Mehrfachtarifzählwerk für Messgeräte, insbesondere für Elektrizitätszähler. Bei Mehrfachtarifzählwerken für Mess geräte, insbesondere für Elektrizitätszähler, zum Beispiel Doppeltarifzählwerken, ist be kannt, wahlweise das eine oder andere Tarif zählwerk an eine von einem Messsystem aus angetriebene Welle zu kuppeln und das nicht angekuppelte Tarifzählwerk gegen Weiter- zä.hlung zu sperren.
Als :Steuermittel für die Lmschaltung wird vorzugsweise ein Elektro magnet, der sogenannte Tarifumschaltmagnet, verwendet. Üblicherweise wirkt der Anker des Tarifumschaltmagneten auf einen schwenk baren Hebel, welcher die für beide Tarifzähl werke gemeinsame Antriebswelle derart ver- schwenkt, dass ein auf der Welle angeordnetes Zahnrad mit der anzutreibenden Zahlenrolle des einen oder andern Zählwerkes kämmt.
In dessen ist auch bekannt, die wahlweise An kupplung der beiden Zählwerke auf eine ge meinsame Antriebswelle mittels eines Diffe rentialgetriebes vorzunehmen, indem der Steg- des Planetenrades auf der Antriebswelle an geordnet ist und die beiden Sonnenräder die beiden Zählwerke antreiben, wobei das Son nenrad des nicht anzutreibenden Zählwerkes durch eine durch den Tarifumschaltmagneten gesteuerte Klinke gesperrt ist. Diesen beiden Ausführungsformen haftet der Nachteil an. dass beim Ankuppeln eines Zählwerkes ein Anzeigefehler gebildet wird, als Folge einer Nichtübereinstimmung des Zahnwinkels zwi schen den ineinander zu kuppelnden Zahn rädern bzw. zwischen Klinke und Sonnenrad.
Zur -Beseitigung dieses Messfehlers und. gleichzeitig zur Vereinfachung der baulichen Verhältnisse gegenüber eines Umschaltmecha nismus mit Differentialgetriebe schlägt die Erfindung ein Mehrfachtarifzählwerk vor, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass je des Tarifzählwerk in seinem Antrieb minde stens eine durch eine Tarifumschalteinrich tung gesteuerte Reibungskupplung aufweist. Vorzugsweise. werden hierbei Reibungskupp- lungen verwendet, welche in ihrer Ruhestel lung eingekuppelt sind und durch je ein durch einen Elektromagneten gesteuertes Schaltorgan gelöst werden können, wobei bei der ausgekuppelten Kupplung deren Abtrieb gesperrt ist.
Insbesondere bei Doppeltarifzähl werken ist es vorteilhaft, die genannten Schaltorgane derart unter den Einfluss eines gemeinsamen, durch einen Elektromagneten gesteuertes Steuerorgans zu stellen, dass die beiden Reibungskupplungen zwangweise ent gegengesetzt gesteuert sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung wer den an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt vier Ausführungsbei spiele von Mehrfachtarifzählwerken für Elek trizitätszähler in schematischer Darstellung. Fig. 1 zeigt ein Doppeltarif-Rollenzähl- werk, welches von der 'Systemachse Il des Zählers durch die Schnecke 1'2 über die Räder 13, 14, 15, 16 angetrieben wird, indem das Rad 16 abwechslungsweise über die Räder 101, 102 das Niedertarifzählwerk I und über die Räder 201, 202 das Hochtarifzählwerk II antreibt.
Das Zahnrad 102 kämmt zu diesem Zweck mit der ersten Zahlenrolle<B>103,</B> welche über das Zwischenrad 104 nach einer vollen Umdrehung die zweite Zahlenrolle 105 in be kannter Weise um eine Zehntelumdrehung weiterschaltet. Analog ist das Hochtarifzähl werk II mit den Zahlenrollen 203y 20,5 und dem Zwischenrad 204 angeordnet. Die beiden Kupplungsräder 101 und 20'1 sitzen lose auf den Achsen 110 und 210 und auf jeder dieser Achsen ist eine Reibungskupplung angeord net, welche das lose Zahnrad mit der Achse kuppeln kann.
Auf der Achse 110 ist längs dieser verschiebbar und drehbar ein Hütchen 111 angeordnet - in der Zeichnung im Schnitt dargestellt - welches durch eine Schraubenfeder 112, , welche auf einen auf der Achse 1'10 befestigten Stellring 113 gestützt ist, gegen das Rad 101 drückt und dieses mit Reibung an das Rad 102 presst. Analog sitzt auf der Achse 210 ein Hütchen '211 und ein Stellring 213. Die Druckfeder im Hütchen ist hier nicht sichtbar. Es ist eine zweiarmige Wippe zur Ein- und Auskupplung dieser Rei bungskupplungen vorgesehen, welche um den Punkt 20 schwenkbar ist.
Der Arm 120 steuert das Kupplungshütchen 1.11 und der Arm 220 steuert das Kupplungshütchen 2'111. Diese Wippe besitzt einen Arm 21 mit einem Eisen- plättchen 22 und ein Gewicht 23. Das Plätt chen 22 dient als Anker eines Elektromagne ten 24. In der gezeichneten Lage ist der Elektromagnet 24 stromlos und das Gewicht 23 zieht nach unten.
Dadurch drückt der Arm 220 auf das Kupplungshütchen 211 und hebt dieses vom Kupplungsrad 201 ab, so dass sich dieses Rad lose auf der Achse 210 drehen kann, während die Achse 210 und dadurch auch das Zählwerk durch den Druck des Armes 220 auf das Hütchen 211 durch Rei bung über die Teile Hütchen-Feder-Stellring 213 in seiner Lage festgehalten ist. Der Arm 120 der Wippe ist vom Kupplungshütchen 111 abgehoben und das Kupplungsrad 101 wird durch den Druck der Feder 112 durch die Reibung zwischen sich und dem Rad 102 sowie dem Hütchen 111 mit der Achse 110 gekuppelt. Der Zähler treibt somit das Nie dertarifzählwerk I an.
Wird der Elektro magnet 24 erregt, so zieht er den Anker 22 an und die Drehung der Wippe bewirkt die Entkupplung des Rades 101 und die Ein- kupphrng des Rades 201, so dass der Zähler bei erregtem Magnet das Hochtarifzählwerk II antreibt.
In Fig. 2 ist ein dem Aufbau nach Fig.1 entsprechendes Dreifachtarif-Zählwerk dar gestellt, mit den Tarifwerken I, 1I und III. Der Zähler treibt mit seiner Achse 11 über die Schnecke 12 und die Räder 13, 14, 15, 16 ein Kupplungsrad 37 auf der Achse 38 an, welches zwischen einem Stellring 39 und einem Kupplungshütchen 40 angeordnet ist. Zwischen einem Stellring 42 und dem Kupp lungshütchen 40 ist eine Feder 41 angeord net, welche das Kupplungshütchen 40 gegen die Nabe des Kupplungsrades 37 presst, wo durch dieses mit der Achse 38 gekuppelt ist.
Die Achse 38 treibt weiter über die Räder 17, 18, 1.9 die beiden Kupplungsräder 101 und 201 der Tarifwerke I und 1I an, während mit dem Rad 16 ein Rad 36 verbunden ist, welches das Kupplungsrad 301 des Tarif werkes III antreibt. Diese Kupplungsräder 101, 201 bzw. 301, welche lose auf den Kupp lungsachsen 110, 210 bzw. 310 sitzen, sind mit diesen Achsen kuppelbar und diese Achsen treiben über die Räder 102, 202, 302 die zu gehörigen Zahlenrollen 103, 203, 303 an. Es sind zwei Wippen angeordnet, welche um die Drehpunkte 20 und 50 schwenkbar sind.
Die um den Punkt 20 drehende Wippe mit dem Arm 21, dem Anker 22 und dem Gewicht 23 wird durch den Elektromagneten 24 gesteuert und wirkt mit ihrem Arm 120 auf das Hüt chen 111 des Tarifwerkes I und mit Arme 220 auf das Hütchen 211 des Tarifwerkes 1I. Die zweite Wippe, welche um den PLmkt 50 dreht, hat einen Arm 51 mit einem Anker 52 und einem Gewicht 53 und wird durch den Elektromagneten 54 gesteuert. Sie wirkt mit.
ihrem Arm 43 auf das Hütchen 41 auf der Achse 38 und mit ihrem Arm 320 auf das Hütchen 311 des Zählwerkes III. Ist keiner der beiden Elektromagnete 24 und 54 erregt, wie in Fig. 2 dargestellt, so ist das Zählwerk I ein gekuppelt, während die beiden Kupplungs räder 201 und 301 lose auf ihren Achsen 210 und 310 drehbar sind und die beiden Zähl werke II und III durch die weggedrückten Kupplungshütchen 211 und 311 durch Rei bung blockiert sind. Wird der Magnet 24 er regt, so wird dass Zählwerk I blockiert und das Zählwerk II eingekuppelt.
Wird der Magnet 54 erregt, so wird. das Rad 37 von der Achse 38 entkuppelt und die Achse 38 blok- kiert, während das Rad 301 mit der Achse 310 gekuppelt und das Zählwerk III ange trieben wird.
In Fig. 3 ist ein Doppeltarif-Rollenzählwerk dargestellt, bei welchem die beiden Reibangs- kupplungen durch einen Schieber betätigt werden, welcher von der Schwerkraft. eines Gewichtes unabhängig ist. Das Zählwerk ist mit dem Rad 15 an die Zählerachse gekuppelt. Die Achse des Rades 15 treibt mit den Rädern 16 und 26 die beiden Kupplungsräder 101. und 201 an. Auf der Kupplungsachse des Niedertarifzählwerkes I sitzt fest das Rad 102, welches mit dem Rad 130 kämmt, wobei das Rad 7.30 fest mit der ersten Zahlenrolle 103 verbunden ist. Das Rad 202, welches fest auf der Kupplungsachse des Hochtarifzähl werkes lI sitzt, kämmt mit dem Zahnrad 230.
Dieses Zahnrad sitzt fest auf der Zählerwerk achse und ebenfalls fest auf der Zählerwerk achse sitzt die erste Zahlenrolle 203. Die Ein- und Auskupplung der beiden Kupplungs hütchen 111 und 211 erfolgt durch einen Schieber 40 mit einem Magnetanker 41, der unter dem Einfluss eines Elektromagneten 42 und einer Rückzugfeder 43 steht.
Der Schie ber 40 besitzt einen Arm 140 zur Steuerung des Kupplungshütchens 111 und einen Arm 240 zur Steuerung des Kupplungshütchens 211.. In der gezeichneten Lage ist der Elektro magnet 42 stromlos und unter dem Zug der Feder 43 ist das Niedertarifzählwerk I einge kuppelt, indem der Arm 140 das Hütchen 111 freigibt und das Hütchen 111 durch den Druck der Feder 112 das Rad 101 an dass Rad 102 presst, während der Arm 240 das Kupp lungshütchen 211 abhebt, so dass das Rad 201 lose auf der Kupplungsachse sitzt und das Zählwerk II durch die Reibung zwischen dem Arm 240 und. dem Kupplungshütchen blockiert ist.
Wird der Elektromagnet 42 er regt, so wird das Hochtarifzählwerk II einge kuppelt und das Niedertarifzählwerk I abge kuppelt. Liegen bei Mehrfachtarifzählwerken die Achsen der Zählwerke parallel, wie dies bei vertikal. drehenden Zahlenrollen der Fall ist, so liegen zweckmässig erweise die Kupp lungsachsen ebenfalls parallel.
In Fig. 4 ist ein Doppeltarifzählwerk dar gestellt, mit vertikalen Achsen der Zahlen rollen, wobei die Achsen gleichrangiger Zah lenrollen von Hoch- und Niedertarifzählwerk in einer Geraden liegen. Der Antrieb vom Zählersystem her erfolgt über die Räder 13, 14, 15 mit den Rädern 16 und 26 auf die beiden Kupplungsräder 101 und 201. Auf der Kupplungssachse fest sitzt beim Niedertarif zählwerk I die Zahlenrolle 103 und die Schaltscheibe 102, welche nach einer ganzen Umdrehung über das Zwischenrad 104 das Zahnrad 105 um einen Zehntel Umdrehung weiterdreht. Fest auf der Achse des Rades 105 sitzt die zweite Zahlenrolle 106. Analog ist der Aufbau des Hochtarifzählwerkes II.
Die Steuerung der Kupplungen erfolgt durch einen Schieber 40 mit einem Anker 41, wel cher unter dem Einfluss eines Elektromagne ten 42 und einer Druckfeder 43 steht. Am Schieber 40 sind zwei Arme 140 und 240 an geordnet zur Ein- und Auskupplung der bei den Kupplungshütchen 111 und 211. In der gezeichneten Lage ist der Elektromagnet 42 stromlos und das Niedertarifzählwerk I ist eingekuppelt, während das Hochtarifzählwerk 1I durch die Reibung zwischen dem Arm 240 und dem Hütchen 211 blockiert ist.
Wird der Elektromagnet 42 zur Tarifumschaltung er regt, so wird -unter Spannung der Feder 43 das Kupplungshütchen 111 abgehoben und das Niedertarifzählwerk I blockiert, während das Hochtarifzählwerk II eingekuppelt wird.
Bei Zählwerken mit vertikalen Achsen rund horizontal drehenden Zahlenrolle sind vorzugsweise die Achsen gleichrangiger Zah lenrollen in eine Gerade gelegt, und es ist zweckmässig, die beiden Kupplungsachsen ebenfalls in eine Gerade zu legen. Besonders zweckmässig ist es, wie in Fig.4, die ersten Zahlenrollen direkt auf den Kupplungsachsen anzuordnen.
In den ausgeführten Beispielen sind als Tarifumschalteinrichtungen Elektromagnete vorgesehen. Es können jedoch auch andere Vorrichtungen, zum Beispiel Wärme-Bimetall umschalter benützt werden.