Reibungsschutz -Vorrichtung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Reibullgssellut%-Vorriehtung mit einer Kissenhülle aus flüssigkeitsdichtem biegsamem Blattmaterial. Ertindungsgeniäss befindet sieh in der Hülle ein Mittel, welches das Gleiten der Lagen der Hülle aufeinander begünstigt.
Die heiliegende Zeichnung veranschau- lieht einige Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes.
Fig. 1 ist eine Seitenansieht der Reibungs- schutzvorrichtung einer ersten Ausführungsform.
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch eine als Däuniling ausgebildete Reibungsschutz-Vor- richtung.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch eine Kappe zum Aufsetzen auf die Fussspitze.
Fig. 5 zeigt teilweise einen Schnitt durch eine Reibungsschutz-Vorrichtung zum i ber- ziehen über den wanzen Fuss, und
FiX. 6 ist ein Aufriss, zum Teil im Schnitt einer Reihunasschutz-Vorrichtung in XIan- sehettenform.
Gleiche Bezugsziffern geben in den Zeich null gel durchwegs gleiche Teile an.
Die dargestellten Hüllen besitzen zwei Lagen, deren äussere Oberflächen an den Kör pern anzuliegen bestirnmt sind, deren gegenseitige Reibung verhindert werden soll, während die innern Flächen leieht aufeinander gleiten infolge eines Schmierstoffes, der flüssig, halbfest oder pulverförmig sein kann, oder es kann auch ein metallisches Futter zum Begünstigen des Gleitens vorgesehen sein.
as Blattmaterial der Hülle wird biegsam gewählt, weil schmiegsame Lagen der Hülle gutes Anhaften und genaue Anpassung an den anliegenden Körper gestatten, während ein schmiegsamer Rand der Hülle ein leichtes Aufeinandergleiten der Lagen gestattet.
Die Hülle ist notwendigerweise flach an den Stellen, an welchen ihre Lagen aufeinander gleiten und sieb den anliegenden Körperteilen anschmiegen; ausserhalb dieser Stellen (in den meisten Fällen an ihren Rändern) kann die Hülle gewölbt ausgeführt sein und einen grossen Vorrat des Sehmierstoffes aufnehmen.
ITm die Wirkungsweise besser zu verstehen, kann man sich vorstellen, die eine Lage der Hülle bilde mit dem Körper, an dem sie anliegt, ein Ganzes, und die andere Lage bilde mit dem andern Körper, an dem sie anliegt, ein anderes Ganzes. Diese zwei Körper können relativ zueinander leicht bewegt werden, da die Reibung herabgesetzt ist. Die Hülle dient bloss zur Aufnahme eines Schmierstoffes.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass jede der veransehauliehten Formen der Rei bungssehutz-Vorrichtung eine Kissenhülle aufweist aus flüssigkeitsdichtem Blattmate rial, z. B. aus dünnen Gummiplatten oder bier. und schmiegsamen Folien, die im we sentlichen gleiche Abmessungen irnd Form aufweisen. Die in geringem Abstand voneinander angeordneten beiden Lagen der : Hülle sind nur an den Rändern miteinander verbunden, derart, dass die Ränder im wesentlichen nicht weniger schmiegsam sind als der übrige Teil der Lagen.
Nach Fig. 1 besteht die Reibungsschutz- Vorrichtung aus einem Kissen von ovaler Form. Das Kissen wird gebildet durch zwei Lagen 1, 2 einer Gummifolie mit dazwischenliegendem Glyzerin- oder Glyzerin und Wasserfilm 3. Die Randteile der Lagen sind zur Bildung einer hermetisch verschlossenen Hülle miteinander verbunden. Wie veranschaulicht, sind die Randteile der Lagen derart ausgebildet, dass ein hohler Wulst 4 das Mittelstück umgibt, wobei der Wulst gleichfalls Schmierstoff enthält und dabei als Schmierstoffreservoir dient.
Ein solches Kissen kann zur Verhinderung gegenseitigen Reibens zwischen die Zehen des Fusses eingeführt werden, oder zwischen schwieliger llaut an andern Stellen des Fusses und einem Schuh. oder Sockeln. Die Vorrichtung kann, wenn gewünscht, am Fuss mittels eines Kleb- streifens oder durch ein am Kissen ange brachtes Elastikband fixiert werden.
Fig. 3 zeigt die Reibungssehutz-Vorrieh- tung in Form eines Däumlings (für Finger oder Zehen), bei welchem die beiden Gummilagen 1, 2 im wesentlichen zylindrische Form aufweisen und einerends mit einer halb kugeligen Kappe 5 versehen sind. Die Ränder der beiden Lagen 1, 2 sind durch einen ringförmigen Teil aus dünnem Gummi von halb kreisförmigem Querschnitt vollständig miteinander verbunden, so dass sich eine herme tiseh verschlossene Hülle ergibt mit dazwischenliegender dünner Schmierschicht 3, z. B. bestehend aus Glyzerin oder einem Glyzerin Wassergemisch.
Fig. 4 zeigt eine der Fig. 4 ähnliche Aus führung jedoch als Kappe ausgebildet und für die Aufnahme einer Fussspitze bestimmt.
Fig. 5 zeigt die Reibungssehutz-Vorrieh- tung in Sehuhform, welche zum Überziehen über den ganzen Fuss bzw. über den Fussteil des Sockens oder Strumpfes bestimmt ist, derart, dass die Aussenlage 1 mit dem Innern eines Sehuhes in Berührung und der obere Rand 7 gerade unter dem Fussknöchel zu liegen kommt.
Nach Fig. 6 besitzt die Reibungssehutz- Vorrichtung die Form einer Mansehette. Derartige Manschetten können beispielsweise angebracht werden am Ende eines Auskultationsrohres, an Federhaltern, an Griffen von Rudern und von Tennis-und sonstigen Schlägern, an manuell zu betätigenden Hebeln oder an sonstigen Geräten, an denen eine Rei bungsverminderung wünschenswert erscheint.
Bei den nachstehenden Beispielen haben die Lagen - die Form desjenigen Körperteils, den sie gegen Reibung zu schützen haben, und ihn mehr oder weniger bedecken. Dabei weisen die Ränder der Lagen einen Wulst auf, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, zwecks Aufnahme eines Vorrates an Schmierstoff und zur Erhöhung der Sehmiegsamkeit.
Auf einer als flache Unterlage ausgebildeten Kissenhülle von beispielsweise kreisförmiger Gestalt, angeordnet zwischen dem Gesäss und dem Sitz eines Stuhles, lässt sich auch während längerer Zeit bequem sitzen.
In diesem Fall erscheint es angebracht, die Ränder zu wellen oder zu falten, um ein leichtes Gleiten der Lagen nach allen Seiten zu gewährleisten, wobei diese Wellungen oder Falten auf die Aussenseite der Lagen zu liegen kommen.
Ein Lehnstuhl oder sonstiger Sitz kann mit einer Kissenhülle versehen werden, bei welcher die eine Lage auf dem Sitz des Stuhles festgemacht, und die andere an ein gewöhnliehes Kissen geklebt ist, um ein Gleiten im gewünschten Mass zu erzielen.
Solche Vorrichtungen können auf den Achselteilen von Krücken als Polster Verwendung finden, ebenso an den Enden von künstlichen Gliedern, an dem Kinnstück einer Violine, am Nasenflügel und an Seitenstangen eines Brillengestelles usw.
Andere Ausführungsformen können I > a- tienten, welche durch längeres Liegen der Schorfbildung ausgesetzt sind, Linderung bringen, sowie Patienten mit entzündeten oder verletzten Haut geweben (Abszessen, Verbrennungen) dienen, wo immer es angebracht erseheint, eine Berührung dieser Gewebeteile mit dem Bett oder einem dazwischenliegenden Körper zu verhindern.
In diesem Fall, d. h. beim Einlegen der Unterlage zwischen Bett und Verwundung oder der durch Verwundung gefährdeten Hautpartie, verhindert die Unterlage Störungen oder trägt zur besseren Heilung verletzter Hautgewebe bei, indem sie die durch die Bewe gungen des Patienten verursachte Reibung und den dynamisehen Druck verringern, obschon sie den vom Körpergewicht herrührenden statischen Drnck nicht herabsetzen.
Die Hülle kann, wenn grosse Dehnbarkeit verlangt wird, aus Gummi hergestellt sein, sie kann aber auch aus Nvlon, anderem schmieg- sarnem Kunststoff oder aus mit Leder oder Gewebe verstärktem Material bestehen.
I)as nntifriktionsmittel kann flüssig sein, wie z. B. Paraffinöl, Glyzerin, Wasser, Glyzerin mit Wasser vermischt. Es kann auch halbfcst sein, wie z. B. Gallertrnasse aus Petroleum oder weiche Seife. Auch kann ein fester Körper im pulverförmigen Zustand, z. B.
Talg, verwendet werden. Immer jedoch wird für die Hülle flüssigkeitsdichtes Blattmaterial verwendet.
Ein gewähltes Antifriktionsmittel soll möglichst geringe oder gar keine physikalische oder chemische Affinität mit dem flüs sigkeitsdiehten Material, aus welchem die Hülle besteht, aufweisen. So dringt Öl in Naturgummi in der Regel ein oder greift es an, wogegen Glyzerin und Wasser keine sol che Wirkung ausüben.
Bei einer andern Ausführungsart der Erfindung enthält die Hülle an Stelle einer Flüssigkeit bzw. eines halbfesten oder pulverförmigen Schmiermittels eine glatte, dünne Metallfolie, die als innerer Überzug der Hülle dient, um Kontaktflächen zu schaf fell, welche geeignet sind, die relative Gleitbewegung der Lagen zu begünstigen. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Hülle llermetiseh abgedichtet werden, sollte aber nicht so viel Luft enthalten, dass hierdurch beim Gebrauch der Unterlage eine Berührung der Metallauskleidungen und damit deren relative Gleitbewegung verhindert wird. Auch kann das Innere der Kissenhülle mit der At mosphäre in Verbindung gebracht werden, z.
B. durch Anbringen einer oder mehrerer Öffnungen in der einen oder in beiden Lagen, so dass ein gegenseitiges Berühren der Metall auskleidungen beim Gebrauch der Unterlage gewährleistet ist. Es können auch die Randteile der aus flüssigkeitsdichten1 Blattmaterial bestehenden Lagen miteinander lösbar verbunden werden.
Auf der Aussenseite, d. h. an den Rän- dern der Lagen, können Wellen oder Falten vorgesehen sein, welche gleich dem hohlen Randwulst dazu dienen, den Widerstand gegen Deformation, den der Rand dem gegenseitigen Verschieben der beiden Lagen entgegensetzt, herabzusetzen.