CH316085A - Verwendung eines aus Insekten hergestellten Präparates - Google Patents

Verwendung eines aus Insekten hergestellten Präparates

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CH316085A
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insects
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Pavan Mario
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Montedison Spa
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N63/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing microorganisms, viruses, microbial fungi, animals or substances produced by, or obtained from, microorganisms, viruses, microbial fungi or animals, e.g. enzymes or fermentates
    • A01N63/10Animals; Substances produced thereby or obtained therefrom
    • A01N63/14Insects

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Description


  



  Verwendung eines aus Insekten hergestellten Präparates
Gegenwärtig verfügt man über wertvolle Insektizide sowohl in der Landwirtschaft als auch in Stadt und Haus, doch liegt im   allge-    meinen das ideale Parasitenvertilgungsmittel noch in der Ferne ; es gibt   n#mlich    zwar viele hochwirksame Produkte, doeh ist die   Selek-      tivität    ihrer Wirkung gering, das heisst sie üben ihre   Giftwirkung    nieht nur auf die zu bekämpfenden Insekten aus, sondern auch auf andere Insekten, etwa auf natürliche Feinde   oder Nahrungskonkurrenten-ersterer,    manchmal auch auf die gastgebenden Pflanzen und, was noch schlimmer ist, auf den Menschen und die höheren Tiere.



   Während es also an sich eine grosse Anzahl   insektentötender    Stoffe gibt, so sind davon demzufolge nur wenige in der Praxis verwendbar-selbst bei der Beachtung hygienischer   Vorsichtsma#nahmen --, und nur    ganz wenige können   unbesorgt    verwendet werden ; letztere sta. mmen von den Pflanzen und die bekanntesten sind die Pyrethrine, aber ihre Wirksamkeit hält unter der Einwirkung der atmosphärischen Einflüsse so kurze Zeit an, dass ihre Verwendbarkeit wegen dieser Labili  tät    auf ein sehr enges Gebiet besehränkt bleibt.



   Gegenstand des vorliegenden Patentes ist nun die Verwendung eines aus   giftt. ragenden    Insekten   hergestellten Präparates für die Be-      kämpfung    von Insekten.



   Es war bekannt, dass tierische Organismen chemische Angriffs und Verteidigungsstoffe besitzen, wie die Ameisensäure bei den Ameisen, doch war bisher so gut wie nichts über dieselben bekannt und insbesondere war   niehts    über eine Möglichkeit bekannt, sie als In  sektizide zu verwenden.    Die   Entdeekung, dass    es   möglieh    ist, aus tierischen Organismen neue   insektentotende    Stoffe zu gewinnen, ist ange  sichts    der oben skizzierten Verhältnisse geeignet, einen ausserordentlich vielverspre  chenden    Weg der praktisehen Verwirklichung zu erschliessen.



   Durch die systematische Untersuchung einer ersten Gruppe von über 50 Tierarten wurde gefunden, dass in zahlreichen Arten von Insekten bisher unbekannte   insekten-      tötende    Wirkstoffe vorhanden sind, deren Eigenschaften vom Gesichtspunkt der   prak-    tischen Verwendbarkeit hohes Interesse bieten, und dass diese Stoffe nach geeigneten Verfahren technisch gewonnen werden   k#n-    nen. Beispielsweise wurde das Vorhandensein    solcher insektentötender Wirkstoffe in Extrak-    ten aus   versehiedenen    Arten von Insekten der Gattungen Tapinoma, Liometopum, Iri  domyrmex,    die alle zu den   Dolychoderinae    gehören, nachgewiesen.



   Erstmalig sind damit von der   Ameisen-    säure oder deren Verbindungen verschiedene Insektizide aus dem Tierreich gewonnen worden, die aus folgenden Gründen von grosser  Bedeutung sind und ein sehr weites Gebiet eröffnen :
Die Insektizide tierischen Ursprungs besitzen eine   ausgesprochene Selektivität, zu-    mindest allgemein genommen,   zwisehenWarm-    blütlern und Insekten, und selbst innerhalb der Klasse der Insekten ;

   insbesondere zeigt es sich, dass   Iridomyrmecin  , ein von der Anmelderin in Iridomyrmex humilis Mayr   entdeekter    und erstmalig aus besagtem Insekt gewonnener Giftstoff,   auf gastrischem Wege    der   weissen Maus (Mus musculus albinus)    ver  abreicht, sechs-bis siebenmal    weniger giftig wirkt als   pp'-Dichlordiphenyltrichloräthan    und als das   Gamma-Isomere des Hexachlor-    cyclohexans, und 120mal weniger giftig als    O, O-Di#thyl - O - p-nitrophenyl - thiophosphat.   



  Anderseits   #bt    Iridomyrmecin auf   versehie-    dene   Insektenarten    eine stärkere Giftwir   kung aus als pp'-Diehlordiphenyltriehloräthan,    bei denen dies den   Interessen    der Landwirtsehaft oder der Volksgesundheit   entsprielit.   



   Die aus   gifttragenden    Insekten hergestellten Insektizide, die erfindungsgemäss verwendet werden, besitzen eine hohe Beständigkeit gegenüber   solehen    chemischen und   physika-    lischen Einflüssen, welche die Pyrethrine mit rascher Wirkung angreifen ; dies ist ein im Hinblick auf die   Anwendungsmögliehkeiten    und auf die Wirtschaftlichkeit der   Verwen-    dung wichtiges Merkmal.



   Die Insektizide, auf die sich die vorliegende Entdeckung bezieht, wirken besonders rase ; so vernichtet beispielsweise das genannte   Iri   domyrmeein   viele wirtschaftlieh    sehr schädliche Insektenarten in viel kürzerer Zeit als Di  chlordiphenyltrichloräthan und    in manchen Fällen selbst als   y-Benzolhexaehlorid    ; dieses Merkmal stellt es an die Seite der Pyrethrine, während die wiehtigeren organischen   Synthese-    Insektizide eher langsam wirken.     Iridomyr-      menin      hat eine ehemisehe Zusammensetzung, die derjenigen von keinem der bekannten insektiziden Stoffe   entsprieht    ;

   es stellt daher   eine Neuorientierung    auf dem Gebiete der Insektizide dar.   #Iridomyrmecin# (welches    kein Chlor   enthält) ist erwiesenermassen wirk-    sam m auch gegen   St#mme    von Insekten, die gegen   Dichlordiphenyltrichloräthan wider-      standsfähig    gemaeht wurden und bei denen eine mehr und mehr sichtba werdende Widerstandsfähigkeit aueh gegen andere Chlor im Molekül enthaltende Insektizide in Entwicklung begriffen ist.



   Die bisher extrahierten Stoffe sind nie  dermolekulare    organisehe Verbindungen, welche auf Insekten als   mäehtiges      Kontaktgift    wirken bzw. von deutlichen   Vergiftungs-    erscheinungen   begleitetes    Erstieken   hervor-    rufen, obwohl ihre Giftigkeit für Warm  bl#tler    nur sehr gering ist.

   Zum Beispiel ruft am   Hemipteren      Pyrrhocoris      aptes-lis      li.      pp#-Dichlordiphenyltrichlor#than    in Dosis von   10      γ pro cm2    in 6 Stunden kein Auftreten von   Vergiftungssymptonen hervor, während    die gleiche Dosis von Iridomyrmecin allgemeine Supination mit clonischen   Kr#mpfen    in 4 Stunden erzeugt.



   Um noch ein Beispiel von der Giftigkeit   f#r    ein die Landwirtschaft   angehendes    Insekt anzuführen, möge erwähnt werden, dass Iri  domyrmeein    in vitro in Dosis von 10 y pro cm2   dureh    Kontakt   tödliehe    Wirkungen an Iridomyrmex   humilis Alayr (  Argentine ant  )    selbst hervorruft, und zwar mit viel grösserer Schnelligkeit als gleich grosse Konzentrationen von   pp'-Diehlordiphenyltrichloräthan    und aueh sehneller als das Gamma-Isomere von Hexachlorcyclohexa in gleieher Dosis
Die   vonunsentdeckten'Wirkstoffe    wirken aueh auf Arten oder   Rassen von    Insekten ein,   welche gegen die heutzutage #blichen,

      Chlor enthaltenden   Synthese-Insektizide    wi  derstandsfähig    sind, zum Beispiel auf gegen    Diehlordiphenyltrichloräthan widerstands-      fähige    Hausfliegen. Beispielsweise befanden sieh von einem Stamm dieser Insekten, der   24    Stunden lang der Berührung mit pp'-Di  chlordiphenyltrichlor#than    in Dosis von 10   000 γ pro cm2    widerstand, nac 2 Stunden Verweilzeit auf mit     Iridomyrmecin      in Dosis zu   6,      5 γ

   pro cm2 behandelter Fl#che 93%    der Individuen in   Supination und naeh    4 Stunden 90% der Individuen in irreversibler Akinese, 6  /o in Supination mit   clo-      nisehen    Kontraktionen und 4  /o in zeitweili ger Supination ; nach 2 Stunden mit 3   y    pro   em2    befanden sich 76   O/o    der Individuen in Supination und   naeh 4 Stunden 80  /o    der Individuen in irreversibler Akinese.



   Die   insektentotenden    Wirkstoffe sind in den innern Organen enthalten, und es ist daher zu deren Nutzbarmachung erforderlich, die T'iere vorerst feinst zu zerkleinern und dann der Extraktion mit geeigneten   Lösungs-    mitteln oder Sublimation oder einer   sonsti-    gen   zweekmässigen    Behandlung zu   unterwer-      fen.   



   Die Gewinnung und Anwendung der er  findungsgemäss    verwendeten Präparate ge  schieht    beispielsweise wie   foliot,    : In der Natur gesammelte oder eigens gezüchtete Individuen von Iridomyrmex humilis Mayr werden mit einem geeigneten Trägerstoff vermischt und zu einem homogenen Pulver vermahlen.



  I) ieses kann sowohl trocken als auch in wässeriger Suspension als Insektizid Verwendung finden. Je nach dem durch Hinzufügen der Trägerstoffe erzielten Verdünnungsverhältnisse ergeben sieh Produkte, die sich für die verschiedenen Verwendungszwecke und die versehiedenen Sehädlinge eignen.



   Ein Extrakt von   Iridomyrmecin,    welcher als solcher oder nach Vermisehen mit bzw.



  Auflösen in einem geeigneten'Trägerstoff verwendet werden kann, wird erzielt, indem man Individuen von Iridomyrmex humilis Mayr sorgfältig mit einem aus   präzipitierter    Naturkreide bestehenden Exzipienten vermischt und in einem   Wlahlwerk    zu einer homogenen Masse verarbeitet. Diese Masse wird getrocknet, zerkleinert und mit   Schwefel-    äther extrahiert. Nach dem Abtreiben des Extraktionsmittel kann das Produkt durch   längeres    Stehenlassen oder dureh Destillation in kristalliner Form gewonnen werden. Eine weitere Reinigung kann durch Sublimation erfolgen.

   Der reine Wirkstoff Iridomyrmeein hat die   Bruttoformel      CloHigO,    den   Schmelz-    punkt   60-61  C,    den   Breehungsindes      n 6D5    1,46017 und das   Rotationsvermögen      (a)      -=      + 210  C (c =    4 ;   #thanol).   



   In gleicher Weise erhält man aus den Körpern von Arbeiterinnen von Tapinoma   nigerrimum    Nyl und Liometopum   microcepha-    lum insektizid wirkende Ole, deren Wirkungseigenschaften in bezug auf die   versehiedenen      Insektenarten    aber je wieder anders sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verwendung eines aus gifttragenden Insekten hergestellten Präparates für die Be kämpfung von Insekten.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verwendung nach Patentanspruch eines Präparates, das aus Hymenopteren aus der Familie der Dolychoderinae hergestellt ist.
    2. Verwendung nach Patentanspruch eines Präparates, das aus Iridomyrmex humilis 3layr hergestellt ist.
    3. Verwendung nach Patentanspruch eines Präparates, das aus Liometopum microcepha- lum Panz hergestellt ist.
    4. Verwendung nach Patentanspruch eines Präparates, das aus Tapinoma nigerrimurn Nyl hergestellt ist.
    5. Verwendung nach Patentanspruch eines Präparates, das als Wirkstoff eine chemische Substanz mit der Bruttoformel CloHigOg, dem Schmelzpunkt 60-61 C, der spezifischen Drehung (α) 20D = 210# C (e = 4 ; Xthanol) und dem Brechmgsindex n D = 1, 4607 enthält.
CH316085D 1951-05-16 1952-05-14 Verwendung eines aus Insekten hergestellten Präparates CH316085A (de)

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