Maschine zum Überziehen von Tabletten-, Pillen- und ähnlichen Kernen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Maschine zum Überziehen von Tablet ten-, Pillen- und ähnlichen Kernen, mit einem kontinuierlich rotierenden Pressbett zum Pres sen eines Überzugsmaterials auf einen vorge formten Kern. Im folgenden werden solche Tabletten-, Pillen- und ähnliche Kerne kurz Kern genannt.
Die' bekannten Maschinen dieser Art um fassen allgemein einen. rotierenden Teil, der eine Mehrzahl von ringförmig angeordneten Matrizen, obere und untere, in den Matrizen laufende Stempel, eine Nockeneinrichtimg für die gesteuerte Bewegung der Stempel, ferner Mittel zum Zuführen von granuliertem Über zugsmaterial in die Matrizen und endlich Mit tel zum Eintreiben der Stempel in die Matri zen beim abschliessenden Pressvorgang auf weist.
Die erfindungsgemässe Maschine zum über ziehen von Tabletten, Pillen und ähnlichen Kernen umfassen ein rotierendes Pressbett mit einer Mehrzahl von ringförmig angeordneten Matrizen, Mittel zum stetigen Rotieren des Pressbettes, einen untern Stempel in, jeder Matrize, eine Nockeneinrichtung für die ge steuerte Bewegung der untern Stempel, einen mit dem rotierenden Pressbett gleichlaufend bewegten obern Pressenteil mit daran montier ten obern Stempeln, von welchen je einer in eine Matrize einführbar ist,
um das darin be- findliche überzugsmaterial zusammenzudrük- ken, Mittel zum Legen von Überzugsmaterial in den untern Teil jeder Matrize, Mittel zum Zuführen eines vorgeformten Kernes zu jeder Matrize und zum Einlegen des Kernes auf das im untern Teil der Matrize befindliche Material, Mittel nun Legen von überzugs- mateiial über den Kern in jede Matrize, Mit tel zum Pressen des Überzugsmaterials rings um den Kern,
zwecks Erzeugung eines zusam menhängenden Überzuges um den Kern, und Mittel zum Entfernen des überzogenen Ker nes aus der Matrize, ist dadurch gekennzeich net, dass die Mittel zum Zuführen des vor geformten Kernes zur entsprechenden Matrize und zum Einlegen des Kernes in dieselbe so ausgebildet sind, dass sie in dem Augenblick, in welchem die Achse des Kernes und die Achse der Matrize zusammenfallen, den Kern mit gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung wie die Matrize bewegen.
Als Beispiel ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Maschine an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Diese Maschine stellt die Abänderung einer solchen bekannten Maschine zum Überziehen von Kernen mit Überzugsmaterial dar, wie sie im United States Patent Nr.<B>1248571</B> beschrie ben ist.
.Fig.1 zeigt eine Draufsicht der Maschine, wobei einige Teile weggelassen sind. Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig.1, in grösserem Massstab, mit einem in eine der Ma trize eingelegten Kern.
Fig. 3 ist ein Querschnitt, in grösserem Massstab, nach der Linie III-III der Fig. 1. Fig. 4 ist ein abgewickelter Zylinderschnitt durch die Mittelpunkte der Matrizen in Fig. 1 in schematischer Darstellung.
In den Figuren sind zahlreiche nebensäch liche oder als allgemein bekannt -vorausgesetzte Teile der erfindungsgemässen Maschine weg gelassen worden.
Die Presse der Maschine zum Überziehen von Kernen umfasst ein stationäres Gestell 1, auf dem eine ringförmige untere -Nockenein- riehtung 2 (Fig.3) starr montiert ist. Der rotierende Teil der Presse umfasst einen un tern, z. B. mittels Ritzel angetriebenen Stem pelblock 3, der mit einem obern Stempelblock 4 fest verbunden ist, so dass beide Teile stetig gleichlaufend rotieren. Der obere Stempel block weist eine ringförmige Rinne 5 und ein ebenes horizontales Pressbett 6 auf.
Das Press- bett 6 hat siebenundzwanzig ringförmig ange ordnete Matrizen D, wobei die Achsen der Matrizen mit den Achsen der zugeordneten obern Stempel T und untern Stempel B zu sammenfallen. Die untern Stempel B laufen in Lagern im Stempelblock 3 und enden in untern erweiterten Kopfstücken 44, die be weglich mit der Nockeneinrichtung 2 v erbLin- den sind. Die obern Stempel T sind in Lagern im obern Stempelblock 4 beweglich montiert, wobei jeder Stempel T in einem erweiterten Kopfstück 45 endet, das in eine obere statio näre Nockeneinrichtung 10 eingreift.
Das Ge stell 1 und die Nockeneinrichtungen 2 und 1.0 bilden den stationären Teil der Presse. Die Presse besitzt ferner eine verstellbare untere Pressrolle 11 und eine obere ortsfeste Press- rolle 12; diese Rollen wirken beim endgültigen Pressen des Überzugsmaterials zusammen, um die obern und untern Stempel in die Matrizen D einzutreiben.
Die Presse umfasst weiter zwei grosse dia metral angeordnete Trichter 13 Lund 14, die von Hand in grossen Zeitabständen eingefüllt werden, und die Matrizen mit einem granu- lierten überzugsmaterial für die Kerne ver sehen, sowie Schabvorrichtungen 15 und 16 zum Entfernen des überschüssigen Materials von den 1Hatrizen, damit in letzteren nur die benötigte Menge des Materials zurückbleibt.
Der Trichter 13 und die Schabv orriehtung 15 dienen zur Bildung der untern Füllung von Überzugsmaterial in der Matrize, während der Trichter 14 und die Schabvorrichtung 16 zur Bildung einer zusätzlichen Menge desselben Überzugsmaterials in den Matrizen nach Ein lage des Kernes dienen, welche Menge fortan als obere Füllung bezeichnet wird. Jede Schabvorrichtung 15, 16 umfasst vier Schab klingen 17, 18, 19 und 20, die das überschüs sige Material auf Randhöhe der Matrize ab streifen.
Für die Zufuhr der Kerne ist ferner eine Rad- oder Scheibenvorrichtung 21 (Fig.1) vorgesehen, die das ebene Pressbett 6 teilweise überlappt. Diese Vorrichtung umfasst ein orts festes ringförmiges Gestell 22 und ein darauf montiertes Zufuhrrad 23; letzteres ist drehbar auf der Antriebswelle 24 gelagert und wird gleichzeitig mit den Stempelblöcken 3 und 4 angetrieben, vorzugsweise durch ein nicht dar gestelltes Zahnradgetriebe.
Der Randteil des Zufuhrrades 23 besitzt eine Mehrzahl von in gleichen Abständen liegenden Taschen 25; diese Taschen sind so geformt, dass sie einen anliegenden Sitz für die vorgeformten kreis- scheibenförmigen Kerne C bilden, die einzeln hintereinander mittels einer nicht näher be schriebenen Zufuhrv orriehtung 26 in die Ta schen 25 befördert werden.
Das Zufuhrrad 23 besitzt solche Abmessungen und ist gegenüber der Presse so angeordnet, da.ss die Achse jedes sich in einer Tasche 25 befindlichen Kernes mit der Achse der Matrizen, in welche er hin eingelegt wird, im Moment des Einlegens zu sammenfällt, wobei Kern und Matrize in die sem Augenblick in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit sieh bewegen.
Zum Tragen der Kerne vom Moment ihres Einfüh- rens in die Taschen 25 bis zu ihrem Einlegen in die Hatrizen D ist eine zwischen dem Press- bett 6 und dem Zufuhrrad 23 eingeschobene, am ortsfesten Gestell 22 mittels Schrauben 27a verstellbar befestigte bogenförmige Tragplatte 27 vorgesehen, wie sie fragmentarisch in der Fig. 2 gezeigt ist.
Diese Tragplatte 27 ist der art verstellbar, dass der eine Kern beim über schreiten des einen über dem Pressbett 6 lie genden Randes 28 der Tragplatte 27 aus der nun nach unten offenen Tasche 25 genau zen tral auf die betreffende Matrize D fällt. Diese Stellung ist in Fig. 2 dargestellt.
Die Tragplatte 27 besteht beispielsweise aus dünnem 3Ietallblech, das durch eine aus einem Stück gebildete Schiene verstärkt ist. Die Lage der Tragplatte 27 ist derart gewählt, dass ihr Rand 28 sich im Augenblick des Ein legens eines Kernes C in die entsprechende Matrize D in einem Abstand von der Achse des Kernes C befindet, der annähernd dem Radius des Kernes entspricht (Fig.2).
Fig. 4 zeigt -einen abgewickelten Zylinder sehnit.t der Noekeneinrichtungen, Stempel blöcke, Matrizen und Stempel in der Fig.1 in schematischer Darstellung. Die Nockeneinriclr- tungen 2 und 10 bestimmen die Stellung der obern und untern Stempel der Maschine in jedem gegebenen Zeitpunkt.
Die Nockenein- richtung 2 besitzt vier verstellbare Nocken 30, 31, 32 und 34, mittels dessen sich die Dicke des Überzuges in der weiter unten beschrie benen Weise variieren lässt, ferner einen nicht verstellbaren, steil abfallenden Nocken 35 so wie Noekenschienen 36, 37, 38 und 39.
Weiter sieht man aus der Fig. 4, dass sämtliche obern Stempel T auf, der Nockeneinrichtung 10 an ihren Kopfenden in aufgehängter Lage ausser halb der Matrizen D gehalten werden, bis sie zur Nockenschiene 40 gelangen; letztere be wegt die obern Stempel T nach abwärts und führt sie für den letzten Pressvorgang unter clie Pressrolle 12. Darauf werden die obern Stempel T längs der Nockenschiene 41 in die obere aufgehängte Stellung auf der Nocken einriehtung 1.0 zurückgeführt.
Der ganz rechts aussen gezeigte untere Stempel B befindet sich in seiner höchsten Stellung und trägt. einen fertig überzogenen Tablettenkern C, der durch Berührung einer in (Fig.4 nicht dargestellten) ablenkenden Platte 42 (Fig. l.) abgestreift wird.
Wenn sich das rotierende Pressbett 6 mit den Stempel blöcken 3 und 4 -und den obern und untern Stempeln weiterbewegt (in der Abwicklung nach links), so wird der vorgenannte untere Stempel B allmählich unter der Nockenschiene 36 nach abwärts bewegt, dabei passiert er den Trichter 13 und die Schabvorrichtung 15, so dass der Hohlraum in der diesem Stempel zu geordneten Matrize mit granuliertem Über zugsmaterial 111 gefüllt wird. In der tiefsten Stellung kommt der untere.
Stempel B<B>in,</B> Ein griff mit dem verstellbaren Nocken 30 und wird wieder gehoben; dabei wird das über schüssige Überzugsmaterial entfernt, indem es durch die letzte Schabklinge 20 auf ebener Fläche zur Seite gestreift wird. Auf diese Weise wird die sog. untere Füllung erhalten.
Darauf greift der untere Stempel B in die Nockenschiene 37 und wird nach unten ge drückt, so dass sich die obere Fläche der un tern Füllung senkt. Weiter kommt der untere Stempel B mit dem verstellbaren' Nocken 31 und der Nockenschiene 38 in Eingriff; da durch wird er zunächst hinaufgedrückt, am die obere Fläche der untern Füllung auf das gleiche Niveau wie das Pressbett 6 zu bringen und sodann wieder ausreichend nach unten gezogen, um die genannte Fläche schwach unter die Pressbettebene zu senken.
An diesem Punkt lässt man einen vorgeformten Kern C, der auf der Tragplatte 27 in einer Tasche 25 des Zufuhrrades 23 ruht, auf die obere Fläche der untern Füllung genau im Zentrum der betreffenden Matrize fallen. Die Nocken schiene 38 ist so ausgebildet, dass sie anschlie ssend darauf den untern Stempel B rasch, das heisst innerhalb eines Drehwinkels des Press- bettes 6 von 10 , senkt, damit der eingelegte Kern C sogleich ausser Berührung mit dem Zufuhrrad 23 gebracht und ferner in der Ma trize ein Raum für das Aufnehmen der obern Füllung des granulierten überzugsmaterials geschaffen wird.
Wenn das rotierende Press- bett 6 weiter nach links wandert, passiert der untere Stempel B unter dem Trichter 14, wo bei seine zugeordnete Matrize mit der obern Füllung beschickt wird. Der untere Stempel B rückt sodann in Eingriff mit dem verstell- baren Nocken 32 und wird rasch gehoben, während seine zugeordnete Matrize unter den Schabmessern 181, 191, 201 durchgeht, damit alles überschüssige Überzugsmaterial ausgesto ssen und abgestreift wird. Weiter greift der untere Stempel B in die Nockenschiene 39, welche ihn senkt.
Nach einer weiteren Wan derung des Pressbettes 6 nach links greift der untere Stempel B in den verstellbaren Nocken 34, welcher den genannten Stempel nach oben bewegt und in Kontakt mit der intern Press- rolle 11 bringt. Gleichzeitig läuft der dem un tern Stempel<I>B</I> zugeordnete obere Stempel<I>T</I> unter der Nockenschiene 40 durch und wird von dieser unter die obere Pressrolle 12 ge führt.
Hierbei wird die obere und die untere Schicht des Überzugsmaterials durch das Zu sammenwirken beider Stempel<I>B</I> und<I>T</I> mit einem genügend grossen Druck gepresst, um das genannte Material mit dem vorgeformten Kern festhaftend zu verbinden. Der untere Stempel B wird hierauf durch seinen Eingriff mit dem Nocken 35 gehoben,
während gleich zeitig der obere Stempel T durch seinen Ein griff mit der Nockenschiene 41 gehoben wird. Hierdurch wird der obere Stempel T ausser Berührung mit dem fertig überzogenen Kern C gebracht und zugleich der -untere Stempel B in seine ganz rechts gezeigte Lage über die Ebene des Pressbettes 6 gehoben.
Wenn sich das rotierende Pressbett 6 in der Pfeilrichtung weiterbewegt, so stösst der überzogene, zur fertigen Tablette gewordene gern gegen die ablenkende Platte 42 und wird in die Rutsche 43 befördert (Fig.1).
Beim Überziehen von Tablettenkernen in der beschriebenen Maschine verwendet man meistens vorgeformte Tablettenkerne aus einem granulierten Material; die gerne wer den vorzugsweise nur so weit v erpresst, dass sie beim Durchtritt der Stempel zwischen den Pressrollen 11 und 12 noch weiter komprimiert werden können, zweckmässig um rund 8 bis 16 % ihrer ursprünglichen Dicke.
Zur Herstellung des Kernes und des über zuges können beliebige geeignete Materialien dienen. Die folgende Zusammensetzung eignet sich dabei besonders gut als zuckerhaltiges granuliertes überzugsmaterial für viele Ver wendungszwecke Staubzucker 470 g Lactose 470 g Akazienpulver 20 g Kornstärke 60 g Magnesiumstearat 5 g Gelatinelösung 60 cc Wässerig-alkoholische Farb-
stofflösung (1-30/00-g) 2 cc Bei der Herstellung des Überzugsmaterials werden zuerst die vier erstgenannten pulver förmigen Stoffe gemischt und durch ein fei nes Sieb passiert. Dann setzt man dem Ge misch die wässerig-alkoholische Farbstoff lösung zu und passiert die Mischung durch ein feines Sieb. Dann wird die Mischung mit der Gelatinelösung vermengt und das Ganze durch ein Sieb mit vier Maschen je laufendem Zentimeter gedrückt.
Das gesiebte Gut wird sodann bei 55 C getrocknet, zerkleinert und durch ein Sieb mit zwölf Maschen je laufen dem Zentrimeter passiert. Sehliesslich wird 200 Teilen des so erhaltenen granulierten Materials noeh 1 Teil Magnesiumstearat ein verleibt, bevor das fertige überzugsmaterial in die Trichter 73, 14 eingefüllt wird. Dieses Einfüllen geschieht im beschriebenen Beispiel ehar genweise von Hand, kann in einer andern Ausführungsform jedoch auch kontinuierlich erfolgen.