Verfahren zur Herstellung eines fluoreszierenden Farbstoffes. Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von neuen Farbstoffen, deren direkte Cellulosefärbungen im ultravioletten Licht, je nach dessen Zusammensetzung, eine mehr oder weniger intensive Fluoreszenz auf weisen. Dieser Eigenschaft verdanken sie einen bisher unerreicht leuchtenden Farbton im Tageslicht.
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oxydieren lassen. In dieser Formel bedeutet A einen an benachbarten Kohlenstoffatomen mit den Stickstoffatomen des 1,2,3-Triazolringes verbundenen aromatischen Rest.
Alle aroma tischen Reste dieser Triazolverbindungen kön nen noch beliebig weitersubstituiert sein, bei spielsweise durch Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Amino-, Acylamino-, Carboxyl- und Sulion- # i 'iure, gruppen.
Diese neuen 1,4-Di-(4'-arylotriazolyl-sty- ryl)-benzolverbindungen stellen, sofern sie keine weiteren Chromophore enthalten, wie beispielsweise Arylazogruppen, gelbe Farb stoffe vor, deren Färbungen im ultravioletten Licht je nach dessen Zusammensetzung und je nach dem Substrat mehr oder weniger intensiv fluoreszieren und infolgedessen auch im Tageslicht bisher unerreicht reine, leuch tende Farbtöne aufweisen.
Dies gilt insbeson dere für die direkten Cellulosefärbungen. Es wurde gefunden, dass man durch Kupp- hing von tetrazotierten 1,4-Di-(4'-aminosty- ryl)-benzolverbindungen mit in o-Stellung zu einer Aminogruppe kuppelnden aromatischen Aminoverbindungen Dis-o-aminoazofarbstoffe herstellen kann, die sich nach an sich bekann ten Methoden zu entsprechenden 1,4-Di- [4'- (arylo -1,2,3 -triazolyl-2)
-styryl] -benzolverbin- dungen der allgemeinen Formel Zur Herstellung von Textilfarbstoffen nach dem erfindungsgemässen Verfahren ist vor allem die nach der Patentschrift Nr.
273394 (Case 670) durch Kondensation von Terephtal- aldehyd mit 5-Nitro-2-methylbenzol-l-sulfon- säurearylestern, Verseifung der Sulfonsätue- arylester- und Reduktion der Nitro- zu Amino- gruppen erhältliche 1,4-Di-(4'-amino-2'-sulfon- säure-styryl)-benzolverbindung geeignet.
Sie lässt sich leicht in wässriger Lösung ihrer Al kalisalze mit Natriumnitrit und Mineralsäure nach der indirekten Methode tetrazotieren und in neutralem bis schwachsaurem Mittel mit in o-Stellung zur Aminogruppe kuppelnden, aro matischen Aminoverbindungen zum Dis-o- aminoazofarbstoff vereinigen.
Als in o-Stellung zu einer Aminogruppe kuppelnde aromatische Aminoverbindungen kommen im erfindtuigsgemässen Verfahren vorzugsweise solche der Benzol- und Naph- thalinreihe in Betracht, beispielsweise das 1,3- Diaminobenzol, das 1,3-Diamino-4-methyl- oder -4-elilorbenzol, die 1,3-Diaminobenzol-4-sulfon- säure, das 5-Chlor-l-aminonaphthalin,
die 1 Aminonaphthalin-4- oder -5-sulfonsäure, das 2-Aminonaphthalin, das 2-Amino-6-methoxy- naphthalin, die 2-Aminonaphthalin-5-, -6- oder -7-monosulfonsäure, die 2-Aminonaphthalin- 3,6- oder -5,7-disulfonsäuren usw.
Es sind aber auch heteroeyclische, in o-Stellung zu einer Aminogruppe kuppelnde aromatische Amino- verbindungen brauchbar, beispielsweise das 2- Phenyl-5-amino-1,2,3-benztriazol und ähnliche Verbindungen.
Die Oxydation der Dis-o-aminoazofarb- stoffe zu den entsprechenden Arylo-1,2,3-tri- azolylv erbindungen geschieht nach bekannten Methoden, beispielsweise in wässriger Lösung oder Suspension oder in oxydationsbeständi gen organischen Lösungsmitteln. Gebräuch liche Oxydationsmittel sind beispielsweise die Cupritetramminsalze und die Salze der unter ehlorigen Säure.
Oft ist es zweckmässig, die Oxydationsprodukte noeh einer nachträglichen Reduktion zu unterwerfen, beispielsweise der Einwirkung von Natriumhydrosulfit, um ge gebenenfalls vorhandene 1,2,3-Triazoloxyd- in 1,2,3-Triazolverbindungen zu verwandeln. Fer ner können in den Endprodukten gegebenen ; falls vorhandene funktionelle Gruppen noch nachträglieh verändert werden, beispielsweise Aminogruppen durch Aeylierung, sofern dies erwünseht und vorteilhaft ist.
Wie schon betont, ist es für textile Zwecke günstig, die 1,4-Di-(4'-amino-styryl)-benzol-2', 2'-disulfonsäure zu verwenden, deren Tetrazo- verbindung man vorteilhaft mit solchen Azo- komponenten vereinigt, die saure wasserlöslich machende Gruppen enthalten, wie Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen. Besonders günstige Azokomponenten für die Herstellung cellulose- affiner,
wasserlöslicher erfindiingsgemässer Farbstoffe sind die in o-Stellung zur Amino- gruppe kuppelnden Aminonaphthalin-sulfon- säuren, darunter insbesondere die 2-Amino- naphthalin-5,7-disulfonsäure, weil sie die rein sten erfindungsgemässen Farbstoffe liefern.
Die neuen 1,4-Di-[4'-(arylo-1,2,3-triazolyl- 2) -styryl] -benzolverbindungen stellen gelbe Pulver vor und sind, sofern sie saure, wasser löslich machende Gruppen enthalten, in Form ihrer Alkalisalze in Wasser mit gelber Farbe löslich. Sie weisen eine je nach Zusammenset zung mehr oder weniger ausgeprägte Affini tät zur Cellulose auf.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines fluores zierenden Farbstoffes. Das Verfahren ist da durch gekennzeichnet, dass man 1,4-Di-(4'- aminostyryl)-benzol-2',2'-disulfonsäure tetra- zotiert, mit 2-Amino-naphthalin-5,7-disulfon- säure kuppelt und den erhaltenen Dis-o-amino- azofarbstoff zur Triazolverbindung oxydiert.
Die erhaltene neue Verbindung, die 1,4-Di- [4'-(naphtho-1",2" :4,5-1,2,3-triazolyl-2)-sty- ryl] -benzol-2',2',5",5",7",7"-hexasulfonsäure, stellt in Form ihres Natriumsalzes ein gelb braunes Pulver dar, das Cellulosefasern in grünstichig-gelben Tönen von ausserordentli- eher Reinheit und Leuehtkraft färbt.
Beispiel: 47,2 Teile 1,4-Di-(4'-aminostyryl)-benzol.-2', 2'-disulfonsäure werden mit Natriumhy droxyd in 1400 Teilen heissem Wasser neutral gelöst, eine wässrige Lösung von 13,
8 Teilen Natrium- nitrit zugesetzt und mit 50 Teilen konz. Salz säure bei 10-12 indirekt tetrazotiert. Man rührt noch 1 Stunde und -ibt hierauf die Sus pension der Tetrazoverbindung bei 10-12 zu einer Lösung von 60,6 Teilen 2-Amino- naphthalin-5,7-disulfonsäure, 16,4 Teilen Na triumhydroxyd und 50 Teilen kristallisiertem Natriumacetat in 400 Teilen Wasser.
Nach be endeter Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von Kochsalz ausgefällt und abfil- triert. Der feuchte Farbstoff wird hierauf unter Zugabe von 40 Teilen 25o/oigem Am moniak in heissem Wasser klar gelöst und mit einer Mischung von 120 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in 480 Teilen Wasser mid 240 Teilen 25o/oigeln Ammoniak bei einer Tempe ratur von 92-97 zur Ditriazolylverbindung oxydiert.
Das Rohprodukt wird in Gegenwart von überschüssigem Natriumsulfid in heissem Wasser gelöst, das entstandene Kupfersulfid abfiltriert, die überschüssige Alkalisulfidver- bindung durch Salzsäure zersetzt und das Pro dukt durch Umlösen aus Wasser unter Zusatz von etwas Natriumhydrosulfit und Tierkohle weiter gereinigt.
Das Natriumsalz der 1,4-Di- [4'-(naphtho-1",2" :4,5-1,2,3-triazolyl-2)-sty- ryl] -benzol-2',2',5",5",7",7"-hexasulfonsäure der Formel
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wird als gelbbraunes Pulver erhalten. Die Ver bindung ist in Wasser leicht löslich; ihre Lö sungen sind rein gelb gefärbt. Auf Cellulose- fasern gefärbt erhält man einen grünstichig- gelben Farbton von ausserordentlicher Rein- lieit und Leuchtkraft im Tageslicht.
Die Cellu- losefärbungen weisen gute Eclitheiten auf. Im ultravioletten Lieht leuehten sie strahlend grünstichig-gelb. Die Verbindung kann auch aus saurem Bad auf Wolle und Seide gefärbt werden und ergibt dabei sehr reine, grün- ttiehi---geIbe Färbungen.