Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Textilschädlingen Es wurde gefunden, dass Halogenalkyl- und Halogenarylsulfonsäureamide von Ami nen, die einen mehrere carbocyclische Sechs ringe, z. B. Benzolkerne, enthaltenden .Rest aufweisen, für die Bekämpfung von Textil schädlingen sowie Schimmel und Bakterien befall gut geeignet sind. In den mehrkernigen Aminen, von denen sich die Amide ableiten, können die Sechsringe z.
B. direkt oder über Zwischenglieder, wie U,S,SO,S02,CHz,-CH=CH-,CO., @T=i\- und ähnliche, verbunden oder auch konden siert sein. Zweckmässig enthalten sie Halo genatome.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist. somit ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Textilschädlin gen, Schimmel Lind Bakterienbefall durch Zusatz eines Wirkstoffes zu einem Träger, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Wirkstoff ein von einem einen mehrere carbo- eyclisehe Sechsringe enthaltenden Rest, auf weisenden Amids abgeleitetes Halogenalkyl- bzw. Halogenarylstilfonsäureamid oder ein Salzeines solchen Amids verwendet.
Gut geeignete Wirkstoffe sind beispiels weise. Chlormethansulfoarylamide aus 3, 5 oder noch mehr Chloratome ent haltenden Aminodiphenylen, Aminodiphenyl- äthern, Aminodiphenylsulfonen, Aminoazo- benzolen, Naphtylaminen und ähnlichen;
fer ner analoge Chloräthansulfo-, TrichlorÜthan- sulfo-, Chlorbenzolsulfo-, Dichlorbenzolsulfo-, Triehlorbenzolsizlfoarylamide und ähnliche, sowie in der Sulfamidgruppe noch weiter substituierte, z. B. durch den Trichloracetyl- rest oder einen Arylsulfonsäurerest, Halogen alkyl- oder Halogenarylsulfonsäureamide. Auch Verbindungen mit mehreren Halogen sulfonamidgruppen, wie z.
B. chloriertes N,N'-Bis-(chlormethansulfonyl)-benzidin, -di- phenylin, -tolidin oder -dianisidin können Verwendung finden.
Gegenüber den bekannten Halogenalkyl- und Halogena.rylsulfonsäurearylamiden zeich nen "sich die mehrkernigen Verbindungen insbesondere durch eine erhöhte Affinität zur tierischen Faser, verbesserte -Waschechtheit und teilweise erhöhte Wirksamkeit gegen Textilschädlinge aus. Als Träger können die für solche Zwecke gebräuchlichen verwendet werden: Man kann die Sulfonamide z. B. in organischen Lösungsmitteln lösen, wie sie für die chemische Wäsche verwendet werden; für die Textilindustrie kann man wasserlös liche Salze in einer wässrigen Flotte disper- mieren, z.
B. in Seifen- und Walkflotten oder Färbebädern; zum Läutern von Pelzen mit Fellen können die Sulfonamide mit pulver förmigen Trägern vermischt werden. Beispiel <I>1</I> Man stellt ein Behandlungsbad her, indem man pro Liter Wasser 1 g des Natriumsalzes des Chlormethansulfonsäure-tetrachlor-4-plie- ny 1-anilids auflöst.
Behandelt man in diesem Bade Erzeugnisse aus Wolle oder "V#'ollmisch- gespinsten, entfernt. die überschüssige Flüs sigkeit und trocknet, so ist, das Material (auch Fell- oder Pelzwerk) auch nach wie derholter Wäsche gegen den Frass von Tex tilschädlingen geschützt. Es besitzt wegen der fungiziden und bakteriziden Wirkung der aufgebrachten Verbindung auch einen Schutz gegen Bakterien und Schimmelbefall.
Der Wirkstoff kann auf folgendem Wege erhalten werden: 4-Amino-diphenyl wird mit Chlormetliansulfochlorid umgesetzt und das erhaltene Chlormethansulfonsäure-4-phenyl- anilid in o-Dichiorbenzol in Gegenwart.
kata lytischer Mengen Eisen durch Einleiten von Chlor bei Temperaturen bis 42 chloriert. Das Produkt enthält 47,8"/o Cl und 7,2% S. älinliehe Wirkungen werden erhalten mit Produkten von wechselndem Chlorgehalt, z. B. solchen mit insgesamt 6 und mehr Ato men Chlor.
Das durch Chlorieren von 2-Chlor- methansulfonamido-diphenyl (Fp. 81 ) erhal tene Chlorderivat mit 42,25 /o Cl ist ebenso wirksam wie das vorbeschriebene. Ebenso ver halten sich Mischungen .der chlorierten De rivate,
die aus technischen 2- und 4-Amino- diphenyigemischen hergestellt wurden. Ein ähnlich wirksames chloriertes Amino-hexa- hydrodiphepyIderivat wird durch Chlorie- rung von 4-Chlormethansulfoiiamido-hexahy- drodipheny 1 (Fp. 114 ) in Eisessig erhalten. Es enthält 37,3% Cl.
<I>Beispiel.<B>29</B></I> In einem für die chemische Wäscherei üblichen Lösungsmittel löst man 0,3 bis 1% Chlormethansulfonsäure-2-(2'-chlor-phenoxy )- 3,5-diehloranilid. Damit gereinigte Erzeug nisse aus Wolle oder Wollmischgespinsten so Evie auch Fell- oder Pelzwerk sind gegen die Zerstörung durch Textilschädlinge geschützt.
<I>Beispiel 3</I> 0,5 bis 1 g/1 N,N'-Bis-(chlormethansulfo- iiyl)-tetraehlorbenzidin werden als Natron salz in Wasch- und Walkflotten, wie sie in der Textilindustrie gebräuchlich sind, gelöst. Die Behandlung von Textilgut aus Wolle oder Wollmischgespinsten kann wie üblich erfolgen. Das Material ist nach der Fertig stellung gegen den Frass von Textilschädlin gen geschützt.
Beispiel- 0,3 bis 1 g/1 Chlormethansulfonsäure- tetrachlor-4-phenyl-anilid des Beispiels 1 wird als Triäthanolaminsalz Färbebädern von sauren oder neutralen Woll- bzw. Halbwoll- farbstoffen zugesetzt. Das mit dieser Flotte gefärbte Material ist, nach Fertigstellung ge gen den Frass von Textilschädlingen "ge- schützt.
<I>Beispiel 5</I> Chlormethansulfonsäure-tetrachlor-4-phe- nyl-anilid des Beispiels 1 wird über ein orga nisches Lösungsmittel auf geeignetes Inert- Material, z. B. Sand, Holzmehl, Talkum und ähnliches, aufgebracht und dieses Gemenge dem Läutermehl für Pelze und Felle zu gesetzt. Die unter Zusatz des genannten Wirkstoffes (etwa 20/0) geläuterten Pelze und Felle sind nach Fertigstellung gegen Beschädigung durch Keratinfresser geschützt.
<I>Beispiel</I> In für die gebräuch lichen organischen Lösungsmitteln löst. man 1 bis 2% Chlormethansulfonsäure-3-(4'- ehlor - pheny lsulfony 1)
- 6 -chlor - anilid oder Chlormethansulfonsäure - 4 - phenylazo - anilid oder 1-Chlormethan-sulfonamido-naphthalin- derivate. Wolle oder Wollmischgespinste oder auch Fell- oder Pelzwerk, die mit. dieser Lö sung gereinigt wurden, sind gegen die Zer störung durch Textilschädlinge geschützt.