Verfahren zur Herstellung eines porösen, biegsamen Einlage- oder Futterstoffes zur Versteifung von Kleidungsstücken
In der britischen Patentschrift Nr. 850 791 ist ein Verfahren beschrieben, nach dem auf ein Gewebe, das in einem gasförmigen Medium, wie z. B. Luft, angeordnet ist, durch Aufsprühen oder Aufstäuben ein im wesent lichen wasserunlösliches, polymeres Material aufgetragen wird, so dass das polymere Material in Form von voneinander getrennten Teilchen auf dem Gewebe haftet.
Dabei wird nötigenfalls Wärme und/oder Druck verwendet, um die getrennten Tei'lchen auf dem Gewebe haften zu lassen.
Nach dieser britischen Patentschrift Nr. 850 791 sollen die verwendete Wärme und der Druck nicht so gross sein, dass die getrennten Teilchen zu kontinuierlichen Flächen oder zu grösseren Flächenstücken verschmelzen.
Es sind mehrere Verfahren zum Aufsprühen des polymeren Materials auf das Gewebe beschrieben worden, wie z. B. das Aufsprühen des Materials in Form einer Lösung oder einer Dispersion, wobei dann hinterher das Lösungs- oder Dispersionsmittel entfernt wird.
Ein flexibles Gewebe mit getrennten Teilchen eines wasserunlöslichen, polymeren Materials auf einer seiner Oberflächen ist besonders nützt ich als Zwischenstoff für das Beschichten mit einem zweiten Gewebe, da es in allen Richtungen dehnbar ist und sehr gut luft- und feuchtilgkeitsdurchlässig ist.
Ein bekannter solcher Stoff weist, damit er unter Wärme und Druck auf eine zweite Lage Gewebe aufgeschichtet werden kann, thermoplastische Polymere in Form von getrennten Teilchen, wie z. B. Polyäthylen und Polyvinylchlorid, auf. Diese Polymere haben den Vorteil, dass sie bei Wärme und unter Druck zu einer klebrigen Form erweichen, wodurch das Verbinden von zwei Gewebelagen ausgeführt werden kann. Beim Abkühlen entsteht eine gute Bindung, solange die Schichtung nicht wieder erhitzt wird.
Die thermoplastischen Polymere haben aber den Nachteil, dass die Verbindung der Auflösung und Zerstörung ausgesetzt ist, wenn das mehrschichtige Gewebe einige Male erhitzt wird, beispielsweise wenn es gewaschen wird oder wenn der Stoff trockengereinigt wird.
Diese Nachteile können behoben werden, wenn man auf die textile Unterlage Teilchen aus einem Vorpolymerisat aufbringt, das sich vor dem Beschichten mit einem zweiten Stoff wie ein Thermoplast verhält, das aber nach dem Beschichten ausgehärtet werden kann und danach bei weiteren Wärmebehandlungen oder durch Chemikalien bei der Trockenreinigung nicht angegriffen wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines porösen, biegsamen Einlage- oder Futterstoffes zur Versteifung von Kleidungsstücken, welcher mit einem anderen Stoff durch Anwendung von Druck und Hitze verbindbar ist, mit getrennten Teilchen eines wasserunlöslichen Harzvorpolymerisats auf mindestens einer Oberfläche eines textilen Flächengebildes, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf das Flächengebilde eine Lösung aufgesprüht, welche in einem flüchtigen Keton und/oder einem flüchtigen Ester gelöst eine monomere Allylverbindung und/ oder ein Allylharzvorpolymerisat enthält, und dass man das Lösungsmittel danach entfernt und im Falle der Verwendung lediglich eines Monomeren dieses durch Erhitzen in ein Vorpolymerisat überführt, um auf der Oberfläche haftende, getrennte Teilchen des Vorpolymerisats zu bilden,
wobei das Vorpolymerisat einen Erweichungspunkt unterhalb von 1800 C aufweist und thermoplastisch ist, wenn es kurze Zeit ohne Katalysator auf Erweichungstemperatur erhitzt wird, während es durch Katalyse bei Temperaturen unter 180 C zu einer wärmegehärteten Fcrm ausgehärtet werden kann.
Als Allylverbindung kann man vorzugsweise Diallylphthalat und/oder Diallylisophthalat verwenden, gewünschtenfalls zusammen mit ungesättigten Polyestern.
Aus der französischen Patentschrift Nr. 1 3 12 488 ist es zwar bekannt, ein Diallylphthalat-Vorpolymerisat auf einen Träger, z. B. aus Fasermaterial oder Papier, aufzutragen. Nach dieser Patentschrift wird aber das Vorpolymerisat aus einer feinteiligen Emulsion derart aufgetragen, dass es eine zusammenhängende Schicht bildet. So werden harte, starre, undurchlässige Gegenstände, wie z. B. Tischplatten, hergestellt.
Demgegenüber werden mit dem erfindungsgemässen Verfahren durch Aufsprühen einer Lösung in den angegebenen Lösungsmitteln getrennte Teilchen des Vorpolymerisats auf der Oberfläche des textilen Flächengebildes erzeugt, so dass der hergestellte Einlage- oder Futterstoff poröse, biegsam und formbeständig bleibt. Um dies zu erreichen, müssen die Teilchen bestimmte Grössen haben, die sich bei Verwendung der angegebenen Lösungsmittel erzielen lassen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens und des nach diesem Verfahren hergestellten, ebenfalls erfindungsgemässen Einlage- oder Futterstoffes näher erläutert.
Als textile Flächengebilde können solche mit faserartiger Struktur verwendet werden, wie z. B. gewebte und nicht gewebte, gestrickte, geflochtene oder verfilzte Waren.
Diallylphthalat und Diallylisophthalat sind beide getrennt oder zusammen und in monomerer oder polymerer Form im nachfolgenden als DAP bezeichnet.
Die Teilchen des Allylharzvorpolymerisats auf dem fertigen Einlage- oder Futterstoff sind vorzugsweise zu 25 S polymerisiert. Im Falle von DAP ist das annähernd die höchste Polymerisationsstufe, bei der das Vorpolymerisat noch in Azeton löslich ist.
Das monomere DAP (und, wenn gewünscht, das Vorpolymerisat) kann mit einem ungesättigten Polyester gemischt aufgesprüht werden, mit dem die Verbindung leicht stattfindet.
Es kann ebenso mit einem styrolmodifizierten Polyesterharz gemischt sein.
Wenn die Allylverbindung nicht katalysiert als Vorpolymerisat aufgetragen wird, kann der Stoff für eine unbegrenzte Zeit gelagert und in diesem Zustand zum Zwecke des Aufschichtens auf die Oberfläche eines anderen Stoffes verkauft werden, wobei dann ein Aushärtungskatalysator aufgetragen wird. Anderseits kann das Vorpolymerisat zusammen mit einem Aushärtungskatalysator aufgetragen werden. In diesem Fall ist der behandelte Stoff nur kurz lagerbar, ist aber ohne jede weitere Auftragung eines Katalysators für die Aufschichtung bereit.
Ein zweites Werkstoffblatt kann mit dem fertigen Einlage- oder Futterstoff durch die Wirkung der Teilchen zu einem geschichteten Material verbunden werden. Beim Verbindungsvorgang können Wärme und Druck angewendet werden, und ein Aushärtungskatalysator kann auf eine der beiden Schichten aufgetragen werden, so dass die endgültigen Teilchen dann in einer gebundenen, wärmeausgehärteten Form vorliegen.
Wenn das DAP nicht katalysiert ist, verhält sich das Vorpolymerisat wie ein Thermoplast, wenn es kurze Zeit auf Temperaturen unter etwa 1500 C erhitzt wird.
Es erweicht sich in ausreichendem Mass zwischen 85 und 1150 C.
Wenn es ausgehärtet ist, ist das DAP gegenüber chemischen Stoffen beständig, ebenso gegen die bei normaler Benutzung auftretende Hitze, ist wenig entzünd bar und bildet eine feste Verbindung zwischen den Geweben. Es ist in einem Temperaturbereich zwischen 100 und 1 80 C (vorzugsweise 11 5-1 60C C) aushärtbar, in dem für die meisten geeigneten Gewebe, einschliesslich Baumwolle, Seide und Leinen, wenig Gefahr des Versengens besteht.
Die Allylverbindung und/oder das Vorpolymerisat wird in einer Lösung auf das Flächengebilde, z. B. Gc- webe, aufgesprüht, beispielsweise wie in der britischen Patentschrift Nr. 850 791 beschrieben. Beispielsweise kann, wie darin beschrieben, eine Farbspritzpistole verwendet werden. Das Gewebe oder sonstige besprühte Stoffe werden vorzugsweise während des Besprühens bewegt. Die Tröpfchen der Lösung trocknen aus und haften auf dem Stoff als getrennte Teilchen.
Die Allylverbindung wird vorzugsweise als Vorpolymerisat aufgetragen, wobei sie in geeigneter Weise mit monomerem Stoff und einem Katalysator vermischt sein kann. Zu diesem Zweck wird das Gewebe vorzugsweise mit der Allylverbindung besprüht und dann bei Raumtemperatur getrocknet. Die getrockneten Teilchen sind nicht klebrig und haften fest auf dem Stoff. Das Gewebe kann dann gelagert werden. Es kann auf ein anderes Gewebe unter Anwendung von Wärme und Druck aufgeschichtet werden. Beispielsweise wird das zweite Gewebe auf die diskontinuierlichen, getrennten Vorpolymerisatteilchen aufgetragen und mit einem Bügeleisen oder mit einer mechanischen Presse bei 1500 C während 1 bis 15 Minuten oder in einer kürzeren Zeit bei etwas höherer Temperatur aufgebügelt, wenn das Gewebe solch eine Temperatur ohne Ansengen aushält.
Wahlweise können die Gewebe oder anderen Stoffe zwischen paarweise hintereinander angeordneten, beheizten Walzen zusammengepresst werden, so dass die Gewebe in kontinuierlicher Berührung mit einer Walze stehen, um die Aushärtungstemperatur aufrechtzuerhalten. Diese Behandlung befestigt die Schichten aufeinander und härtet das Harz aus.
Beispiele für geeignete Vorpolymerisate sind solche, bei denen die Polymerisation zu etwa 25 % stattgefunden hat. Diese sind im Handel unter dem Namen DAPON-R (Diallylphthalat) und DAPON-M (Diallylisophthalat) erhältlich (FMC Corporation, New York). DAPON-M und DAPON-R sind beinahe durchsichtig, wenn sie voll ausgethärtet sind.
im folgenden sind zwei Beispiele für geeignete Sprühlösungen angeführt:
1. DAPON-M 100 Teile
Methyl-isobutyl-keton 114 Teile n-Butyl-acetat 6 Teile t-Butyl-perbenzoat 5 Teile 11. DAPON-R 100 Teile
Methyl-isobutyl-keton 185 Teile n-Butyl-acetat 10 Teile t-Butyl-perbenzoat 5 Teile
Die Viskosität kann zum Sprühen zweckdienlich ver ändert werden, indem man den Anteil des Lösungsmittels nach der folgenden Tabelle verändert: Viskosität (Centipoise) in 5 n-Butyl-acetat und 95 %,
Methyl-isobutyl-keton 0/ , Vorpolymerisat Diallylphthalat Diallylisophthalat
50 550 950
45 225 350
35 40 75
Das Methyl-isobutyl-keton verdampft sehr schnell.
Hohe Temperaturen sollten sofort nach dem Aufsprühen vermieden werden, wenn Blasenbildung in den trocknen- den Vorpolymerisatteilchen vermieden werden soll. Anderseits kann Wasser beigegeben werden, wenn Blasenbildung erwünscht ist. Das behandelte Gewebe kann bei normalen Lagertemperaturen (z. B. 230 C) mehrere Monate lang gelagert werden.
Beispiele für andere Lösungsmittel für DAP-Vorpolymerisate sind andere Ketone, z. B. Aceton und Methyl-äthyl-keton. Auch Äthylacetat und Butylacetat und andere Ester sind geeignete Lösemittel. Die niederen aliphatischen Kohlenwasserstoffe sind keine guten Lösemittel und sind daher nicht zu verwenden.
Die meisten bekannten Peroxyd-Katalysatoren sind geeignet, aber Diallyl-Isophthalat ist bei einer Temperatur von 2460 C innerhalb von 15 Minuten ohne die Anwesenheit eines Katalysators aushärtbar. Beide isomeren Vorpolymerisate sind bei einer so niedrigen Temperatur wie 1000 C aushärtbar, wenn sie bis zu 16 Stunden lang erwärmt werden.
Die folgende Tabelle gibt verschiedene Katalysatoren und deren entsprechende, vorzuziehende Betriebstemperatur für das Aushärten des DAP an.
Bereich der vor Einleitung der zugsweisen Aus- zugsweisen Aus Katalysator Reaktion bei härttemperatur (oc) C) (oc) Benzoyl-peroxyd 75 100-115 t-Butyl-peroxyd 95 120-135 Di-tert.-butyl-peroxyd 115 140-155 t-Butyl hydroperoxyd 115 140-155
Die getrennten Vorpolymerisatteilchen können vor dem Aushärten klebrig gelassen werden durch die Zugabe von kleinen Mengen, z. B. 10%, monomerer Stoffe zu dem Vorpolymerisat.
Nach einer anderen Anwendungsart kann das Vorpolymerisat auf das Gewebe in Abwesenheit,eines Katalysators aufgesprüht werden, wenn beispielsweise das Gewebe für eine längere Zeit gelagert werden soll. Vor dem Verkleben kann dann die Oberfläche des Gewebes, auf dem die vorpolymerisierten Teilchen haften, besprüht oder in anderer Weise (z. B. mit einer nassen Walze) mit einer Katalysatorlösung behandelt werden.
Stattdessen kann der Katalysator auf das nicht mit Vorpolymerisat behandelte, aufzuschichtende Gewebe aufgetragen werden. Wiederum kann der Katalysator auf ein Gewebe aufgetragen werden, bevor es mit. DAP oder einem anderen Allylhazvorpolymerisat besprüht wird.
Der Katalysator, beispielsweise t-Butyl-peroxyd, kann in einem als Trägerstoff dienenden, flüchtigen Lösungsmittel, wie MEK, Aceton oder Äthylacetat, dispergiert sein.
Nach einem anderen wahlweisen Verfahren kann das DAP oder eine andere Allylverbindung als eine monomere Lösung zusammen mit einem Katalysator auf die Gewebeoberfläche aufgesprüht und teilweise auf Lagerungsbedingungen polymerisiert werden (z. B. etwa 25 % ige Polymerisation), indem man das behandelte Gewebe während einer geeigneten Zeit auf eine geeignete, kontrollierte Temperatur erhitzt. Die nachstehende Lösung kann beispielsweise 5 Minuten lang auf eine Ofentemperatur von 1500 C erhitzt werden. Das behandelte Gewebe, z. B. eine Zwischenschicht, kann dann gelagert oder vor dem Aufschichten verkauft werden.
Diallylphthalat 100 Teile
Methyl-äthyl-keton 10 Teile n-Butyl-acetat 6 Teile t-Butyl-perbenzoat 3 Teile
Polyäthylenpulver 20 Teile
Die ausgehärteten Teilchen werden von Temperaturen bis zu 1500 C nicht angegriffen, da die Diallylphthalatteilchen bis zu 1800 C stabil sind. Durch Zugabe (z. B. zu der aufgesprühten Lösung) von flammenhemmenden Stoffen, wie z. B. monomerem Diallylchlorendat gemischt mit Antimonoxyd, können sie feuer beständig gemacht werden. Die Temperaturresistenz kann ebenso durch Zugabe von Triallylcyanurat gçstei- gert werden.
DAPON-R und DAPON-M > sind feste Stoffe und sind in Pulver- oder Kornform erhältlich, und zwar mit oder ohne Katalysator. Das Allylharzvorpolymerisat, beispielsweise DAP, kann mit einem festen Füllstoff vermischt werden, der thermoplastische Stoffe, wie z. B.
Polyäthylen, aufweist. Der Katalysator kann in die Teilchen eingebettet sein oder aber getrennt auf die behandelte Schicht oder auf eine zweite, auf die behandelte Schicht aufzuklebende Schicht aufgetragen werden.
Beispiel
100 Teile DAPON-M wurden in 114 Teilen Methyl-isobutylketon und 6 Teilen n-Butyl-acetat gelöst.
Die Lösung wurde auf eine Schicht von nicht gewebtem Anzugsverstärkungsmaterial aufgesprüht. Die Verstär kungssehicht wurde getrocknet und wies dann auf ihrer Oberfläche haftende Teilchen von tDAPON-M, auf, und zwar in einer Menge von etwa 70-200 g/m2 der Verstärkungsschicht.
Eine Lage Baumwollstoff wurde durch Aufsprühen einer 5 % igen Lösung von t-Butyl-perbenzoat in Methyl isobutyl-keton überzogen und mit der Verstärkungs schicht durch Auflegen der überzogenen Oberfläche des Baumwollgewebes auf die überzogene Oberfläche der Verstärkungsschicht verbunden, und zwar durch eine Zuführungswalze und das Durchführen der beiden Streifen auf einem Förderband zwischen einem Paar elektrisch angetriebener Walzen, von denen die obete auf ungefähr 1500 C erhitzt worden war. Gleichzeitig wurde von den Rollen ein Druck von etwa 1,4 kg/cm2 aus geübt. Das Laminat wurde 2 bis 5 Minuten lang in einem Aushärtofen, der auf 1500 C geheizt war, über eine Reihe von getrennten Walzen geführt.
Es erwks sich, dass das gewählte Baumwollgewebe unter etwa 1700 C nicht versengte.
Die Allylharzvorpolymerisat-Teilchen können zusammen mit einem Hemmstoff aufgetragen werden. Ein Beispiel für solch einen Hemmstoff, der vorteilhaft mit DAP verwendet werden kann, ist 2,5-Diphenyl-p-benzochinon. Die Zugabe eines Hemmstoffes setzt die Reaktionsgeschwindigkeit bei irgendeiner bestimmten Temperatur herab. Die Anwesenheit eines Hemmstoffes wirkt sich nur wenig auf die spätere katalysierte Aushärtung des Harzes aus. Eine etwas höhere Temperatur oder eine etwas stärkere Konzentration des Katalysators kann notwendig sein.
Die festen Teilchen können zusammen mit dem Allylharzvorpolymerisat Füllstoffe oder Copolymere enthalten. Zum Beispiel kann DAP in vorpolymerer Form mit einem ungesättigten Polyesterharz, einem styrolmodifizierten Polyesterharz oder mit Polyvinylchlorid, Poly äthylen oder Cellulose gemischt werden. Wahlweise kann das DAP in monomerer Form mit einem ungesättigten Polyesterharz, das möglicherweise styrolmodifiziert ist, gemischt werden.
Das DAP kann zu dem anderen Harz im Verhältnis von 10 bis 75 Gew.% beigegeben werden.
Als ungesättigte Polyesterharze eignen sich Kondensate von Maleinanhydrid mit Polyalkohol, wie z. B.
Glycerin.
Die folgenden Namen sind Beispiele für ungesättigte Polyesterharze, die auf das textile Flächengebilde so aufgetragen werden können, dass sie im endgültigen, ausgehärteten Zustand in hitzebeständiger Form mit dem Allylharz verbunden sind, wobei das letztere vorzugsweise aus DAP besteht: gCRYSTIC 202 > (Scott-Bader Co. Ltd.) FIBRIN 160 > (United States Rubber Co.) LAMINAT 4119 (American Cyanamid Co.) Crystic 202s beispielsweise ist ein Maleinanhydrid glycerinharz, das mit Phthalanhydrid gemischt und mit Dicyclobutadien modifiziert ist. Es hat einen Erweichungspunkt von 1001050 C und härtet bei 900 C in Anwesenheit eines Peroxydkatalysators aus.
Monomeres DAP und monomeres Styrol (oder Polystyrol mit niedrigem Molekulargewicht) können mit DAP-Vorpolymerisat gemischt werden, um Teilchen mit niedrigerem Erweichungspunkt zu erhalten, und zwar in ähnlicher Weise wie die Weichmacher, die in thermoplastischen Harzzusammensetzungen verwendet werden, damit die Teilchen auf temperaturempfindlichem Blattmaterial haften können. Während der Aus härtungsreaktion verbinden sich diese Weichmacher jedoch immer mit dem Allylharz, so dass die Teilchen in ihrem Endzustand hitzebeständig sind.
Das Allylharzvorpolymerisat kann, wenn gewünscht, auch auf das Blattmaterial gemischt mit Teilchen von thermoplastischen Stoffen, wie z. B. Polyäthylen oder Polyvinylchlorid, aufgetragen werden.
PATENTANSPRUCH I
Verfahren zur Herstellung eines porösen, biegsamen
Einlage- oder Futterstoffes zur Versteifung von Klei dungsstücken, welcher mit einem anderen Stoff durch
Anwendung von Druck und Hitze verbindbar ist, mit getrennten Teilchen eines wasserunlöslichen Harzvor polymerisats auf mindestens einer Oberfläche eines tex tilen Flächengebildes, dadurch gekennzeichnet, dass man auf das Flächengebilde eine Lösung aufsprüht, welche in einem flüchtigen Keton und/oder einem flüchtigen Ester gelöst eine monomere Allylverbindung und/oder ein Aflyiharzvorpolymerisat enthält, und dass man das Lö sungsmittel danach entfernt und im Falle der Verwen dung lediglich eines Monomeren dieses durch Erhitzen in ein Vorpolymerisat überführt, um auf der Ober fläche haftende, getrennte Teilchen des Vorpolymerisats zu bilden,
wobei das Vorpolymerisat einen Erweichungs punkt unterhalb von 1800 C aufweist und thermopla stisch ist, wenn es kurze Zeit ohne Katalysator auf Er weichungstemperatur erhitzt wird, während es durch Katalyse bei Temperaturen unter 1800 C zu einer wärmegehärteten Form ausgehärtet werden kann.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel ein Gemisch von Methyl-äthyl-keton und n-Butyl-acetat verwendet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung aufgesprüht wird, die Diallylphthalat oder Diallylisophthalat undloder ein Vorpolymerisat einer dieser Verbindungen enthält.
3. Verfahren nach den Unteransprüchen 1 und 2.
4. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung aufgesprüht wird, die ein Vorpolymerisat des Allylharzes enthält, das zu 25 % polymerisiert ist.
5. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung einen Aushärtungskatalysator für das Allylharzvorpolymerisat enthält.
6. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Katalysator getrennt auf das Flächengebilde aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Katalysator auf das Flächengebilde aufgebracht wird, wobei die Konzentration des Katalysators ausreichend schwach ist, damit das behandelte Flächengebilde bei normaler Lagertemperatur gelagert werden kann, ohne dass ein Aushärten des Vorpolymerisats stattfindet.
8. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung aufgesprüht wird, die neben einem Allylharzvorpolymerisat eine geringe Menge einer monomeren Allylverbindung sowie einen ungesättigten Polyester enthält.
9. Verfahren nach Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung zusätzlich ein monomeres Styrol enthält.
10. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung aufgesprüht wird, die zusätzlich ein flammenhemmendes Mittel enthält.
11. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ein Monomer enthaltende Lösung auf das Flächengebilde aufgetragen wird und ebenfalls ein Polymerisationskatalysator auf das Flächengebilde aufgetragen wird und dass das Flächengebilde danach wärmebehandelt wird, um eine teilweise Polymerisation des Monomers auszulösen.
12. Verfahren nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Monomer zusammen mit einem ungesättigten Polyester aufgetragen wird und dass ebenfalls ein Aushärtungskatalysator auf das Flächengebilde aufgetragen wird.
PATENTANSPRUCH II
Einlage- oder Futterstoff, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I.
UNTERANSPRÜCHE
13. Einlage- oder Futterstoff nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Vorpolymerisat aus Diallylphthalat aufweist.
14. Einlage- oder Futterstoff nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Vorpolymerisat aus Diallylisophthalat aufweist.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.