CH317443A - Verfahren zur Trennung von optischen Antipoden - Google Patents

Verfahren zur Trennung von optischen Antipoden

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CH317443A
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urea
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antipodes
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Wilhelm Dr Schlenk
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Basf Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B57/00Separation of optically-active compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Trennung von optischen Antipoden
Die Zerlegung razemiseher Gemische in ihre beiden optisch aktiven Bestandteile macht in der chemischen Technik erhebliche Sehwie  rigkeiten.    Da es für technische Verfahren nicht in Frage kommt, die enantiomorphen Kristallindividuen mechanisch auszulesen, war man darauf angewiesen, von Fall zu Fall geeignete, optisch aktive Substanzen zu ermitteln, die sich mit den beiden Antipoden zu Verbindungen, z. B. Salzen, Amiden, Estern oder   Komplexverbindungen    umsetzen, die sich nicht, wie die Antipoden selbst, wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten und infolge ihrer verschiedenen physikalischen   Eigenschaf-    ten voneinander trennbar sind.

   Als Hilfssubstanzen dienen dabei hauptsächlich Alkaloide oder andere optisch aktive Naturstoffe, deren Kostspieligkeit ein für die Teehnik schwerwiegender Nachteil ist.



   Es wurde nun gefunden, dass man optische Antipoden auch dadurch voneinander trennen kann, dass man sie mit Stoffen zusammenbringt, die mit ihnen E inschlussverbindungen bilden und welehe in diesen Einschlussverbindungen Gitter einer der 15 Symmetrieklassen    (Cl, Cs, C2, 2V, D2, 54, C4, 4 >  D2d, D4, C3, Ds,      06,    D6, T   und    0) ohne Symmetriezentrum aufweisen. Diese Gitter, die sog. Einschlussgitter, zeigen vielfach eine schraubenförmige asymmetrische Anordnung der   Moleküle.    Sie binden vorwiegend Moleküle der d-Form oder der l-Form, so dass sich durch Zerlegung der   Einschlussverbindungen    die betreffenden   rechts -und    linksdrehenden Antipoden   gelwin-    nen lassen.



   Ein Stoff, der sich besonders gut zur Herstellung solcher Einschlussverbindungen eignet, ist Harnstoff. Es ist bekannt, dass Harnstoff mit bestimmten Stoffen Additionsverbin  dungen    bildet [Liebigs Annalen der Chemie:   Ei65,    204 (1949)], die sich für die Zerlegung von Stoffgemischen eignen. In entsprechender Weise können die Einschlussverbindungen gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellt werden. Der Harnstoff kann dabei in fester Form oder, z. B. in Methylalkohol gelöst, dem zu zerlegenden Gemisch zugesetzt werden. Die sieh abscheidenden   Kristalle    werden abgetrennt   nnd    in bekannter Weise, z. B. durch Behandlung mit Methylalkohol oder Wasser, in die Bestandteile zerlegt.



   Ob sich im einzelnen Fall überwiegend Einschlussverbindungen als   Kristalle    abscheiden, die die rechts- oder die linksdrehende   Form    der Antipoden enthalten, hängt von der ersten Keimbildung ab. Durch Impfung der gesättigten Lösung mit Rechtskristallen oder mit   Lillkskristallen    hat man es in der Hand,   Kristalle    von Einschlussverbindungen zu bekommen, die vorwiegend die rechts- oder die  linksdrehende   Einschlusskomponente    enthalten. Es ist   zweekmässig,    dafür zu sorgen, dass die Kristallisation langsam vor sich geht.



   Durch Versetzen der Mutterlauge mit weiteren Mengen des Einschlussverbindungen bildenden Stoffes, z. B. Harnstoff, können   zu-    sätzliche Mengen vorwiegend der einen optisch aktiven Komponente abgeschieden werden, die man zur Aufarbeitung mit dem ersten Niederschlag vereinigt. Der andersdrehende Antipode reichert sich allmählich in der Mutterlange an und kann daraus ebenfalls in Form einer   Einschlussverbindlmg,    zweckmässig nach Impfung mit einem Kristall der betreffenden optisch aktiven Verbindung abgetrennt werden.



   Beispiel
20 Gewichtsteile eines razemischen Gemisehes von 2-Chlor-oktan (Drehung 0) werden mit 100 Gewichtsteilen einer gesättigten   methylalkoholisehen    Lösung von Harnstoff vermiseht. Der sofort auftretende Niederschlag wird durch gelindes Erwärmen gelöst.



  Hierauf lässt man die Lösung langsam auf   +7  C    abkühlen. Es scheidet sich eine Ein  sehlussverbindung      (8, 5    Gewichtsteile) von Harnstoff und 2-Chlor-oktan ab, aus der das letztere durch Behandlung mit Wasser abgetrennt wird. Es zeigt eine spezifische Drehung   von aD +0, 30.   



   In der Mutterlauge ist der andere Antipode des   2-Chlor-oktans    angereichert. Unter gelindem Erwärmen setzt man   2,6    Teile Harnstoff zu und kühlt dann innerhalb von 6 Stunden auf etwa - 60 C ab. Dabei scheiden sich 9,5 Gewichtsteile einer   Einsehlussverbindung    ab, die bei der Zerlegung mit Wasser ein 2-Chlor-oktan ergeben, das die spezifische Drehung   aD =    -0,36 hat. Durch erneuten Harn  stoffzusatz    kann man weitere Mengen des linksdrehenden Antipoden gewinnen. Auch bei der ersten Stufe lässt sich durch entsprechende Impfung erreichen, dass weitere Mengen des rechtsdrehenden Antipoden als Einschlussverbindung abgeschieden werden.



   Durch oftmalige Wiederholung der Harnstoffbehandlung werden auf diesem Wege Präparate erhalten, die schliesslich zu 96,50/0 aus rechtsdrehendem bzw. linksdrehendem 2-Chlor-oktan bestehen.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Trennung von optischen Antipoden, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die Antipoden solche Stoffe einwirken lässt, die mit ihnen Einschlussverbindungen hilden und welche in diesen Einschlussverbindungen Gitter einer der 15 Symmetrieklassen ohne Symmetriezentrum aufweisen, die gebildeten Einsehlussverbindungen abtrennt und in ihre Bestandteile zerlegt.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Ein schlussverbindungen Harnstoff verwendet wird.
CH317443D 1952-05-08 1953-04-29 Verfahren zur Trennung von optischen Antipoden CH317443A (de)

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