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Installationsselbstschalter mit Lichtbogenkammerentlüftung. Installationsselbstschalter müssen bei verhältnismässig kleiner Baugrösse erhebliche Kurzschlussleistungen bis zu 420 V/1500 A abschalten; die entsprechenden Scheitelwerte liegen bei Spannung und Strom noch um den Faktor ,/2 höher.
Um diese Schaltleistiing zu erreichen, hat man viele Wege u. a. bezüglich Anordnung, Form und besonderer Materialbeschaffenheit der einzelnen Bauelemente beschritten. Alles in allem gesehen bleibt jedoch folgende Schwierigkeit übrig: Für die Lichtbogenlöschimg ist an und für sich ein Überdruckzustand in der Lichtbogenkammer günstig. Es ist jedoch nicht üblich, Installationsselbstschalter als Überdruckschalter zu bauen, da hierbei die Anforderungen in bezug auf einen niedrigen Preis, geringen konstruktiven Aufwand und kleine Baugrösse nicht eingehalten werden können.
Der bei den jetzigen Bauarten bei Kurzschlussabschaltung entstehende Überdruck ist wegen der mechanischen Beanspruchung der Bauteile und wegen der Begünstigung unerwünschter Lichtbogenüberschläge zu andern Bauteilen unerwünscht. Man ist infolgedessen -ich schon dazu übergegangen, kleine, zi-@m i al Teil siebartige Entlüftungslöcher von der Lichtbogenkammer nach aussen vorzunehmen, um sowohl einen direkten Lichtbogenaustritt zu vermeiden als auch den im Moment der Kurzschlussabschaltung entstehenden Überdruck zu vermindern. Die bisher vorgesehenen Entlüftungslöcher sind jedoch in bezug auf Lage und Beschaffenheit technisch nicht günstig ausgeführt.
Meist sind bei Schraubselbstschaltern, auf den Durchmesser verteilt, dicht oberhalb des Gewinderinges austretende, in Längsrichtung des Stöpsels unterhalb der Lichtbogenkammer verlaufende Öffnungen angeordnet, welche za Unterbrechungskontaktteilen verschiedener Polarität führen (siehe Fig. 2). Die austretende ionisierte Luft trifft hierbei, insbesondere bei offenen Einbauelementen, nicht nur die eigene, sondern auch benachbarte Gewindebrücken und kann, je nach Polarität, Lichtbogen- überschläge vom spannungführenden festen.
Kontaktteil eines Installationsselbstschalters zum metallischen Gewindering des Schraubteils oder zwischen Schraubteilen zweier benachbarter Schalter einleiten. Diese kleinen Längslöcher lassen sich überdies auch schlecht herstellen. Ferner sind Anordnungen bekannt, bei denen in der Lichtbogenkammer, senkrecht zur Längsrichtung des Selbstschalters Ge- häusewanddurchbrüche vorgesehen sind (siehe in Fig. 2).- Auch hier besteht bei Gruppenanordnung mehrerer Selbstschalter die Gefahr des Lichtbogenüberschlages von Selbstschalter zu Selbstschalter, wenn Löcher nebeneinanderstehender Selbstschalter zusammentreffen, insbesondere,
da diese kurzwegigen Wandlöcher keine nennenswerten Abkühlungen der austretenden ionisierten Luft übernehmen können und der Abstand dieser Ent-
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lüftumgslöcher von der Kontaktunterbre- ehungsstelle gering, d. h. der Lichtbogen wegen der zu kurzen Auszugslänge nicht nennenswert gedrosselt wird. Ausserdem liegen diese Löcher in Bedienumgsgriffnähe des Selbstschalters, so dass Berührungsgefahr besteht.
Die Erfindung bezweckt, mit einfachen Mitteln eine starke Entlüftung unter Vermeidung der beschriebenen Nachteile zu erzielen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass eine Trennwand zwischen Lichtbogenkammer und Mechanismusraiun des Schalters mit öffnumgen im obern Teil der genannten Wand vorgesehen ist, so dass- zwischen diesen Neiden Räumen ein Druckausgleich stattfindet, und dass die Entlüftung beider Räume durch eine axiale Bohrung im Kontaktfuss erfolgt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem sowohl eine Aussenentlüftung als auch eine Innenentlüftung vorgesehen sind. Fig.1 stellt einen Längsschnitt durch den Selbstschalter, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-B in Fig.1 und durch das zugehörige Isolierstoffschraubelement dar. Fig.3 ist eine Daraufsieht auf den Kontaktfusszapfen.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Selbstschalter handelt essichtuneinenSchraub- selbstschalter, bei dem in bekannter Weise durch Hereindrücken eines oben aus dem Schaltergehäuse herausragenden Druckknopfes der Schalter eingeschaltet und in seiner Einschaltlage v erklinkt wird. Diese Verklin- kung wird beim Auftreten eines hohen Überstromes, z.
B. eines Kurzschlussstromes, dadurch plötzlich aufgehoben, dass eine von diesem hohen Strom erregte Spule eines Elektromagneten erregt wird und mittels des Magnetankers die Verklinkung des Schalters aufgehoben wird, so dass dieser unter der Einwirkung einer beim Einschalten gespannten Feder in die Ausschaltstellung gebracht wird. Die Verklinkumg kann ferner mittels eines Bünetallstreifens gelöst werden, der ebenfalls von dem zu überwachenden Strom durchflossen wird und sich bei kleineren, aber länger au- dauernden Überströmen ausbiegt und dadurch die Entklinkung herbeiführt.
Der Schraubselbstschalter hat Zweifach- unterbreehung. Die durch das Magnetfeld der Spule beeinflussten beiden Unterbrechungslichtbogen a und b bewegen sich von den festen Kontakten o und p und der beweglichen Brücke q in der gestrichelt gezeichneten Ausbreitungsebene innerhalb der Licht- bogenkammer c.
Der das Sehaltschloss, die Spule, den Bimetallstreifen und die übrigen Metallteile tragende und diese Teile gegen den Ra-um c abschliessende Tragkörper d ist in das Gehäuse e eingesetzt und teilt den Gehäuseinnenraum in den Lichtbogenraum c und den Meehanismusraum f auf.
Für die Lichtbogenkammer ist Aussenentlüftung vorgesehen. Sie beruht im Sinne der Aufgabenstellung darauf, dass der Lichtbogen a unter grösstmöglicher Kühlwirkung an eine elektrisch möglichst unschädliche Entlüftungsstelle geleitet wird, welche wegen der erwünschten Auszugslänge bzw. Drosselung des Lichtbogens so weit als möglich von den Unterbrechungskontakten entfernt liegen soll. Hierfür wird die an und für sich bereits vorhandene Bohrung des gleichpoligen Kontaktfusses g gewählt, welcher infolge seiner abgelegenen Lage, seiner Länge und metallischen Beschaffenheit eine starke Abkühlung der durchtretenden ionisierten Luft verursacht, so dass deren Leitfähigkeit stark herabgedrückt wird.
Der Kontaktfuss g hat eine Quer- schlitzung h, damit bei aufsetzendem Kontaktfuss das Kanalsystem nach aussen nicht abgeschlossen wird. Die Verlötung der Ableitung i erfolgt mit einfachen Mitteln, so da.ss ein gewünschter Mindestkanalquerschnitt frei bleibt. Die Ableitung i hat rechteckigen Querschnitt, damit die Entlüftung in der runden Kontaktfussbohrung besser gesichert ist.
Für die austretende Luft bleibt im untern Teil des topfartigen Isolierstoffschraubelementes 1c bzw. innerhalb der Isolierstoffpassschraube l ausserdem noch ein Vielfaches an neutraler Kühlfläche und Ausbreitungsraum gegenüber den bisherigen Austrittsstellen .x, oder y, so dass bei richtiger Bemessung des Querschlitzes li:
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eine wesentliche Verbesserung der Abschalt- leistung unter Ausschaltung jeder Übersehlagsgefahr erzielt wird. Für die Innenentlüftung sind die Fenster m und n im Tragkörper vorgesehen.
Die ionisierte Luft tritt unter Einfluss des Lichtbogens b gar nicht nach ausserhalb des Installationsselbstschalters, sondern in den Mechanismusraiun f, welcher eine ideale und vollständige Entlüftung gestattet. Damit wird das ganze Automateninnere für die Lichtbogenexpansion herangezogen und eine einseitige mechanische Druckbeanspruchung des Gehäuseteils e vermieden. Da der im Lichtbogenraum c befindliche feste Kontakt o die gleiche Polarität wie die im Mechanismusraum f untergebrachten spannungführenden Teil hat, treten keinerlei nachteilige Auswirkungen auf.
Der Mechanismusraum f wird überdies über die Öffnungen m, n ebenfalls durch die axiale Bohrung im Kontaktfuss g entlüftet.