Verfahren und Einrichtung zum Überwachen des ins Fach eingetragenen Schussfadens bei einer Webmaschine Das Patent betrifft ein Verfahren zum Über wachen des ins Fach eingetragenen Schussfadens bei einer Webmaschine, bei der der Schussfaden, nach dem er in das Webfach eingetragen worden ist, um eine bestimmte Länge zurückbewegt wird, und eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, dass nach dem Einleiten des Zurückbewegens des Schussfadens dessen Anfang auf der Austrittsseite des Webfaches abgetastet wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Ausfüh rung dieses Verfahrens an einer Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Zurückbewegen des Schuss- fadens besteht darin, dass eine Tastvorrichtung und die Vorrichtung zum Zurückbewegen des eingetra genen Schussfaden.s in der Weise ausgebildet sind und vom Antrieb der Webmaschine aus betätigt werden, dass nach dem Einleiten des Zurückbewegens des Schussfadens derselbe auf der Austrittseite des Web- faches abgetastet wird.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Einrichtung zum überwa chen des Schussfadens schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 das Webfach und beim Eintragen des Schussfadens wirksame Vorrichtungen, Fig. 2 das Fangschloss für den Webschützen auf der Austrittsseite des Webfaches, mit der Schützen rückschubvorrichtung und der Tastvorrichtung im Schnitt, Fig. 3 und 4 Stellungen des Tastorgans und der Randfadenklemme,
Fig. 5 ein Diagramm der Bewegungen des Schuss- fadenrückziehers, des Tastorgans, des Schützenrück- schiebers und der Randfadenklemme. Von einer Webmaschine mit Greiferwebschützen zeigt Fig. 1 schematisch das Webfach und einige beim Eintragen des Schussfadens in das Webfach wirksame Vorrichtungen.
Auf der Schussseite links befindet sich die Schussfadenspule 11, deren Schussfaden 44 durch die Öse 12, durch die Fadenbremse 14, ferner durch die Öse 16 desss Schussfadenrückziehers 17, der um die Achse 18 drehbar ist, und durch die feste Öse 19 rechts von dem Rückzieher 17 gezogen ist. Ferner durchläuft der Schussfaden 44 den Rückholer 20, der zur Übergabe des Fadens 44 an den Schützen 43 dient.
Die Schützen 43 werden jeweils vom Schläger 21, der von der Schwingachse 22 angetrieben wird, auf der Schützenführung 42 durch das Webfach 41 geschossen.
Sowohl die Schwingachse 18 als auch die Schwing achse 22 ist mit dem Webmaschinenantrieb in der Weise verbunden, dass der Rückzieher 17 und der Schläger 21 innerhalb des Arbeitsspiels in bekannter Weise durch einen Nockenantrieb in dem ihnen zu geordneten Bereich der Drehwinkel der Hauptwelle betätigt werden.
Nach dem Abschuss läuft der betreffende Schüt zen 43 an der Trennschere 23 für den Schussfaden und an der Randfadenklemme 36 vorbei und durch läuft das Fach 41. Beim Austritt aus dem Fach 41 geht der Schützen 43 an der Randfadenklemme 46 und dem Tastorgan 48 vorbei, um in das Fangschloss 40 einzulaufen und von der Schützenbremse 45 ab gebremst zu werden, wobei er die Endstellung 43a erreicht.
Beim Abschuss eines Schützens 43 in das Fach 41 ist die Fadenbremse 14 gelüftet; die Öse 16 des Fadenrückziehers 17 befindet sich in ihrer höchsten Stellung 16a, indem sie eine Schussfadenschlaufe herausgezogen hat. Wird nun durch den Schläger 21 der Schützen 43 abgeschossen, dessen im Innern an geordnete Fadenklemme den Schussfaden festhält, so senkt sich der Fadenrückzieher 17 in der Richtung des Pfeils 24.
Die Senkbewegung des Rückziehers 17 erfolgt im Zusammenhang mit der Bewegung des Schützens. Während des Schusseintrages bleibt die Öse 16 in der untersten Lage 16u, bis der Schützen 43 sich der Austrittsseite des Webfaches nähert. Als dann erfolgt die dem Richtungspfeil 24 entgegenge setzte Bewegung des Rückziehers 17, nachdem gleich zeitig der Bremshebel der Bremse 14 gesenkt worden ist, um den Schussfaden 44 abzubremsen.
Durch diese Bewegung des Fadenrückziehers 17 wird das Zurück ziehen des Schussfadens 44 eingeleitet, worauf dann der Anfang desselben mittels des Tastorgans 48 ab getastet wird, d. h. das Tastende 99 dieses Organs berührt den Schussfaden in der Stellung dd (Fig. 3).
Das Tastorgan, die Nadel 48 (Fig. 2) ist mittels der Schraube 51 auf der Welle 52 befestigt. Die Welle 52 ist in der Hülse 53 gelagert, die ihrerseits in der Hülse 54 angeordnet ist. Am linken Ende (Fig. 2) sind auf der Welle 52 die Klinke 55 und der Stellring 56 und an letzterem die Drehfeder 57 be festigt. Die Feder 57 ist bestrebt, der Welle 52 und den daran befestigten Teilen eine Drehbewegung in der Tastrichtung zu erteilen, ihr rechtes Ende ist in der Hülse 53 eingelassen.
Wenn ein Schützen 43 in das Fangschloss 40 ein läuft, wird er vom Schützenrückschieber 86 aus einer willkürlichen, durch das Abbremsen herbeigeführten Bremsstellung 89 in eine vorbestimmte Lösestellung 91 gegen das Webfach 41 verschoben (Fig. 4). Die Lösestellung 91, in welcher der Schussfaden 44 vom Schützen 43 durch Öffnen dessen Fadenklammer ge löst wird, ist durch die gewünschte Länge des aus dem Webfach 41 herausragenden Anfanges des Schussfadens 44 bestimmt.
Die durch das Abbremsen eines Schützens 43 sich jeweils ergebende Bremsstellung 89 kann von Faden zu Faden verschieden sein, insbesondere bei wechselndem Eintrag von Schussfäden 44 verschie dener Dicke oder aus verschiedenem Material. Mit Hilfe des Rückschiebers 86, der dazu vom Stellhebel 87 von links nach rechts (Fig. 2) verschoben wird, wird nun durch das Zurückziehen des Schützens 43 in die Lösestellung 91 .die genannte Länge bei jedem Schuss faden 44 genau gleich eingestellt, wie es zum Beispiel zur Herstellung einer einwandfreien Einlegekante un bedingt erforderlich ist.
Der Fadenrückzieher 17 hebt sich weiter und zieht den eingetragenen Schussfaden 44 an, damit dieser bei dem Zurückschieben des Schützens 43 gestreckt bleibt.
Die Tastnadel 48 wird aus ihrer Ruhestellung cc (Fig. 3) abgesenkt, um nach dem Einleiten des Rück ziehens des eingetragenen Schussfadens 44 dessen Anfang auf der Austrittsseite des Webfaches 41 ab zutasten. Ferner wird auch die Randfadenklemme 46 aus ihrer Ruhestellung bei der gewebeseitigen Spitze des Webfaches 44 mit geöffneter Klemmbacke 93 an die Schusslinie herangebracht. Die gegenseitigen Stellungen dieser Teile sind aus den Fig. 3 und 4 zu ersehen.
Ihre Bewegungskurven sind über einen Drehwinkelbereich der Hauptwelle der Webmaschine vor und nach 360 im Diagramm in Fig. 5 eingetragen. Die Kurve A zeigt die Bewe gung der Öse 16 des Schussfadenrückziehers 17. Bei a beginnt sich diese aus der untersten Stellung 16L zu. heben und den Schussfaden anzuziehen. Das Tast- organ 48 beginnt gemäss der Kurve B seine Abwärts bewegung aus der Ruhestellung cc in Fig. 3 bei der Winkelstellung c (Fig. 5).
Der Haltezahn 97 (Fig. 3) des Klinkenhebels 58 geht nach abwärts. Der Zahn 98 der Klinke 55, der unter der Belastung der Feder 57 am Zahn 97 anliegt, bewegt sich infolgedessen nach unten, wodurch die Drehung der Welle 52 ent gegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 3 und die Abwärts bewegung des Tastendes 99 der Nadel 48 bewirkt werden. In der Stellung dd (Fig. 3) berührt das Ende 99 der Nadel 48 den Schussfaden 44 und wird in der kraftschlüssigen Abwärtsbewegung der Tastnadel 48 in der Stellung ee vom Schussfaden 44, der eine Schlaufe bildet, aufgehalten.
Sobald dies der Fall ist, hebt sich der Haltezahn 97 des Klinkenhebels 58 vom Klinkenzahn 98 ab. Etwas später tritt der Prüfzahn 101 des Klinken hebels 58 in die Zahnlücke 102 der Klinke 55 ein (Fig. 3). Diese Bewegung ist bei der Winkelstellung f (Fig.5) beendet, wonach der Klinkenhebel 58 im entgegengesetzten Sinne gedreht wird und beim Auf liegen des Haltezahnes 97 am Zahn 98 der Klinke 55 die Aufwärtsbewegung der Tastnadel 48 erfolgt, die mit dem Erreichen der Ruhestellung cc (Fig. 3) bei der Winkelstellung h in Fig. 5 zu Ende ist.
Da die Lösestellung 91 des Schützens 43 so weit rechts liegt, dass das rechte Ende des Schützens 43 innerhalb des Bewegungsraumes 49 der Tastnadel 48 gelegen ist (Fig. 4), so müssen die Bewegungen des Schützenrückholers 86 und der Tastnadel 48 in sol che Winkelstellungen der Hauptwelle verlegt sein, dass bei der Stellung gg (Fig. 3), d. i. bei der Winkel stellung g in Fig.5, die Nadel 48 mindestens so weit angehoben ist, dass das Ende 99 aus dem Bewe gungsraum 94 des Schützens 43 ausgetreten ist.
Die Kurve C in Fig. 5 zeigt die Bewegung des Schützenrückschiebers 86, der bei der Hauptwellen- Winkelstellung k aus der Ruhestellung nach rechts (Fig. 2) verschoben wird, bis etwa bei 360 das hin tere Ende des Schützens 43 in der Lösestellung 91 (Fig. 4) steht, wonach der Rückschieber 86 bei der Winkelstellung m die Ruhestellung wieder einnimmt.
Die Bewegung der Randfadenklemme 46 ist durch die Kurve D dargestellt. Bei der Winkelstellung n wird die Klemme 46 zur Schusslinie hin verscho ben, um den Schussfaden 44 zu fassen. Die Klemm backe 93 wird in der Winkelstellung q durch Feder kraft geschlossen, dadurch wird der Schussfaden 44 gefasst. Bei der Winkelstellung r erreicht die Klemme 46 die Gewebekante, wo sie den Schussfaden 44 bis zum Anschlagen und Leistenlegen festhält.
Aus dem Vergleich der Kurven A und B mitein ander geht folgendes hervor: Das Zurückbewegen des Schussfadens 44 beginnt gemäss der Kurve A bei der Winkelstellung<I>a ,</I> während gemäss der Kurve<I>B</I> das Tastorgan 48 seine Bewegung erst bei der Winkel stellung c , d. h. nach a beginnt. Das Abtasten be ginnt erst bei der Winkelstellung d , also erst nach dem Einleiten des Zurückbewegens des Schuss- fadens 44.
Dies ist auch dann der Fall, wenn die ganze Tast- bewegung gemäss der Kurve B' vorverlegt wird. Wohl beginnt hier das Tastorgan 48 seine Senkbewegung bei der Winkelstellung c' vor der Winkelstellung a der Kurve<I>A,</I> das Abtasten bei<I>d' </I> und e' findet aber trotzdem zu einem späteren Zeitpunkt als a statt. Während der Rückschieber 86 den Schützen 43 zu rückschiebt, bleibt der eingetragene Schussfaden 44 infolge des weiteren Anhebens des Rückziehers 17 gestreckt, sofern er nicht im oder ausserhalb des Faches gebrochen ist, oder nicht aus der Schützen klammer herausgezogen worden ist.
Hingegen zeigt ein Vergleich der Kurven<I>B, B'</I> und C, dass das Einleiten des Rückschiebens des Schützens 43 wohl bei der Kurve B, nicht aber bei der Vorverlegung des Tastens gemäss der Kurve B' vor dem effektiven Beginn des Abtastens bei der Winkelstellung<I>d </I> bzw. bei<I>d' </I> stattfindet.
Bei der Winkelstellung g hat der Rückschieber 86 den Schützen 43 einerseits bis an den Rand des Bewegungsraumes 49 der Tastnadel 48 zurückgeführt (Fig. 4). Da aber anderseits die Tastnadel 48 bei der Winkelstellung ö gerade den Durchtrittsraum 94 des Schützens 43 verlässt (Fig.3), kann letzterer ohne Stillstand bis in die Lösestellung 91 verschoben wer den.
Aus dem Vergleich der Kurven<I>B</I> und<I>D</I> ist er sichtlich, dass die Randfadenklemme 46 gleichzeitig mit dem Absinken der Tastnadel 48, zum Holen des Fadens 44, verschoben wird, wobei aber die Tast- nadel 48 vom Schussfaden 44 abgehoben und letz terer wiederum gestreckt ist, bevor die Randfaden klemme 46 die in Fig. 3 strichpunktiert gezeichnete, linke Stellung an der Schusslinie erreicht hat,
in wel cher der Schussfaden 44 bei der Winkelstellung q in die geöffnete Klemme eintritt. Erst danach wird die Klemmbacke 93 zum Fassen und Halten des Fadens bei der Winkelstellung r geschlossen (Fig. 5).
Fehlt nun der Schussfaden 44 auf der Austritts seite des Webfaches 41 oder ist er an irgendeiner Stelle innerhalb desselben abgerissen, so tritt folgen der Umstand ein: Der abgerissene Teil des Schuss- fadens 44 kann beim Zurückziehen des Schussfadens 44 nicht mehr vom Fadenrückzieher 17 angezogen werden und wird locker auch dann, wenn die Trenn stelle des Schussfadens 44 nahe der Schussseite ge legen ist, infolge des Zurückschiebens des Schützens 43 durch den Rückschieber 86.
Die Tastnadel 48 wird nun beim Absenken durch das fehlende oder das lose Schussfadenende in der Abwärtsbewegung nicht aufgehalten. Sie dreht sich über die Stellung ee in Fig. 3 hinaus bis in die Stel lung ii. Bei der weiteren Drehung des Klinkenhebels 58 kann der Prüfzahn<B>101</B> nun nicht mehr in die Zahnlucke 102 eintreten, da der Sperrzahn 103 der Klinke 55 den Weg des Prüfzahnes 101 versperrt und eine weitere Drehung des Hebels 58 verhindert.
Da durch wird in bekannter Weise mittels Verschiebung eines Lagers im Antrieb des Klinkenhebels 58 eine Vorrichtung betätigt, die das Abstellen der Webma- schine bewirkt.
Der Winkelbereich f11 bis h für den Rückgang der Tastnad'el 48 kann so bestimmt werden, dass vom Ansprechen der Abstellvorrichtung bis zum Still stehen der Hauptwelle der Webmaschine die Welle 52 so weit gedreht wird, dass die Tastnadel 48 bereits die Ruhestellung cc (Fig. 3) bei der Winkelstellung<I>h </I> (Fig.5) wieder erreicht hat.
Ist dies der Fall, so kann nach der Herausnahme des fehlerhaften Schuss- fadens ein Korrekturschuss vorgenommen werden, ohne dass die Bedienungsperson erst die Tast- nadel 48 anheben muss und die Tastnadel 48 ist vor Beschädigung gesichert.
Wenn die Eintragsorgane auf dier Austrittsseite des Webfaches aus einer Endstellung in eine be stimmte Stellung gegen das Webfach hin zurückge schoben werden und der Schussfaden beim Eintragen in das Webfach stark gespannt ist, so kann es durch aus vorkommen, dass nur der Schützenrückschieber 86, der den Schützen 43 zurückschiebt, in Funktion tritt, dagegen bis zum Abtasten des Schussfadens auf der Austrittsseite des Webfaches der Fadenrückzieher 17 noch nicht bewegt wird. In diesem Falle wird der Schussfaden nicht zurückgezogen, sondern zu rückbewegt.