Läppmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Läppmaschine, vorzugsweise zum Planläppen ringförmiger Ober flächen von umlaufenden mechanischen Abdicht- elementen, Druckscheiben bzw. Unterlagscheiben, Kolbenringen, Schieberspiegeln, Parallelendmassen, piezoelektrischen Kristallen und einer grossen Viel falt anderer flacher Werkstücke.
Es sind bereits Läppmaschinen bekannt, bei denen auf einer eine ringförmige Läppfläche aufweisenden umlaufenden Läppscheibe Abrichtringe liegen, die von einem zentral angeordneten Antriebsrad angetrieben werden und durch Widerlager am Mitlaufen mit der Läppscheibe gehindert sind.
Bei dieser bekannten Anordnung sind für den Antrieb ein mittiges Zahnrad und zwei weitere Zahn räder vorgesehen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Läppmaschinen der erwähnten Art einen einfacheren Antrieb ohne Verwendung von Zahnrädern zu schaffen.
Gemäss der Erfindung sind als zentrales Antriebs rad eine Reibrolle, die entgegen der Drehrichtung der Läppscheibe angetrieben ist, und als Widerlager lose drehbare Rollen, von denen je eine den Abrichtringen zugeordnet ist, vorgesehen.
Die Vorteile der Erzeugung der Abrichtring- geschwindigkeit von einer zentralen Rolle aus be stehen hauptsächlich darin, dass letztere durch eine Einrichtung angetrieben sein kann, die versenkt ein gebaut ist, so dass sie weder die Läppscheibe noch den Läppvorgang behindert oder beeinträchtigt. Fer ner verursacht eine einzige zentrale Rolle für drei oder vier Abrichtringe geringere Kosten als einzeln angetriebene Rollen für jeden Abrichtring.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes ist in der beiliegenden Zeichnung veran schaulicht und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht der Läppmasehine und Fig. 2 eine Teilansicht im Schnitt im wesentlichen nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
Die dargestellte Läppmaschine besitzt ein zylin- risches Gehäuse 14, an dessen Innenseite im Abstand voneinander in der Mitte zwischen Ober- und Unter teil des Gehäuses drei Stützen befestigt sind, von denen eine bei 24 dargestellt ist und die die Form waagrechter Träger haben können. Die innern bzw. freien Enden dieser Träger sind, beispielsweise durch Schweissen, an einer senkrechten rohrförmigen Stütze 30 befestigt, welche somit innerhalb des Zylinder mantels 14 mittig abgestützt ist. Als zusätzliches Ab stützelement für die Stütze 30 ist im Gehäuse 14 eine flache, ellipsenförmige Zwischenwand 32 vorgesehen, welche mit einem Winkel von etwa 30 zur Waag rechten angeordnet ist.
Diese Zwischenwand 32 ist mit der Stütze 30 verschweisst oder in anderer Weise an dieser befestigt; sie dient als Tropfschale für das Läppmittel.
Mittig innerhalb der festen Stütze 30 ist durch zwei Lager 34, 36 eine Hohlwelle 38 drehbar ge lagert, welche die Läppscheibe trägt und antreibt. Die Hohlwelle 38 erstreckt sich durch die volle Länge der Stütze 30. Das untere Ende der Hohlwelle 38 ist bei 40 mit Gewinde versehen, auf welches eine Siche rungsmutter 42 aufgeschraubt ist, die jedes Aufwärts axialspiel der Hohlwelle und der auf ihr sitzenden Lagerteile verhindert. Auf die Hohlwelle 38 ist bei 44 eine Tragnabe 46 aufgekeilt, auf der eine ring förmige, zur Drehung in der durch den Pfeil (Fig. 1) angegebenen Richtung angetriebene Läppscheibe 48, vorzugsweise aus Gusseisen, zentriert ist.
Die Läpp- scheibe weist eine ringförmige Läppfläche 50 mit einem Aussenrand 52 und einem Innenrand 54 auf. Die zentrale Öffnung 56 der Läppscheibe 48 ist von einem innern Befestigungsflansch 58 der Läppscheibe begrenzt. Durch diesen Flansch sind mehrere Stift schrauben 60 geführt, durch die die Läppscheibe an der Oberseite der Tragnabe 46 lösbar befestigt ist. Das Gewicht der Nabe 46 und der von ihr getra genen Läppscheibe 48 drückt auf einen auf der Hohl welle 38 sitzenden, die Welle umgebenden Federring 61.
Der Schub abwärts des Federringes wird von einer becherförmigen Abdeckung 62 der Stütze 30 verhindert, die ihrerseits gegen den innern Laufring des Lagers 34 anliegt.
Wie Fig. 2 zeigt, ist der Gesamtdurchmesser der Läppscheibe 48 etwas geringer als der Innendurch messer des Gehäuses 14. Bei 63 ist ein geringer Spielraum vorgesehen, damit sich die Läppscheibe 48 frei drehen und das Läppmittel mit seiner Träger substanz von der Oberfläche der Läppscheibe in den Raum 64 des Gehäuses oberhalb der schrägen Zwi schenwand 32 ablaufen kann.
Das untere Ende der Hohlwelle 38 ragt aus dem untern Ende der festen Stütze 30 heraus und trägt unterhalb der Mutter 42 eine Doppelriemenscheibe 66, durch die die Hohlwelle 38 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn angetrieben werden kann.
Innerhalb der Hohlwelle 38 ist eine mittige Welle 70 drehbar gelagert, welche in einer zur Drehrich tung der Hohlwelle 38 entgegengesetzten Richtung angetrieben werden kann. In das obere und das untere Ende der Hohlwelle 3 8 sind die auf der Zeich nung nicht gezeigten Lagerbüchsen eingepresst, um die Welle 70 zu zentrieren.
Die Welle 70 ragt oben aus dem obern Ende der Hohlwelle 38 heraus und trägt dort eine Reibrolle 72, die durch Welle 70 in Drehung versetzt, dazu dient, die verschiedenen Ab- richtringe 74 für die Läppscheibe, die bei der Ma schine verwendet sind, mit veränderlicher Drehzahl anzutreiben und in den betreffenden Sektoren der ringförmigen Läppfläche in der nachstehend beschrie benen Weise zentriert zu halten.
Die obere bzw. ringförmige Oberfläche 50 der Läppscheibe 48 ist so ausgebildet, dass sie mehrere, im vorliegenden Fall vier Abrichtringe 74 aufnehmen kann. Die Ringe 74 bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Werkstoff wie die Läppscheibe, also z. B. aus Gusseisen. Die Ringe haben einen solchen Durch messer, dass sie auf der ringförmigen Läppfläche sowohl an deren Aussenrand 52 als auch an deren Innenrand 54 etwas überstehen, wie Fig. 1 und 2 zeigen. Die Abrichtringe 74 ruhen reibend auf der ringförmigen Läppfläche auf.
Es sind Mittel vor gesehen, um die Abrichtringe an der Bewegung mit der Läppscheibe zu hindern, das heisst, sie gegen eine Drehung um die Achse der Läppscheibe festzu halten, so dass jeder Ring dauernd innerhalb eines eigenen Kreisquadranten auf der ringförmigen Läpp- fläche bleibt.
Für den letzterwähnten Zweck sind mehrere Rol len 76, und zwar je eine für jeden Abrichtring 74, vor gesehen. Jede dieser Rollen trägt einen Reibbelag aus Gummi oder einem andern elastischen Werkstoff. Die Rollen sind in Ansätzen oder Armen 78 gelagert, die zweckmässig durch Schrauben 80 am obern Rand des Gehäuses 14 befestigt sind. Die Rollen 76 sind frei drehbar und haben voneinander einen Winkelabstand von 90 .
Der Abstand zwischen dem Umfang jeder Rolle 76 und dem Reibumfang der Antriebsrolle 72 ist etwas geringer als der Aussendurchmesser der Ab- richtringe 74, so dass; wenn die Abrichtringe auf der ringförmigen Läppfläche 50 in der in Fig. 1 gezeigten Weise angeordnet sind und die Läppscheibe 48 sich, wie dargestellt, entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn dreht, die Ringe an ihren Rollen 76 sowie am Umfang der Reibrolle 72 in Anlage gehalten werden.
Aus dem Vorangehenden ergibt sich, dass, wenn sich die Abrichtringe 72, wie in Fig. 1 gezeigt, auf der sich drehenden ringförmigen Läppfläche be finden, die Antriebswelle 72 und die Rollen 76 an den einzelnen Abrichtringen 74 an in Abstand vonein ander befindlichen Stellen angreifen und kreisbogen förmige Umfangsteile dieser Abrichtringe zwischen sich abstützen.
Wie ersichtlich, ist die Lage jeder Rolle 76 und der Reibrolle 72 derart, dass die auf den Ring infolge seiner Reibungsberührung mit der sich drehenden ringförmigen Läppfläche ausgeübte resul tierende vektorielle Kraft zwischen den Rollen 72 und 76 verläuft, wodurch der Ring in seinem eigenen Kreissektor gehalten und an einer Umlaufbewegung um die Achse der ringförmigen Läppfläche gehindert wird.