Bodenbehandlungsmittel Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bodenbehandlungsmittel zur Ver besserung landwirtschaftlicher Böden durch l:ntwieklung einer optimalen physikalischen Struktur, dank welchem ungewöhnliche ZV ir- kungen auf die Fruchtbarkeit des Bodens, auf die rrhöhung# der Geschwindigkeit. des Pflan zenwachstums, auf die Wirksamkeit der Nährstoffausnützu,ng und die Leichtigkeit der Bodenbebauung erzielt. werden.
Die Verwendung verschiedener wasser löslicher Polymere zur Verbesserung- der pliy- sikalisehen Struktur landwirtschaftlicher Bö den und Düngemittel, die wasserlösliche Poly niere und mineralische Pflanzennährstoffe kombiniert enthalten, ist bereits bekannt. Die bekannten Verbindungen eignen sieh indessen i!ielit. alle im gleichen Ausmass.
Viele dieser Verbindungen werden entweder in Form wül@riger Lösungen oder als weiche, ;2immi- arti@re Stoffe erhalten, so dass sie nicht leicht .,retroeknet oder sonst.wie in feste Form über- ;@efübrt werden können, während andere be kannte Substanzen hygroskopisch sind.
Wie der andere Substanzen lassen sieh nur schwer in gewünschtem Masse polymerisieren. Das Bodenbehandlungsmittel gemäss der vorliegenden Erfindung ist dadurch ;ekenn- zeichnet, dass es ein fein zerkleinertes, festes Mischpolymer von Vinylacetat und einem partiellen Ester der Maleinsäure und eine fein zerkleinerte, feste basische Calcium- verbindung enthält.
Da sich ein solches Gemisch in jedem ge wünschten Ausmass leicht mahlen lässt, eignet es sich zur gleichförmigen Verteilung mittels der üblichen Mittel über die Oberflächen. So kann es mittels rotierender Pflügevorrich- tungen, Scheiben, Rechen, Eggen oder mittels anderer Bodenbearbeitungsmaschinen im Bo den dispergiert werden. Mindestens die 1=Iälfte der Partikel des fein zerkleinerten Boden- behandhingsmittels ist zweckmässigerweise ge nügend klein, dass sie durch ein Sieb von 0,177 mm Maschenweite hindurchgehen.
Prak tisch alle Partikel sind vorzugsweise kleiner als die Öffnungen eines Siebes von 0,42 mm Maschenweite.
Es ist anzunehmen, dass das neue Boden behandlungsmittel im Boden eine chemische Umsetzung eingeht, wobei möglicherweise dank der Anwesenheit der basischen Calcium- verbindung partielle Calciumsalze der Misch polymere von Vinylacetat und den partiellen Estern der Maleinsäure folgender Struktur formeln entstehen, wobei insbesondere die Stellung der Calciiunionen sich nicht. mit Si cherheit feststellen lä.sst;
sie können mit irgendwelchen der freien Carbonsä.uregrup- pen verbunden sein.
EMI0002.0001
In dieser Formel ist n gleich 1-2, x gleich 0,1-0;5, m gleich 0,2-0,6 und x -f- in nicht grösser als 1, wobei die verschiedenen Reste aufs Geratewohl längs der linearen Polymer kette angeordnet wird (n, m und x sind Durehschnittswerte).
Für die Erzielung einer optimalen Wir kung ist das Molekulargewicht des Polygers von einiger Wichtigkeit.. Es hat sich gezeigt, dass das Molekulargewicht zweckmässig über <B>10000</B> liegen sollte. Bevorzugt. werden Poly mere mit einem über<B>15000</B> liegenden Mole kulargewicht. Bei den meisten Polymeren er reicht die Wirkung bei<B>30000-100000</B> ein Maximum. Die weitere Steigerung des Mole- kulargewiehtes bewirkt im allgemeinen keine Verbesserung der Wirkung des Polymers, ver ursacht jedoch auch keine ernstliche Vermin derung der Aktivität.
Als besonders geeignet hat sich eine Mi- sehung von (A) dem Mischpolymer aus 1-2 Mol Vinylaeetat mit 1 Mol Maleinsäure, die vorgängig mit 0,2-0,6 Mol eines alipha- tischen Alkohols mit bis zu 3 Kohlenstoff at.omen verestert worden ist, mit (B) 0,1 bis 0,5 31o1 Ca.lciumcarbonat,
Calciumoxyd oder Calciiunhy droxy d erwiesen.
In vielen Fällen ist es ferner zweckmässig, dem aus Misehpolymer und Calciumverbin- dung bestehenden Gemisch ein Verdünnungs- oder Streckmittel, das ein Lösungsmittel sein kann, oder ein festes Trägermittel, beispiels weise Torf, Kalk, Gips, Sand, Ton, minera lische Düngemittel, Silage oder andere Düngemittel oder bodenverbessernde Sub stanzen zuzusetzen. Werden die Polymere zusammen mit Pflanzennährstoffen zugesetzt, so sind günstige Nebenwirkungen auf die Wa.ehstumgeschwindigkeit der Pflanzen auf dem behandelten Boden zu beobachten.
Mit Böden, die mittels die Polymere enthalten der Düngemittel verbessert. wurden, wird ein rascheres und reichlicheres Wachstum der Pflanzen erzielt. als bei alleiniger Verwendung von Düngemitteln. Die Ausnützung irgend welcher Düngemittelbestandteile, die basische Nährstoffe, wie z. B. Stickstoff, Phosphor und Kalium, sowie Spurenelemente, wie z. B. Bor, Mangan, Magnesium, '-llolybdän, Kobalt. und Eisen, enthalten, durch die Pflanzen kann durch Zugabe der oben beschriebenen strukturverbessernden Polymere verbessert. werden.
Die Wirkung verschiedener polymerer Substanzen auf die Agglomeratbeständigkeit von Böden wird durch\ die folgende Methode graphisch aufgezeigt: Verschiedene Proben von Miamischlammlehm zu 100g wurden mit 0,1% und 0,01% eines Poly mers innig ver- mischt. Gesonderte Versuche werden mit fol genden Substanzen durchgeführt:
partielles Calciumsalz (30 Molo/o) des Mischpolymeres aus Vini-laeetat und dem partiellen Methyl- ester (45 Moll/ & ) der lIaleinsäure, Carbo- wax 6000 (Markenprodukt, Poly äthylen- oxyd), Polyvin,#-linethyläther, Methocel 50 (Markenprodukt, Methyleellulose),_ Methocel 1500 (Markenprodukt.,
llethylcellulose), Na- triumalginat. Die Erde wurde auf eine solche Feinheit gepulvert, dass sie durch ein 0,25-mni- Sieb hindurchging, und dann mit 30 cni3 destilliertem Wasser, das die entsprechende Menge des Polvmers enthielt, gemischt. Die Erde wurde mit durehiniseht und durch ein 4-mm-Sieb hindurchgepresst, um Erdkrümel zu bilden.
Nachdem die Proben während 2 Tagen in einem warmen trockenen Raum troeknen gelassen worden waren, wurde Wäh rend 10 'Minuten Luft von 50 C über die Proben geblasen, um die Trocknung zu voll- erden. Proben von 45g der Krümel wurden auf das oberste Sieb eines Satzes von drei Sieben der Grössen 0,84 mm, 0,42 mm bzw. 0,25 mm, die von oben nach unten mit ab nehmenden Grössen angeordnet waren, aufge bracht..
Die Siebe wurden in Wasser auf einer Distanz von 3,8 ein bei einer Geschwindigkeit von 30 Hin- und IIerbewegungen pro Minute während 30 Minuten gehoben und gesenkt. Nach Ablauf dieser Zeit wurden die Siebe gehoben, worauf das @ZTasser abtropfen ge- lassen wurde und die Erdagglomerate aller Siebe vereinigt und nach dem Trocknen bei 80 C gewogen wurden.
In der folgenden Ta belle sind die beobachteten. Agglomeratrück- stä.nde in 1/o der durch die Siebe zurückgehal tenen Gesamtmenge an Erde aufgeführt. Dieser Prozentwert ist ein Mass für die Agglomeratbeständigkeit des Bodens und .der Widerstandsfähigkeit der Erdkrümel gegen über dem physikalischen Zerfall in Gegen wart von Wasser.
EMI0003.0018
Polymer
<tb> Polymer <SEP> bezogen <SEP> auf <SEP> das <SEP> % <SEP> Agglomerate
<tb> Gewicht <SEP> der <SEP> Erde <SEP> 0,25 <SEP> mm
<tb> Ca.lciumsa.lz <SEP> 0,1 <SEP> 92,5
<tb> Calciumsalz <SEP> 0,01 <SEP> 33,5
<tb> Carbowax <SEP> 6000 <SEP> 0,1 <SEP> 0,3
<tb> Carbowax <SEP> 6000 <SEP> 0,01 <SEP> 0,3
<tb> Polyvinylmethyläther <SEP> 0,1 <SEP> 0,3
<tb> Polt' <SEP> viny <SEP> lmethyläther <SEP> 0,01 <SEP> 0,3
<tb> Methocel <SEP> 50 <SEP> 0,1 <SEP> 15,5
<tb> yTethoeel <SEP> 50 <SEP> 0,01 <SEP> 0,5
<tb> hlethocel <SEP> 1500 <SEP> 0,1 <SEP> 13,3
<tb> Methocel <SEP> 1500 <SEP> 0,01 <SEP> 0,5
<tb> Natriumalginat <SEP> 0,1 <SEP> 41,3
<tb> Natriumalginat <SEP> 0,01 <SEP> 0,3