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Verfahren und Vorrichtung zum Steuern von Webmaschinen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Steuern von Webmaschinen, bei denen ein Teil der Mechanismen
von den übrigen und von ihrer Verbindung mit dem Antrieb der Webmaschine getrennt
wird, und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Für Webstühle ist eine Vorrichtung zum selbsttätigen Rückwärtsdrehen
derselben in die hintere Ladenstellung bekannt. Dabei wird mittels einer Klauenkupplung
ein Steuernocken mit einem weiterlaufenden Teil des Webstuhles gekuppelt, nachdem
in bekannter Weise beim Ansprechen des Schußfadenwächters die Antriebskupplung des
Webstuhles gelöst und die Webstuhlbremse eingeschaltet wird. Der Steuernocken löst
vorübergehend die Webstuhlbremse, und der bis zum Stillstand abgebremste Webstuhl
wird mit dem Umkehrgetriebe gekuppelt. Beim Erreichen der hintersten Ladenstellung
wird alsdann die Klauenkupplung gelöst, die Webstuhlbremse wieder eingeschaltet,
und die vom Schußfadenwächter gesteuerten Teile der Rücklaufvorrichtung werden in
die Bereitschaftsstellung zurückgeführt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung bei einem Verfahren zum Steuern
von Webmaschinen der eingangs erwähnten Art darin, daß in Verbindung mit dem Trennvorgang
ein Schaltschritt eingeleitet wird, der, nach Wiedereinschalten der Webmaschine
in Abhängigkeit vom Erreichen einer bestimmten Winkelstellung der Hauptwelle der
Webmaschine ausgelöst, ein nochmaliges Abstellen derselben zu Kontrollzwecken bewirkt.
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Ein solcher Schaltschritt kann mit der bekannten Vorrichtung nicht
durchgeführt werden, weil bei derselben beim Ansprechen des Schußfadenwächters die
Antriebskupplung gelöst wird und gelöst bleibt, auch dann, wenn im Rahmen des Abstellvorganges
die Lade in die hinterste Ladenstellung zurückgeführt wird.
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Ist der Fehler behoben, so spricht nach dem Wiedereinschalten des
Webstuhles bei der bekannten Vorrichtung der Schußfadenwächter nicht mehr an. Infolgedessen
läuft der bekannte Webstuhl vom Wiedereinschalten an ohne nochmaliges Abstellen
normal weiter.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das nochmalige Abstellen
der Webmaschine nach dem Wiedereinschalten zu Kontrollzwecken benutzt werden kann.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung ist
gekennzeichnet durch einen zum Durchführen des Trennvorganges dienenden Schalthebel,
der über Zwischenglieder mit einer Einzahnkupplung verbunden ist, durch einen doppelarmigen
Hebel zum Auslösen einer Kontrollabstellung der Webmaschine nach dem Wiederanlassen
derselben und einer Wirkverbindung zwischen dem Auslöseorgan und einer Welle der
Vorrichtung zum Abstellen der Webmaschine, durch ein mit der Hauptwelle in synchroner
Antriebsverbindung stehendes Steuerorgan, das zum Betätigen des Auslöseorgans beim
Erreichen einer bestimmten Stellung der Hauptwelle dient, und durch ein zwischen
dem Schalthebel und dem Auslöseorgan an dem Schalthebel fest angeordnetes Verstellorgan,
welches beim Betätigen des Schalthebels das Auslöseorgan aus seiner Ruhestellung
außerhalb des Wirkungsbereiches des Steuerorgans in eine Arbeitsstellung innerhalb
dieses Wirkungsbereiches bringt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Webmaschine in Ansicht von vorn, Fig.
2 eine Vorrichtung zum nochmaligen Abstellen der Webmaschine beim Ladenanschlag,
Fig. 3 bis 5 verschiedene Stellungen der Organe der Vorrichtung nach Fig. 2, Fig.6
ein weiteres Ausführungsbeispiel für das nochmalige Abstellen bei einer Webmaschine
mit Wechselorgan für mehrere Fadenrückholer bei abgehobenem Sperrglied für das Wechselorgan,
Fig. 7 bis 9 verschiedene Stellungen der Organe der Vorrichtung nach Fig. 6.
Der
Motor 11 (Fig. 1), der am rechten Seitenschild 12 befestigt ist, treibt
in bekannter Weise mittels der Keilriemen 13 die Riemenscheibe
14 und durch diese über eine in der Scheibe 14 untergebrachte, nicht
sichtbare Kupplung die Hauptwelle 15 der Webmaschine an. Von der Hauptwelle
15 aus werden in erster Linie die beim normalen Webbetrieb zu betätigenden
Teile der Webmaschine dauernd oder intermittierend bewegt.: So werden unter anderem
von der Hauptwelle 15 aus der Kettenbaum 16 und die Kette 17 geschaltet,
welche durch die auf mehrere Schäfte 18 verteilten Weblitzen hindurchgezogen
ist, wie auch diese Schäfte 18 zum öffnen, Schließen und Wechseln des Webfaches
auf und ab bewegt und ferner der Warenabziehbaum 19 und der Warenbaum
20 zum Aufwickeln des Gewebes 21 angetrieben. Desgleichen werden die
in dem Schußwerk 22 und dem Fangwerk 23 untergebrachten Abschuß- und
Fangvorrichtungen über Zwischengetriebe von der Hauptwelle 15 aus in entsprechender
Weise im gegebenen Zeitpunkt betätigt, die auch die Lade 28 mit dem Riet
29 zum Anschlag hin und her bewegt.
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Im Schußwerk 22 wird der Schußfaden 24 dem bereitgestellten
Webschützen 25 übergeben. Der Faden 24 wird von der außerhalb des
Webschützens 25 befindlichen, vom Spulenträger 26 getragenen Schußfadenspule
27 abgezogen und mittels des Webschützens 25 durch das Webfach zur
Fangvorrichtung im Kasten 23 geschossen. Danach erfolgen das Anschlagen des
Schußfadens 24 durch die Lade 28 und weitere, an sich bekannte Arbeitsvorgänge.
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Der vom Schußfaden 24 befreite Webschützen 25
wird in
weiter nicht dargestellter bekannter Weise durch Vorrichtungen im Fangwerk 23 zur
Rücktransportvorrichtung 30 weiterbefördert. Die Vorrichtung 30, angetrieben
von der Hauptwelle 15, führt unterhalb des Webfaches die leeren Webschützen
25 vom Fangwerk 23 zum Schußwerk 22 zurück.
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Am linken Seitenschild 12a, welches mit dem rechten Schild
12 durch den kastenförmigen Längsträger 31 zu einem starren Gestell
der Webmaschine fest verbunden ist, sind Antrieb und Schaltung 32 für den
Schaltraum 19 angebracht.
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Die Hebel 33 und die Schaltstange 34 dienen dazu, die Kupplung über
das Gestänge 35 und die Bremse in dem Bremsgehäuse 37 mittels des Gestänges
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zum Anlassen und zum Abstellen der Webmaschine von verschiedenen Stellen
aus zu betätigen. Die Bremse in dem Gehäuse 37 wirkt auf die Hauptwelle
15 und wird bei Störungen, nach dem Entkuppeln der Kupplung in der Riemenscheibe
14, zum sofortigen Stillsetzen der Hauptwelle 15 und aller bewegten
Teile angezogen.
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In bekannter Weise kann mittels der Schalthebel 33 die Bremse
in dem Gehäuse 37 gelöst werden, ohne die Kupplung in der Scheibe
14 einzukuppeln. Alsdann kann die entkuppelte Hauptwelle 15 mittels
des Handrades 38 in bestimmte Winkelstellungen, z. B. zur Kontrolle der Einstellung
von Webmaschinenteilen in bezug auf die Nullstellung der Hauptwelle 15, in
die ihnen, zugeordneten Winkelstellungen gebracht werden.
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In Fig. 2 ist von der Kette 17 der Teil dargestellt, der durch
die Schäfte 18 und durch das Riet 29 hindurchgezogen ist, und das anschließende
Gewebe 21.
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Die Schäfte 18, von denen in bekannter Weise mehr als zwei
vorhanden sind, werden über das Zwischengestänge 41 vom Nockengetriebe, nämlich
den Nokkenscheiben 42 und den Rollenhebeln 43, kraftschlüssig betätigt,
um innerhalb bestimmter Winkelstellungen der Hauptwelle 15 den Fachwechsel
zu bewirken. Dazu wird die Nockenwelle 44 über den Kettenantrieb
45 und des Schraubenradgetriebes 46 von der Hauptwelle 15 über
die Einzahnkupplung 47 angetrieben. Mittels des Zahnradgetriebes
48 werden der Warenabziehbaum 19 zum Abziehen des Gewebes
21
und der Kettenbaum 16 angetrieben.
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Die Lade 28 dreht sich um die Welle 49, auf welcher
die Rollenhebel 50 befestigt sind, die mit den Nockenscheiben 51 zusammenarbeiten
und die Lade 28 zwangläufig von der Ruhestellung in die Anschlagstellung
und zurück bewegen.
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Zwischen den Nockenscheiben 51 und der Einzahnkupplung
47 ist das Zahnradgetriebe 52 mit einer Übersetzung von 1:1 zum Antrieb
der Welle 53 und der als Steuerorgan dienenden Nockenscheibe 54 vorgesehen.
Auf der mit der Vorrichtung zum Abstellen der Webmaschine verbundenen Welle 55 ist
ein Hebel 56 fest aufgekeilt und der als Auslöseorgan dienende doppelarmige
Hebel 57 mit der Nockenrolle 58 frei drehbar angeordnet. Die Nockenrolle
58 wird durch die Zugfeder 59 am Gestellteil 61 gegen die Anschlagrolle
62 angedrückt. Außerdem wird mittels der Druckfeder 63 der Arm
64 des Auslösehebels 57 gegen die Abflachung 65 der Schaltscheibe
66 angepreßt. In dieser Stellung befindet sich die Nockenrolle
58 außerhalb der Ebene der Nockenscheibe 54, jedoch in der neben ihr
liegenden Ebene der Anschlagrolle 62.
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Die Schaltscheibe 66 hat ferner einen V-förmigen Einschnitt
67 für das V-förmig ausgebildete Ende 68
des Hebels 56. Die Schaltscheibe
66 wird vom Schalthebel 69 betätigt, der gleichzeitig durch den Hebel 71 und den
Lenker 72 mit dem oberen Arm 73 der Kupplungsgabel 74 verbunden ist, welche sich
um die am Gestellteil 61 vorgesehene Drehachse 75 dreht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wird die Abstellwelle
55 im Sinne des Drehpfeiles 76 gedreht, so werden in bekannter Weise die Kupplung
und die Bremse in dem Bremsgehäuse 37 (Fig. 1) betätigt und damit nicht nur
die Hauptwelle 15 vom Motor 11 entkuppelt, sondern gleichzeitig sofort
gebremst, so daß sie innerhalb eines bestimmten Hauptwellenwinkels zum Stillstand
kommt, dessen Größe in erster Linie von der eingestellten Schußzahl der Webmaschine
abhängt. Die Drehung der Abstellwelle 55 kann durch irgendein Wächterorgan
der Webmaschine durch die Hebel 33 (Fig. 1) oder durch Betätigen des Hebels
69 (Fig. 2) im Sinne des Pfeiles 77 ausgelöst werden.
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Die_ Bedienung wird die Webmaschine beispielsweise abstellen, wenn
sie im Gewebe 21 einen Fehler
im Schußeintrag bemerkt. Um diesen Fehler
zu be-
heben, kann es nötig sein, daß mehrere SchuBfäden herausgenommen werden
müssen, so daß der. Warenabziehbaum 19 zum Abwickeln des Gewebes
21 zurückgedreht werden muß. Dabei sind auch die Schäfte 18 in umgekehrter
Folge zu betätigen, damit die eingebundenen Schußfäden freigelegt und herausgezogen
werden können, bis der fehlerhafte Schußeintrag frei ist.
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Um dieses tun zu können bzw. um die dafür notwendigen Hilfsbewegungen
durchzuführen, dient die Einzahnkupplung 47, die von den beim Weben betätigten
Mechanismen einen Teil von der Hauptwelle 15 bzw. von den anderen Mechanismen
trennt.
Indem mittels des Schalthebels 69 die Einzahnkupplung
47 entkuppelt, d. h. die Nockenwelle 44 von der Hauptwelle
15 getrennt wird, kann mittels der Kurbel 79 die Welle 78 im
Uhrzeigersinn gedreht werden, um die Schaftmaschine, den Kettenbaum 18 und
den Warenabziehbaum 19 bei stillstehendem Schuß-und Fangwerk zu betätigen.
Dazu wird die Kurbel 79 gegen den Mitnehmerstift 81 auf der Welle
78 verschoben, bis der Einschnitt 82 den Mitnehmerstift
81
umfaßt.
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In Fig. 3 ist die Stellung der Nockenscheibe 54 und des Auslösehebels
57 mit der Nockenrolle 58 für die Ruhestellung A in ausgezogenen und
für die Arbeitsstellung B in strichpunktierten Linien gezeichnet. In der Ruhestellung
A befindet sich die Nockenrolle 58
in der Ebene der Anschlagrolle 62 neben
der Ebene der Nockenscheibe 54 (Fig. 4). In der Arbeitsstellung B ist der
Auslösehebel 57 samt der' Rolle 58 nach außen verschoben. Durch Drehen
des Schalthebels 69
und der Schaltscheibe 66 verschiebt die Kante
83 den Arm 64 des Auslösehebels 57 entgegen der Wirkung der
Druckfeder 63 nach außen.
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Die Ruhestellung A und die Arbeitsstellung B sind auch
in Fig. 4 in gleicher Weise angegeben. Während die Nockenrolle 58 in der
Ruhestellung A durch die Zugfeder 59 gegen den Außenumfang der Anschlagrolle
62 gepreßt wird, liegt sie in der Arbeitsstellung B am Umfang der Nockenscheibe
54 auf. Der Auslösehebe157 hat sich dabei etwas im Uhrzeigersinn gedreht,
die Nockenrolle 58 liegt gegen die Anschlagrolle 62 mit der Überdeckung 85
(Fig. 5) an und kann von der Druckfeder 63 nicht verschoben werden.
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Ist der fehlerhafte Schußfaden, welcher beispielsweise gebrochen war,
entfernt, so kann die Webmaschine wieder angelassen werden. Dazu wird der Schalthebel
69 aus der Stellung D in die Stellung C zurückgedreht (Fig. 4). Der Hebel
56 fällt wiederum in den Einschnitt 67, so daß die Abstellwelle 55 im Uhrzeigersinn
zurückgedreht und die Abstellvorrichtung ausgeschaltet wird. Gleichzeitig ist die
Einzahnkupplung 47 wieder eingekuppelt, indem vor dem Drehen des Schalthebels
69 die auf der Welle 78 verschiebbar, aber drehfest angeordnete Kupplungshälfte
89 der Einzahnkupplung 47 mittels der Kurbel 79 in die Stellung
gedreht worden ist, daß der einzige Kupplungszahn 90 in den entsprechenden
Einschnitt 91 in der hinteren Kupplungshälfte der Einzahnkupplung
47 hineingeschoben werden kann.
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Wird nun die Webmaschine mittels eines der Hebel 33 (Fig. 1)
wieder angelassen, so wird die Bremse gelöst und die Kupplung eingerückt. Mit der
vom Motor 11 wieder angetriebenen Hauptwelle 15 drehen sich nun auch
die Welle 53 und die Nockenscheibe 54 im Sinne des Pfeiles 86 um den
Winkel a. Da der Auslösehebel 57 bzw. die Nockenrolle 58 sich noch in der Arbeitsstellung
B befindet, wird der Nocken 87
der Nockenscheibe 54 in der Stellung
E (Fig. 5) die Nockenrolle 58 so weit nach unten drücken, daß der Arm 64
des Auslösehebels 57 den Stift 181 am Hebel 56 anhebt, damit die Welle
55 erneut im Sinne des Pfeiles 76 dreht und ein nochmaliges Abstellen
der Webmaschine bewirkt, bevor die Hauptwelle 15 eine vollständige Umdrehung
gemacht hat.
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Die Stellung E des Nockens 87 der Nockenscheibe 54,
bei welcher der Auslösehebel 57 so weit gedreht ist, daß die Abstellvorrichtung
anspricht und die Lösung der Kupplung der Hauptwelle 15 sowie die Bremsung
der Webmaschine beginnt, erfolgt bei einer Winkelstellung der Hauptwelle
15, daß, nachdem diese den Abstellwinkel ß bis zum völligen Stillstand der
Webmaschine durchlaufen hat, die Lade 28 in der Stellung F des Anschlagens
des eingetragenen Schußfadens steht.
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Das nochmalige Abstellen der Webmaschine in der Anschlagstellung der
Weblade 28, nachdem ein Schußfaden, der den fehlenden ersetzt, ins Fach eingetragen
ist, hat den Zweck, der Bedienung die Möglichkeit zu geben, zu prüfen, ob an der
Stelle des gebrochenen nun ein Schußfaden eingetragen worden ist, der dem gebrochenen
z. B. in bezug auf Farbe oder Art und hinsichtlich seiner Stellung innerhalb
der Schußbindung entspricht. Auf diese Weise wird die Bedienung veranlaßt, sich
vor dem Weiterweben davon zu überzeugen, daß kein Fehler im Gewebe entsteht, und
der mit einem solchen Fehler verknüpfte Zeit- und Materialverlust wird vermieden.
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In der Ruhestellung A des Hebels 57 (Fig. 5) liegt die Nockenrolle
58 an der Anschlagrolle 62 an, in der Arbeitsstellung Bi des Auslösehebels
57 am Grundkreis der Nockenscheibe 54 (Fig. 5). Die Stellung B., ist
die Auslösestellung des Auslösehebels 57, wobei die Nockenrolle
58 noch vor der größten Nockenerhebung steht. Beim Durchlaufen des Abstellwinkels
f3 wird die Nockenrolle 58 bei der größten Nokkenerhebung bis in die Stellung
B3 nach unten gedrückt. Nunmehr werden, währenddem die Nockenrolle 58 von
der Nockenscheibe 54 abläuft und die Spannung der Zugfeder 59 nachläßt,
bis zum Ende des Winkels f3 der Auslösehebel 57 und die Nockenrolle
58 durch die Druckfeder 63 in die Ruhestellung A zurückbewegt, da
in der Stellung C des Schalthebels 69 die Abflachung 65 wiederum parallel
zum Arm 64
des Auslösehebels gestellt ist.
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In Fig. 6 ist die Hauptwelle 15 ebenfalls über die Einzahnkupplung
47 mit der Welle 78 verbunden, die mittels des Zahnradgetriebes
92 den Malteserkreuzantrieb 93 antreibt. Auf der Welle 97 ist der
Vorderteil 98 eines Ausgleichsorgans 98, 99 befestigt. Der hintere
Teil 99 ist drehfest, aber entgegen der Wirkung der Druckfeder
101 verschiebbar auf der Welle 102 gelagert. Der Vorderteil
98 hat eine keilförmig gestaltete Klaue 103, die in eine entsprechende
Nut des Teiles 99 eingreift. Auf der Welle 102 ist das Wechselorgan
104 mit in Nuten 105 längsverschieblich gelagerten Fadenzubringern
106 befestigt.
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Auf der Welle 102 ist ferner der Hebel 108 befestigt,
der von der Zugfeder 109 im Uhrzeigersinn gedreht wird und den Rollenhebel
96 an die Glieder der Musterkette 94 anpreßt. Außerdem ist auf der
Welle 102 die Sperrscheibe 111 mit den Einschnitten 112 befestigt,
in welche die Rolle 113 des Sperrhebels 114 eingreift. Der Sperrhebel
114 dreht um die Achse 115 und ist mittels des Lenkers 116
mit dem Rollenhebel 117 verbunden. Der Rollenhebel 117 wird von dem
auf der Hauptwelle 15 angeordneten Nocken 118
gesteuert.
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Der Antrieb 93 verschiebt die Glieder der Musterkette
94 absatzweise je um eine Gliedteilung in der Richtung des Pfeiles
95. Dabei steuern die Glieder der Musterkette 94 den Rollenhebel
96 in der Weise, daß jeweils der nach dem Muster der Kette 94 einzustellende
Fadenzubringer 106 in die Schußlinie 107
und damit in die Schußfadenübergabestellung
zum Webschützen gelangt.
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Auf der Welle 78 ist das Schraubenradgetriebe 119
zum
Antrieb der Welle 121 vorgesehen, die in bekannter
Weise
den Warenabziehbaum 19 für das Gewebe 21 und den Kettenbaum 16 betätigt. Der Kettenantrieb
122 treibt die nicht gezeichnete Exzentermaschine an.
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Zwischen dem Nocken 118 und der Einzahnkupplung 47 ist
nun wieder das Zahnradgetriebe 123 mit C7bersetzung 1: 1 vorhanden, welches
die Welle 124
mit der Nockenscheibe 125 antreibt, mit dem die Nockenrolle
126 des Auslösehebels 127 zusammenarbeitet. Der Arm 128 des
Auslösehebels 127 ist am Ende mit einem V-förmigen Ansatz 129 versehen, der in die
V-förmige Nut 131 der Schaltscheibe 132 eingreift. Der Auslösehebel
127 ist auf der Abstellwelle 55 verschiebbar, aber mittels eines Längskeiles
133 (Fig. 7) drehfest aufgesetzt. Die Abstellwelle 55 betätigt wie in Fig. 2 eine
nicht gezeichnete Abstellvorrichtung für die Webmaschine. Die Schaltscheibe
132
ist mit dem Schalthebel 69 verbunden, der über den Hebel 71 und
den Lenker 72 die Kupplungsgabel 74 der Einzahnkupplung 47 zum öffnen und
Schließen derselben betätigt. Die Schaltscheibe 132 hat eine Schaltfläche
134 in der Höhe des Armes 128 des Auslösehebels 127.
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Die Wirkungsweise des zweiten Ausführungsbeispieles ist folgende:
Wenn der Schußfadenwächter die Webmaschine abstellt, so wird wiederum mittels des
Schalthebels 69
die Einzahnkupplung 47 betätigt und damit der mit der
Welle 78 verbundene Teil der Mechanismen -Warenbaumschaltung, Kettenbaumschaltung,
Exzentermaschine zum Schaftantrieb, Schußfadenwechselvorrichtung - von seiner Verbindung
mit dem Antrieb der Webmaschine beim Weben, d. h. von der Hauptwelle 15 getrennt.
Der Schalthebel 69 ist zunächst aus der Stellung C in die Stellung H (Fig. 8) gedreht
worden. In dieser Stellung ist der V-förmige Ansatz 129 bereits aus der V-förmigen
Nut 131 herausgetreten, während die Schaltfläche 134 noch parallel zum Arm
128 des Auslösehebels 127 steht, so daß die Abstellwelle 55 in ihrer dem
Abstellen der Webmaschine entsprechenden Stellung festgehalten ist. Mittels der
Kurbel 79, die wie in Fig. 2 bis zum Eingriff des Einschnittes 82 mit dem
Mitnehmerstift 81 verschoben wird, kann nun das Gewebe vom Warenbaum
abgewickelt werden. Gleichzeitig werden in der Exzentermaschine die Antriebsnocken
für die Schäfte mittels des Kettenantriebes 122 und die Musterkette
94 um so viele Glieder entgegen dem Drehpfeil 95 zurückgedreht, wie
es für die Beseitigung des fehlerhaften Schußfadens erforderlich ist. Dabei kann
es vorkommen, daß beim Stillstand der Webmaschine die Rolle 113 des Sperrhebels
114 in einem der Einschnitte 112 der Sperrscheibe 111 verbleibt,
so daß das Wechselorgan 104 in der dem zuletzt eingetragenen Schußfaden entsprechenden
Stellung festgehalten wird. Ist der fehlerhafte Schußfaden entfernt, dann kann die
Webmaschine wieder angelassen werden.
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Ist nun das Wechselorgan 104 in der Weise festgehalten und
entspricht diese Stellung nicht der Stellung des Rollenhebels 96, in welche
der Rollenhebel 96 durch das ihn bei diesem Wiedereinschalten betätigende
Glied der Musterkette 94 eingestellt wird, so tritt das Ausgleichsorgan
98, 99 in Tätigkeit. Der Vorderteil 98 ist dabei gegenüber dem Hinterteil
99
um einen Winkel verdreht, dessen Größe von der Differenz der genannten
Stellungen abhängt. Durch diese Verdrehung tritt die keilförmig gestaltete Klaue
103 etwas aus dem zugeordneten Einschnitt im Teil 99 heraus. Dabei
wird der Teil 99 infolge seiner längsverschieblichen, aber drehfesten Anordnung
auf der Welle 102 nach hinten, entgegen der Wirkung der Druckfeder
101 verschoben. Auch der maximale Verdrehungswinkel ist kleiner als derjenige,
bei dem die Klaue 103 aus dem Einschnitt in Teil 99 ganz heraustreten
könnte.
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Sobald nun beim Wiederanlassen der Webmaschine die Rolle
113 durch den Nocken 118 aus dem Einschnitt 112 herausgezogen
wird, wirkt sich die verschiedene Stellung der Welle 97 zur Welle
102 bzw. des Rollenhebels 96 zum Wechselorgan 104 in dem Sinne aus,
daß das Ausgleichsorgan 98, 99 unter dem Einfluß der Druckfeder
101 plötzlich in seine Mittelstellung zurückkehrt und das Wechselorgan
104 ruckartig in die dem Rollenhebel 96 entsprechende Stellung eingestellt
wird.
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Dadurch kann das Wechselorgan 104 in Schwingung gelangen und
über die vom Rollenhebel 96 vorgeschriebene Stellung hinansschwingen. Wenn nun der
Sperrhebel 114 bzw. die Rolle 113 in die Sperrstellung zurückgeht,
so wäre es möglich, daß durch das Schwingen des Wechselorgans 104 die Rolle
113 in einen anderen Einschnitt 112 für die der Stellung des Rollenhebels 96 entsprechende
gelangen und ein fehlerhafter Schußfadeneintrag erfolgen würde, der wiederum behoben
werden müßte.
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Aus diesem Grunde ist eine Vorrichtung zum nochmaligen Abstellen der
Webmaschine vorgesehen. Vor dem Wiederanlassen der Webmaschine wird der Schalthebel
69 in die Stellung D (Fig. 8) gedreht, wobei die linke Kante 135 der Schaltfläche
134 an der Schaltscheibe 132 den Auslösehebel 127 so weit nach
außen schiebt, daß der Arm 128 des Auslösehebels 127 von der Schaltscheibe
132 abgleitet und in die Arbeitsstellung gelangt. Dies bewirkt, daß die Nockenrolle
126 in die Ebene der Nockenscheibe 125 gebracht wird (Fig. 7 und 8). In dieser
Stellung liegt die Nockenrolle 126 am Umfang der Nockenscheibe 125 auf (Fig. 9),
und die Spitze des V-förmigen Ansatzes 129 befindet sich etwas tiefer als die V-förmige
Nut 131, so daß der Auslösehebel 127 in seine Arbeitsstellung B,-B, zur Nockenscheibe
125 eingestellt ist. Ein Zurückschieben des Auslösehebels 127 ist daher nicht
möglich.
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Wenn nun innerhalb einer Umdrehung der Hauptwelle 15 bzw. der Welle
124 die Auflaufflanke 136 der Nockenscheibe 125 die Nockenrolle
126 nach unten drückt, wird die Webmaschine nochmals abgestellt. Dies geschieht
folgendermaßen: Aus Fig. 7 und 8 und insbesondere aus Fig. 9 sind verschiedene Stellungen
des Auslösehebels 127 und der Nockenrolle 126 ersichtlich. Die Nockenrolle
126 und der Auslösehebel 127 sind in diesen Figuren mit ausgezogenen Linien in der
Ruhestellung A dargestellt. Dabei steht der Ansatz 129 in der V4'&migen
Nut 131 der Schaltscheibe 132, so daß die Rolle 126 in einiger Entfernung vom Grundkreis
.der Nockenscheibe 125 festgehalten wird.
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In Fig. 8 liegt der Auslösehebel 127 bzw. sein Arm 128 in der
Ruhestellung A an der kleineren Anschlagfläche 138 rechts von der Anschlagfläche
134 für die Stellung C des Schalthebels 69 an. In der Arbeitsstellung B1
des Auslösehebels 127 berührt die Rolle 126 den Grundkreis der Nockenscheibe 125.
In der Stellung B., der Auslösestellung, ist der Auslösehebel 127 so weit abgesenkt,
daß die nicht gezeichnete Abstellvorrichtung
in Funktion tritt.
Die Nockenrolle 126 befindet sich noch auf der Auflaufflanke 136 der Nockenscheibe
125. Beim Durchlaufen des Abstell-bzw. Bremswinkels der Hauptwelle 15, vom Beginn
des Abstellens bis zum völligen Stillstand der Webmaschine, wird die Nockenrolle
126 zunächst noch weiter abgesenkt bis in die Stellung B.3. Der Ansatz
129 ist so weit gehoben, daß er sich über der horizontal abgefrästen Fläche
139 (Fig. 9) der Schaltscheibe 132 befindet und in die Ruhestellung A (Fig. 8) zurückgeschoben
werden kann. Dies geschieht dadurch, daß die Nockenrolle 126 auf der Ablaufflanke
137 der Nockenscheibe 125. die eine Ouerneigung aufweist und in Fig. 7 nach unten,
in Fig. 8 nach oben abfällt, in der Richtung der abfallenden Neigung von der Nockenscheibe
125 seitlich abgleitet und den Auslösehebel 127 aus der Arbeitsstellung B3
in die Ruhestellung A überführt. Die Abschrägung der Ablaufflanke 137 tritt somit
an die Stelle der Druckfeder 63 des ersten Ausführungsbei,#pieles nach Fig.
2 und 4.