Einrichtung zum selbsttätigen Schmieren von wandernden Schmierstellen.
Zum selbsttatigen Sehmieren wandernder Schmierstellen, etwa der Laufrollen von For derbahnen oder dergleichen, ist es bekannt, der Bahn der Schmierstellen einen an eine Schmiermittelzuleitung oder ein Vorratsgefäss angeschlossenen Schmierkopf zuzuordnen, der von den vorbeilaufenden Schmierstellen entgegen Federwirkung vorübergehend mitgenommen und dabei zur Abgabe einer bestimm- ten Schmiermittelmenge in Kontakt mit der Sehmierstelle gebracht wird.
Die Bewegung des Schmierkopfes erfolgt dabei entweder längs der Bahn der Schmierstellen unter Steuerung der Vorschubbewegung des Ab gabemundstückes durch eine ortsfeste Kurvenbahn oder um einen festen Drehpunkt, in n. welchem Falle das Abgabemundstüek einen die Bahn der Schmierstellen tangierenden Kreisbogen beschreibt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine solche Sehmiereinrichtung, bei der der Schmierkopf schwenkbar gelagert ist und eine Steuervor- richtung den Schmierliopf auf seinem Mit nahmeweg in Kontakt mit der zu versorgenden Schmierstelle bringt.
Erfindungsgemäss ist bei der Einrichtung zum selbsttätigen Schmieren von wandernden Schmierstellen, mit einem in einer von seiner Achse und der Wanderrichtung der Schmierstellen gebildeten Ebene schwenkbar und von den vorbeiwandernden Schmierstellen entgegen einer Federwirkung vorübergehend mitnehmbar gelagerten Schmierkopf und einer diesen während des Mitnahmeweges zum Kontakt mit der Schmierstelle bringenden Steuervorrichtung, der Schmierkopf auf dem ihn tragenden Schwenkarm verschiebbar und an einem um einen festen Punkt schwenkbaren Steuerhebel geführt, der Schwenkarm mit einem den Steuerhebel während des Mitnahme- weges gegen die Schmierstellenbahn ausschwenkenden Steuerorgan versehen und der Steuerhebel derart ausgebildet,
dass er den Schmierkopf und den Sehwenkarm am Ende des Mitnahmeweges freigibt.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Zeichnung eine Einrichtung zur Schmierung der Laufrollenachsen einer Forderbahn, die nachstehend an Hand der Zeich- nung näher erläutert ist. Es zeigen :
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Drauf- sicht in der Grundstellung des Schmierkopfes,
Fig. 2 einen Seitenriss,
Fig. 3 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils A in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,
Fig. 5 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 mit in der Sehmierstellung befindlichein Schmierkopf,
Fig. 6 in gleicher Darstellung die Stellung der Teile am Ende des Arbeitsweges,
Fig. 7 eine Teilansicht mit der Steuerung für den Mitnehmerarm und
Fig.
8 einen Schnitt durch den Sehmierkopf.
Auf einer Grundplatte 1 ist um einen Bolzen 2 ein Arm 3 schwenkbar gelagert, auf dem ein Schieber 4 geführt ist. Der Schieber 4 trägt den Zylinder 5 des Sehmierkopfes und ist mit einer Steuerrolle 6 versehen. Der Schwenkarm 3 trägt ferner eine Führung 7, in der eine Sehieberstange 8 lagert, die eine Steuerrolle 9 trägt. Den beiden Rollen 6,9 ist ein Steuerhebel 10 zugeordnet, der um einen Bolzen 11 der Grundplatte 1 schwenkbar ist und fur jede der beiden Rollen 6,9 mit zwei Führungskurven 12,13 bzw. 14,15 versehen ist.
Die Gesamtanordmmg und Ausbildung der vorbeschriebenen Teile ist so getroffen, dass der Schieber 4 mittels der Rolle 6 durch eine Feder 16 in der Grundstellung an der Kurvenbahn 12, die Rolle 9 durch eine Feder 17 an der Eurvenbahn 14 und diese durch eine Feder 18 an der Rolle 9 gehalten ist.
Die Grundplatte 1 trägt an einem Aus Iegearm 19 einen um einen Bolzen 20 schwenk- baren Gelenkteil 21 ; der zugeordnete Gelenkteil ist an einem Mitnehmerarm 22 vorgesehen, der mittels des Gelenkes nach oben aufklappbar ist. Der Mitnehmerarm 22 ist durch eine Feder 23 in die Grundstellung niedergeklappt gehalten und hat einen'nach unten gerichteten Stift 24, an dem der Sehwenkarm 3 mit einer Leitfläche 25 durch eine Feder 26 gehalten ist.
Der Mitnehmerarm 22 trägt noch eine Steuer- rolle 27, der an der Grundplatte 1 eine Leitbahn 28 zugeordnet ist. An dem Schwenkende trägt der Mitnehmerarm 22 ein mit zwei Auflaufrollen 29,30 versehenes Anschlagsehild 31. Die Grundplatte 1 mit den von ihr auf- genommenen Teilen ist bezüglich der Bahn der zu schmierenden wandernden Schmierstel- len, im vorliegenden Fall der Achsen 32 der Laufrollen 33 der Förderorgane der Forder- bahn, derart angeordnet, dass das Anschlag sehild 31 in der Rollenbahn und die Achse des Düsenmundstüekes 34 des Schmierkopfes in der Ebene,
in der sich die Rollenachsen 32 der an der Schmiereinrichtung vorbeilaufenden Förderorgane bewegen, liegt und der Schmierkopf in dieser Ebene schwenkbar ist. Zum Ausgleieh von Ungenauigkeiten kann der Sehmierkopf in Höhenriehtung federnd nachgiebig auf dem Schieber 4 angeordnet sein, so dass das Düsenmundstück 34 mit Sicherheit in die stirnseitige Ausmündung der Schmierbohrung der Rollenachsen 32 eingeführt wird.
Durch einen nicht dargestellten Anschlag ist der Mitnehmerarm 22 entgegen der auf ihn wirkenden Federkraft in der aus Fig. 1 ersichtlichen Grundstellung gehalten.
Der Sehmierkopf (Fig. 8) besteht aus dem fest mit dem Schieber 4 verbundenen Zylinder 5 mit durchgehender Bohrung 35, die an der Rüekseite durch eine Platte 36 verschlos- sen ist und im hintern Teil eine Büchse 37 aufnimmt. In der Bohrung 35 ist ein mit einer Ringnut 38 versehener Kolben 39 geführt, der einen in der Biiehse 37 gleitenden Fortsatz 40 hat. Eine Feder 41 bewegt bei nicht wirk samem Schmierkopf den Kolben 39 aus der in Fig. 8 gezeigten, in den Zylinder eingesehobenen Stellung in eine Ausschublage zu dem Zylinder 5.
Der vordere Teil des Kolbens 39 ist mit einer in der Ringnut 38 ausmündenden Achsbohrung 42 versehen und trägt ausserhalb des Zylinders das sich an die Achsbohrung 42 anschliessende Düsenmund- stück 34.
Das unter Druck stehende Schmiermittel wird durch eine Anschlussbohrung 43 zugeführt, die in der ausgeschobenen Grundstellung des Kolbens 39 hinter dessen Fortsatz 40 in der Büchse 37 ausmündet. Von dem hintern Ende der Büchse 37 führt eine Umleitung 44 zu einer Stelle der Zylinderbohrung 35,-die in der ausgesehobenen Grundstellung des Kolbens 39 von diesem bedeekt ist. Im Verlauf der Arbeitsbewegung des'Zylinders 5 wird mit dem Auftreffen des Düsenmund- stüekes auf eine vorbeiwandernde Schmierstelle 32 der Kolben 39 in den Zylinder 5 zurückgeschoben. Dabei schliesst der Fortsatz 40 den Schmiermitteleinlass 43 ab, während die Ringnut 38 die Verbindung der Umleitung 44 mit der Zylinderbohrung freigibt.
Mit dem weiteren Rückschub des Kolbens 39,40 schiebt der Fortsatz 40 eine bestimmte Schmiermit telmenge durch die Umleitung 44 und die Bohrung 42 und aus dem Düsenmundstüek 34 aus. Sobald das Mundstück 34 von der Schmierstelle freikommt, geht der Kolben 39, 40 unter der Wirkung der Feder 41 in die ausgesehobene Grundstellung zurüek, in welcher wieder Schmiermittel aus der Zuleitung 43 in die Büchsenbohrung und die Umleitung 44 eintreten kann.
Die Menge des bei jeder Sehmierung abgegebenen Schmiermittels ist somit genau bestimmt, und ein Nachtropfen ist ausgeschlossen, da der Kolben 39 in der Grundstellung die Einmündung der Umlei- tung 44 in die Zylinderbohrung 35 absperrt.
Beim Vorbeigang einer Rolle 33 an der Schmiereinrichtung wird durch Auftreffen der Rolle 33 auf die Rollen 29,30 der Mitneh merarm aus der in Fig. 1 dargestellten Grundstellung um den Bolzen 20 nach rechts verschwenkt. Der Stift 24 des Mitnehmerarmes nimmt dabei durch seine Anlage an der Bahn 25 am Sehwenkarm 3 diesen entgegen der Wirkung der Feder 26 mit und verschwenkt ihn um den Tragbolzen 2. Durch die Anlage der Rolle 9 an der Kurvenbahn 14 des Steuerhebels 10 wird dieser mit dem Ausschwenken des Armes 3, das in Umlaufrichtung des Uhrzeigers erfolgt, entgegen der Umlaufrichtung des Uhrzeigers um den Zapfen 11 gegen die Bahn der Schmierstelle ausgeschwenkt.
Die Rolle 6 rollt dabei auf der Kurvenbahn 12 ab und wird mit dem Schieber 4 und dem von diesem getragenen Zylinder 5 gegen die Schmierstelle vorgesehoben. Dabei trifft das Düsenmundstück 34 stirnseitig auf die Achse 32 der vorbeiwandernden Rolle 33, und das Düsenmundstück 34 wird mit dem es tragenden Kolben zur Einleitung der Schmiermittelabgabe entgegen der Wirkung der Feder 41 in den Zylinder 5 hineingedrückt.
Diese gegenseitige Bewegung der Teile wird fortgesetzt, bis die Kolbenaehse und die Achse der Rollenachse 32 eine gestreckte Linie bilden (Fig. 5). In dieser Stellmg der Teile hat die Rolle 6 das Ende der Kurvenbahn 12 erreicht, und die Rolle 9 befindet sieh am Ende der Bahn 14. Durch die weitere Mitnahme des Sehwenkarmes 3 durch den Stift 24 gelangen die Rollen 6,9 auf die Kurvenbahnen 13 bzw. 15 des Steuerhebels 10. Der Schieber 4 mit dem Zylinder 5 wird aus der vorgeschobenen Stellung durch die Feder 16 zurückgezogen und das Mundstück 34 gibt die zu sehmierende Aehse 32 frei, so dass also der das Mundstück 34 tragende Kolben 39 unter dem Einfluss der Feder 41 wieder aus dem Zylinder 5 ausgeschoben wird.
Der Steuerhebel 10 kann unter der Wirkung der Feder 18 in seine Anfangslage zu- rüekkehren, wobei die Rolle 9 zunächst entlang der Bahn 15 läuft, um dann im Verlauf der weiteren Drehbewegung des Sehwenkarmes 3 von der Bahn 15 freizuschwenken, da der Weg der Schieberstange 8 in ihrer Füh- rung begrenzt ist. Inzwischen ist aber die Rolle 27 auf die Gleitbahn 28 aufgelaufen und hat den Mitnehmerarm 22 so weit angehoben, dass die Rollen 29,30 von der Laufrolle 33 freikommen und nunmehr die Bewegung der übrigen Teile in Richtung in die Anfangsstellung (Fig. 1) frei wird.
Die Feder 26, die-wie in Fig. 6 gezeigt- jetzt am stärksten gespannt ist, zieht den Arm 3 um den Drehpunkt 2 entgegen dem Uhrzei gersinn herum, wobei die Bahn 25 am Arm 3 gegen den Mitnehmerstift 24 driiekt, der den Mitnehmerarm 22 in der gleichen Richtung bewegt, während die ebenfalls gespannte Feder 23 (Fig. 2) den Mitnehmerarm 22 nach unten in seine Anfangsstellung nach Fig. 1 zieht.
Auch der Schwenkarm 3 kehrt in die Ausgangsstellung nach Fig. 1 zurüek. Dabei läuft die Rolle 9 zunächst wieder entlang der Bahn 15, wobei sie entgegen der Kraft der Feder 17 die Schieberstange 8 verschiebt, bis sie den Schnittpunkt der Bahnen 15 und 14 4 erreicht und von der Feder 17 wieder in ihre Anfangslage an der Bahn 14 geschoben wird.
Im Verlauf dieser Schwenkbewegung des Armes 3 vollführt also ein Punkt der Zylinderachse eine Bahn nach dem in Fig. 6 eingezeichneten Kurvendreieck, während die Bahn des Düsenmundstückes 34, die bei von der Schmierstelle nicht beeinflusstem Mundstück die Bahn der Schmierstelle an der Achse 32 am Ende des Mitnahmeweges schneidet, um das Mass der Relativbewegung zwischen Mundstück und Zylinder 5 entsprechend abgeflacht ist.
Durch entsprechende Bemessung der Steuerkurven 12,13 bzw. 14,15 kann dem Bewegungsdreieck des Zylinders 5 eine den jeweiligen Sehmierbedürfnissen angepasste Form gegeben werden. Die Annäherung des Düsenmundstüekes kann mehr oder weniger schnell erfolgend vorgesehen werden, so dass der Kontaktweg zwischen Düsenmundstüek und vorbeiwandernder Sehmierstelle länger oder kürzer wird. Die Schmiermittelabgabe ist dabei von der Bewegungsstrecke abhängig, auf welcher der Fortsatz 40 des Kolbens 39 nach dem Abschluss der Zuleitung 43 die Einsehub- bewegung fortsetzt. Diese Wegstreeke ist aber wieder abhängig von der Form des Bewe gungsdreieckes des Zylinders 5.
Durch Aufklappen des Mitnehmerarmes 22 nach dem Aushängen der Feder 23 kann die beschriebene Einrichtung jederzeit stillgesetzt werden. Das Schmiermittel kann dem Schmierkopf entweder durch eine an eine Zentral schmierpumpe angeschlossene Leitung zugeführt werden, in der es unter einem geringen Druck gehalten ist, um in den Bewegungspau- sen des Sehmierkopfes eine ausreichende Nachfüllung zu erreichen, oder durch eine Schmierpumpe, die von der Bewegung eines Teils der Schmiereinrichtung, etwa derjenigen des Mitnehmerarmes 22, gesteuert ist.