CH285781A - Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde.

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CH285781A
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L75/00Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L75/02Polyureas

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Description


  Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde.    Die Herstellung von linearen     Polyalkyl-          harnstoffderivaten    ist bis jetzt nicht befriedi  gend gelungen, sogar sind vollkommen lineare       Polyalkylharnstoffderivate    bisher nicht mit  Sicherheit bekannt.

   Prinzipiell kann man  hochmolekulare Stoffe von diesem Typus  durch Einwirkung von     aliphatischen    primären  Diaminen auf     a.liphatisehe        Diisocyanate    her  stellen, doch hat es sieh ergeben, dass die mei  stens sehr reaktionsfähigen     Diisocyanate    mit  den     NH-Gruppen    der gebildeten Harnstoff  derivate unter Bildung von stark     verzweigten     Makromolekülen weiter reagieren (0. Bayer,       Angew.    Chemie 59A [1947] 257). Die also er  haltenen Produkte sind denn auch nicht ge  eignet für die Verarbeitung auf Fasern und  Fäden. Auch andere Versuche haben nicht zu  den gewünschten hochmolekularen linearen  Produkten geführt.

   Als Beispiele können ge  nannt werden: die Einwirkung auf Diamine  verschiedener Derivate und     Substitutionspro-          dukte    der Kohlensäure     (H2C03)    wie     Phosgen,          CO2,        Kohlensäureester    usw.  



  Die Herstellung von linearen     Polyalkyl-          thioharnstoffderivaten    ist bekannt. Man lässt  dazu Diamine mit dazu geeigneten Derivaten  von     Dithiokarbonsäure,    wie     dithiokarbonamin-          saure    Ester,     Thiophosgen,    Schwefelkohlen  stoff,     Thiokarbaminsäure    usw., unter     verschie-          o    denen Umständen reagieren.

   Die erhaltenen       PolyalkZ-lthioharnstoffe    besitzen     gute    faden  bildende     Eijenschaften,    aber zeigen wegen    ihres hohen Schwefelgehaltes verschiedene un  angenehme Eigenschaften, wovon die wesent  lichste ihre leichte     Oxydierbarkeit    ist.  



  Die vorliegende Erfindung bezieht sieh  auf ein Verfahren zur Herstellung von ge  formten Gebilden, wie Fasern, Bändern, Fil  men, Folien, Röhren, profilierten und nicht  profilierten Stäben und andern Gegenständen,<B>.</B>  Drahtbekleidung usw.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren ist da  durch gekennzeichnet, dass man ein unterhalb  seiner Zersetzungstemperatur schmelzendes  lineares     Polyharnstoffderivat,    das die sich  wiederholende Atomgruppierung       -R-NH-C        0-NR'-          aufweist,    worin R ein organischer Rest und R'  ein organischer Rest oder Wasserstoff sind,

    und das erhalten wurde durch Erhitzen bis  zum Aufhören der     Schwefelwasserstoffent-          wicklung    eines linearen     Polymonothiokarba-          minats    mit der sich wiederholenden Atom  gruppierung       -R'HN-R-NH-CO-SH-          in    der R und R' die oben angegebene Bedeu  tung haben, in thermoplastischem Zustand  verformt.  



  Der Rest R weist vorzugsweise     mindestens     4 Atome auf und wenn er     aliphatisch    ist min  destens 7     C-Atome.    Ein Teil der     aliphatischen     Reste kann aber auch weniger     als    7     C-Atome     enthalten.

        Die neuen, erfindungsgemäss als Ausgangs  material verwendeten     Polyharnstoffderivate     können erhalten werden durch Erhitzen eines       Polymonothiokarbaminats    mit der sich wieder  holenden     Atomgruppierung          -R'HN-R-NH-CO-SH-          worin    R und R' die oben angegebene Bedeu  tung haben, bis zum Aufhören der Schwefel  wasserstoffentwicklung. Die so erhaltenen  Produkte sind dann ganz oder nahezu schwe  felfrei und lassen sich in üblicher Weise zu  Fäden und Fasern verarbeiten, welche nach  kalter Streckung eine beträchtliche Festigkeit  besitzen. Die Masse eignet sich auch, um in be  kannter Weise, z.

   B. durch Pressen, Spritzen,  Giessen, Spritzgiessen oder Walzen, zu andern  geformten Gegenständen, wie Filme, Folien,  Röhren, profilierte oder nicht profilierte  Stäbe oder andern Formstücken verarbeitet  zu werden oder sie kann für Bekleidung, z. B.  Kabelbekleidung, angewandt werden.  



  Die linearen     Polymonothiokarbaminate    von  der obengenannten Formel können hergestellt  werden durch Einwirkung von     Kohlenoxy-          sulfid    oder von     Kohlenoxysnilfid    gebenden  Verbindungen auf Diamine von der allge  meinen Formel       H'HN-R-NH-          worin    R und R' die oben angegebene Bedeu  tung haben.  



  Die Reaktion zwischen dem     Diamin    und  dem     Kohlenoxysulfid    erfolgt vorzugsweise in  einem organischen Lösungsmittel bei Zimmer  temperatur. Mit Vorteil nimmt man hierzu       Lösungsmittel,    in welchen das gebildete     Poly-          monothiokarbaminat    sich nicht löst. Beispiele  von geeigneten Lösungsmitteln sind Alkohole,  Benzol,     Xylol,    Chloroform usw.  



  Die besonderen Vorteile des     beschriebenen     Verfahrens sind:  1. Die Mengen des     Kohlenoxysulfids    und       Diamins    brauchen nicht genau aufeinander  abgestimmt zu werden. Auch mit überschüssi  gem     Kohlenoxysulfid    wird doch nur 50     1/o    der  ursprünglich vorhandenen     Aminogruppen    in  
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         umgeestzt,    weil die salzartig gebundenen       Aminogruppen    nicht mit     Kohlenoxysulfid     reagieren.  



  2. Die primär gebildeten     Thiokarbaminat-          salze    sind sehr leicht in reinem Zustand zu  erhalten und sind an sieh bei gewöhnlicher  Temperatur lange Zeit haltbar.  



  3. Beim     Zerfall    der     Thiokarbaminatsalze     erfolgt unter     Abspaltung    von Schwefelwasser  stoff ausschliesslich die Bildung des gewünsch  ten linearen Polokondensats;     Vernveigungen     treten dabei nicht. auf.  



  Die Erhitzung der     Thiokarbaminatsalze     kann in verschiedener Weise ausgeführt wer  den. Bereits bei mässiger Erhitzung findet  langsame Abspaltung von     Schwefelwasserstoff     statt, doch es empfiehlt sieh durch Anwen  dung von höheren     Temperaturen,    vorzugs  weise über<B>1<I>000</I></B> C, die     Polykondensationsreak-          tion    zu beschleunigen.

   Auch kann man die  Reaktion bei niedriger Temperatur beginnen  - eventuell bei Anwesenheit von geeigneten  Lösungsmitteln - und dann die Temperatur  langsam steigern.     Für    die     Herstellung    von  schwefelfreien Verbindungen soll die Erhit  zung so lange durchgeführt werden, bis kein  Schwefelwasserstoff mehr entweicht, z. B. ist  die     Erhitzungszeit    von der Grössenordnung  von 20 bis 150 Stunden bei einer Temperatur  von 170  C oder von der Grössenordnung von  6 bis 50 Stunden bei 225  C oder sogar kürzer  bei noch höherer Temperatur.

   Bleibt man mit  der zuletzt erreichten     Reaktionstemperatur     unter dem Schmelzpunkt des     Polymers,    so er  hält man dieses in der Form eines homogenen  weissen Pulvers, welches ausgezeichnet geeig  net ist für die Herstellung geformter Gegen  stände.

   Wählt- man die letzte Reaktionstempe  ratur über dem     Selimelzptuil,:#t    des     Poly        mers,     dann entsteht eine homogene Schmelze,     woraus     auf Wunsch sofort in bekannter Weise Fäden  zu erhalten sind, indem man. die genannte  Schmelze in geschmolzenem Zustand durch  eine Spinndüse presst und dann die gebildeten  Fäden kalt.     streekt.        1Tan        kann    die     Erhitzung     in einem geschlossenen System doch auch bei  gewöhnlichem Druck oder in Vakuum ausfüh  ren, wobei der gebildete Schwefelwasserstoff      ununterbrochen entfernt wird.

   Obwohl nicht       unbedingt    notwendig, empfiehlt es sich bei  der Polykondensation die gebräuchliche Vor  sieht zu beachten und unter anderem für  die Abwesenheit von Sauerstoff     zn    sorgen.  Schliesslich kann die     Erhitzung    in einem ge  eigneten Lösungsmittel, wie z. B. Phenol,     Kre-          solen,        Xylenolen    usw., ausgeführt werden.  



  Für das Verfahren nach der Erfindung  kommen als Diamine alle     aliphatischen    und  nicht     aliphatischen        diprimären    Diamine in  Betracht mit einem solchen Abstand zwischen  den     NIL,-Gruppen,    dass bei der beschriebenen       Reaktipn    Ringschliessung nicht oder kaum  auftritt, z.

   B.     1,4-Diaminobutan,        1,5-Diamino-          pentan,        1,6-Diaminohexan        usw.;    weiter mit       Meta-    und     Paraphenylendiamin,        p,p'-Diamino-          diphenyl,        Q,Q'-Diamino-p-xylen,        Q,.C-Di-          amino-p,p'-diäthyl-benzen,        f',ss'-Diamino-di-          äthyl-äther,        ss,Y-Diamino-diäthyl-siloxan,        2-          Aminomethyl-4-amino-furan    usw.

    



  Es hat sich ergeben, dass die niedrigen     ali-          phatischen        diprimären    Diamine (mit maxi  mal 6     Kohlenstoffatomen)    ihrer     sehr    hohen  Schmelzpunkte wegen als solche nicht beson  ders geeignet sind für die technische Verar  beitung auf Fasern usw., weil die daraus ge  bildeten     Polyharnstoffe    sich beim Erhitzen  leicht zersetzen. Die Schmelzpunkte der Pro  dukte, welche aus höheren     aliphatisehen        dipri-          mären    Diaminen (mit mehr als 6 Kohlenstoff  atomen) erhalten werden können, sind derart,  dass bei der Verarbeitung kein Zerfall auf  tritt.  



  Es hat sich auch ergeben, dass     disekundäre     Diamine (z. B.     N,N'-di-Methylhexamethyl-          diamin)    an sich für die Herstellung der ge  wünschten     Polyharnstoffderivate    weniger ge  eignet sind. Wohl kann man ein gemischtes       i    primärsekundäres     Diamin    hierzu gebrauchen  (z.

   B.     N-Methylhexamethylen-diamin).    Beson  ders vorteilhaft ist die Anwendung von  variierten Gemischen von     diprimären    Diami  nen und von     diprimären    Diaminen mit ge  n mischten primärsekundären Diaminen, weil  hiermit ohne Verlust der günstigen Eigen  schaften eine Erniedrigung des Schmelzpunk  tes der Endprodukte erhalten werden kann.

      Ein anderer Vorteil bei der Anwendung der  genannten Mischungen ist, dass in dieser Weise  auch die     aliphatischen        diprimären    Diamine  mit 4 bis 6     C-Atomen,    welche an sich weniger  geeignet sind, zu gemischten     Polyharnstoffen     mit Schmelzpunkten, welche die Weiterver  arbeitung nicht durch Zersetzung beeinträch  tigen,     umgesetzt    werden können. Hierdurch  können auch die andern physikalischen und  mechanischen Eigenschaften der Endpro  dukte nach Wunsch geändert werden. Selbst  verständlich ist es auch möglich, die einzeln  gebildeten     Polymonothiokarbaminate    vor der  Umsetzung zu     Polyharnstoffen    miteinander  zu vermischen.  



  Weiter sind auch Diamine, welche     Hetero-          atome,    wie Sauerstoff und Silizium, in den       Kohlenstoffketten    enthalten, für die Durch  führung des Verfahrens nach der Erfindung  geeignet.  



  Bei dem vorliegenden Verfahren ist es  möglich, die mittlere Kettenlänge des     Polykon-          densationsproduktes    innerhalb weiten Grenzen  dadurch zu variieren, dass man eine ganz  kleine Menge eines primären oder sekundären  Amins (in der Ordnung von 0,5 % der Ge  samtmenge Diamine und weniger) zufügt.  Hierbei dient dann das primäre oder sekun  däre Amin als Unterbrecher der kettenbilden  den Reaktion, indem es indifferente     Endgrup-          pen    bildet. Das Verfahren möge durch fol  gende Beispiele näher erläutert werden.  



       Beispiet   <I>1:</I>  In eine Lösung von 172 g     Dekamethylen-          diamin    in 2 Liter Alkohol leitete man     COS     so lange ein, bis es nicht weiter durch die Lö  sung aufgenommen wurde. Es schied sich so  fort ein weisser kristalliner Niederschlag des       Polymonothiokarbaminats    ab, dessen Menge  nach Aufnahme der theoretisch benötigten  Menge     COS    (60 g) nicht mehr zunahm. Wäh  rend des     Einleitens    des     COS    wurde gut ge  kühlt, weil bei der auftretenden Reaktion  Wärme entwickelt wird.

   Nachdem die Reak  tionsmischung noch 3 Stunden bei Zimmer  temperatur stehengelassen wurde, filtrierte  man das     abgeschiedene    Salz ab, das in Va-           kaum    über konzentrierter     H2S04    getrocknet  wurde. Die Ausbeute war quantitativ. Schmelz  punkt des Salzes 213 bis 215  C (unter Zer  setzung). Die Bestimmung des Schmelzpunk  tes hat schnell und in einem vorgewärmten  Bade     zu    geschehen, weil bereits weit unterhalb  des Schmelzpunktes     H2S-Entwicklung    unter  Bildung von linearem     Poly-dekamethylenharn-          stoff    stattfindet.  



  Die Umsetzung des     Polythiokarbaminat-          salzes    zum linearen     Polydekamethylenharn-          stoff    geschah folgendermassen: Das Salz wurde  während 5 Stunden in einem Druckgefäss auf  170  C in     N2-Atmosphäre    erhitzt. Hiernach  wurde der Druck abgelassen und nochmals  5 Stunden, jetzt auf     2l.5     C, erhitzt. Es wurde  dann keine weitere     112S-Bildung    mehr beob  achtet. Der     Polydekamethylenharnstoff    wurde  in dieser Weise als ein in Wasser unlösliches,  nahezu farbloses Pulver mit Schmelzpunkt  235 bis 240  C erhalten.

   Aus der zähen  Schmelze wurden Fäden gezogen und deren  Festigkeit durch kaltes Strecken erheblich  verbessert.  



  <I>Beispiel 2:</I>  Das nach Beispiel 1 aus     Dekamethylendi-          amin    und     COS    erhaltene     Polymonothiokarba-          minatsalz    wurde während 5 Stunden in Va  kuum auf etwa. 250  C erhitzt, bis keine       H2S-Bildung    mehr auftrat. Der entstandene       Polydekamethylenharnstoff    bildete eine zähe  Schmelze, aus der Fäden mit guten Eigen  schaften herzustellen waren, indem man die  Schmelze durch eine Spinndüse presste und  die Fäden kalt streckte.

           Beispiel   <I>3:</I>  Wie im Beispiel 1 wurde in eine Lösung  von     N-Methylhexamethy        lendiamin    in     Toluol          COS    eingeleitet, bis kein Niederschlag mehr  entstand. Das entstandene Salz  
EMI0004.0027     
    besass einen Schmelzpunkt von etwa 60  C.  Es ist eine einigermassen klebrige Masse, wel  che Spuren Lösungsmittel hartnäckig festhält.

    Bei fortdauernder     Erhitzung-    in einem Druck  gefäss auf etwa 180  C in     N2-Atmosphäre     wurde eine in Wasser unlösliche sehr zähe  Masse mit der     Bruttozusammensetzung     
EMI0004.0031     
    erhalten, die wie in den vorangehenden Bei  spielen zu Fäden verformt wurde.  



  <I>Beispiel</I>  Wie im Beispiel 1 leitete man in eine  Lösung von     äquimolekularen    Mengen     Hexa-          methylendiamin    und     Dekamethylendiamin    in       Toluol        -COS    ein, bis dasselbe nicht mehr auf  genommen wurde. Das erhaltene     Aminothio-          karbaminatsalz    hatte einen Schmelzpunkt von  152 bis 155  C. Bei fortdauernder Erhitzung  in Vakuum auf etwa 180  C wurde ein weisses       pulverartiges    und in Wasser unlösliches Pro  dukt mit einem Schmelzpunkt von etwa  195  C erhalten.

   Die Analyse dieses Produk  tes stimmte überein mit der     Bruttoformel:     
EMI0004.0042     
    Es wurde durch Schmelzen und     Verformen          i    in thermoplastischem Zustand in geformte  Gebilde übergeführt.  



       Beispiel   <I>5:</I>  In ähnlicher Weise wie im Beispiel 4  wurde aus einer Mischung von 85     Mol        o/o          Hexamethylendiamin    und 15     Mol        1/o        N-Methyl-          hexamethylendiamin    ein Aminothiokarbami-         natsalz    mit einem Schmelzpunkt von 247 bis  252  C erhalten. Das hieraus nach Erhitzung  gemäss einem der beschriebenen Beispiele er  haltene Polymer schmolz bei 295  C. Es wurde  im     Schmelzfluss    zu Fäden versponnen.  



  <I>Beispiel 6:</I>  20 Gramm     Poly        monothiokarbaminatsalz,    er  halten aus     Dekamethylendiamin    und     COS         nach Beispiel 1. wurde aufgelöst in 1 Liter       Metakresol    vom Siedepunkt 202  C. Diese Lö  sung wurde am     Rückflusskühler    unter einer  reinen     N2-Atmosphäre    bei normalem     Drnek     zum Sieden erhitzt, wodurch das     Karbaminat     in ein     Polyharnstoffderivat    umgewandelt.  wurde.

   Am Anfang entweicht viel     H2S,    doch  nimmt die Entwicklung allmählich ab; nach  6 Stunden Erhitzen ist der Schwefelgehalt  der gelösten Stoffe noch 2 % und erst nach  24 Stunden entweicht kein     H2S    mehr, und  die Lösung, welche während des ganzen Ver  fahrens homogen war, ist schwefelfrei. Etwa       90        %        des        1Ietakresols        werden        im        Vakuum          abdestilliert;    (las     Polyharnstoffderivat    wird  durch Zufügen von überschüssigem Methanol  ausgefällt und dann filtriert und mit Metha  nol gewaschen.

   Nach Trocknen im Vakuum  war der Schmelzpunkt des     Polyharnstoffderi-          vates    240 bis 250  C. Es     wurde    geschmolzen  und im thermoplastischen Zustand zu Fäden  versponnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden, dadurch gekennzeichnet, dass man ein unterhalb seiner Zersetzungstemperatur schmelzendes lineares Polyharnstoffderivat, das die sich wiederholende Atomgruppierung -R-NH-CO-NR'- aufweist, worin R ein organischer Rest und R' ein organischer Rest oder Wasserstoff sind und das erhalten wurde durch Erhitzen bis zum Aufhören der Sehwefelwasserstoffent- wicklung eines linearen Polymonothiokarba- minats mit der sich wiederholenden Atom gruppierung -R'HN-R-NH-CO-SH- in der R und R' ,
    die oben angegebene Bedeu tung haben, in thermoplastischem Zustand verformt. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man ein Ausgangs material verwendet, in dem R ein organischer Rest mit wenigstens 4 Atomen ist. 2. Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man ein Ausgangs material verwendet, in dem R ein aliphatischer Rest mit mindestens 7 C-Atomen ist.. 3. Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man ein Ausgangs material verwendet, in welchem ein Teil der R aliphatisehe Reste mit weniger als 7 C-Atomen sind. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man die Verfor mung unterhalb der Zersetzungstemperatur des Polyharnstoffderivats durchführt. 5. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass man eine Schmelze des Poly liarnstoffderivats aus Düsen auspresst und das Gespinst unterhalb des Schmelzpunk tes streckt. PATENTANSPRUCH II: Geformtes Gebilde, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I.
CH285781D 1949-03-12 1950-03-11 Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde. CH285781A (de)

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