Verfahren zur Herstellung von 4-Oestren-3,17-diolen und deren Estern Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von hochaktiven, den Auf baustoffwechsel beeinflussenden Steroiden der fol genden Formel:
EMI0001.0003
in der R Wasserstoff, den Benzoylrest oder einen von einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlen stoffatomen abgeleiteten Acylrest und A ein Wasser stoffatom oder einen niederen gesättigten oder un gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest be deutet.
Beispielsweise kann R den Formyl-, Acetyl-, Pro- pionyl-, Butyryl-, Pentanoyl-, Hexanoyl-, Cyclo- pentyl-acetyl-, a-Cyclopentyl-propionyl-, Cyclohexyl- acetylrest und A einen niederen Alkylrest, wie zum Beispiel den Methyl- oder Äthylrest,
oder einen grad- kettigen oder verzweigten Propyl- und Butylrest, einen Alkenylrest, zum Beispiel den Vinyl-, Allyl- oder Butenylrest, sowie einen Alkinylrest, zum Bei spiel den Äthinyl-, Propinyl-, Butinylrest oder der gleichen, bedeuten.
Das in 17-Stellung gegebenenfalls substituierte 4-Oestren-3,17-diol sowie seine Mono- und Diester sind verhältnismässig schwach androgene Mittel. Sie sind für die menschliche und veterinäre Therapie in folge ihrer hohen Wirksamkeit bei der Anregung des Aufbaustoffwechsels des Stickstoffes besonders wert voll. Die Verbindungen der eingangs angegebenen For mel werden erfindungsgemäss durch Reduktion der entsprechenden 3-Keto-Verbindungen mit die Kern doppelbindung nicht angreifenden Mitteln hergestellt.
Man kann als Reduktionsmittel zum Beispiel Alumi- niumalkoholate verwenden (Meerwein - Ponndorf - Verley-Reaktion). Besonders günstig sind Alkali- metallaluminiumhydride und -borhydride, wie zum Beispiel Lithiumaluminiumhydrid und Natriumbor- hydrid.
In 17-Stellung durch eine Alkylgruppe substitu ierte 2-Oestren-3,17-diole können auf bequeme Weise durch nachträgliche Hydrierung von erfindungsgemäss hergestellten 17a - Substitutionsprodukten des 4 - Oestren-3,17-diols hergestellt werden, bei denen der 17a-Substituent aus einem ungesättigten aliphati- schen Kohlenwasserstoffrest besteht.
Derartige Reste können Athylen- oder Acetylenbindungen enthalten; es kann sich beispielsweise um den Äthinyl-, Pro- pinyl- und Butinyl-, Vinyl-, Propenyl-, Allylreste und deren höheren Homologe handeln.
Zur Hydrierung beispielsweise von 17a-Äthinyl-4-oestren-3,17-diol kann man diese Verbindung in Lösung oder Suspen sion in einer Wasserstoffatmosphäre in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise eines Edelmetall- katalysators, wie Palladium auf Holzkohle, schütteln. Die Verbindung wird dabei stufenweise über 17a Vinyl-4-oestren-3,17-d'iol zu 17-Äthyl-4-oestren- 3,17-diol reduziert.
Unter diesen Bedingungen wird die im Kern befindliche Doppelbindung nur in ge ringfügigem Masse hydriert. 17-Äthyl-4-oestren-3,17- diol kann ferner vorteilhaft auch durch katalytische Reduktion von 17a-Vinyl-4-oestren-3,17-diol her gestellt werden.
Die zur Herstellung von 17a-Alkenyl- und Al- kinylderivaten von 4-Oestren-3,17-diol benötigten 17-Alkenyl- bzw. 17-Alkinyl-19-nortestosterone kön nen auf einfache Weise durch Anlagerung von Ace tylen, Acetylenhomologen oder ungesättigten organo- metallischen Verbindungen an entsprechende 17- Keto-steroide hergestellt werden.
Beispielsweise kann 17a-Äthinyl-19-nortestosteron durch Anlagerung von Acetylen an 3-Methoxy-2,5(10)-oestradien-17-on und anschliessende mit Säure katalysierte Hydrolyse und Isomerisierung des erhaltenen Produktes her gestellt werden. Die Anlagerung von Allylmagnesium- bromid an 3-Methoxy-2,5(10)-oestradien-17-on und anschliessende saure Hydrolyse und Isomerisierung er gibt 17-Allyl-19-nortestosteron.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile.
<I>Beispiel 1</I> Eine Lösung von 7,2 Teilen 19-Nortesteron in 700 Teilen Äther wird unter Rühren einer Suspension von 6 Teilen Lithium-aluminium-hydrid in 210 Tei len Äther zugesetzt. Man erwärmt das Gemisch unter Rühren 45 Minuten lang auf 35 ; danach wird eine Menge Aceton zugesetzt, die zur Zersetzung des überschüssigen Lithiumaluminiumhydrids ausreicht.
Dann gibt man Wasser zu, trennt die organische Schicht ab und wäscht zuerst mit Wasser und an schliessend mit gesättigter Natriumchloridlösung. Nach dem Trocknen über wasserfreiem Natriumsulfat und dem Filtrieren wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in 10 /oiger Lösung von Äthylacetat in Benzol auf eine chromatographi- sehe Kolonne aufgebracht, die 760 Teile Kieselsäure gel enthält.
Die Kolonne wird dann mit Benzol und 5-, 10- und 15ohigen Lösungen von Äthylacetat in Benzol gewaschen. Eluieren mit einer 20o/aigen Lö sung von Äthylacetat in Benzol und wiederholtes Umkristallisieren des Rückstandes aus einem Ge misch von Äthylacetat und Cyclohexan ergibt 4- Oestren-3,17-diol, das bei etwa 202 bis 204 schmilzt. Das Infrarotabsorptionsspektrum zeigt eine breite Bande bei 3,0 und eine Bande bei 6,
05 /t. Es handelt sich augenscheinlich um das 4-Oestren-3 a,17f-diol. <I>Beispiel 2</I> Einer Lösung von 14,4 Teilen 19-Nortestosteron in 400 Teilen Methanol und 50 Teilen Äthylacetat wird eine Lösung von 10 Teilen Natriumborhydrid in 200 Teilen Methanol zugesetzt. Das Gemisch wird etwa eine Stunde lang bei Raumtemperatur gehalten und zuerst mit 30 Teilen Wasser und dann mit einer zur Herabsetzung des pH-Wertes auf 6,0 ausreichen den Menge Essigsäure behandelt.
Das Reaktions gemisch wird auf einem Dampfbad in einem Stick stoffstrom auf etwa 50 Teile eingeengt. Nach dem Ver dünnen mit 600 Teilen Wasser wird der Nieder schlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Chro- matographieren über Kieselsäuregel wie im vor stehenden Beispiel ergibt 4-Oestren-3,17-diol mit den gleichen physikalischen Eigenschaften wie das im vorstehenden Beispiel erhaltene Produkt.
<I>Beispiel 3</I> Ein Gemisch aus 10 Teilen 4-Oestren-3,17-diol (Smp. 169 bis 172 , erhalten durch Reduktion von 19-Nortestosteron), 50 Teilen Essigsäureanhydrid, 100 Teilen Eisessig und 2 Teilen Natriumacetat wird 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gehalten und dann mit Eis behandelt und 2 weitere Stunden ste hengelassen. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Durch Umkristallisieren aus wäss- rigem Methanol und anschliessend aus Cyclohexan erhält man 3,17-Diacetoxy-4-oestren, das bei etwa 135 bis 137,5 schmilzt.
<I>Beispiel 4</I> Einem Gemisch aus 35 Teilen 19-Nortestosteron- propionat, 100 Teilen Methanol und 10 Teilen Äthyl- acetat werden 20 Teile Natriumborhydrid in 50 Tei len Methanol zugesetzt. Nach einstündigem Rühren bei Raumtemperatur werden 6 Teile Wasser zugesetzt und der pH-Wert wird durch Zugabe von Essigsäure auf 6 gesenkt. Das Gemisch wird durch Einengen auf einem Dampfbad im Stickstoffstrom auf ein Drittel seines ursprünglichen Volumens gebracht, und dieser Rest wird mit Wasser auf das Doppelte seines Volu mens verdünnt.
Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und nach dem Verfahren des Bei spiels 1 über einer Kolonne mit Kieselsäuregel chro- matographiert.
Das Eluieren mit einer 15o/aigen Lösung von Äthylacetat in Benzol ergibt 17-Propionyloxy-4- oestren-3-ol. Die Infrarotabsorption zeigt Maxima bei 2,9 und 5,9,u.
<I>Beispiel 5</I> Ein Gemisch aus 1 Teil 4-Oestren-3,17-diol, er halten durch Reduktion von 19-Nortestosteron, 10 Teilen Benzoesäureanhydrid und 1 Teil fein gepulver- tem Kaliumbenzoat wird 24 Stunden lang bei Raum temperatur gerührt, dann mit Eis gekühlt und weitere 3 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen.
Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und nacheinander aus wässrigem Äthanol und Cyclohexan umkristallisiert. Das erhaltene 3,17 Dibenzoyloxy-4-oestren zeigt Infrarotmaxima bei 5,8 und 6,1 ,u.
<I>Beispiel 6</I> Einem Gemisch von 22 Teilen 19-Nortestosteron- f-cyclopentyl-propionat in 1000 Teilen Methanol werden 50 Teile Äthylacetat und 10 Teile Natrium borhydrid in 200 Teilen Methanol zugesetzt. Das Ge misch wird 10 Minuten lang bei 20 gerührt und dann mit 30 Teilen Wasser und einer Menge Eisessig be handelt, die ausreicht, um den p,1-Wert auf etwa 6,0 herabzusetzen. Durch Einengen auf dem Dampfbad in einer Stickstoffatmosphäre wird das Gemisch auf 300 Teile konzentriert und dann mit seinem zwei fachen Volumen Wasser verdünnt.
Es bildet sich Nie derschlag, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wird. Beim Umkristallisieren aus Äthylacetat und Cyclohexanon erhält man 17-(f-Cyclopentyl-pro- pionyloxy)-4-oestren-3-ol, das durch Chromatogra- phieren über Kieselsäuregel weiter gereinigt werden kann. Das Produkt zeigt Infrarotmaxima bei 3,0, 5,8 und 6,05,u.
<I>Beispiel 7</I> Ein Gemisch aus 10 Teilen 17a - Äthinyl - 3 - methoxy-1,3,5(10) - oestratrien -17 - o1, 2,5 Teilen 51/aigem Palladium auf Holzkohle und 50 Teilen Dioxan wird in einer Wasserstoffatmosphäre geschüt telt, bis 2 Moläquivalente Wasserstoff verbraucht worden sind.
Der Katalysator wird durch - Filtrieren entfernt und der nach dem Konzentrieren des Filtrats erhaltene Rückstand wird durch Umkristallisieren aus einem Gemisch von Äther und Petroläther gereinigt. Auf diese Weise wird 17a-Athyl-3-methoxy-1,3,5(10)- oestratrien-17-ol erhalten, das bei etwa 88 bis 89 schmilzt. Eine Lösung von 50 Teilen 17a-Äthyl-3- methoxy-1,3,5(10)-oestratrien-17-ol in 710 Teilen Äther wird mit 2500 Teilen flüssigem Ammoniak verdünnt.
Während der folgenden Arbeitsgänge, bis zur Verdünnung mit Wasser, wird das Reaktions gemisch ständig gerührt und durch die Zugabe von insgesamt 2100 Teilen Äther in kleinen Portionen zum Ersatz des kontinuierlich durch Verdampfung verlorengehenden Ammoniaks bei konstantem Volu men gehalten. Der Lösung des 17a-Äthyl-3-methoxy- 1,3,5(10)-oestratrien-17-ols in Äther und flüssigem Ammoniak werden innerhalb 35 Minuten 35 Teile Lithium in kleinen Mengen zugegeben. Nach einer weiteren Stunde werden 240 Teile Äthanol in kleinen Mengen innerhalb 3 Stunden zugesetzt, und das Rüh ren wird einige Stunden lang fortgesetzt.
Dann werden 1000 Teile Wasser zugegeben, und die ätherische Phase wird mehrmals mit Wasser gewaschen, getrock net und konzentriert. Der durch Verdampfen der Atherlösung erhaltene Rückstand wird mit einem Ge misch aus 200 Teilen Methanol und einem Teil Pyridin gerührt, und die erhaltene Suspension wird mehrere Stunden lang gekühlt. Das kristalline Pro dukt wird abfiltriert und mit 120 Teilen kaltem Me thanol gewaschen. Man erhält so 17a -Äthyl - 3 - methoxy-2,5(10)-oestradien-17-ol, das bei etwa 127 bis 128 schmilzt.
Ein Gemisch aus 1,25 Teilen 17a -Äthyl - 3 - methoxy-2,5(10)-oestradien-17-ol, 24 Teilen Me thanol und 4 Teilen Essigsäure wird 5 Minuten lang am Rückflusskühler erhitzt. Es werden 150 Teile Wasser zugesetzt, und das Gemisch wird mehrere Stunden lang gekühlt. Das ausgefällte Produkt wird auf einem Filter gesammelt und getrocknet. Umkri- stallisieren aus einem Gemisch von Aceton und Pe- troläther ergibt 17a-Äthyl-3-keto-5(10)-oestren- 17-ol, das bei etwa 134 bis 136 schmilzt.
Ein Gemisch aus 10 Teilen 17a-Äthyl-3-keto- 5(10)-oestren-17-ol, 160 Teilen Methanol, 20 Teilen Wasser und 7 Teilen konzentrierter Salzsäure wird 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, dann gekühlt und 2 Stunden lang bei 0 stehengelassen. Aus dem Gemisch wird eine kleine Menge unlöslicher Stoffe abfiltriert und das Filtrat unter ständigem Rühren mit 500 Teilen Wasser verdünnt, dann auf etwa 0 bis 5 gekühlt und filtriert. Das kristalline Pro dukt kann durch aus wässrigem Methanol oder aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther gereinigt werden.
Auf diese Weise erhält man 17-Äthyl-19- nortestosteron, das bei 140 bis 141 schmilzt.
Einer Lösung von 2 Teilen 17a-Äthyl-19-norte- stosteron in 25 Teilen Methanol werden 2 Teile Na- triumborhydrid in 1Z Teilen Methanol zugesetzt. Das Gemisch wird 60 Minuten lang bei Raumtemperatur gehalten und dann mit Essigsäure langsam angesäuert. Das Gemisch wird mit 150 Teilen Wasser verdünnt und auf 0 gekühlt. Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und unter Verwen dung von Holzkohle zur Entfärbung aus wässrigem Methanol umkristallisiert.
Auf diese Weise wird 17a-Äthyl-4-oestren-3,17-diol erhalten. Es scheint, dass dieses Produkt vorwiegend aus dem 3ss,17ss-Iso- meren besteht, während die 3a-Verbindung nur in geringer Menge vorhanden ist. Auf einem Schmelz block schmilzt das Produkt bei etwa 80 , erstarrt teil weise wieder und schmilzt erneut bei l25 . Das vor stehende Material zeigt keine spezifische Absorption im ultravioletten Bereich zwischen 220 und 360 my. <I>Beispiel 8</I> Spuren Jod werden einem Gemisch von 1,7 Tei len Magnesium und 18 Teilen Äther zugesetzt.
Der gesamte Äther wird abdestilliert, und das Magnesium wird mit einer frischen Menge von 70 Teilen Äther bedeckt. Eine Lösung von 9 Teilen Allylbromid in 70 Teilen Äther wird langsam unter Rühren dem Reaktionsgemisch zugegeben, und danach wird all mählich eine Lösung von 2 Teilen 3-Methoxy-2,5(10)- oestradien-17-on in 70 Teilen Äther zugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wird eine weitere Stunde am Rückflusskühler erhitzt, dann wird eine Lösung von 10 Teilen Natriumkaliumtartrat in 100 Teilen Was ser vorsichtig unter wirksamem Rühren zugesetzt. Die Ätherschicht wird abgetrennt, mit Wasser ge waschen, über Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Der durch Konzentrieren des Filtrats erhaltene Rück stand wird aus einem Gemisch von Äther und Me thanol umkristallisiert, wobei ein bei etwa 88 bis 96 schmelzendes Produkt erhalten wird, das vorwiegend aus 17a-Allyl-3-methoxy-2,5(10)-oestradien-17-ol be steht.
Eine Mischung aus 1,5 Teilen dieses Produk tes, 32 Teilen Methanol, 5 Teilen Wasser und 1,8 Tei len konzentrierter Salzsäure wird 5 Minuten lang am Rückflusskühler erhitzt. Das gummiartige Produkt, das durch Verdünnung des Reaktionsgemisches mit Wasser erhalten wird, wird mehrere Male durch De kantieren mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es wird durch Kristallisieren aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther oder durch chromatographi- sche Fraktionierung über Kieselsäuregel gereinigt.
Auf diese Weise wird 17-Allyl-19-nortestosteron er halten, das bei etwa 95,5 bis 96,5 schmilzt.
Ein Gemisch aus 5 Teilen 17-Allyl-19-nortesto- steron, 100 Teilen Dioxan und 1,5 Teilen eines aus 5 II/o Palladium auf Holzkohle bestehenden Katalysa- tors wird in einer Wasserstoffatmosphäre geschüttelt, bis etwa ein Moläquivalent Wasserstoff verbraucht worden ist. Der Katalysator wird abfiltriert und das Filtrat wird unter vermindertem Druck konzentriert.
Kristallisiert man den durch Verdampfung des Lö sungsmittels erhaltenen Rückstand wiederholt aus einem Gemisch von Aceton und Petroläther um, so erhält man 17-Propyl-19-nortestosteron, das bei etwa 120 bis 122 schmilzt.
Einer Lösung von 28 Teilen 17a-Propyl-19- nortestosteron in 200 Teilen Methanol wird eine Lö sung von 17,5 Teilen Natriumborhydrid in 120 Tei len Methanol zugesetzt. Das Gemisch wird 45 Minu ten lang bei Raumtemperatur gehalten und dann mit 5 Teilen Wasser und 15 Teilen Essigsäure behandelt. Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser verdünnt und dann gekühlt.
Der Niederschlag wird abfiltriert und aus wässrigem Methanol umkristallisiert. Das auf diese Weise erhaltene Gemisch von 17a-Propyl-4- oestren-3fl-17fl-diol und 17a-Propyl-3a,17f-diol zeigt Infrarotmaxima bei 2,9 und 6,0 /1.
<I>Beispiel 9</I> Eine Lösung von einem Teil 17a-Äthyl-4-oestren- 3,17-.diol (erhalten durch Reduktion von 17a-Äthyl- 19-nortestosteron) in 4 Teilen Propionsäureanhydrid und 4 Teilen Pyridin wird auf einem Dampfbad in einer Stickstoffatmosphäre eine Stunde lang erhitzt und dann mit Eis behandelt. Der feste Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt und nacheinander aus wässrigem Methanol und Petroläther umkristalli siert.
Das auf diese Weise erhaltene 17a-Äthyl-3-pro- pionyloxy-4-oestren-17-ol schmilzt bei etwa 87 bis 88,5 und zeigt Infrarotmaxima bei 2,79; 5,82; 6,87; 8,40; 9,25 und 9,92,u.
<I>Beispiel 10</I> Ein Gemisch aus 253 Teilen 17a-Äthyl-4-oestren- 3,17-diol (erhalten durch Reduktion von 17a-Äthyl- 19-nortestosteron), 852 Teilen Bernsteinsäureanhydrid und 2000 Teilen Pyridin wird 90 Minuten auf einem Dampfbad erhitzt und dann mit Eis behandelt.
Nach 30 Minuten wird der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und zuerst aus wässrigem Methanol, dann aus einem Gemisch von Äthylacetat, Cyclo- hexan und Petroläther umkristallisiert. Das 3-He- misuccinat des 17a-Äthyl-4-oestren-3,17-diols, das auf diese Weise erhalten wird, schmilzt bei etwa 168 bis 170 .
<I>Beispiel 11</I> Einer Suspension von 6 Teilen Lithium-Alumi- niumhydrid in 2100 Teilen Äther werden unter Rüh ren 7,2 Teile 19-Nortestosteron in 700 Teilen Äther zugesetzt. Das Gemisch wird unter Erhitzen auf einem Dampfbad 45 Minuten lang gerührt; danach wird das nicht umgesetzte Lithium Aluminiumhydrid durch Zugabe von Aceton zersetzt. Das Gemisch wird mit Wasser verdünnt, die organische Schicht wird ab getrennt und nacheinander mit Wasser und gesättig ter, wässriger Natriumchloridlösung gewaschen.
Nach dem Trocknen über wasserfreiem Natriumsulfat wird die Ätherlösung unter Vakuum eingedampft, der Rückstand wird in Benzol gelöst und so auf eine chromatographische Kolonne aufgebracht, die 760 Teile Kieselsäuregel enthielt. Die Kolonne wird mit Benzol und dann nacheinander mit 5- und l0o/oigen Lösungen von Athylacetat in Benzol entwickelt.
Wei teres Eluieren mit einer 15o/nigen Lösung von Äthyl- acetat in Benzol und die Konzentration des Eluats ergibt einen Rückstand, der, aus Aceton und Wasser, Athylacetat und Petroläther, und wiederum aus Aceton und Wasser umkristallisiert, ein bei etwa 169 bis 172 schmelzendes 4-Oestren-3,17-diol ergibt.
Diese Verbindung ist augenscheinlich das 4-Oestren- 3ss,17,8-diol. Diese Verbindung zeigt Infrarotmaxima bei 2,91; 6,0; 6,90; 8,26; 8,78; 9,36; 9,61; 11,21; 11,43 und 11,62 ,u und kein Ultraviolettabsorptions- spektrum zwischen 220 und 360 mu.
Die weitere Entwicklung der Kolonne mit einer 20o/oigen Lösung von Äthylacetat in Benzol und das Konzentrieren des Eluats ergibt eine relativ kleinere Menge einer Verbindung, die vermutlich das 3a- Epimere des vorstehenden 4-Oestren-3,17-diols dar stellt. Nacheinander erfolgende Umkristallisierungen aus wässrigem Methanol und dann aus Äthylacetat und Cyclohexan ergeben ein bei etwa 202 bis 204 schmelzendes Produkt.
Das Infrarotabsorptionsspek- trum zeigt Maxima bei 3,0; 6,05; 7,01; 7,23; 7,42; 7,84; 8,80; 9,19; 9,46; 10,05;<B>11,06</B> und 11,64 @i. <I>Beispiel 12</I> Eine Lösung von einem Teil 17a-Äthyl-19-nor- testosteron in 120 Teilen absolutem 2-Propanol wird mit 11 Teilen frisch destilliertem Aluminiumiso- propylat behandelt und dann langsam destilliert, bis das Destillat kein Aceton mehr enthält.
Das zurück bleibende 2-Propanol wird abdestilliert und der Rückstand wird unter Rühren in 200 Teile kalten Wassers gegossen. Das Gemisch wird mit Äther extrahiert. Dieser Extrakt wird mit Wasser ge waschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrock net, filtriert und eingedampft. Der Rückstand wird wie in Beispiel 7 umkristallisiert und ergibt ebenfalls 17-Äthyl-4-oestren-3,17-diol, das die gleichen Eigen schaften hat wie das Produkt des Beispiels 7.
Bei Verwendung von 17a-Methyl-19-nortesto- steron erhält man 17-Methyl-4-oestren-3,17-diol. Das Infrarotabsorptionsspektrum dieser Verbindung zeigt Maxima bei 2,92; 6,03; 6,9; 7,3 und 8,7 @@.
<I>Beispiel 13</I> Eine Lösung von 35 Teilen Natriumborhydrid in 250 Teilen Methanol wird einer Lösung von 56 Tei len 17a-Allyl-19-nortestosteron in 400 Teilen Me thanol zugesetzt. Das Gemisch wird 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gehalten, mit 10 Teilen Wasser verdünnt und mit Essigsäure schwach angesäuert. Bei weiterem Verdünnen mit Wasser und Kühlen bildet sich ein Niederschlag, der abfiltriert und wiederholt aus wässrigem Methanol und einem Gemisch von Aceton und Petroläther umkristallisiert wird.
Ein doppelter Schmelzpunkt zeigt das Vorliegen von zwei epimeren Formen des 17a-Allyl-4-oestren-3,17-diols an. Das Infrarotspektrum zeigt Maxima bei 2,9 und<I>6.0</I> ic.