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Verfahren zur Herstellung künstlicher Zähne Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Zähne aus mehreren Schichten verschieden
gefärbten oder schattierten Stoffes zur Erzeugung ineinander übergehender, auf dem
fertigen Zahn ersichtlicher Schattierungen.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung, die zur richtigen
Vereinigung oder Mischung der zu verwendenden Rohstoffe und außerdem dazu dient,
-diese Rohstoffe unter Druck zwecks späterer Behandlung durch Brennen und Glasieren
in die gewünschte Form zu bringen.
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Bei der Herstellung künstlicher Zähne, die im nachstehenden näher
geschildert wird, muß ein Porzellankörper von verhältnismäßig dunklerem Material
mit dem hellen Teil für die Vorderseite und die Schneidfläche vereinigt werden.
Bisher wurde der Rohstoff für die hellen und dunkleren Teile der Zähne zunächst
in eine pastenartige Form gebracht, von Hand in die Form eingefüllt, hierauf gepreßt,
vorläufig gebrannt und schließlich mit der Glasur versehen. Diese Arbeitsweise ist
verhältnismäßig zeitraubend und erzeugt keine Zähne von der ganz regelmäßigen und
gleichmäßigen Beschaffenheit der Oberfläche, welche angestrebt wird.
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Es ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren
und die zu seiner Durchführung nötige Vorrichtung anzugeben, durch die die Zähne
sehr rasch aus gepulvertem oder körnigem Material erzeugt werden und gleichzeitig
Sicherheit für ein vollständig gleichmäßiges Endfabrikat geschaffen wird dadurch,
daß die Ausgangsstoffe in der Form genau entsprechend den verschiedenen Farben und
Schattierungen des Fertigfabrikates aufeinandergebracht werden.
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Die neue Vorrichtung gestattet ferner, die Ausgangsstoffe einem großen
Druck zu unterwerfen, so daß sie auch bei Anwendung in körniger Form so verfestigt
werden, daß das gepreßte Stück leicht gehandhabt werden kann, ohne daß es vorher
gebrannt werden muß, wie dies bei den handgeformten Zähnen stets nötig war.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die zusammenarbeitenden
Teile der Einrichtung, Abb. 2 einen Grundriß der Abb. i mit weggenommenem oberen
Formteil, Abb. 3, 4, 5, 6, 7 und 8 zeigen senkrechte Schnitte der Hauptformen und
des darin verarbeiteten Materials; ferner zeigt: Abb. 9 den senkrechten Schnitt
einer etwas abgeänderten Ausführungsform, Abb. io den senkrechten Schnitt eines
vollständig geformten Zahnes mit eingebettetem Anker und fertig zur Aufnahme des
Ankerzapfens, Abb. ii die schaubildliche Darstellung der Form nach Abb. 3 bis B.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist :2 der Hauptrahmen, welcher
mit einer senkrechten Bohrung 3 versehen ist, in die ein- in senkrechter Richtung
beweglicher ringförmiger Körper 4 einstellbar unter der Wirkung eines
schwingenden
Hebelmechanismus 5 eingesetzt ist, der den Körper 4 mindestens in die in Abb. i
gezeigte Lage oder tiefer einstellen kann, um den oberen Teil des Formgliedes 6
nach Erfordernis freizulegen. Das untere Formglied 6 wird im Körper 4 geführt und
ist durch eine drehbare Hebelanordnung 9 senkrecht verstellbar. Der untere Teil
dieses Formgliedes 6 sitzt innerhalb einer Büchse 7 mit -einstellbarer Mutter 7a
an deren Oberseite und einem flanschartig ausgebildeten Unterteil, wobei zwischen
Flansch und Mutter eine lose Hülse 8 angebracht ist, an der die Hebelvorrichtung
9 angreift und die Bewegung des Formgliedes 6 bewirkt. Der untere Teil der Büchse
ist mit einer einstellbaren Anschlagschraube 6a, 6b, 6°, 6d versehen, durch die
der Formteil 6 in senkrechter Richtung gegen die Büchse verstellt werden kann. Wenn
die Büchse 7 vollkommen unten steht, liegt sie auf dem Teil :211 des Hauptrahmens
auf. Dieser Teil 2a bildet einen Anschlag, um den Formteil 6 zu unterstützen, während
die zugehörige Patrize 19 nach unten geschraubt wird. Die veränderliche Anschlagschraube
6a und die verstellbare Mutter 7a schaffen die Möglichkeit, die Lage und Bewegung
des Formgliedes 6 in senkrechter Richtung entsprechend der Dicke des zu formenden
Gegenstandes zu bestimmen, wie später noch erläutert wird.
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Der Hauptrahmen 2 trägt eine Tafel 24, die in gleicher Höhe mit der
Oberfläche des Teiles 4 der Form liegt, wenn diese, wie in Abb. i dargestellt, zum
Formen voll gehoben ist. Auf dieser Tafel ist eine Beschickungsvorrichtung 25 für
die Einführung des zu formenden Rohstoffes drehbar angebracht. Der Rohstoff wird
durch die Trichter 40 und 41 in den Hohlraum der Form 4 eingeführt. Die Beschickungsvorrichtung
25 sitzt auf einer senkrechten Welle 32, `die im Hauptrahmen :2 gelagert ist und
an ihrem unteren Ende mit einer Schraubenfeder 33 versehen ist, die die Beschickungseinrichtung
25 eng an die Oberseite der Platte 24 und die obere Fläche des Formteiles 4 anpreßt,
wenn diese gehoben ist. Die Beschickungseinrichtung besteht weiter aus zwei gekrümmten,
entgegengesetzt gerichteten Einfüllrohren 26 und 28 mit Entleerungsöffnungen
30 und 31, die durch die Oberfläche der Platte 24 und durch die Oberfläche
des Formteils 4 geschlossen gehalten werden, wenn sie nicht gerade über der Einführöffnung
des Formteiles 4 liegen, wie in Abb. i gezeigt ist. Das gekriimmte Einfüllrohr 26
kann oben einen Trichter 27 tragen, während das gekrümmte Rohr 28 einen größeren
Ringtrichter 29 aufweist, der den Trichter 27 umgibt. Diese Trichter 27 und 29 werden
mit den zu fortuenden Stoffen A und B aus den $ehältern.4o und 41
gefüllt, die in die Trichter weiterleiten. Die Beschickungseinrichtung 25 kann durch
ein Kegelgetriebe 35 auf einer Triebwelle 36, die mit einem Kegelgetriebe 34 auf
der Beschickungseinrichtung selbst kämmt, angetrieben werden.
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Während des Arbeitens der Vorrichtung wird die Beschickungseinrichtung
ständig oder mit Unterbrechung gedreht, so daß sie eine abgemessene Menge des Ausgangsstoffes
A in das Formglied abgibt und, nachdem diese durch teilweises Pressen die richtige
Form erhalten hat, den zweiten Rohstoff Bin den Raum eintreten läßt, der innerhalb
desFormgliedes dafürvorgesehen ist, bevor die Endpressung der beiden Rohstoffe zu
einem einheitlichen Ganzen erfolgt. An einem geeigneten Punkt oberhalb der Form
4 ist eine Vorrichtung angebracht, durch die ein Paar Patrizen 17, i9 auf und ab
bewegt werden kann. In der dargestellten Ausführungsform wird ein senkrecht beweglicher
Kopf 14 durch eine Verlängerung des Hauptrahmens geführt und durch irgendeine bekannte
Preßvorrichtung betätigt. Mit dem Kopf 14 ist durch den senkrechten Zapfen "16 ein
einstellbarer Formrahmen 15 verbunden, der mit zwei Ansätzen versehen ist, deren
einer die Form 17 mit ihrer unteren geneigten Fläche 18 aufnimmt und deren anderer
eine Kolbenform i9 trägt, deren Ende der Endform des fertigen geformten Zahnes entspricht.
Der Trägerrahmen 15 kann durch ein Getriebe 22, das mit einem Zahnrad 21 auf dem
Rahmen kämmt, gedreht werden. Der Zahntrieb 21 hat eine verhältnismäßig große senkrechte
Höhe, damit das Antriebsgetriebe 22 auf- und abwärts arbeiten kann. Im Kopf 14 ist
ein federbeweglicher Kolben 23 untergebracht, der mit entsprechenden Bohrungen im
Oberteil des Rahmens 15 zusammenarbeitet, um die Formen 17 und i9 über die Öffnungen
des Formkörpers 4 und der Bodenform 6 zu bringen (s. Abb, i).
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Die gesamte Einrichtung wird durch die Welle 42 angetrieben, die sich,
wie der eingezeichnete Pfeil zeigt, im Sinne des Uhrzeigers dreht. Auf dieser Achse
sind die Antriebsvorrichtungen für sämtliche Hebel in Form von Nocken und Kurvenscheiben
angebracht, und zwar: =-i. eine Doppelnockenscheibe 43, welche gegen eine Leitrolle
44 wirkt, deren Stoßstange 45 über den bei 46 im Gestell gelagerten Doppelhebel
47 hinweg den Niedergang, des Preßstempels 14 mit dem Preßkopf 15 bewirkt. Der Aufwärtsgang
dieser Organe erfolgt selbsttätig unter der Wirkung der Feder 48; 2, eine Doppelnockenscheibe
49, welche
gegen eine Leitrolle 5o wirkt, deren Stoßstange 51 über
die Klinkv orrichtung 52 mit Schaltrad und Riemenscheibe die Welle 36 sowie das
Winkelräderpaar 34, 35 antreibt und auf diese Weise die Trichtervorrichtung
25 periodisch dreht; 3. eine Kurvenscheibe 53, deren Kurvenrinnen
54 und 55 zum Antrieb der beiden Doppelhebel 5 und 9 dienen. Außerdem trägt die
Kurvenscheibe 53 noch einen Ringnocken 56, gegen den eine Rolle 57 wirkt. Letztere
versetzt die Vertikalwelle 58, an deren oberem Ende das Zahnradsegment 22 sitzt,
in eine Teildrehung, und zwar um einen bestimmten Winkel, dessen Größe so bemessen
ist, daß der Preßkopf 15 eine Umdrehung um i8o° macht. Verläßt die Rolle 57 bei
weiterer Drehung der Scheibe 53 den Ringnocken 56, dann erfolgt unter Wirkung der
Feder 59 die Rückdrehung der Welle 58 und damit zugleich des Preßkopfes 15.
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Wie aus Obigem ersichtlich ist, ist der Preßkopf 15 mit den beiden
Preßwerkzeugen 17 und i9 mittels der Mutterschraube 16 zwar drehbar, aber sonst
fest am Stempel 14 der Presse angebracht. Die Preßwerkzeuge 17 und i9 sind im Preßkopf
15 unbeweglich befestigt. Der federbewegliche Kolben 23 dient daher lediglich als
Stellstift für die richtige Lage der Werkzeuge 17 und i9 während ihrer Tätigkeit
gegenüber der Form 4. Die Oberseite des Kolbens 23 ist buckelartig abgerundet und
wirkt zusammen mit den Bohrungen im Preßkopf 15 hinter den Werkzeugen 17 und i9.
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Bei der Formung künstlicher Zähne ist es gewöhnlich erforderlich,
im Zahnkörper einen Platinstift oder -anker anzubringen und eine Bohrung vorzusehen,
die von der Hinterseite des Zahnes zum Stift führt: Dies wird wie folgt erreicht:
Ein am Rahmen 2 befestigter Stab io ragt durch den unteren Teil der Formglieder
6 und ist dem Rahmen gegenüber mit Schraube ii einstellbar. -Der Stab io ist mit
einer Spitze versehen, die über die Oberfläche 12 des Formgliedes 6 herausragt und
den Anker unterstützen kann, gleichgültig welche Form derselbe besitzt. Wenn der
Anker auf dem Stab angebracht werden soll, wird der Hauptteil 4 gegen den unteren
Formteil 6 bewegt, so daß das obere Ende des Stabes io frei liegt und die Auflegung
des Ankers durch Hand oder selbsttätig ermöglicht ist. Wenn der Zahn geformt ist,
wird der Formteil 6 gehoben, dabei kommt der Zahn und sein Anker von dem festen
Stab frei. Die Einstellung des Stabes io in vertikaler Richtung soll nicht nur seine
richtige Lage gegenüber der Oberfläche 12 des Teiles 6 innerhalb des Formraumes
sichern, sondern Gewähr dafür leisten, daß der Anker in richtiger Tiefe eingesetzt
wird, wenn der untere Formteil 6 in seiner senkrechten Bewegung geregelt wird. Dies
geschieht zu dem Zwecke, eine bestimmte Menge der Rohstoffe A und
B einzulassen, die in den Formteil 4 eintreten sollen, um einen Rohzahn von
größerer oder geringerer Dicke zu erzeugen. Die Einstellung des Formteiles 6 wird
durch die Anschlagschraube 6a geregelt.
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Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung künstlicher Zähne beschrieben,
die nach Abb. io durch die Zusammenarbeit der Teile 4., 6, 17 und i9 auf die Rohstoffe
A und B, die durch die Beschickungseinrichtung 25 zugeführt werden, geformt werden,
wobei weiter erforderlichenfalls auch der Anker 13 und eine zu ihm führende Höhlung
13a (Abb. iö) angebracht werden kann.
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Die Beschickungseinrichtung 25 führt den Rohstoff A -durch die Leitung
26 und die Öffnung 30 in den Raum innerhalb des Formkörpers 4 und über den
Boden des Formgliedes 6 (Abb. i). Es ist jedoch zu beachten, daß die Gestaltung
des Oberteiles des Bodens des Formgliedes 6 und des Bodens 2o der Patrize i9 so
gewählt ist, daß sie den Hinter-und Vorderflächen des herzustellenden Zahnes entsprechen,
und ferner, daß der Anker 13 auf dem Ende des festen Stabes io liegt, .so daß dieser
Anker in den Zahnkörper eingeformt wird. Wenn der Raum innerhalb der Form 4 gefüllt
ist, wird die Beschickungseinrichtung 25 gedreht, um die obere Fläche der Form 4
freizulegen. Auf diese läßt sich die Form 17 herab und tritt in den Formkörper 4
ein, wodurch der Stoff A seitlich zusammengeschoben und auf die untere Form 6 aufgepreßt
wird, wie sich aus Abb. 5 ergibt. Dadurch entsteht Raum über dem Stoff A innerhalb
der Form 4., in den der Stoff B eingefüllt werden kann, nachdem die Form 17 wieder
gehoben und die Beschickungseinrichtung 25 eine halbe Umdrehung gemacht hat, um
die Mündung 31 über die obere Öffnung der Form zu bringen (Abb. 6).
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Während der Einführung des Stoffes B in die Form 4 wird der Rahmen
15 gedreht, so daß die Patrize i 9i unmittelbar über die untere Form 6 und die Öffnung
der Form q. kommt.
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Sobald die Beschickungseinrichtung 25 gedreht ist und der Stoff im
Formteil 4 zugänglich ist, wird der Kopf 14 nach unten bewegt mit dem Ergebnis,
daß die Patrize i9 auf die vereinigten Stoffe A und B kommt und diese in die Form
nach Abb. 5 und io bringt, wo der Stoff A zu der Zahnform A' und der Stoff B zu
der Form Bi zusammengepreßt ist. Der Teil A1 bildet den Kern des Zahnes und ist
mehr oder minder gefärbt, um die Schattierung der natürlichen Zähne nach-
-zahmen,
während der Teil BI dieVörderseite oder den Schmelz des Zahnes bildet, der den Kern
bedeckt und über die Schneidfläche ragt. Ähnlich erstreckt sich der dunklere oder
Kernteil A1 am Wurzelteil des Zahnes. Zur Herstellung der Ausgangsstoffe A1 und
B1 werden die üblichen Bestandteile benutzt, wie beispielsweise Feldspat, Kaolin,
Kieselsäure, denen färbende . Metalloxyde insoweit zugefügt werden, als zur Erzielung
der gewünschten Farbtönung nötig ist. Wenn das Pressen des Stoffes zwischen den
Formteilen 6 und ig beendet ist, liegt die Büchse 7, die den unteren Formteil 6
unterstützt, auf dem Anschlag -a° des Hauptrahmens, @ -um diesem eine feste Lagerung
zu geben. Wenn das Pressen vollendet ist, wird die Patrize ig von dem Körper ¢ abgehoben,
worauf der Hebelmechanismus g den unteren Formteil 6 lüftet und den geformten Zahn
auf die Platte 24 und die Oberseite des Formteiles 4 bringt (Abb.8). Nachdem dies
geschehen ist, entfernt ein Luftstrahl aus der Düse 39 den Zahn und wirft
ihn in einen geeigneten Behälter. Während des Hebens des Teiles 6 wird der geformte
Zahn mit dem in ihm befestigten Anker 13 von dem Zapfen des Stabes io abgehoben,
so daß, wenn der geformte Zahn vollkommen ist, er auch den Anker und die zu ihm
führende Bohrung 13d enthält (Abb. 8).
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Aus den Abb. 3 und 4 ergibt sich, daß nach Einführung der Stoffe
A und B in den Teil 4 der Stoff A praktisch die ganze Fläche der unteren
Form 6 bedeckt. Aus den Abb. 7 und 8 ist zu ersehen, daß, wenn die Form ig das Material
zusammendrückt, für den Stoff B auf seiner Unterseite die Neigung besteht, das Material
A seitlich wegzuschieben, und umgekehrt für das Material A am oberen Teil das Bestreben
vorliegt, das Material B wegzuschieben (Abb. io). Infolgedessen enthält die Schneidstelle
des Zahnes praktisch wenig gefärbte Masse, während das Wurzelende des Zahnes ausgesprochene
Farbe aufweist, die nicht nur an sich vorhanden ist, sondern auch durch die feinere
Glasur hindurch sichtbar sein kann. Wenn der so erhaltene Rohzahn gebrannt wird,
geht der gefärbte Stoff in die Porzellanoberfläche Bi über, und es entsteht dadurch
eine Schattierung oder Färbung, die am Wurzelende am dunkelsten ist und gegen die
Schneide zu immer heller wird.
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Wenn sich der Stoff A in der Form befindet und der Patrizenteil 17
diesen Stoff zur Erzielung der Form nach Abb. 5 leicht zusammenpreßt, besteht die
Neigung, einen Teil des Stoffes nach unten und seitlich über die obere Fläche des
Formkörpers 4 wegen der geneigten Fläche 18 der Form 17 zu verschieben. Wenn dies
eintritt, streift das vordere Ende 37 der $eschickungseinriclhtung ä5 das ausgestoßene
Material über die Platte und entfernt es bei 38 (Abb. 2).
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Es ist selbstverständlich, daß, wenn auch in der Erfindung beispielsweise
die Herstellung eines künstlichen Zahnes geschildert ist, sie nicht auf die Herstellung
von Zähnen beschränkt sein soll, da die Formen von beliebiger Gestalt zur Erzeugung
verschieden geformter Gegenstände verwendet werden können, bei deren Herstellung
es darauf ankommt, Porzellan oder einen ähnlichen Stoff verschiedener Schattierung
zu verarbeiten. Beispielsweise könnten auf die beschriebene Weise unter Anwendung
zweier verschiedener Stoffe A und B sogenannte Kameen hergestellt
werden, deren erhabener Teil aus dem helleren Stoff B und deren Körper aus dunklerem
Stoff A bestünde. In gleicher Weise könnten andere Gegenstände hergestellt werden,
für die die gleichen Zusammensetzungen gelten.
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Die Erfindung bezieht sich im allgemeinen Sinne auf ein Verfahren
zum Zusammenformen einer Mehrzahl von Stoffen in mehr oder weniger gepulverter Form
derart, daß der einheitlich geformte Gegenstand verschiedene Farbschattierungen
aufweist, unabhängig davon, ob er später gebrannt und verglast wird oder nicht.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf die nach einem solchen Verfahren
hergestellten Gegenstände, d. h. aus zusammengepreßten pulverförmigen Stoffen geformten
und hergestellten Gegenstände, wobei sich die beiden verbundenen Stoffe mechanisch
vereinigen und überlappen, so daß die gewünschte Doppelfarbigkeit entsteht, unabhängig
davon, ob ein künstlicher Zahn oder ein anderer Gegenstand hergestellt wird, und
unabhängig davon, ob eine spätere Verglasung oder nur eine Härtung unter Druck oder
in anderer Weise vorgenommen wird.
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Obwohl die allgemeine Beschaffenheit von Porzellanzusammensetzungen
bekannt ist und jede dieser bekannten Mischungen bei der Durchführung des Verfahrens
Verwendung finden kann, soll hervorgehoben werden, daß für den gepulverten oder
gekörnten Stoff, der die Masse A und B bildet, für das Material A eine Mischung
von Feldspat mit Kaolin und Kieselsäure verwendet wird, der eine genügende Menge
eines Metalloxydes hinzugesetzt wird, um die gewünschte Färbung und Schattierung
zu erhalten, und die dann die dunklere Masse A1 des herzustellenden Gegenstandes
bildet. Andererseits kann das Material B, das den helleren Teil Bi des Gegenstandes
bildet, die gleiche Zusammensetzung haben, nur mit dem Unterschied, daß die färbenden
Oxyde weggelassen werden. -Abgesehen
von diesen erdigen oder mineralischen
Bestandteilen sollen die Pulver mit geringen Mengen eines Bindemittels versetzt
werden, wie Gummilösung, Zuckerwasser, Harz, Wachs, Dextrin o. dgl., so daß, wenn
die Stoffe :4 und B in den Förmen zusammengepreßt werden, sie ihre Gestalt und genügende
Haltbarkeit aufweisen, um leicht gehandhabtwerden zu können, und daß vor allen Dingen
der Zusammenhang zwischen den Stoffen A und B gesichert ist. Bevor
die Mischungen in die Form gebracht werden, werden sie zweckmäßig durch ein feines
Sieb gegeben, um nur Teilchen von kleinem Durchmesser zu verarbeiten, die ein einwandfreies
und leichtes Arbeiten der Vorrichtung gewährleisten. Es ist klar, daß, während der
Stoff B wenig oder gar keine färbenden Oxyde zu haben braucht, bei der Erzeugung
von Kameen oder sonstigen ornamentalen Gegenständen geeignete färbende Stoffe der
hellen und dunklen Masse zugesetzt werden müssen, so daß eine Beschränkung in dieser
Beziehung nicht besteht.
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Da es wichtig ist, daß die Schneidflächen der Zähne eine andere Farbe
haben als der Zahnkörper, besteht eine weitere Verbesserung erfindungsgemäß darin,
Einrichtungen vorzusehen, um in das Schneidende der Form eine geringe Menge des
Stoffes B einzuführen, bevor der Stoff A eingebracht wird. Diese vorherige Einführung
des Stoffes B erfolgt bei B2 nach Abb. i und 3, und es entsteht dadurch der
Teil B3 des Zahnes (Abb. ro). Zu diesem Zweck ist der Formteil. mit einer senkrechten
Leitung versehen, die bis an die Oberfläche der Form reicht und deren Boden eine
Seitenöffnung 411 besitzt, die von der Seitenwand ins Innere des Formraumes reicht,
wo die Schneidfläche gebildet wird. Wenn die Beschickungseinrichtung 25sich dreht,
um den Stoff B in das Innere der Form .4 zu bringen, führt sie eine geringe Menge
des gleichen Materials in den Kanal 4a, weil die Öffnung 31 groß genug ist, um dies
zuzulassen. Die Einfüllöffnung 30 für den Stoff A ist nicht weit genug, um sich
in den Kanal -fa zu öffnen, und infolgedessen tritt niemals Stoff A in diese Höhlung
ein. Während der Stoff B sowohl in den Hohlraum dieser Form 4 als in den Durchgang
4a gleichzeitig eingebracht wird, wird der Teil, der in den Kanal 4a eintritt, erst
bei der nächsten Formarbeit weitergegeben.
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Da unter der Annahme, daß ein Zahn eben geformt und ausgeworfen und
die Formteile 4. und 6 wieder in der in Abb. i gezeichneten Stellung wären, nun
die Beschickungseinrichtung von dem Körper A vollkommen getrennt ist, wird der letztere
durch den Hebelmechanismus 5 leicht gehoben, um den Seitenausgang 4b gerade so weit
zu -öffnen, daß der in den Durchgang 4a enthaltene Stoff B in den
Formraum unmittelbar über der Fläche des unteren Formteils 6 an dessen seitliches
Ende kommt, das der Schneidfläche des Zahnes entspricht, wie durch B= in Abb. i
und 3 angedeutet ist. Der Teil 4 wird dann in die in Abb. i und 4 gezeigte Stellung
gesenkt. Die Beschickungseinrichtung 25 wird bewegt, um den Stoff A in den verbleibenden
Raum des Hauptkörpers einzulassen, wie gezeigt ist. Dann schiebt die herabgehende
Patrize 17 den Stoff A nicht nur seitlich hinweg, sondern formt auch den Stoff B
bei B2, wie in Abb. 5 zu sehen ist. Hierauf wird die Form i9 in Tätigkeit gesetzt,
und diese vollendet das Pressen in der oben beschriebenen Weise. Der Stoff B der
Zahnteile Bl- und B3 bildet tatsächlich einen einheitlichen Körper, nachdem der
volle Druck ausgefibt ist. Zum besseren Verständnis ist die Lage der Einzelteile
in Abb. 8 dargestellt.
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Es ist klar, daß, während Stiftzähne die Anbringung des Ankers
13 erfordern, mit dem der Stift später verbunden wird, die nach vorliegendem
Verfahren hergestellten Zähne die Stifte in den Zahn eingeformt erhalten und dadurch
die Anker wegfallen. Um dies zu erreichen, wird das obere Ende des Formteils 16
mit einer schalenartigen Aushöhlung 13a versehen, in die der Stift 13b mit aufrecht
stehenlern Kopf eingelegt wird. Die sonstige Formarbeit ist die gleiche wie vorher,
und bei der Entfernung des Zahnes aus den Formen wird der Stift mitgenommen.
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Obwohl gewöhnlich das in die Form bei B2 eingeführte Material dieselben
Zusammensetzungen haben kann wie der Stoff B, ist dies nicht unbedingt nötig, sondern
man kann auch etwas helleres durchscheinendes Material benutzen, so daß nach dem
Glasieren die Schneidenden der Vorderzähne den natürlichen Zähnen möglichst ähnlich
sind.
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Es wurde hervorgehoben, daß, während der Stab io den Aufsatz trägt;
auf dem der Anker 13 innerhalb der Form während der Formgebung liegt, der gleiche
Aufsatz auch als Kern für die Bildung eines Hohlraumes auf den Rücken des Zahnes
wirkt, und es ist zu beachten, daß der Anker 13 wegfallen kann und dann das Ende
des Stabes io einfach zur Erzeugung der Aushöhlung im Zahn oder in einem anderen
Gegenstand benutzt werden kann, wie dies bei diatorischen Zähnen üblich ist.
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Es ist selbstverständlich, daß die Erfindung nicht von der Zusammensetzung
der Stoffe A und B und von der Art ihrer Einführung in die Form abhängig ist und
diese Stoffe in beliebiger. Weise eingeführt werden können, auch ohne Verwendung
der besonderen Form
17, unter alleiniger Verwendung der Druckform
i9, um die verschiedenen Lagen der Stoffe A, B und BZ miteinander zu vereinigen.
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Wenn auch bisher angenommen wurde, daß der Stoff Bim allgemeinen heller
gefärbt sein soll als der Stoff A, wenn künstliche Zähne erzeugt werden, so kommt
es doch manchmal vor, daß der Stoff B die dunkle Färbung haben muß.
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Das beschriebene Verfahren kann nach den bisherigen Erfahrungen am
zweckmäßigsten mit der dargestellten Einrichtung ausgeübt werden, da in dieser Weise
die Durchführung am wirtschaftlichsten möglich ist. Das Verfahren ist aber nicht
auf die Einzelheiten der dargestellten Vorrichtung beschränkt, sondern es können
zweckmäßige Abänderungen getroffen werden, insofern das Wesen der Erfindung dadurch
nicht beeinflußt wird.