinter der Ebene des Nockens 54 (Fig. 4).
In der Arbeitsstellung Bi sowie den im folgenden noch erwähnten, weiteren Arbeits stellungen B2 und B3 (Fig. 5) ist der Hebel 57 samt der Rolle 58 nach vorn verschoben, und zwar wird dies beim Drehen des Schalthebels 69 und der Schaltscheibe 66 durch den auf Arm 64 entgegen der Wirkung der Feder 63 einwirkenden Anschlag 83 der Schaltscheibe 66 besorgt.
Während die Rolle 58 in der Ruhestellung A durch die Feder 59 gegen den Umfang der Anschlag rolle 62 gepresst wird, liegt sie in der Arbeitsstellung Bi am Umfang (Grundkreis) des Nockens 54 an. Der Auslösehebel 57 hat sich dabei etwas im Uhr zeigersinn gedreht; die Rolle 58 verdeckt die Rolle 62 in einem schraffierten Bereich 85 (Fig. 5) und wird dabei von der Feder 63 stirnseitig gegen die Rolle 62 gedrückt. Diese Stellung behält der Auslösehebel 57 während der Behebung des Gewebefehlers bei.
Soll nach Eintreten eines Schussfadenfehlers und anschliessendem Abstellen der Maschine durch die Be dienungsperson mittels des Hebels 69 und nach Be hebung des Schussfadenfehlers die Maschine wieder angelassen werden, so wird wie folgt vorgegangen: Zuerst wird der Schalthebel 69 aus der Stellung D in die Stellung C zurückgedreht (Fig. 4). Der Hebel 56 fällt wiederum in den Einschnitt 67, so dass die Abstellwelle 55 im Uhrzeigersinn zurückgedreht und die Abstellvorrichtung wirkungslos gemacht wird; die Maschine steht aber zunächst noch still. Gleichzeitig ist die Einzahnkupplung 47 wieder eingekuppelt wor den.
Hierzu muss jedoch vor dem Drehen des Hebels 69 die auf der Welle 78 verschiebbar, aber drehfest angeordnete, vordere Kupplungshälfte 89 mittels der Kurbel 79 in diejenige Stellung gedreht werden, in der der einzige Kupplungszahn 90 in den entsprechen den Einschnitt 91 der hintern Kupplungshälfte hinein geschoben werden kann. Damit ist die Maschine zum Wiederanlassen vorbereitet.
Wird nun einer der Hebel 33 in Fig. 1 betätigt, so wird der Motor 11 in Bewegung gesetzt, die Bremse gelöst und die Kupplung eingerückt. Mit der vom Motor 11 wieder angetriebenen Hauptwelle 15 dreht sich nun auch die Welle 53 und die Nocken scheibe 54 im Sinne des Pfeils 86 um den Winkel a.
Da der Auslösehebel 57 bzw. die Rolle 58 sich noch in der Arbeitsstellung B1 befindet, wird der Nocken 87 der Scheibe 54 die Rolle 58 nach unten drücken; in der Stellung E (Fig. 5) des Nockens 87 erreicht die Rolle 58 die Stellung B2, so dass der Arm 64 den Stift 81' am Hebel 56 anhebt, damit die Welle 55 erneut irn Sinne des Pfeils 76. dreht und ein noch maliges Abstellen der Webmaschine bewirkt, bevor die Hauptwelle 15 eine vollständige Umdrehung gemacht hat.
Beim Durchlaufen des Abstell- oder Bremswinkels ss wird die Rolle 58 bei der grössten Nockenerhebung bis in die Stellung B3 nach unten gedrückt, in der sich die Rollen 58, 62 stirnseitig nicht mehr über decken.
Die Stellung B3 und gegebenenfalls auch schon die Stellung B2 kommen deshalb zustande, weil die Rolle 58 infolge des Anpressdruckes der Feder 59 nicht unmittelbar bei Aufhören der Überdeckung der Rollen 58, 62 in die hintere Ruhestellung A gedrückt werden kann, sondern infolge der Umfangsreibung am Nocken 54 während einer Drehung des Nockens um den Winkel ss sukzessive weiter nach hinten ge langt und schliesslich von dem Nocken 54 herunter läuft. Dabei werden durch die Feder 63 der Auslöse- hebel 57 und die Rolle 58 in die Ruhestellung A zurückbewegt.
Dies ist möglich, da in der Stellung C des Schalthebels 69 die Abflachung 65 wiederum parallel zum Arm 64 gestellt ist.
Die Stellung E des Nockens 87, bei welcher der Auslösehebel 57 so weit gedreht ist, dass die Ab stellvorrichtung anspricht und die Lösung der Haupt wellenkupplung sowie die Bremsung der Web- maschine beginnt, wird bei einer solchen Winkel stellung der Hauptwelle 15 erreicht, dass, nachdem diese den Abstell- oder Bremswinkel ss bis zum völ ligen Stillstand der Webmaschine durchlaufen hat, die Lade 28 gerade in der Stellung F (Fig. 2) ist, in der der eingetragene Schussfaden angeschlagen wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 bis 9 ist die Hauptwelle 15 ebenfalls über die Einzahnkupplung 47 mit der Welle 78 verbunden, die mittels des Zahn radgetriebes 92 den Malteserkreuzantrieb 93 antreibt. Auf der Welle 97 ist der Vorderteil 98 eines Aus gleichsorgans befestigt. Der hintere Teil 99 ist dreh fest, aber entgegen der Wirkung der Druckfeder 101 verschiebbar auf der Welle 102 gelagert. Der Vorder teil 98 hat eine keilförmig gestaltete Klaue 103, die in eine entsprechende Nut des Teils 99 eingreift. Auf der Welle 102 ist das Schussfaden-Wechselorgan 104 mit in Nuten 105 längsverschieblich gelagerten Faden zubringern<B>106</B> befestigt.
Auf der Welle 102 ist ferner der Hebel 108 be festigt, der von der Zugfeder 109 im Uhrzeigersinn gedreht werden will, so dass der Rollenhebel 96 an die Glieder der Musterkette 94 angepresst wird. Ausser dem ist auf der Welle 102 die Sperrscheibe 111 mit den Einschnitten 112 befestigt, in deren einen die Rolle 113 des Sperrhebels 114 eingreift. Der Hebel 114 ist um die Achse 115 drehbar und mittels des Lenkers 116 mit dem Rollenhebel 117 verbunden. Der Hebel 117 wird von dem auf der Hauptwelle 15 angeordneten Nocken 118 gesteuert.
Der Antrieb 93 verschiebt die Glieder der Muster kette 94 absatzweise je um eine Gliedteilung in der Richtung des Pfeils 95. Dabei steuern die Glieder der Musterkette 94 den Rollenhebel 96 in der Weise, dass jeweils der nach dem Muster der Kette 94 einzustel lende Fadenzubringer 106 in die Schusslinie 107 und damit in die Schussfaden-Übergabestellung zum Schützen gelangt.
Auf der Welle 78 ist das Schraubenradgetriebe 119 zum Antrieb der Welle 121 vorgesehen, die in bekannter Weise den Schaltbaum 19 für das Gewebe 21 und den Kettenbaum 16 betätigt. Der Ketten antrieb 122 treibt die nicht gezeichnete Exzenter maschine an.
Zwischen dem Nocken 118 und der Kupplung 47 ist nun wieder das Zahnradgetriebe 123 mit Überset zung 1 : 1 vorhanden, welches die Welle 124 mit dem Nocken 125 antreibt, mit dem die Rolle 126 des Auslösehebels 127 zusammenarbeitet. Der Arm 128 des Auslösehebels 127 ist am Ende mit einem V- förmigen Ansatz 129 versehen, der normalerweise in die V-förmige Nut 131 der Schaltscheibe 132 ein greift. Der Auslösehebel 127 ist auf der Welle 55 ver schiebbar, aber mittels Längskeil 133, Fig. 7, dreh fest aufgesetzt.
Die Welle 55 betätigt wie in Fig. 2 eine nicht gezeichnete Abstellvorrichtung für die Web- maschine. Die Schaltscheibe 132 ist mit dem Schalt hebel 69 verbunden, der über den Hebel 71, den Lenker 72 die Gabel 74 der Kupplung 47, zum öff nen und Schliessen derselben, betätigt. Die Schalt scheibe 132 hat eine Schaltfläche 134 in der Höhe des Armes 128.
Die Wirkungsweise ist die folgende: Wenn der Schussfadenwächter die Webmaschine abgestellt hat, so wird wiederum von der Bedienungsperson mittels des Schalthebels 69 die Kupplung 47 betätigt und damit der mit der Welle 78 verbundene Teil der An triebsmechanismen: Warenschaltung, Kettschaltung, Exzentermaschine zum Schaftantrieb, Schussfaden- Wechselvorrichtung, von ihrer Verbindung mit der Hauptwelle 15 der Webmaschine getrennt. Der Hebel 69 ist zunächst aus der Stellung C in die Stellung H, Fig. 8, gedreht worden.
In dieser Stellung ist die Kupplung 47 schon gelöst, und der Ansatz 129 ist bereits aus der Nut 131 herausgetreten, während die Schaltfläche 134 noch parallel zum Arm 128 steht, so dass die Abstellwelle 55 in ihrer dem Abstellen der Webmaschine entsprechenden Stellung festgehal ten ist. Mittels der Kurbel 79, die wie in Fig. 2 bis zum Eingriff des Einschnittes 82 mit dem Mitnehmer- stift 81 verschoben wird, kann nun das Gewebe vom Warenbaum abgewickelt werden.
Gleichzeitig werden in der Exzentermaschine die Antriebsnocken für die Schäfte mittels des Kettenantriebes 122 und die Musterkette 94 um so viele Glieder entgegen dem Drehpfeil 95 zurückgedreht, als es für die Beseitigung des fehlerhaften Schussfadens erforderlich ist. Dabei könnte es vorkommen, dass beim Stillstand der Web- maschine die Sperrolle 113 des Sperriegels 114 in einem der Einschnitte 112 der Sperrscheibe 111 ver bleibt, so dass das Wechselorgan 104 in der dem zu letzt eingetragenen Schussfaden entsprechenden Stel lung festgehalten wird.
Ist der fehlerhafte Schussfaden entfernt, dann kann die Webmaschine wieder ange lassen werden.
Ist nun das Wechselorgan 104 in der erwähn ten Weise festgehalten worden und entspricht diese Stellung nicht der Stellung des Hebels 96, in welche der Hebel 96 durch das ihn bei diesem Wiederein- schalten betätigende Glied der Musterkette 94 ein gestellt wird, so tritt das Ausweichorgan in Tätig keit. Der Vorderteil 98 ist dabei gegenüber dem Hin terteil 99 um einen Winkel verdreht, dessen Grösse von der Differenz der genannten Stellungen abhängt. Durch diese Verdrehung tritt die keilförmige Klaue 103 etwas aus dem zugeordneten Einschnitt im Teil 99 heraus.
Dabei wird der Teil 99 infolge seiner längs- verschieblichen, aber drehfesten Anordnung auf der Welle 102 nach hinten, entgegen der Druckwirkung der Feder 101, verschoben. Auch der maximale Ver drehungswinkel ist kleiner als derjenige, bei dem der Klauenzahn 103 aus dem Einschnitt in 99 ganz heraustreten könnte.
Sobald nun beim Wiederanlassen der Web- maschine die Rolle 113 durch den Nocken 118 aus dem Einschnitt 112 herausgezogen wird, wirkt sich die verschiedene Stellung der Welle 97 zur Welle 102 bzw. des Hebels 96 zum Wechselorgan 104 in dem Sinne aus, dass das Ausweichorgan 98, 99, unter dem Einfluss der Druckfeder 101, plötzlich in seine Mittelstellung zurückkehrt und das Wechselorgan 104 ruckartig in die dem Hebel 96 entsprechende Stellung eingestellt wird.
Dadurch kann das Wechselorgan 104 in Schwin gung gelangen und über die vom Hebel 96 vorge schriebene Stellung hinausschwingen. Wenn nun der Sperriegel 114 bzw. die Rolle 113 in die Sperr stellung zurückgeht, so wäre es möglich, dass durch das Schwingen des Wechselorgans 104 die Rolle 113 in eine andere Nut 112 als in die der Stellung des Hebels 96 entsprechende gelangen und ein fehlerhafter Schussfadeneintrag erfolgen würde, der wiederum be hoben werden müsste.
Aus diesem Grunde ist eine Vorrichtung zum nochmaligen Abstellen der Webmaschine nach deren Wiedereinschalten vorgesehen. Vor dem Wieder- anlassen der Webmaschine wird der Hebel 69 von der Bedienungsperson in die Stellung D, Fig. 8, ge dreht, wobei die linke Kante 135 der Schaltfläche 134 an der Schaltscheibe 132 den Auslösehebel 127 so weit nach aussen schiebt, dass der Arm 128 von der Schaltscheibe 132 abgleitet und in die Arbeitsstellung gelangt. Dies bewirkt, dass die Rolle 126 in die Ebene des Nockens 125 gebracht wird, Fig.7 und B.
In dieser Stellung liegt die Rolle 126 am Umfang des Nockens 125 auf, Fig.9, und die Spitze des An satzes 129 befindet sich etwas tiefer als der Ein schnitt l31, so dass der Hebel 127 in seine Arbeits stellung B1 zur Scheibe 125 eingestellt ist. Ein Zurück schieben des Auslösehebels 127 ist daher nicht mög lich.
Wenn nun innerhalb einer Umdrehung der Haupt welle 15 bzw. der Welle 124 die Auflaufflanke 136 des Nockens 137 die Rolle 126 nach unten drückt, wird die Webmaschine nochmals abgestellt. Dies ge schieht wie folgt: Aus den Fig. 7 und 8 und insbesondere aus der Fig. 9 sind verschiedene Stellungen des Auslösehebels <B>127</B> und der Rolle 126 ersichtlich. Die Rolle 126 und der Auslösehebel 127 sind in diesen Figuren mit aus gezogenen Linien in der Ruhestellung A dargestellt.
Dabei steht der Ansatz 129 in der V-Nut 131 der Schaltscheibe 132, so dass die Rolle 126 in einiger Entfernung vom Grundkreis der Nockenscheibe 125 festgehalten wird.
In Fig. 8 liegt der Auslösehebel 127 bzw. der Arm 128 in der Ruhestellung A an der kleineren, rechts von der Anschlagfläche 134 befindlichen Anschlag fläche 138 für die Stellung C des Hebels 69 an. In der Arbeitsstellung Bi des Hebels 127 berührt die Rolle 126 den Grundkreis der Scheibe 125. In der Stellung B" der Auslösestellung, ist der Hebel 127 so weit verschwenkt und damit die Abstellwelle 55 so viel verdreht, dass die nicht gezeichnete Abstellvor- richtung in Funktion tritt.
Die Rolle 126 befindet sich noch auf der Auflaufflanke 136 der Nockenscheibe <B>125.</B> Beim Durchlaufen des Abstell- bzw. Bremswin kels der Hauptwelle 15, vom Beginn des Abstellens bis zum völligen Stillstand der Webmaschine, wird die Rolle 126 zunächst noch weiter abgesenkt bis in die Stellung B3. Der Ansatz 129 ist so weit gehoben, dass er sich über der horizontal abgefrästen Fläche 139 (Fig. 9) der Schaltscheibe 132 befindet, so dass der Auslösehebel 127 in die Ruhestellung A (Fig. 8) zurückgeschoben werden kann.
Dies geschieht da durch, dass die Rolle 126 auf der Ablaufflanke 137 der Nockenscheibe 125, die eine Querneigung auf weist und in Fig. 7 nach unten, in Fig. 8 nach oben abfällt, in der Richtung der abfallenden Neigung von der Nockenscheibe 125 seitlich abgleitet und den Hebel 127 aus der Arbeitsstellung B3 in die Ruhestel lung A überführt. Die Abschrägung der Ablaufflanke tritt somit an die Stelle der Feder 63 in Fig. 2 und 4.
Es ist zweckmässig, dass das Sperrorgan 113 sich bei Stillstand der Maschine gerade in einer das Wech selorgan 104 freigebenden Stellung befindet. Ihr ent- spricht eine bestimmte Stillstandswinkelstellung der Welle 124 und der Nockenscheibe 125. Um zu er reichen, dass die Maschine beim Abstellen durch die Teile l25, 127 jeweils in einer Stellung stillsteht, in der das Wechselorgan 104 von dem Sperrorgan 113 freigegeben ist, wird vorteilhaft die Nockenscheibe 125 gegenüber einer der Freigabestellung des Organs 113 entsprechenden Stillstandsstellung der Welle 124 um einen dem Bremswinkel ss der Welle 15 ent sprechenden Zentriwinkel versetzt.