Webmaschine mit gradlinig bewegten Organen zum Eintragen von Schussfäden ins Webfach Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit gradlinig bewegten Organen zum Eintragen von Schussfäden ins Webfach, wobei die Führung der Eintragsorgane im Webfach und das zum Anschlagen der Schussfäden dienende Rietblatt um getrennte, zur Schusslinie parallele Achslinien schwenkbar ge lagert sind und der Antrieb durch umlaufende Kur ven mit schwenkbar gelagerten Abnahmeorganen erfolgt.
Es ist bekannt, die Führung der Schützen und die Lade mit dem Rietblatt auf getrennten Achsen zu lagern und durch umlaufende Nockenscheiben, von denen die Bewegung durch Rollenhebel abgenom men und auf die vorgenannten Teile übertragen wird, anzutreiben. Dies hat zur Folge, dass in dem Raum unterhalb des Webfaches zwischen den Schäften und ihrem Antrieb und dem Warenabzug drei bis vier Drehachsen anzuordnen sind.
Wenn nun bei den heutigen modernen Webma- schinen mit hoher Schusszahl die Webbreite 2 bis 3 m und mehr beträgt, so sind sowohl die Schützen führung als auch die Lade mit dem Rietblatt vielfach zu lagern ;
an jeder Lagerstelle ist auch ein Nocken antrieb vorzusehen. Ausserdem bedürfen diese mo dernen Webmaschinen eine kräftige Längsverbindung der beiden Seitenschilder, welche oft nur zwischen den Schäften mit ihrem Antrieb und dem Waren abzug untergebracht werden kann und dann den un tern Teil des genannten Raumes einnimmt, so dass nur noch die halbe Höhe frei ist.
Ist ferner eine solche Webmaschine mit in einer Richtung umlaufenden Webschützen versehen, so kommt noch hinzu, dass in diesem bereits stark be schränkten Raum vorteilhaft sämtliche Anordnungen für den Rücktransport der Webschützen vorgesehen werden. Dabei ist ferner zu berücksichtigen, dass wenn die modernen Webmaschinen mit kleinen, geschoss- förmigen Greiferwebschützen arbeiten, die Abmes sungen des vorderen Webfaches verkleinert werden können, wodurch auch der Abstand zwischen den Schäften und dem Warenabzug verkleinert wird.
Es ist leicht zu verstehen, dass somit bei moder nen Webmaschinen die Unterbringung von drei bis vier den genannten Raum durchquerenden Achsen auf grosse Schwierigkeiten stösst, zumal diese Ach sen infolge der hohen Schusszahl der Webmaschine zur Vermeidung von Erschütterungen recht kräftig sein müssen und dementsprechend grosse Lager er fordern.
Um nun diesen Nachteil zu beheben, wird ge- mäss der Erfindung vorgeschlagen, dass das Dreh zentrum der umlaufenden Kurven auf der einen Achslinie und ausserdem das Drehzentrum der Ab nahmeorgane auf der andern Achslinie angeordnet ist.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbei spiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine allgemeine Ansicht einer Web- maschine moderner Bauart, von der Warenseite her; Fig. 2-4 Querschnitte durch die Maschine nach Fig. 1 ; Fig. 5 eine weitere Ausführungsform.
Der Motor 11, Fig. 1, der am rechten Seiten schild 12 befestigt ist, treibt mittels der Keilriemen 13 die Riemenscheibe 14 und durch diese über eine in der Scheibe 14 untergebrachte, nicht sichtbare Kupplung die Hauptwelle 15 der Webmaschine an.
Von der Hauptwelle 15 aus werden in erster Linie die beim normalen Webbetrieb zu betätigenden Teile der Webmaschine dauernd oder intermittierend be- wegt. So werden u. a.
von der Welle 15 aus der Ket tenbaum 16 und die Kette 17 geschaltet, welche durch die auf mehrere Schäfte 18 verteilten Web- litzen hindurchgezogen ist, wie auch die Welle 39 des Exzenterantriebs 18c mit Hilfe der Kette 40 an getrieben und dadurch diese Schäfte 18 zum Öffnen, Schliessen und Wechseln des Webfaches auf und ab bewegt und ferner der Schaltbaum 19 und der Wa renbaum 20 zum Aufwickeln des Gewebes 21 ange trieben.
Desgleichen werden die in dem Schusswerk 22 und dem Fangwerk 23 untergebrachten Abschuss- und Fangvorrichtungen über Zwischengetriebe von der Welle 15 aus in entsprechender Weise im gege benen Zeitpunkt betätigt, die auch die Lade 28 mit dem Riet 29 zum Anschlag hin und her bewegt.
Im Schusswerk 22 wird der Schussfaden 24 dem bereitgestellten Schützen 25 übergeben. Der Faden 24 wird von der ausserhalb des Schützens 25 be findlichen, vom Spulenträger 26 getragenen Schuss- fadenspule 27 abgezogen und mittels des Schützens 25, der in den Führungszähnen 25a läuft, durch das Webfach zur Fangvorrichtung im Kasten 23 ge schossen. Danach erfolgen das Anschlagen des Schussfadens 24 durch die Lade 28 und weitere, an sich bekannte Arbeitsvorgänge.
Der vom Schussfaden 24 befreite Schützen 25 wird, in weiter nicht dargestellter Weise, durch Vor richtungen im Fangwerk 23 zur Rücktransportvor- richtung 30 weiterbefördert. Die Vorrichtung 30, angetrieben von der Hauptwelle 15, führt unterhalb des Webfaches die leeren Schützen 25 vom Fangwerk 23 zum Schusswerk 22 zurück.
Am linken Seitenschild 12a, welches mit dem rechten Schild 12 durch den kastenförmigen Längs träger 31 zu einem starren Gestell der Webmaschine fest verbunden ist, sind Antrieb und Schaltung 32 für den Schaltbaum 19 angebracht.
Die Schalthebel 33 und die Schaltstange 34 die nen dazu, die Kupplung über das Gestänge 35 und die Bremse in dem Bremsgehäuse 37 mittels des Gestänges 36 zum Anlassen und zum Abstellen der Webmaschine von verschiedenen Stellen aus zu be tätigen. Die Bremse, in dem Gehäuse 37, wirkt auf die Hauptwelle 15 und wird bei Störungen, nach dem Entkuppeln der Kupplung in der Riemenscheibe 14, zum sofortigen Stillsetzen der Hauptwelle 15 und aller bewegten Teile angezogen.
In bekannter Weise kann mittels der Schalthebel 33 die Bremse in dem Gehäuse 37 gelöst werden, ohne die Kupplung in der Scheibe 14 einzukuppeln. Alsdann kann die entkuppelte Hauptwelle 15 mittels des Handrades 38 in bestimmte Winkelstellungen, z. B. zur Kontrolle der Einstellung von Webmaschi- nenteilen in bezug auf die Nullstellung der Haupt welle in die ihnen zugeordneten Winkelstellungen gebracht werden.
Zwischen dem Schusswerk 22 und dem Fang werk 23 sind mehrere Gehäuse 41 für den Antrieb der Lade 28 mit dem Riet 29 und der Schützenfüh- rung 25a angeordnet, die auf dem Längsträger 31 befestigt sind, Fig. 2 und 3.
Die Gehäuse 41 haben zu beiden Seiten Lager für die Hauptwelle 15, die auf der Aussenseite gegen Ölverluste mit Dichtungen versehen sind. Auf der Welle 15 sind die Nocken 42, 43 befestigt, von deren Kurvenbahnen die Rollen 44, 45 die Schwenkbewe gung abnehmen. Der doppelarmige Rollenhebel 46 ist auf der Welle 47 angebracht, die ebenfalls in den Gehäusen 41 gelagert und abgedichtet ist.
Die Führungsvorrichtung bzw. die Führungs zähne 25a, Fig. 2 und 3, welche die Eintragsorgane, die Schützen 25, im Webfach 48 führen, welches statt wie gezeichnet einteilig, auch zwei- oder mehr- teilig sein kann; und das zum Anschlagen der Schuss- fäden 24 dienende Rietblatt 29 sind um getrennte Achslinien 55, 56 schwenkbar gelagert.
Das Riet 29 bzw. die Lade 28 sind auf Hebeln 49 befestigt, die um die Welle 15 der umlaufenden Kurven auf den Nocken 42, 43 frei schwenkbar sind, so dass die Achslinie 55 des Rietblattes 29 mit dem Drehzen trum der Welle 15 zusammenfällt.
Die Führungszähne 25n sind am Profilstab 51 befestigt, der von den Hebelarmen 52 getragen wird, welche drehfest auf der Welle 47 sitzen. Es ist so mit die Achslinie 56, um die die Führung 25a der Eintragsorgane schwingt, mit dem Drehzentrum der Abnahmeorgane, den Rollen 44, 45 samt den Hebeln 46 identisch. Für die drehfeste Befestigung der He bel 52 auf der Welle 47 kann irgendeine der bekann ten Arten verwendet werden, z. B. durch Keile, Fest klemmen usw.
Ferner sind auf der Welle 47 einarmige Hebel 53 drehfest befestigt, deren oberes Ende mittels der Len ker 54 gelenkig mit den Hebeln 49 verbunden ist. Durch die Lenker 54 wird die Schwenkbewegung der Hebel 53 bzw. der Welle 47 auf die Hebel 49 und damit auf das Riet 29 übertragen. Bei dieser Schwenkbewegung wird die Führung 25a der Ein tragsorgane nach links und nach unten bewegt, so dass sie aus dem Webfach 48 austritt, indem die Führungsorgane vor der Achslinie 56, dem Dreh zentrum der Welle 47, Fig. 2, liegen.
Das Rietblatt 29 hingegen, dessen Stellung rechts von der Achs linie 55, dem Drehzentrum der Welle 15 bzw. der Nocken 42, 43, Fig. 2, gelegen ist, wird bei der Schwenkbewegung zum Anschlagen des Schussfadens 24 nach links und nach oben bewegt. Die letztge nannten Stellungen der Führung 25n und von Lade 28 und Riet 29 sind in Fig. 4 dargestellt.
Die Stel lungen entsprechen dem Anschlagen des Schuss- fadens 24, das Riet 29 steht an der Kante des Ge webes 57 an, in unmittelbarer Nähe der Gewebe stütze 58 und des Breithalterlöffels 59, unter dem nicht weiter dargestellte Breithalterrollensätze gela gert sind.
Aus Fig. 4 ist nun ersichtlich, dass wenn das Riet 29 im Anschlag steht, die Führungszähne 25a aus dem Webfach 48 ausgetreten sind und sich unterhalb des Gewebes 57 befinden. Bei der weitern Drehung der Hauptwelle 15 läuft die Rolle 44 auf der abstei genden Kurvenbahn 61 des Nockens 42. Die Welle 47 und damit der Rollenhebel 46 drehen sich im Uhrzeigersinn, infolgedessen auch die Hebel 53 und die Hebel 49, sowie die Hebel 52 mit den Führungs zähnen 25a. Infolge der gelenkigen Verbindung wer den auch die Hebel 49 im Uhrzeigersinn geschwenkt, das Riet 29 senkt sich, die Schützenführung 25a tritt wiederum ins Fach 48 ein.
In Fig. 5 ist die Welle 47 unterhalb der Haupt welle 15 angeordnet. Das Drehzentrum der umlau fenden Kurven 42, 43 ist in diesem Beispiel auf der Achslinie 67 der Führung 25a und das Drehzentrum der Rollenhebel 46 der Abnahmeorgane auf der Achslinie 68 des Rietes 29 gelegen. Das Riet 29 ist mittels der Hebel 62 drehfest auf der Welle 47 be festigt, während die Führung 25a und deren Hebel 63 sich frei um die Hauptwelle 15 schwenken kön nen. Als Antrieb der Führung 25a dienen die Zahn segmente 64 und 66 unter Zwischenschaltung des Ritzels 65, welches für jeden Antrieb je am Ge häuse 41 gelagert wird.
Indem die beiden Achslinien 55 und 56 in Fig. 2 bis 4 annähernd in der gleichen Horizontalebene gelegen sind, ergeben sich auch bei in der Höhe beschränktem Raum günstige Längen sowohl für den Hebel 49 als auch für die Hebel 52.
Die Anordnung der Achslinien 67, 68 unterein ander, Fig. 5, gibt den Vorteil, die Rollenhebel 46 unterhalb der Nocken 42, 43 anordnen und einen in der Breite schmalen Raum ausnutzen zu können.
Ist der Zentriwinkel der Schwenkbewegung der Abnahmeorgane 44 bis 46 gleich demjenigen des Teiles, in dessen Achslinie das Drehzentrum der Abnahmeorgane fällt, so kann dieser Teil drehfest auf deren Welle 47 befestigt werden.
Die Anordnung nach Fig. 2 bis 4 gibt die gün stigsten Antriebsverhältnisse für die Führung 25a, da die Vermeidung von zwischengeschalteten Len kern das kleinstmögliche Spiel, nur dasjenige der Rol len 44, 45 im Antrieb ergibt, so dass die genaue Stellung der Führung 25a im Webfach 48 gewähr leistet ist. Die Stellung des Rietes beim Anschlag braucht in Anbetracht der Nachgiebigkeit des Ge webes 57 eine weniger hohe Genauigkeit.
Ist aber der Zentriwinkel der Schwenkbewegung der Führung 25n verhältnismässig gross, Fig. 5, in dem der Hebelarm 63 klein sein muss, um die Füh- rung 25n aus dem Webfach herausdrehen zu kön nen, so würde die feste Verbindung mit der Welle 47 unzweckmässig grosse Nocken 42, 43 bedingen. Daher ist in Fig, 5 eine Hebelübersetzung mittels der Zahnsegmente 64, 66 eingeschaltet, welche je genü gend spielfrei hergestellt werden können.
Die Zentriwinkel der Schwenkbewegung des Riet blattes 29 und der Führung 25a sind durch das Web- fach 48 und die Art der Eintragsorgane eindeutig bestimmt.