Beschreibung Vorrichtung zum Aufnehmen eines Abschnittes eines Schussfadens
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen eines Abschnit- tes eines Schussfadens, die zwischen einem Fadenvorrat für den Schussfaden und einem Schusseintragssystem einer Webmaschine anbringbar ist.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art kann eine oder mehrere der nachfolgenden Funktionen erfüllen. Sie kann als Fadenbremse dienen, die den Schussfaden gegen Ende des Eintrags abbremst, so dass er nicht aufgrund eines zu abrupten Festhaltens beschädigt wird oder reißt. Sie kann dazu dienen, den eingetragenen Schussfaden zu spannen, so dass dann, wenn der Schussfaden an den Warenrand ange- schlagen, eingebunden und im Bereich einer Gewebekante abgeschnitten wird, im Wesentlichen immer eine gleiche Spannung vorhanden ist. Des weiteren kann die Vorrichtung dazu dienen, einen Schussfaden nach dem Abschneiden in die Hauptblasdüse zurückzuziehen, um ihn vor Beschädigungen zu schützen.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 10210911 A1 bekannt. Diese Vorrichtung hat den Vorteil, dass nur die in einem Abschnitt des Schussfadens vorhandene Zugkraft ein Drehmoment auf das beweglich gehaltene Umlenkelement bzw. dessen Antrieb ausübt. Bei einem Ausführungsbeispiel der DE 10210911 A1 ist ein bewegliches Umlenkelement mittels eines Schwenkarmes gehalten, dessen Schwenkachse mit einem stationären Umlenkelement zusammenfällt. Bei dieser Lösung können Probleme entstehen, wenn eine relativ große Fadenlänge zurückgezogen werden soll, beispielsweise wenn ein sehr elastischer Schussfaden gespannt und / oder zurückgezogen werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die auf ein beweglich gehaltenes Umlenkelement ausgeübte Zugkraft nur von einem Fadenabschnitt abhängig ist, der sich stromauf oder stromab von dem bewegli- chen Umlenkelement befindet, wobei die Vorrichtung eine große Fadenlänge aufnehmen kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zwischen zwei Umlenkelementen ein drittes Umlenkelement angeordnet ist, das mittels eines elektro- motorischen Antriebes auf einer Bewegungsbahn um eine Fadenablage herum bewegbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine nahezu beliebig große Fadenlänge aufnehmen, da sich das Umlenkelement mehrfach um die Fadenablage herum bewegen und dabei Faden ablegen kann.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Bewegungsbahn des dritten Umlenkelementes in einem Punkt wenigstens annährend fluchtend in einer Verbindungslinie zwischen den beiden anderen Umlenkelementen liegt. Dadurch ist es möglich, die gesamte in der Vorrichtung aufgenommene Länge an Schussfaden abzugeben, wenn ein Schussfaden in ein Webfach eingetragen wird.
Um die in der Vorrichtung abgelegte Fadenmenge freizugeben, kann das dritte Umlenkelement entgegen der Richtung auf seiner Bahn bewegt werden, in der es den Schussfaden auf der Fadenablage abgelegt hat. Bei einem Schusseintrag wird diese Bewegung des Umlenkelementes von der Fadenspannung unterstützt. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen, dass der Fadenablage eine Einrichtung zugeordnet ist, mittels der die auf der Fadenablage abgelegte gesamte Menge an Schussfaden auf einmal freigebbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele und den Unteransprüchen.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung während des Eintragens eines Schussfadens,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 ,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht entsprechend Fig. 1 während des Zurückziehens eines Schussfadens,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt, ähnlich Fig. 4 in einer weiteren Position eines Umlenkelementes,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt entsprechend Fig. 5 zu Beginn eines Schusseintrags,
Fig. 7 eine Ausführungsform, ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 2 mit einem abgeänderten Motor,
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer geänderten Kinematik,
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 10 einen vertikalen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 9,
Fig. 11 einen Schnitt durch eine Einzelheit der Fig. 9 während des Zurückziehens eines Schussfadens und
Fig. 12 einen Schnitt durch die Einzelheit der Fig. 9 in einer Freiga- beposition für den Schussfaden.
Bei Luftdüsenwebmaschinen werden Schussfäden normalerweise so eingetragen, wie das im Prinzip in Fig. 5 der DE 10210911 A1 dargestellt ist. Der Schussfaden wird von einer Vorratsspule abgenommen und in einem Vorspulgerät zwischengespeichert. Vor und nach dem Schusseintrag wird der Schussfaden mittels einer Fadenklemme des Vorspulgerätes gehalten. Von dem Fadenvorrat eines Vorspulgeräts gelangt der Schussfaden zu einer oder häufig zwei hintereinander geschalteten Hauptblasdüsen eines Schusseintragssystems, die den Schussfa- den in einen Schussfadeneintragskanal eines Webblattes eintragen. Dieser Schussfadeneintrag wird im Bereich des Webblattes mittels sogenannter Stafettendüsen unterstützt.
Dem Vorspulgerät ist bei dem Ausführungsbeispiel ein Ballonbegrenzer 10 nachgeschaltet, der in Fig. 1 dargestellt ist. Am Ausgang des Ballonbegrenzers 10 befindet sich eine pneumatische Einfädeldüse 11 , durch die ein Schussfaden 12 eingesaugt und weiter transportiert werden kann. Der Ausgang des Ballonbegrenzers 10 dient als ein stationäres Umlenkelement 13 für den Schussfaden 12.
Mit diesem Umlenkelement 13 fluchtet ein Umlenkelement 14, das sich innerhalb des Rotors 15 eines elektrischen Antriebsmotors 16 befindet, der mit einem Positionssensor ausgerüstet ist. In den Rotor 15 ist ein Rohr 17 eingesetzt, dessen dem Umlenkelement 13 zugewandtes Ende als dritte Umlenkelement 18 dient.
Der Antriebsmotor 16 ist gegenüber der geradlinigen Laufrichtung des Schussfadens 12 derart schräg angestellt, dass seine Achse 19 den geradlinigen Fadenlauf des Schussfadens 12 in dem Umlenkelement 14 schneidet. Koaxial zu der Achse 19 des Antriebsmotors 16 ist im Bereich der Umlenkelemente 13 und 18 eine trommelartige Fadenablage 20 angeordnet. Die trommelartige Fadenablage 20 besteht aus einer Vielzahl von Stiften 21 , die auf einem gemeinsamen Halter 22 auf einem Kreis angeordnet sind. Sie bilden zusammen eine annährend zylindrische Fläche, die koaxial zur Achse 19 des Antriebsmotors 16 verläuft.
Die Stifte 21 der Fadenablage 20 durchdringen eine Abstreifplatte 23 in Richtung zu dem Umlenkelement 14. Der Halter 22 ist mit den Stiften 21 mittels einer Versteileinrichtung, beispielsweise einer pneumatischen VerStelleinrichtung 24, in Längsrichtung der Achse 19 des Antriebsmo- tors 16 derart verstellbar, dass die Stifte 21 der Fadenablage 20 vollständig oder teilweise aus der Abstreifplatte 23 herausgezogen werden können.
Wenn der Rotor 15 des Antriebsmotors 16 dreht, nimmt er das Rohr 17 und damit das Umlenkelement 18 mit. Dieses bewegt sich dann auf einer kreisförmigen Bewegungsbahn um die Fadenablage 20 herum.
Während des Schusseintrags fluchten die Umlenkelemente 13, 18 und 14 miteinander, d.h. die Vorrichtung hat die Position nach Fig. 1 und 2 eingenommen. Gegen Ende des Schusseintrags wird der Schussfaden 12 gebremst. Hierzu wird der Antriebsmotor 16 betätigt, so dass sich das Umlenkelement 18 um die Fadenablage 20 herum bewegt (Fig. 3 und 4). In dem Schussfaden ergeben sich dabei die in Fig. 3 eingezeichneten Fadenspannungen F-ι, F2, F3 und F4. Lediglich die Faden- Spannung F4, d.h. die Fadenspannung in dem Fadenabschnitt zwischen den Umlenkelementen 13 und 18 bewirkt ein Drehmoment bezüglich des elektrischen Antriebsmotors 16. Alle anderen Fadenspannungen F1,
F2 und F3 generieren bezüglich des Antriebsmotors 16 kein Drehmoment.
Unmittelbar vor dem Ende des Schusseintrags wird die Bremswirkung wieder aufgehoben. Hierzu wird der elektrische Antriebsmotor 16 zurückgedreht, bis sich das Rohr 17 und damit das Umlenkelement 18 wieder wenigstens annährend in der Position nach Fig. 1 und 2 befinden.
Normalerweise wird der eingetragene Schussfaden auf der der Eintragsseite gegenüber liegenden Seite mittels eines Fadenfängers ergriffen. Dabei kann es vorkommen, dass ein Schussfaden in seinem gestreckten, gedehnten Zustand gefangen wird, während ein anderer Schussfaden aufgrund seiner Elastizität zurückgesprungen ist und erst dann gefangen wird. Dieser Schussfaden ist dann locker gehalten. Durch Betätigen des Antriebsmotors 16 und Zurückziehen des Schussfadens 12 können diese Unterschiede kompensiert werden, so dass alle Schussfäden vor dem Einbinden in das Gewebe auf die gleiche Spannung gebracht werden. Die Vorrichtung kontrolliert auch die Fadenspan- nung beim Schneiden, d.h. wenn der Schussfaden bereits von den sich kreuzenden, ein neues Webfach bildenden Kettfäden gefangen worden ist und noch nicht abgeschnitten wurde.
Bei einigen Webmaschinen ist auch am Eingang der Hauptblasdüse ei- ne Fadenklemme vorgesehen, die den Schussfaden zwischen den einzelnen Schusseinträgen hält. Die sich mit der Weblade bewegenden Hauptblasdüsen verursachen Verlängerungen und Verkürzungen in dem Fadenlauf zu den stationären Umlenkelementen, die dann ausgeglichen werden, wenn der elektrische Antriebsmotor 16 auf ein konstantes Drehmoment eingestellt worden ist. Für diese Situationen ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung nach einem Schusseintrag nicht vollständig in ihre Nullposition zurückbewegt wird, so dass auch aus dieser Aus-
gangsstellung noch Fadenlänge freigegeben werden kann, um eventuell die Fadenspannung zu verringern.
Bei dem Zurückziehen des Schussfadens kann die Vorrichtung bei- spielsweise die Position einnehmen, die in Fig. 5 und 6 dargestellt ist, d.h. der Schussfaden 12 kann in einer oder mehreren mehr oder weniger vollständigen Windungen um die Fadenablage 20 herum gelegt sein. Mit dem Auslösen des Schussfadeneintrags wird die Vorrichtung wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht, damit die Bewegung des Schussfa- dens 12 nicht gegen die Bremswirkung der Vorrichtung gestartet wird. Hierzu kann der Antriebsmotor 16 zurückgedreht werden, um die Windungen aufzulösen, die auf der Fadenablage 20 abgelegt sind. Wenn jedoch eine oder mehrere vollständige Windungen abgelegt worden sind, was insbesondere bei sehr elastischen Schussfäden 12 möglich ist, so ist hierfür eine Schnellfreigabe zweckmäßiger. Hierzu wird der Halter 22 mit den Stiften 21 zurückgezogen (Fig. 6), so dass die Fadenablage 20 den auf ihr abgelegten Schussfaden abwirft und sofort freigibt.
Die Ausführungsform nach Fig. 7 unterscheidet sich von den Ausfüh- rungsformen nach Fig. 1 bis 6 nur dadurch, dass ein Scheibenmotor 25 mit einem scheibenförmigen Rotor 26 vorgesehen ist. Der scheibenförmige Rotor 26 nimmt das Rohr 17 auf, dessen dem Umlenkelement 13 abgewandtes Ende damit das zweite stationäre Umlenkelement 14' bildet.
In Fig. 8 ist schematisch eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei welcher ein Antriebsmotor 16' unmittelbar dem Ausgang eines Ballonbegrenzers 10 folgend angeordnet ist. Der schräg zu dem Fadenlauf ausgerichtete Antriebsmotor 16' nimmt einem schräg zu seiner Ro- tationsachse 19' angeordnetes Rohr 17' auf, dessen Eingang ein stationäres Umlenkelement 13' bildet. Das dem Ballonbegrenzer 10 abgewandte Ende des Rohres 17' bildet ein Umlenkelement 18', das bei Ro-
tation des Motors 16' sich auf einer Kreisbahn um eine trommelartige Fadenablage 20' bewegt, deren Achse koaxial zu der Achse 19' des Antriebsmotors 16' ausgerichtet ist.
Ein weiteres stationäres Umlenkelement 14" befindet sich im Bereich der Fadenablage 20'. Bei dieser Ausführungsform wird vorgesehen, dass der Motor 16' auch die trommelartige Fadenablage 20' zu einer Rotation um die Achse 19' antreibt, damit der zurückgezogene Schussfaden nicht über den Umfang der Trommel gleitet. Die Fadenablage 20' wird bei einer abgewandelten Ausführungsform mittels eines Antriebes in Richtung der Achse 19' hin- und herbewegt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 bis 12 ist an dem einen stationäres Umlenkelement 13 bildenden Ausgang des Ballonbegrenzers 10 ein Bü- gel 30 befestigt, der in gradliniger Verlängerung zu dem Umlenkelement 13 ein weiteres stationäres Umlenkelement 31 bildet. Zwischen den beiden Umlenkelementen 13 und 31 ragt in den Fadenlauf ein Umlenkelement in Form eines Fingers 32, der auf der auf der Welle eines elektrischen Antriebsmotors 33 angeordnet ist. Die Achse 34 des Antriebsmo- tors 33 verläuft unter einem Winkel zu der Verbindungslinie zwischen den Umlenkelementen 13 und 31 und schneidet diese Verbindungslinie in dem Umlenkelement 31.
Zwischen dem Umlenkelement 13 am Ausgang des Ballonbegrenzers 10 und dem Finger 32 ist eine als Fadenablage 35 dienende, nicht rotierende Trommel 36 angeordnet. Auf der der Trommel 36 abgewandten Seite des Fingers ist ein Ring 37 angeordnet, der als Sicherung dagegen dient, dass der Schussfaden 12 in radialer Richtung sich über das Ende des Fingers 32 hinaus bewegen kann.
Wie in Fig. 9 dargestellt ist, treten in dem Schussfaden 12 Fadenspannungen Fi, F2, F3, und F4 auf, wenn dieser von dem sich auf einer Kreis-
bahn um die Trommel 36 bewegenden Finger 32 mitgenommen wird. Lediglich die Fadenspannung F in dem Abschnitt zwischen der Trommel 36 und dem Finger 32 bewirkt ein Drehmoment um die Achse 34 des Antriebsmotors 33. Alle anderen Fadenspannungen F^ F2, F3 gene- rieren kein Drehmoment.
Die Vorrichtung nach Fig. 9 und 10 kann die Funktionen des Bremsens, des Fadenspannens und des Zurückziehens des Schussfadens 12 in gleicher Weise erfüllen, wie das anhand der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 6 geschildert worden ist. Um die um die Fadenablage 35 herum gelegte Fadenmenge freizugeben, dreht der Antriebsmotor 33 den Finger 32 gegensinnig. Um darüber hinaus ein sofortiges freigeben zu ermöglichen, ist die als Trommel 36 ausgebildete Fadenablage 35 in radialer Richtung zu dem Finger 32 zusammen mit dem Ring 37 derart verschiebbar, dass die Umfangsfläche der Trommel 36 bis wenigstens zu dem radialen Ende des Fingers 32 ragt, so dass der Schussfaden 12, wie dies in Fig. 12 dargestellt ist, über die Stirnseite der Trommel 36 abgezogen werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 und 12 ist eine pneumatische Versteileinrichtung 38 vorgesehen, die die Trommel 36 und den Ring 37 verstellt. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Finger 32 mittels einer VerStelleinrichtung (zusammen mit seinem Antriebsmotor 33) in radialer Richtung relativ zu der Fadenablage 35 und dem Ring 37 anstellbar. Da die Trommel 36 und der Ring 37 nur in einer Richtung, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in horizontaler Richtung, verstellbar sind, wird der Finger 32 in eine entsprechende horizontale Position gebracht, wenn die Schnellfreigabe vorgenommen werden soll. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen, dass der Fin- ger 32 derart in Richtung zur Achse 34 verstellbar ist, dass er den Umfang der als Fadenablage 35 dienenden Trommel 36 nicht mehr überragt, so dass der Schussfaden abgezogen werden kann. Hierzu kann
beispielsweise eine innerhalb der Trommel 36 angeordnete, in axialer Richtung verstellbare Hülse vorgesehen werden, die bei einem axialen Verschieben den Finger 32 mitnimmt und aus der radialen Position in Richtung zu der Achse 34 verschwenkt. Der Finger 32 kann mit einer Feder belastet sein, die ihn in Richtung zu seiner in Fig. 9 bis 12 dargestellten radialen Position belastet.
Wie aus Fig. 11 und 12 deutlich zu erkennen ist, besitzt der Ring 37 einen Innendurchmesser, der größer als der Außendurchmesser der als Fadenablage 35 dienenden Trommel 36 ist, so dass der Schussfaden den Ring üblicherweise nicht berührt. Der Innenradius des Rings 37 ist kleiner als die radiale Länge des Fingers. Der Ring 37 dient nur als ein Begrenzungselement, das verhindert, dass der Schussfaden 12 sich in radialer Richtung soweit bewegen kann, dass er den Finger 32 über- springt. Um den Zweck als Sicherungselement und auch als Ballonbegrenzer zu erfüllen, kann anstelle des Ringes 32 auch ein trichterförmiger Ballonbegrenzer vorgesehen werden, der sich in Richtung zu dem stationären Umlenkelement 31 verjüngt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 ist eine interessante Einrichtung zum Einfädeln eines Schussfadens in das stationäre Umlenkelement 13 vorgesehen, das den Ausgang des Ballonbegrenzers 10 bildet. Ein Druckluftanschluss 39 mündet in einer Ringkammer 40, die mittels eines Ringes 41 begrenzt wird, der eine zu einem Einlauftrichter gerich- tete ringförmige Blasöffnung bildet. Aufgrund des Coanda-Effektes legt sich die ausgeblasene Luftströmung an den Einlauftrichter an und kann somit ein Einfädeln eines Schussfadens bewirken.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist der Bügel 30 als ein elas- tisches Federelement ausgeführt, so dass das Umlenkelement 31 beweglich angeordnet ist. Dadurch kann eine zusätzliche Spannfunktion erhalten werden. Bei einem anderen abgewandelten Ausführungsbei-
spiel ist das Umlenkelement 31 auf der Weblade einer Webmaschine montiert, oder beispielsweise als Eintritt einer mit der Weblade sich bewegenden Hauptblasdüse einer Luftdüsenwebmaschine ausgebildet.
Bei einer gegenüber Fig. 1 bis 7 oder 8 abgewandelten Ausführungsform ist anstelle eines Rohres 17 ein Arm vorgesehen, der das dritte Umlenkelement 18 oder 18' in den dargestellten Positionen hält und dessen Schwenkachse mit einem der Umlenkelemente 13 oder 14 zusammenfällt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nicht nur bei Luftdüsenwebmaschinen sondern auch bei anderen Arten von Webmaschinen eingesetzt werden, beispielsweise bei Greiferwebmaschinen, die ein mit Greifern arbeitendes Schusseintragssystem haben. Bei einer Greiferwebmaschi- ne wird normalerweise ein Vorspulgerät eingesetzt, bei welchem eine ringartige Fadenbremse zwischen dem Fadenvorrat und dem Ausgang des Vorspulgerätes vorgesehen ist. Diese Fadenbremse kann Schussfaden zwar nicht klemmen, jedoch mit einer ausreichenden Bremskraft vorzugsweise kontinuierlich bremsen. Die erfindungsgemäße Vorrich- tung wird bei Greiferwebmaschinen beispielsweise dann eingesetzt, wenn der Schussfaden von einem Bringergreifer an einen Nehmergreifer übergeben wird. Hierbei hat die Vorrichtung die Funktion, vor der Übergabe den Schussfaden zu bremsen und während der Übergabe den Schussfaden etwas zurückzuziehen und das Übernehmen des Schuss- fadens mittels des Nehmergreifers von dem Bringergreifer zu beeinflussen, d.h. den Faden in dem Moment zu spannen, bevor der Nehmergreifer den Schussfaden übernimmt. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Vorrichtung bei einer Greiferwebmaschine gegen Ende des Schusseintrags die gleiche Bremsfunktion oder die Funktion des Span- nens übernehmen, die sie bei Luftdüsenwebmaschinen übernimmt.
Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Vorrichtungen müssen nicht so eingesetzt werden, dass sie die Funktion einer Fadenbremse, eines Fadenspanners und eines Mittels zum Zurückziehen des Schussfadens ausüben. Sie können jeweils zum Erfüllen einer oder mehrerer dieser Funktionen eingesetzt werden, wobei sie dann mit einer nach einem anderen Prinzip arbeitenden Fadenbremse oder einem anderen Fadenspanner kombiniert werden können.