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Sitzschale für Körperbehinderte
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Die Erfindung betrifft eine Sitzschale für Körperbehinderte.
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Mancherlei Formen von Eörperbehinderung, welche jedoch keine echte
Krankheit oder so hochgradige Körperschwäche sind, daß der betreffende Patient im
Biegen transportiert werden'muß; erfordern eine sitzende Haltung der betreffenden
Person. Dies kann einerseits zum Zwecke des Transportes einer soichen;P-er- -son
und andererseits auch aus anderen Gründen erwunscht sein, wie beispielsweise bei
einer Person mit spastischen Lähmungserscheinungen. Insbesondere bei spastisch gelähmten
Kindern meist es nicht selten erwünscht-,- deren Gliedmaßen und insbesondere auch
deren Körperrumpf in einer gelockerten und damit bequemen Stellung für eine bestimmte
Zeit festgelegt halten zu können, um auf diese Weise die betreffende Person lehren
zu können, weiche Haltung-die-betreffenden Körperteile und insbesondere der Körperrumpf
einzunehmen haben, um in möglichst weitgehendem Maße die Begleiterscheinungen solcher
spastischer Lähmungen, wie insbesondere Muskelzuckungen und
dergleichen,
ausschalten zu können. Auch als Trainingsgerät für das Einüben der betreffenden
erwünschten Haltung kommt eine solche Sitzschale in Betracht.
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Wenn bisher Ruhigstellungen des Körperrumpfes bewirkt werden sollten;--so
hatte man hierfür=zwei Mögllchkeiten: Einerseits wird die Person, deren Gesäßbereich
in einer vorbestimmten gewünschten Haltung ruhiggestellt werden soll, bäuchlings
mit dem Oberkörper auf einem Gipsertisch liegend placiert, wobei die Beine an der
Tischkante locker herunter zu baumeln haben. Auf die Rückenseite des Körperrumpfes
und die Hinterseite der Oberschenkel wird dann in geeigneter bekannter Weise Gips
aufgebracht, um so einen Negativabdruck der gewünschten Körper partien zu erhalten.
Nach dem Aushärten wird dieser Gipsabdruck vom Körper abgenommen und seine Konkavkontur
mit geeignetem Kunststoffmaterial ausgekleidet, das die eigentliche Sitz- und Ruhigstellungsschale
zu bilden hat.
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Diese bekannte Sitzschale hat verschiedene wesentliche Nachteile.
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Einmal nämlich muß für die vom Auflagetisch des Patienten herabbaumelnden
Beine genügend Freiraum geboten werden, was naturgemäß bedeutet, daß der Aufnahmetisch
verhältnismäßig hochbeinig sein muß und damit nur mit Unbequemlichkeiten zugänglich
ist.
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Weiterhin ist außerordentlich viel Erfahrung, Fingerspitzengefilhl
und Aufmerksamkeit beim Einmodellieren des die eigentliche Sitzschale bildenden
Kunststoffmaterials in die Konkavität der-Gipsform erforderlich, um über eine möglichst
gleichmäßige Wandstärke eine möglichst naturgetreue'Nachbildung der einzelnen Wölbungskonturen
zu erhalten. Abgesehen davon, daß auf Grund der auf dem Bauch liegenden Haltung
des Patienten ein gewisses Verkrampftsein seiner Rückenmuskulatur und insbesondere
auch der Oberschenkelmuskulatur der herabbaumelnden Beine unvermeidlich ist, wodurch
bewirkt wird, daß die abgenommene Form aus phy8iologischen Gründen nicht der natürlichen
Muskelhaltung und damit auch nicht der naturgetreuen Körperhaltung entspricht, steht
einer genauen Passform der fertigen Sitzschale bei dieser Herstellungsart
auch
die Tatsache entgegen, daß durch das Auskleiden der vom Körper abgenommenen Gipsform
eine Verkleinerung der lichten Weite derselben unausbleiblich ist, was wiederum
einem naturgetreuen Paßsitz entgegensteht. Aus beiden Gründen ist die Folge hiervon,
daß si-ch-die.-i-n der gewünschten Körperhaltung rahigzustellende Person in einer
auf diese Weise erstellten Sitzschale nicht wohl zu fühlen pflegt, weil nämlich
deren Konturierung nicht der natürlichen Oberflächenkontur der in Sitzstellung entspannten
Muskulatur entspricht, -so daß es bereits-nach verhältnismäßig kurzer Zeit zu mehr
oder weniger starken Ermüdungserscheinungen dieser Muskulatur zu kommen pflegt,
die sich als ein gewisses Unruhigwerden infolge Unbehaglichkeit auszudrücken pflegt.
In jedem Falle wird hierdurch der mit einer solchen Sitzschale eigentlich angestrebte
Zweck, dem zu lehrenden Patienten durch besonderes Wohlgefiihl die erwünscht Körperhaltung
näher zu bringen, weitestgehend gerade ins Gegenteil verkehrt. Hinzu kommt neben
dem weiteren Nachteil, daß die Erstellung einer solchen Sitzschale verhältnismäßig
arbeitsaufwendig und damit kostenintensiv ist, auch noch, daß eine durchgehende
Ruhigstellung über die Oberschenkelpartien knieseitig hinausgehender Körperbereiche,
wie beispielsweise der Unterschenkel und vielleicht sogar der Füße, in naturlicher
Haltung nicht möglich ist.
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Um wenigstens von der physiologischm Seite her die aus der Verkrampfung
der Körperpartien bei der Abnahme des Gipsnegativs gemäß der beschriebenen Verfahrensweise
resultierenden Naehteile auszuschalten, geht man nach einem nicht zum Stande der
Technik gehörigen Vorschlag einen anderen Weg. Nach diesem Vorschlag wird ein als
Paßfauteuil bezeichneter Sessel benutzt, der aus einer kammerartigen Höhle besteht,
die eine Füllung aus einem uniformen, leichten Kornmaterial aufweist und an ein
Saugaggregat angeschlossen ist. In diesem Paßfauteuil wird der ruhigzustellende
Mensch in aufrechtsitzender Haltung hineingesetzt, wodurch sich unter der Last seines
Körpergewichtes der Paßfauteuil bereichsweise zusammendrückt und dort seine Füllung
aus Kornmaterial verdichtet
wird. Durch entsprechendes Andrücken
der Sesselpartien an den Körper werden eventuell noch abstehende Bereiche des Sessels
an den Körper anmodelliert. Nunmehr wird Unterdruck auf das Kammerinnere aufgebracht,
der dann durch Schließen eines entsprechenden Ventils - in der Saugleitung suf einen
- gewünschten -Wert fixiert werden kann. Nunmehr wird der Patient aus dem Paßfauteuil
herausgenommen, so daß in diesem an sich ausreichend dauerhaft der Abdruck seiner
Körperpartien zurückbleibt. In diese kann nunmehr in geeigneter bekannter Weise
Gipsmaterial eingebracht werden, um auf diese Weise ein Gipspositiv zu erhalten,
das dem Körper des Patienten entspricht. An diesem Gipspositiv kann dann anschließend
das die eigentliche Sitzschale bildende Kunststoffmaterial in beliebiger geeigneter
Weise anmodelliert werden.
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Diese Verfahrensweise gemäß diesem Vorschlag hat den Vorzug, daß die
Nachteile von Muskelverkrampfungen bei der Abnahme der der Sitzstellung entsprechenden
Körperkonturierung weitestgehend vermieden werden. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß die endgültige Sitzschale auch bei sorgfältiger Arbeit häufig nicht die gewünschte
Genauigkeit hinsichtlich der Übereinstimmung mit der im Paßfauteuil enthaltenen
Abdruckkontuierung aufzuweisen pflegt. Dies dürfte auf die Tatsache der mehrfachen
Übertragung der Konturierung vom Körper auf den Paßfauteuil und von diesem auf das
Gipspositiv sowie von letzterem auf das die Sitzschale selbst bildende Material
zurückzuführen sein. Darüber hinaus ist bei dieser Ausführung gemäß diesem Vorschlag
als besonders nachteilig der erhöhte Arbeitsaufwand zu-werten, der sich in vergleichsweise
höheren Gestehungskosten der Sitzschale niederschlägt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigan,
unter Vermeidung der Nachteile bekannter und nicht vorbekannt vorgeschlagener Sitschalen
mit einfachen und kostengünstigen Mitteln eine Sitzschale für Körperbehinderte zu
schaffen,
bei welcher eine bisher nicht erreichbare Passgenauigkeit
der Aufnahmenkonturierung für die ruhigzustellenden Körperpartien sogar reproduzierbar
schnell und mit geringstmöglicher Zahl von Arbeitsgängen sowie einfach und ohne
Notwendigkeit der Zuziehung ärztlichen oder medizinisch-technischen und insbesondere
orthopädischen Fachpersonals unter geringstmöglicher Schmutzbelastung der Umgebung
und bei weitegehender Minimierung von Abfallbeseitigungsproblemen erzielt werden
kann, so daß eine optimale Eignung einer solchen Sitzschale für ihren eigentlichen
Zweck bequemen Transports von Menschen und deren Schulung in bezug auf eine gewünschte
Körperhaltung, wie das beispielsweise bei spastische Lähmungserscheinungen aufweisenden
Kindern bevorzugt als Aufgabe in Erscheinung tritt, bei weitestgehender Naturgetreuheit
der Ruhigstellungshaltung gewährleistet ist.
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Dies wird durch die Erfindung in überraschend einfacher Weise dadurch
erreicht, daß bei einer Sitzschale für Eörperbehinderte der Sitzbereich aus von
einem Trägerkörper abgestütztem Fixiermaterial gebildet ist, das in plastisch verformbarem
Zustand zumindest die dem Gesäß des Benutzers benachbarten Bereiche von Bende und
Oberschenkelnw vorzugsweise den gesamten Rücken und die gesamte Oberschenkellänge
in reponierter Körperstellung von der Rückseite und beiden Körperseiten her unmittelbar
umgreifend zum Aushärten gebracht ist.
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Eine bevorzugte besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung,
welche in Erweiterung der Aufgabenstellung auch die Ruhigstellung von über den Rumpfbereich
des Benutzers hinausgehenden Körperpartien in naturgetreuer Körperhaltung erstmalig
ermoglicht, kennzeichnet sich dadurch, daß die Sitzschale nach der Erfindung einen
sich an den Oberschenkelstützbereich anschließenden Unterschenkelstützbereich aufweist,
der gleichfalls aus von einem Trägerkörper abgestüthem Fixiermaterial gebildet ist,
das in plastisch verformbarem Zustand die Unterschenkel der Beine des Benutzers
in reponierter Körperstellung von der Rückseite
und beiden Beinaußenseiten
her unmittelbar umgreifend zum Aushärten gebracht ist.
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Häufig ist es erwünscht, gleichzeitig auch die Fußpartien zu den Unterschenkeln
der Beine in gewünschter Winkelstellung zu reponieren. Hierfür~ëignet sich -besönders
eine weitere erf in- -derische Fortbildung, nach welcher die Sitzschale' einen sich
an den Unterschenkelstützbereich anschließenden Fußstützbereich aufweist, der gleichfalls
aus von einem Trägerkörper abgestütztem Rixiermaterial gebildet ist, das in plastisch
verformbarem Zustand die Füße des Benutzers:in reponierter Körperstellung von der
Rückseite und beiden Fußaußenseiten her unmittelbar umgreifend zum Aushärten gebracht
ist.
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Einer bevorzugten Ausführungsform gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken
liegt die weitergehende Rufgabe zugrunde, die Erstellung einer erfindungsgemäßen
Sitzschale bei noch weitgehenderer Vermeidung besonderen Schmutzes am Erstellungs-beziehungsweise
Einsatzort noch weiter rationalisieren zu können, indem Rohlingsmaterial für die
Erstellung einer solchen Sitz schale nach der Erfindung in höchst wirtschaftlicher
Weise bereits vorbereitet in Vorrat gehalten werden kann, um bei der Fertigung der
Sitzschale beispielsweise durch Orthopä- -die-Mechaniker auf die betreffende körperspezifische
Konturierung des jeweiligen hinsichtlich seiner Körperteile ruhigzustellenden Menschen
ohne Gefahr von nicht wieder gutzumachenden Anbringüngsfehlern zum Einsatz zu kommen,
wobei sich aufgabengemäß auch noch ein besonders formschönes Äußeres ergeben soll,
das zudem noch praktisch keinerlei Ansatzmöglichkeiten für Schmutz oder Anlaß für
Druckstellen der später aufliegenden Muskulatur oder Quellen für Beschädigungen
von übergezogenen Kleidungsstücken, wie beißpielsweise Strumpfhosen - besonders
feiner Web- oder Wirkstruktur, bietet. Dieser Erfindungegedanke kennzeichnet sichdadurch,
daß die Sitzschale nach der Erfindung durch für ihren Sitzbereich zwei und für jeden
weise teren etwaigen StUtzbereichs nämlich Unterschenkel8tützbereich und Fußstützbereich,
je einen weiteren Abschnitt von schlauchförmig
gewirktem Material
gebildet ist, die jeweils in einen hinsichtlich Größe und Richtung der gewünschten
Körperhaltung beziehungsweise Gliedmaßenhaltung entsprechenden Winkel bildender
Stellung miteinander so verbunden sind, daß ihre Hohlräume zueinander hin offen
sind und eine Kammer zur Aufnahme von Fixiermaterial bilden,~ die mit in plastisch
verformbarem Zustand befindlichem Fixiermaterial befüllt in die nachzubildenden
Körperteile unmittelbar umgreifender Stellung zum Aushärten bringbar sind.
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Je nach Art ihres Materials können die einzelnen Schlauchabschnitte
in weiterer zweckmäßiger Fortbildung der Erfindung jeweils durch Verkleben, durch
Verschweißen oder aber durch Vernähen miteinander verbunden sein. Während man Verkleben
sowohl bei textilem als auch Kunststoffolien- oder aber zellulosehaltigem Material
anwenden kann, wird Verschweißen auf Kunststoffmaterial beschränkt und Vernähen
für textiles Material der Schlauchabschnitte zu bevorzugen sein.
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In weiterer erfinderischer Fortbildung kann in die durch die miteinander
verbundenen Schlauchabschnitte gebildete gemeinsame Kammer in an sich bekannter
Weise aufschäumbares und zu einem praktisch unelastischen Körper aushärtbares Kunststoffmaterial,
wie beispielsweise Polyurethanschaum, einbringbar sein.
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Gemäß einer weiteren erfinderischen Fortbildung kann zweckmäßig vorgesehen
sein, daß die einzelnen Schlaunhabschnitte mit einem sie in Gebrauchs stellung über
die eigene Querelastizität des Schlauchitaterials in die vorbestimmte Winkelstellung
zweier in abgewinkelt er Stellung zueinander nachzubildender benachbarter Körperteile
verbringenden Winkel miteinander verbunden sind.
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Es hat sich nallich herausgestellt, daß es verhältnismäßig schwierig
ist, eine Mindestuniversalität des erfindungsgemäßen Sitzschalenrohlinga zu gewährleisten.
Grundsätzlich ist dieser nicht auf spezifischen Einsatz im Zusammenhang mit beispielsweise
einer bestimmten Körperteilgröße, wie beispielsweise einer bestimmten Rücken oder
Gesäßweite oder Bein- oder Fußgröße
ausgerichtet oder angewiesen,
dennoch aber ist es eine der Erfindung zugrunde liegende untergeordnete Aufgabe,
mit möglichst wenigen Größen und tunlichst nur einer Größe von Sitzschalenrohlingen
erfindungsgemäße Sitzschalen für unterschiedliche Einsatzzwecke erstellen zu können,
wie beispielsweise für die Ruhigstellung der .betreffendenKtrperteile---eines-Erwachsenen
ebenso wie derselben eines Jugendlichen oder gar eines Kindes.
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Hier ist die Lösung dieses Erfindungsgedankens insoweit besonders
hilfreich, als durch die eigene Querelastizität des Materials der Schlauchabschnitte
ohne Änderungen an einem einsatzbereit vorhandenen Sitzschalenrohling sowohl verschiedene
-Körperteilegrößen beziehungsweise -weiten beziehungsweise -dicken gehandhabt und/oder
unterschiedliche Winkel stellungen verwirklicht werden können. Ausgehend von der
weiteren Erkenntnis der Erfindung, daß man beim Anlegen des erfindungsgemäßen Sitzschalenrohlings
an den Körper des Benutzers beziehungsweise dem Anmodellieren desselben an diesen
um so mehr Material einseitig auf der Außenseite des jeweils gen Winkelbereichs
erhält, je näher sich der Verbindungswinkel beider Schlauchabschnitte dem gewünschten
Winkel der vorbestimmten Winkelstellung beider gegeneinander ruhigzustellenden Gliedmaßen
nähert, und daß um so mehr Material auf der Innenseite des mit dem erfindungsgemäßen
Sitzschalenrohling umkleideten Winkelbereichs verfügbar wird, je größer der Verbindungswinkel
zwischen beiden benachbarten Schlauchabschnitten wird und sich vom gewunschten Winkel
der vorbesta-m-mten Winkelstellung beider gegeneinander ruhigzustellenden Gliedmaßen
entfernt, sieht die Erfindung in weiterer zweckmäßiger Fortbildung dieses Erfindungsgedankens
vor, daß die einzelnen Schlauchabschnitte in dem gewünschten Winkel der vorbestimmten
Winkelstellung zweier in abgewinkelter Stellung zueinander nachzubildender benachbarter
Körperteile entsprechendem Winkel miteinander verbunden sind.- Meist wird hierdurch
bereits ein satter und faltenfreier Anlageverbund des Sitzschalenrohlings im Winkelbereich
erreicht. Alternativ hierzu kann je nach
Größe des gewünschten
Winkels der vorbestimmten Winkelstellung der in abgewinkelter Stellung zueinander
nachzubildenden benachbarten Körperteile, nämlich abhängig davon, ob dieser Winkel
spitz oder stumpf ist, unter Berücksichtigung der Querelastizitätseigenschaften
-des Materials der Schlauchabschnitte vorgesehen sein, daß die einzelnen Schlauchabschnitte
mit vom gewünschten Winkel der vorbestimmten Winkelstellung zweier in abgewinkelt
er Stellung zueinander nachzubildender benachbarter Körperteile abweichendem Winkel,
und zwar in einem im Vergleich zum gewünschten Winkel der vorbestimmten Winkelstellung
der betreffenden in abgewinkelter Stellung zueinander nachzubildenden benachbarten
Körperteile größeren oder aber kleineren Winkel, miteinander verbunden sind. Dabei
hat es sich herausgestellt, daß die Abweichung je nach Einsatzfall bis zu etwa 40%
betragen kann und vorzugsweise zwischen etwa 15% und 33% liegen sollte.
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Für eine Sitzschale dieser Art mit mindestens einem Bereich zur Abstützung
zweier in unter einem Winkel von etwa 900 abgewinkelter Stellung zueinander nachzubildender
benachbarter Körperteile, vorzugsweise die Lenden- beziehungsweise Rückenpartien
und Mberschenkel-des Benutzers abstützendem Sitzbereich, hat es sich als besonders
zweckmäßig herausgestellt, wenn die beiden dem betreffenden Sitzschalenbereich zugeordneten
Schlauchabschnitte mit einem Winkel von etwa 1050 bis 1250, vorzugsweise 1150, miteinander
verbunden sind. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei dieser Ausgestaltung des durch
die miteinander verbundenen Schlauchabschnitte gebildeten Sitzschalenrohlings in
höchst'befriedigender Weise sich Ruhigstellungen der betreffenden Gelenkstellen
des Eörpers, wie beispielsweise des Hüftgelenkbereiches beziehungsweise der Kniegelenke
oder aber der Sprunggelenke der Beine, in einem mit ausreichender Streuweite um
900 liegenden Bereich verwirklichen lassen, um den in der Praxis am häufigsten auftretenden
Behsndlungsanforderungen gerecht zu werden, ohne daß es auf der Innen- oder Außenseite
des das in Ruhestellung zu fixierende Gelenk umgebenden Bereichs des *nmodellierten
Sitzschalenrohlings zu Falienwürfen oder
Materialstauungen käme.
Das Äußere der angelegten und ausgehärteten Sitzschale ist vielmehr unabhängig von
der genauen Größe des gewünschten Winkels der vorbestimmten Winkelstellung der betreffenden
in abgewinkelt er Stellung zueinander nachzubildenden benachbarten Körperteile und
auch unabhängig von der Dicke beziehungsweise Weite des in Ruhestellung zu fixierenden
Gelenkbereichs höchst ansprechend und frei von äußeren oder inneren Verdickungen
oder Rauhigkeiten, die einerseits zu Druckstellen an den ruhigzustellenden Körperteilen
oder aber zu Beschädigungen überzuziehender Kleidungsstücke, wie beispielsweise
einer Strumpfhose größter Wirkfeinheit, führen könnten.
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Grundsätzlich ist es gleichgültig, wie der Verbindungswinkel der Schlauchabschnitte
auf die jeweils auf diese entfallenden Winkel aufgeteilt ist. Es hat sich jedoch
als für die optimale Ausnutzung der Querelastizitätseigenschaften beider Schlauchabschnitte
besonders zweckmäßig erwiesen, wenn in weiterer erfinderischer Fortbildung die Verbindungslinie
zweier benachbarter Schlauchabschnitte jeweils auf der Winkelhalbierenden des Verbindungswinkels
derselben verläuft. Es wird hierdurch nämlich die Querelastizitätsbeanspruchung
verhältnismäßig -gleichmäßig auf die verbindungsliniennahen Bereiche beider benachbarten
Schlauchabschnitte verteilt.
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Eine erfinderische Alternativlösung zu dem miteinander verbundene
Schlauchabschnitte aufweisenden Erfindungsgedanken kennzeichnet sich dadurch, daß
die Sitzschale nach der Erfindung einen Abschnitt mindestens einer Lage mindestens
einer Breitlongette eines in plastisch verformbarem Zustand auf die in vorbestimmter
Winkel stellung zueinander nachzubildenden benachbarten Körperteile des Benutzers
aufbringbaren, von einem biegsamen Trägerkörper abgestützten Fixiermaterials gebildet
ist, das in diese Körperteile unmittelbar umgreifender Stellung zum Aushärten bringbar
ist.
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In weiterer zweckmäßiger Fortbildung kann ein solcher Abschnitt für
eine Sitzschale nach der Erfindung jeweils mindestens vier, vorzugsweise acht Lagen
des Breitlongettenmaterials aufweisen.
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In weiterer erfinderischer Fortbildung kann der Lagenabschnitt -beziehungsweise
können die Lagenabschnitte jeweils durch Abschnitte von gewebtem oder gewirktem
Bahnenmaterial mit einer Tränkung oder Beschichtung mit einem unter Feuchtigkeits-
und/ oder Luft- und/oder Wärmeeinwirkung zu einem praktisch unelastischen Körper
aushärtenden Kunststoffmaterial gebildet sein. Dieses hat nämlich ein verhältnismäßig
geringes Gewicht.
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Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Lagenabschnitt in unveränderter
Form um die in vorbestimmter Winkelstellung zueinander nachzubildenden Körperteile
des Benutzers herummodelliert werden. Dabei werden sich allerdings meist nicht ohne
weiteres Ferdickungen im Bereich der Schwenkbeweglichkeit der gegeneinander ruhigzustellenden
Teile vermeiden lassen.
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Diese können höchst störend sein. Aus diesem Grunde sieht eine weitere
erfinderische Fortbildung vor, daß der Lagenabschnitt beziehungsweise die Lagenabschnitte
jeweils im Bereich einer Abwinkelung zweier in abgewinkelter Stellung zueinander
nachzubildender benachbarter Körperteile des Benutzers einen von der Abschnittsrandkontur
zur Mittellängslinie des betreffenden Abschnittes verlaufenden Schlitz aufweist.
Auf diese Weise können nsmlich statt des sonst notwendigen Übereinanderlegens des
seitlich überschüssigen Bahnenmateriale in Zizackanordnung diese Bahnenmaterialbereiche
einander lediglich einschichtig überdeckend zur Aussteifung des Bereiches der Schwenkbeweglichkeit
der in vorbestimmter Winkelstellung zueinander nachzubildenden benachbarten Körperteile
herangezogen werden.
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Andererseits kann es aber auch erwünscht sein, in diesem Bereich keine
Verdickungen überhaupt zu erhalten. Für einen solchen Fall sieht eine alternative
erfinderische Fortbildung vor, daß der Lagenabschnitt beziehungsweise die Lagenabschnitte
jeweils
im Bereich einer Abwinkelung zweier in abgewinkelter Stellung zueinander nachzubildender
benachbarter Körperteile des Benutzers eine von der Abschnittsrandkontur zur Mittellängslinie
des betreffenden Abschnitts verlaufende Materialausnehmung aufweist beziehungsweise
aufweisen. Dabei kann in weiterer zweckmäßiger Fortbildung die Materialausnehmung
des Lagenabschnitts beziehungsweise der Lagenabschnitte sich etwa keilförmig zur
Mittellängslinie hin veråüngende Form aufweisen.
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Es ist erkennbar, daß bei einer Ausführung der erfindungsgemäßen Sitzschale
gemäß diesem untergeordneten Erfindungsgedanken sich ein praktisch einlagiges Schalengebilde
als Ruhigstellungsstütze für die betreffenden Körperteile praktisch ohne Verdickungen
im Bereich von deren Schwenkbeweglichkeit ergibt.
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Weiterhin hat es sich aus Gründen der Vermeidung unerwünschter Verdickungen
als höchst zweckmäßig erwiesen, wenn gemäß einem anderen die Erfindung in nicht
naheliegender Weise fortbildenden untergeordneten Erfindungsgedanken der Lagenabschnitt
beziehungsweise die Lagenabschnitte beidseitig eines jeden Bereichs einer Abwinkelung
zweier in abgewinkelt er Stellung zueinander nachzubildender benachbarter Körperteile
des Benutzers jeweils eine Einengung der seitlichen Randkontur aufweist beziehungsweise
aufweisen.
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Ein weiterer Teil der Erfindung befaßt sich gemäß einem dbergeordneten
Erfindungsgedanken mit der Herstellung solcher-Sitzschalt für Körperbehinderte und
betrifft insbesondere eine Vorrichtung zur Herstellung derselben. Dieser liegt die
Aufgabe zugrunde, unter vorteilhafter Lösung der der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen
Sitzschale zugrunde liegenden Aufgabe die Herstellung solcher Sitz schalen weitestgehend
zu rationalisieren, dabei den Gestehungspreis derselben erheblich zu senken und
in jedem Falle nicht nur unabhängig von ärztliche oder orthopädisch-technischem
Fachpersonal zu werden, ohne daß die Passgenauigkeit der Sitzschale hinsichtlich
der Ubereinstimmung ihrer Wölbungskontur mit der Außenoberfläche der Muskulatur
eines in natürlicher, das heißt entspannter und unverkrampfter
Sitzhaltung
befindlichen menschlichen Körpers beeinträchtigt wäre, diese vielmehr im Vergleich
zu bekannten Herstellungsmethoden von Sitzschalen eine auffällige Verbesserung erfährt.
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Ausgehend von der diesem Erfindungsgedanken zugrunde liegenden erfinderischen
Erkenntnis, daß die naturgetreue Ubereinstimmung zwischen dem in vorbestimmter Winkelstellung
nachzubildenden menschlichen Körper und der Nachbildung desselben dann zu erreichen
ist, wenn es gelingt, die Abbildung vom abzubildenden Körper unmittelbar, das heißt
ohne Zwischenschaltung von Positiv- oder Negativabdrücken, abzunehmen, wenn sich
der nachzubildende Körper beziehungsweise dessen betreffende nachzubildende Teile
in natürlicher Entspannungsstellung befinden, kennzeichnet sich eine Vorrichtung
zur Herstellung von Sitzschalen nach der Erfindung durch einen Repositionstisch
mit gegenüber der Vertikalen geneigten Auflageflächen für Rücken und Oberschenkel
sowie vorzugsweise auch Unterschenkel und Fußsohlen einer Person, die-mit einer
zusammendrückbaren,mit Kügelchen aus Kunststoffmaterial befüllten und über ein Saugaggregat
mit Vakuum beaufschlagbaren Auflagematratze abgedeckt sind.
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Es gelingt nämlich nach der Erfindung nicht nur mit überraschend einfachen
Mitteln, sondern überhaupt erst zum ersten Mal, einen Menschen, dessen Körper oder
einzelne Körperteile in natürlicher entspannter Körperhaltung nachgebildet werden
sollen, automatisch dazu zu verle-iten, daß er unbewußt eine entspannte Körperhaltung
einnimmt, die dann unmittelbar im Sinne eines Meßgerätes gemessen und fixiert werden
kann, wobei auch die Formung beziehungsweise Erstellung der eigentlichen: Sitzschale
selbst bei diesem Vorgang erfolgen kann. Erreicht wird dies durch die erfindungsgemäße
Schräglage des Körpers beim Reponieren. Es hat sich nämlich überraschend herausgestellt,
daß gerade diese Schräglage den menschlichen Körper dazu verleitet, eine ausgesprochene
Entspannungsstellung einzunehmen. Und gerade diese wird als Vorlage für die zu erstellende,
überragende Bequemlichkeitseigenschaften aufweisende
Sitzschale
angestrebt.
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Wenn die Auflagematratze eine ausreichende Dicke aufweist, können
auf ihr innerhalb eines verhältnismäßig engen Winkelbereiches die zu fixierenden
Winkelstellungen der in vorbestimmter Winkelstellung zueinander nachzubildenden
benachbarten Körper teile variiert werden. Für größere Unterschiede in der Winkelstellung
aber ist es erforderlich, bereits den Auflageuntergrund für die Auflagematratze
selbst so zu gestalten, daß der gewünschte Ruhigstellungswinkel gegeben ist und
sich die Auflagematratze diesem weitesgehend angepasst hat. Zu diesem Zwecke sieht
die Erfindung in weiterer neuartiger und nicht naheliegender Fortbildung vor, die
Auflageflächen des Repositionstisches in ihrer Winkelstellung zueinander einstellbar
zu gestalten. Zur Anpassung anunterschiedliche Körpergrößen insbesondere dann, wenn
nicht nur eine Sitzschale erstellt werden soll, die im Bereich des Gesäßes des nachzubildenden
Körpers wirksam wird, sondern gleichzeitig auch noch sich über die Knie- und/oder
Unterschenkel- und vielleicht sogar über die Fußbereiche erstrecken soll, kann es
höchst zweckmäßig sein, wenn gemäß einer anderen erfinderischen Fortbildung die
Auflageflächen des Repositionstisches jeweils in ihrer wirksamen Länge veränderbar
sind. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich
im übrigen dadurch, daß ihre Auflagefläche im Auflagebereich von Rücken und Oberschenkeln
einen Winkel von etwa 900 bildet. Diese Ausführungsform nämlich wird bevorzugt für
die Erstellung solcher Sitzschalen eingesetzt, die als Transportsitze für beispielsweise
spastische Lähmungserscheinungen aufweisende Menschen zum Einsatz kommen sollen,
indem sie als Auflagen von beispielsweise Fahrzeugsitzen von Personenkraftwagen
oder Autobussen, gegebenenfalls aber auch von Eisenbahnabteilen zu dienen haben,
um deren übliche Sitzflächen schnell und bequem und dabei höchst kostengunstig sowie
ohne schädliche Eingriffe am Fahrzeug selbst auf die Bedürfnisse des speziellen
Transportes umzurüsten.
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Die Erstellung der Sitzschale erfolgt nach der Erfindung nunmehr so,
daß auf den erfindungsgemäßen Repositionstisch und die auf dessen gegenüber der
Vertikalen geneigten Auflageflächen angeordnete Auflagematratze, deren obenliegende
Außenseite in etwa der durch die Auflageflächen des Repositionstisches bestimmten
Kontur folgt, in geeigneter Ausbreitung das Trägerkörpermaterial für die Sitzschale
mit dem von ihm abgestützten Fixiermaterial in plastisch verformbarem Zustand desselben
aufgelegt und dann auf dieses, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer weiteren
Lage eines Textilmaterials, beispielsweise eines geeigneten Tuches, der Patient
aufgelegt wird, dessen Körperteile in entspannter Repositionsstellung nachgebildet
werden sollen. Dabei wird als Trägerkörpermaterial für das Fixiermaterial entweder
ein Sitzschalenrohling verwandt, der verschiedene Schlauchabschnitte aufweist, die
in geeigneter Winkelstellung zueinander miteinander verbunden sind und deren gemeinsame
durchgehende Aufnahmekammer für Fixiermaterial mit in plastisch verformbarem Zustand
befindlichem Fixiermaterial - wie beispielsweise Polyurethanschaum, befüllt ist,
oder aber es kommt ein Sitzschalenrohling zum Einsatz, bei dem ein oder mehrere
Lagen gewirkten Materials den Trägerkörper für geeignetes Eunststoffmaterial als
Fixiermaterial für die Körperform bilden.
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Ein Anhaften des Fixiermaterials an der Hautoberfläche des nackten
Körpers des Patienten kann verhältnismäßig einfach durch Zwischenlegen eine8 geeigneten
Textils, wie beispielsweise eines Leinentuches eines Beinentuches-oder dergleichenwvermieden
werden.
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Schwieriger ist jedoch eine Verbindung des Fixiermaterials auf der
körperfernen Seite mit dem Material der Außenbekleidung der Auflagematratze auszuschalten.
Hierfür sieht eine weitere erfinderische Weiterbildung der Vorrichtung nach der
Erfindung vor, daß die Auflagematratze zumindest auf ihrer obenliegenden Außenseite
eine Beschichtung oder Auflage aus mit dem zur Nachbildung der Körperteile zur Verwendung
kommelden Fisiermaterial weder eine chemische noch eine mechanische
Haftungsverbindung
eingehendem Material aufweist.
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Das vorteilhafte Ergebnis der Verwendung einer dieserart verbesserten
Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Sitzschalen
ist neben einem besonders glatten und formschönen Äußeren der Rückseite der Sitzschale
eir.ebesonders gute Dauerstandfestigkeit der Auflagematratze und damit eine extrem
lange Lebensdauer derselben auch bei Erstellung großer Stückzahlen von Sitzschalen.
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Schließlich hat es sich aus Gründen der Rationalisierung der Fertigung
erfindungsgemäßer Sitzschalen insbesondere in beispielsweise Krankenhäusern mit
großer orthopädischer Abteilung oder aber in speziellen Behandlungs- und/oder Rehabilitationszentren
für Körperbehinderte als besonders zu bevorzugen erwiesen, wenn der Repositionstisch
auf Rädern, vorzugsweise feststellbaren Rädern, gelagert ist. Dies bringt nämlich
die Möglichkeit, mit einfachen und kostengünstigen und dabei doch höchst wirkungsvollen
Mitteln ohne besonderen Eraftaufwand oder gar die Notwendigkeit mehrerer Hilfspersonen
die zwar Handfertigung bleibende Fertigung erfindungsgemäßer Sitzschalen so rationalisieren
zu können, daß sie etwa im Sinne einer manufakturmäßigen Fabrikation abläuft indem
nsmrichnach dem Auflegen eines Patienten auf einen Repositionstisch dieser schnell
und bequem in eine Wartestellung verschoben werden kann, in der das Sitzschalenmaterial
ausreichend Zeit zur Aushärtung erhält, während in dieser Zeit eine oder mehrere
weitere Sitzschalen an anderen Patienten unter Benutzung einer oder mehrerer weiterer
Varrichtungen nach der Erfindung gefetigt werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele,
die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind, rein beispielsweise nähertbeschrieben.
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Dabei zeigen: Figur 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung
von Sitzschalen für Körperbehinderte, Figur 2 in Seitenansicht eine Ganzkörperschale
nach der Erfindung, Figur 3 einen Querschnitt längs Linie III-III gemäß Figur 2,
Figur 4 in der Darstellung gemäß Figur 2 eine andere Ausführungsform einer Ganzkörperschale
nach der Erfindung, Figur 5 einen Querschnitt durch diese längs Linie V-V gemäß
Figur 4, und Figur 6 einen Teilbereich eines Breitlongettenzuschnitts im für die
Gesäßgegend des nachzubildenden Körpers bestimmte Bereich.
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In Figur 1 ist der als Ganzes dargestellte Repositionstisch nach der
Erfindung zur Herstellung erfindungsgemäßer Sitzschalen für Körperbehinderte mit
30 bezeichnet. Er weist ein Untergestell 3 auf, das gegenüber dem Untergrund auf
Rollen 12 abgestützt ist, die mit Vorzug feststellbar ausgebildet sind.
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Gegenüber dem Untergestell 3 ist in von diesem getragenen Gelenkstellen
4, 5, 6 und 7 die als Ganzes mit 8 bezeichnete Auflagefläche des Repositionstisches
30 abgestützt. Diese -teilt sich in Einzelbereiche 8a, 8b, 8c und 8d auf, die jeweils
beispielsweise als massives Auflagebrett ausgebildet sein können, das mittels einer
geeigneten Halterung gegenüber der benachbarten Gelenkstelle 4, bzw. 5 bzw. 6 bzw.
7 so abgestützt ist, daß es in seiner wirksamen Länge verändert
werden
kann, bevorzugt wird jedoch eine Ausführung, bei welcher diese Teilstücke 8a bzw.
8b bzw. 8c bzw 8d jeweils als Lattenroste ausgebildet sind, die im Bereich der jeweils
benachbarten Gelenkstelle 4 bzw. 5 bzw. 6 bzw. 7 in ihrer eigenen Längsrichtung
verschiebbar abgestAtzt sind und einander durchgreifende Latten aufweisen. Auf diese
Weise läßt sich eine sehr einfache und dabei doch höchst wirksame Möglichkeit für
Relativverstellungen dieser Einzelbereiche 8a bzw. 8b bzw. 8c bzw. 8d der Auflagestütze
des Repositionstisches 30 erreichen. Die eigentlichen Auflageflächen der Auflagestütze
8, das heißt die Flächen, welche das Gewicht des nachzubildenden Körpers aufzunehmen
haben, sind mit 30a bzw. 30b bzw. 30c bsw 30d bezeichnet.
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Es ist ersichtlich, daß bei diesem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht nur der Repositionstisch gegenüber der Vertikalen geneigte Auflageflächen
30a, 30b, 30c und 30d aufweist, sondern daß auch die einzelnen Auflageflächen des
Repositionstisches 30 in ihrer Winkelstellung zueinander einstellbar und ferner
auch jeweils in ihrer wirksamen Länge veränderbar sind. So kann durch geeignete
Einstellung und Fixierung im-Schwenkgelenk 4 die Auflagestütze 8a für den Rückenbereich
le des schematisch dargestellten menschlichen Körpers 1 in ihrer Winkelstellung
zur Auflagestütze 8b für den Oberschenkelbereich ib des menschlichen Körpers 1 eingestellt
werden, und zwar dies so, daß der jeweils gewünschte Winkel zwischen beiden Auflagestützen
8a und 8b festgelegt ist.
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Hier wird meist ein Winkel von 900 zu bevorzugen sein. In. gleilcher
Weise kann durch entsprechende Winkelverschwenkung der Auflagestütze 8b für den
Oberschenkelbereich ib und/oder der Auflagestütze 8c für den Unterschnekelbereich
1c des Körpers 1 der gewünschte Winkel zwischen beiden eingestellt werden.
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Gleiches gilt für die Winkelstellung zwischen dem Auflagebereich 8d
für den Fußsohlenbereich ld und der Auflagestütze 8c für den Unterschenkelbereich
lc des Körpers 1, der sich
durch entsprechende Verschwenkung einer
und/oder beider Auflagestützen 8c bzw. 8d veränderbar einstellen läßt.
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Durch entsprechende Relativverschiebung zueinander kann die wirksame
Länge der einzelnen Auflage stützen 8a bzw. 8b bzw.
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8c bzw. 8d geändert und an die jeweilige Körpergröße angepasst werden.
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Wie dargestellt, ist die Auflagestütze8 über der gesamten Lange ihrer
einzelnen Stützbereiche 8a, 8b, 8c, 8d von einer auf sie aufgelegten Auflagematratze
31 abgedeckt. Diese besteht aus einem luftdichten quaderförmigen Hohlkörpergebilde
vorzugsweise aus geeignetem Kunststoffmaterial, das einerseits selbst zusammendruckbar
ist und mit Kügelchen aus Eunststoffschaummaterial befüllt ist. An geeigneter Stelle
ist an diese Auflagematratze 31 über eine Saugleitung 32 ein Saugaggregat 33 angeschlossen,
das entweder ortsfest lokalisiert oder aber auf dem Untergestell 3 des Repositionstisches
30 mitgeführt werden kann. In der Saugleitung 32 ist ein geeignetes Absperrventil
34, das von außen beätigt werden kann, angeordnet.
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Es dient dazu, durch Verschließen der Saugleitung 32 den zum Schließzeitpunkt
vorhandenen Unterdruckwert im Inneren der Auflagematratze 31 zu fixieren.
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Bei Benutzung zur Erstellung einer in Figur 1 als Ganzes mit 2 bezeichneten
Sitzschale nach der Erfindung wird auf die nach oben weisende Außenseite der Auflagematratze
31 ein im einzelnen noch zu beschreibender Sitzschalenrohting in solchem Zustand
aufgelegt, daß dieser sich gut plastisch verformen und an den nachzubildenden Körperpartien
anmodellieren läßt. Zur Vermeidung eines Anhaftens des -feucht-weichen Fixiermaterials
des Sitzschalenrohlings 20 an der Oberfläche der Auflagematratze 31 kann diese entweder
eine Beschichtung aus einem mit dem betreffenden Fixiermaterial weder eine chemische
noch eine mechanische Haftungsverbindung eingehenden Material aufweisen oder
aber
mit einer Schicht oder Folie solchen Materials abgedeckt sein. Falls für erforderlich
erachtet, kann auch die nunmehr nach außen weisende Oberfläche des Sitzschalenrohlings,
der im übrigen in den Figuren 2 und 4 als Ganzes mit 20 bezeichnet ist, eine geeignete
körperseitige Abdeckung beispielsweise aus Textilmaterial, wie etwa Leinen, oder
aber einer Kunststoffolie oder dergleichen aufweisen.~ Nunmehr wird der nachzubildende
Körper bei geöffnetem Ventil 34 in der Saugleitung 32 auf den Sitzschalenrohling
in möglichst entspannter Körperhaltung aufgelegt, wobei die Schrägstellung des Repositionstisches
30 die Einnahme und Einhaltung einer solchen Entspannungsstellung, somit also einer
natürl-ichen Körperhaltung, weitestgehend begünstigt. Durch das auf der Auflagematratze
aufliegende Körpergewicht kommt es' zu einem Zusammendrücken derselben in bestimmten
Bereichen, während sich andere Bereiche, und zwar vorzugsweise die den Körper 1
in seinen einzelnen Körperpartien 1e bzw'ja bzw. ib bzw. 1c und eventuell 1d von
hinten kommend seitlich umgreifen, -in diesen Bereichen automatisch von allein den
betreffenden Körperpartien anschmiegen. Nötigenfalls kann durch - leichtes Andrücken
von Hand hier noch weiter nachgeholfen werden.
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Nunmehr wird über das Saugaggregat 33 Vakuum in das Innere der Auflagematratze
31 eingebracht, wodurch es zu einem nochweiteren und noch besseren Anschmiegen der
betreffenden Bereiche der Auflagematratze 31, in welche sich die entsprechenden
Körperpartien le bzw. la bzw. ib bzw. lc und gegebenenfalls 1d eingepreßt haben,
einschließlich des zwischen Körper 1 und Auflagematratze 31 angeordneten Sitzschalenrohlingsmaterials
20 kommt. Nunmehr wird das Absperrventil 34 geschlossen, so daß der betreffende
Vakuumwert im Inneren der Auflagematratze 31 fixiert wird. Es bleibt nunmehr dem
Fixiermaterial des Sitzschalenrohlings, das von dessen Trägerkörper abgestützt wird
und sich entsprechend der auf ihm aufliegenden Konturierung der betreffenden Körperpartien
zurechtgedrilckt und verformt hat, genügend Zeit, um seinerseits auszuhärten.
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Der betreffende Patient kann dabei erfahrungsgemäß bereits nach verhältnismäßig
kurzer Zeit wieder die erfindungsgemäße Vorrichtung verlassen.
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In Figur 2 ist in Seitenansicht eine selbsttragende Sitzschale nach
der Erfindung schematisch dargestellt-und al-s--Ganzes mit 2 bezeichnet, bei welcher
der gesamte Körper 1 eines Menschen einschließlich seines kompletten Rückaereiches
1e, seines Lendenbereiches 1a, seines Oberschenkelbereiches 1b, seines Unterschenkelbereiches
1c und auch des Fuß bereiches 1d so aufgenommen werden kann, daß jedenfalls für
die Zeit, in welcher dieser Körper in dieser erfindungsgemäßen Sitzschale 2 ruht,
die genannten Körperpartien jeweils in dem gewünschten Winkel zueinander festgelegt
beziehungsweise ruhiggestellt gehalten werden und dabei gleichzeitig noch dem Patienten
das Gefühl besonderer Bequemlichkeit vermittelt wird.
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Die dargestellte Sitzschale 2 ist aus vier Abschnitten 20e, 20b, 20c
und 20d von schlauchförmig gewirktem Material gebildet, wobei diese Abschnitte gleichen
oder unterschiedlichen Durchmesser aufweisen können. So wird meist für den RUckenschalenbereich
20e und den Oberschenkelschalenbereich 20b einerseits sowie für den Unterschenkelschalenbereich
20c und den Fußschalenbereich 20d andererseits jeweils schlauchförmiges Material
eines für die genannten Abschnitte jeweils gleichen Durchmessers zu bevorzugen sein,
wobei jedoch die Durchmesser der Schlauchmaterialien für die Abschnitte 20e und
20b einerseits und 20c und 20d andererseits jeweils unterschiedlich groß sind. Andererseits
können aber auch Materialien gleichen Durchmessers zur Verwendung kommen, wobei
dann das nicht benötigte randstreifennahe-Material durch geeignet geführte Abnäher
begrenzt werden kann, so daß es bei Benutzung beziehungsweise Erstellung der Sitzschale
2 nicht mit dem Fixiermaterial befüllt wird und anschließend bequem abgeschnitten
werden kann9 Andererseits läßt sich ein nicht benötigter Größenüberschuß im jeweiligen
Schalenbereich 20c bzw. 20d,
indem auf Grund der Abmessungen der
nachzubildenden Körperpartien nicht so'viel Material benötigt wird, durch Ausbeulung
nach hinten im Zuge der Befüllung mit Fixiermaterial so verbrauchen, daß er später
nicht abgeschnitten zu werden braucht.
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Die einander benachbarten Abschnitte 20e und 20b'bzw. 20b und 20c
bzw. 20c und 20d sind beispielsweise mittels einer Naht 24 bzw. 25 bzw. 26 so miteinander
verbunden, daß sie im unbenutzten Zustand einen Winkel miteinander bilden, der größer
oder kleiner oder aber gleich dem gewünschten Winkel der vorbestimmten Winkelstellung
der einander benachbarten Körperpartien, nämlich einerseits des Rückenbereiches
le und des Oberschenkelbereiches 1b oder andererseits des OberschenkelbereicS lb
und des Unterschenkelbereichs 1c sowie schließlich auch des Unterschenkelbereichs
1c und des Fußbereiches id, sein kann.
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Die Verbindung zweier benachbarter Schlauchabschnitte in winkelförmiger
Zuordnung zueinander ist dabei so getroffen, daß die Schlauchhohlräume 22 eine durchgehende
gemeinsame Kammer bilden.
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Auf der-der Verbindungsnaht 26 abgewandten Seite kann der Hohlraum
22 des Schlauchabschnittes 20d im Bereich der Fußzehen verschlossen sein, erforderlich
ist dies jedoch erfahrungsgemäß nicht.
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Der auf diese Weise gebildete Sitzschalenrohling kann in geeigneter
Stückzahl, Größenausfffhrung und/oder winkelmäßiger Zuordnung seiner SchlauchaWschnitte
vorgefertigt und auf Lager gehalten werden, um im Bedarfsfall sofort zur Verfügung
zu stehen. Diese Sitzschalenrohlinge sind in ähnlicher Weise wie Socken in- flachgelegter
Stellung auf geringstem Raum in ausreichender Zahl stapelbar. Im Bedarfsfall wird
einer der flachgelegten Sitzschalenrohlinge in Benutzung genommen und seine Aufnahmekammer
22 von der freien Öffnung des Hohlraums des Schlauchabschnittes 20e her mit einem
plastisch verformbaren Fixiermaterial befüllt. Anschließend wird der als Ganzes
mit
20 bezeichnete Schalenrohling mit in der Aufnahmekammer 22 in plastisch verformbarem
Zustand befindlichem Fixiermaterial auf die Auflagematratze 31 des Repositionstisches
30 aufgelegt.
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Nunmehr wird der menschliche Körper, dessen Körperpartien nachzubilden
sind, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Abdecktuches oder dergleichen
auf den in diesem Zustand befindlichen Sitzschalenrohling20 aufgelegt und sinkt
auf Grund seines eigenen Gewichtes in diesen ein. Gleichzeitig wird über das Saugaggregat
33 Vakuum auf das Innere der Auflagematratze 31 aufgebracht, so daß dieses den eigentlich
bereits vorhandenen Zusammendrffckvorgang unter der Last des aufliegenden Körpers
noch unterstützt, und zwar dies so, daß sich gerade im Bereich besonders tiefer
Eindrückungen besonders markante Konturennachbildungen ergeben. Die medizinisch
günstige Folge davon ist, daß überall dort, wo diese besonders tiefen Einbeulungen
beziehungsweise Abdrücke auftreten, diese in der fertigen Sitzschale 2 auch besonders
deutlich ausgeprägt sind und bei späterer Benutzung dieser Sitzschale dem Benutzer
gerade an den Stellen, wo bei der Fertigung der große Druck aufgebracht wurde, nunmehr
auch bei Benutzung die besondere Bequemlichkeit gerade für diese höchstbeanspruchten
Körperpartien bieten.
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Als Fixiermaterial kann in die von gewebtem beziehungsweise ge-
wirktem Trägermaterial 21 gebildete Aufnahmekammer 22fbevoF-zugt aufschäumbares
Kunststoffmaterial verwandt werden, das unter Feuchtigkeits- und/oder Luft- und/oder
Wärmeeinwirkung zu einem praktisch unelastischen Körper aushärtet, wie beispielsweise
Polyurethanschaum. Dieses Material vermittelt dem befüllten Sitzschalenrohling ein
feucht-weiches und schmiegsames Verhalten, auf Grund dessen er lappenartig ausgezeichnet
um die nachzubildenden Körperpartien zu modellieren ist.
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Hervorzuheben ist noch, daß die einander benachbarten Schlauchabschnitte
20e bzw. 20b bzw. 20c bzw. 20d jeweils in einem als Verbindungswinkel bezeichneten
Winkel längs der Verbindungslinie
24 bzw. 25 bzw. 26 aneinander
festgelegt sind, der zwar dem gewünschten Ruhigstellungswinkel von beispielsweise
etwa 90° insbesondere im Gesäßbereich 20f, vorzugsweise aber auch im Kniebereich,
entsprechen kann, jedoch dies nicht muß, sondern vielmehr im Bereich zwischen etwa
1050 und 125° und vorzugsweise bei 115° liegen sollte. Damit ist'auf jeden Fall
gewährleistet, daß die beiden Schlauchabschnitte mit einem sie in Gebrauchsstellung
über die eigene Querelastizität des Schiauchmaterials 21 in die vorbestimmte Winkelstellung
beider nachzubildender benachbarter Körperteile verbringenden Winkel miteinander
verbunden sind. Durch die Querelastizität des Schlauchmaterials 21 wird nämlich
beim Anbringen des mit Fixiermaterial 23 befüllten Sitzschalenrohlings 20 am Körper
1 beziehungsweise dessen einzelnen Körperpartien le bzw; la bzw. ib bzw. 1c bzw.
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1d automatisch der gewünschte Ruhigstellungswinkel eingestellt.
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Es ist erkennbar, daß mittels eines einen solchen Verbindungswinkel
im Bereich von etwa 1050 bis 1250 aufweisenden Sitzschalenrohlings nach der Erfindung
ohne weitere Hilfsmittel oder sonstige Maßnahmen Ruhigstellungswinkel in einem ausrei-
-chenden Streubereich um 900 herum verwirklicht werden können, wobei sich das Material
jeweils durch seine eigene Querelastizität entsprechend so anpasst, daß auf der
Seite der Winkelspitze ebensowenig wie auf der gegenüberliegenden Seite Faltenwerfung
oder Materialanstau auftritt. Durch die Ausnutzung der Querelastizität des Schlauchabschnittmaterials
21 wird erfindungsgemäß die Anwendung eines solchen Sitzschalenrohlings nach der
Erfindung auchweitestgehend. unabhängig von der-eweiligen Größe beziehungsweise
Dicke des zu modeLierenden Körperteils. Es ist die mit der Erfindung erzielbare
Aberragende Universalität der Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten einer solchen
Sitzschalenausführung ebenso offenbar wie deren extreme Wirtschaftlichkeit durch
Notwendigkeit lediglich einer Größe und einer winkelkont'urmäßigen Ausführung für
die dberwiegende Zahl zu erwartender Einsatzfälle.
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Zur gleichmäßigen Ausnutzung der Querelastitzitätseigenschaften der
der jeweiligen Verbindungslinie benachbarten Bereiche der Schlauchabschnitte 20e
bzw. 20b bzw. 20c bzw. 20d des Sitzschalenrohlings 20 kann mit Vorzug die betreffende
Verbindungslinie jeweils in die Winkelhalbierende des Verbindungswinkels gelegt
werden, so daß sie im Benutzungszustand gleichfalls der Winkelhalbierenden des Ruhigstellungswinkels
entspricht.
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Auch andere Ruhigstellungswinkel als 900 beziehungsweise in einem
gewissen Streubereich um diesen Wert herum liegende Winkel lassen sich mittels der
Erfindung in gleicher vorteilhafter Weise verwirklichen. Je nach Forderung des einzelnen
Einsatzfalls und Materialeigenschaften des Schlauchmaterials 21 und/oder des Fixiermaterials
23 können dabei die für den Winkelversatz zweier benachbarter Schlauchabschnitte
gegeneinander zu wählenden Verbindungswinkel spitz oder stumpf sein, sollten dabei
jedoch dann, wenn sie nicht dem Wert des gewün-schten Winkels der vorbestimmten
Winkelstellung beider in abgewinkelter Stellung zueinander nachzubildender benachbarter
Körperteile des Benutzers entsprechen, nicht mehr als etwa 4 von diesem Ruhigstellungswinkel
abweichen, wobei diese Abweichung vorzugsweise zwischen etwa;15% und 33 liegen sollte.
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Dann nämlich ergibt sich erfatrungsgemäß die beste Ausnutzung der
Querelastizitätseigenschaften des Schlauchmaterials 21 bei bester Vermeidung von
Faltenwürfen und Materialstauungen auf der einen oder anderen Seite des Winkelbereichs.
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Hervorzuheben ist weiterhin noch, daß die Verbindung benachbarter
Schlauchabschnitte keineswegs in der dargestellten Form einer Nähnaht verwirklicht
zu werden braucht. Je nach Materialeigenschaften des Schlauchmaterials 21 läßt sich
vielmehr die Verbindung desselben auch durch Verkleben, Verschwei-ßen, Vulkanisieren
oder in anderer geeigneter Weise erzielen.
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Bei der in Figur 2 dargestellten Sitzschale 2 ist ein kompletter Rückens
chalenbere ich 20e zur Abstützung der gesamten Rückenpartie
le
des Körpers 1 des Benutzers vorgesehen, der im übrigen mit zwei besonders gut in
Figur g erkennbaren Lappen 30g über die Schulter des Benutzers hinweggreift. Häufig
ist jedoch eine Körperganzschalenausführung, wie diese in Figur 2 dargestellt ist,
nicht erforderlich. So kann beispielsweise nicht selten auf eine schalenmäßige Fixierung
von Unterschenkel und Fußverzichtet werden. Außerdem wird in der überwiegenden Zahl
der Einsatzfälle auch auf eine den gesamten Rückenbereich le des Benutzers umfassende
Schalenausführung verzichtet werden können, indem lediglich der Lendenbereich 1a
des Körpers 1 des Benutzers gegenüber dem Oberschenkelbereich 1b in vorbestimmter
Winkelstellung ruhiggestellt zu werden braucht. Für einen solchen Fall kann entweder
ein besonderer Sitzschalenrohling 20 mit entsprechend fehlenden Schlauchabschnitten
zur Verwendung kommen oder aber ein vorhandener Sitzschalenrohling 20 vorbeschriebener
Ausführung in den betreffenden Schlauchabschnittsbereichendurch Abtrennen in geeigneter
Weise verkürzt werden.
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Auch bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
fertige Sitzschale als Ganzes mit 2 bezeichnet. Sie ist aus einem einstückigen Sitzschalenrohling
20 gebildet, der als Abschnitt einer Mehrfachlage von vorzugsweise achtlagig liegendem
Breitlongettenmaterial ausgebildet ist. Dabei kann das Breitlongettenmaterial z.B.
gewebtes oder gewirktes Bahnenmaterial als Trägerkörper für eine Tränkung oder Beschichtung
mit einem~Kunststoffmaterial sein, das unter Feuchtigkeits-und/oder Luft- und/oder
Wärmeeinwirkung zu einem praktisch unelastischen Körper aushärtet.
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An sich kann ein solcher Sitzschalenrohling in Form eines Abschnittes
von mehrlagigem Breitlongettenmaterial für den erfindungsgemäßen Zweck auch in bezüglich
seiner Randkanten nicht konturiertem Zustand, also als reiner Abschnitt des Lagenmsterials,
zum Einsatz kommen, zweckmäßig sollte er jedoch
in dem Bereich,
der beim dargestellten Ausführungsbeispiel etwa den Gesäßbereich 20f des nachzumodellierenden
Körpers umfaßt, einen von seiner Randkontur tseiner Mittellängslinie s verlaufenden
Schlitz aufweisen. Dieser kann, wie beispielsweise aus Figur 6 ersichtlich, zweckmäßig
jeweils als sich zur Mittellängslinie 5 hin keilförmig verjüngende Ausnehmung 27
ausgebildet sein. Auf diese Weise lassen sich Sitzschalen erstellen, die im jeweiligen
Winkelbereich, sei dies nun der Gesäßbereich 20f oder aber der Kniebereich oder
der Knöchelbereich des Beins, extrem verdickungsfrei sind. Beim in Figur 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist eine leichte Überlappung 29a des lendenseitigen Oberteils
20e bzw. gesäßseitig 20f über den Oberschenkelbereich 20b sowie ferner eine leichte
Uberlappung 29b des Unterschenkelbereichs 20c über den Oberschenkelbereich 20b und
eine entsprechende Uberlappung 29c des Unterschenkelbereichs 20c über den Fußbereich
20d des im übrigen einstückigen Sitzschalenrohlings 20 nach der Erfindung dargestellt.
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Weiterhin weist, wie aus Figur 6 zu entnehmen, das dargestellte Ausführungsbeispiel
an jeder seiner beiden Längsrandkonturen jeweils eine obere und als erste bezeichnete
Einengung 25 und eine untere, als zweite bezeichnete Einengung 26 auf. Der den Bereich
der Schwenkbeweglichkeit beider benachbarten nachzubildenden Körperteile, wie beispielsweise
der den Bereich des Hüftgelenkes, des Kniegelenkes und des Sprunggelenkes des Beins,
beim in-Figur 4 dargestellten Einsatzfall jeweils umgreifende Teil des Breitlongettenrohlings
20 liegt jeweils zwischen zweien solcher Einengungsbereiche 25 und 26.
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Auch ein auf diese Weise gebildeter Sitzschalenrohling kann in geeigneter
Stückzahl, Größenausführung und/oder Randkonturierung seiner beiden LängsrknderD
die im übrigen keineswegs symmetrisch zur Mittellängslinie 5 ausgebildet zu sein
braucht, sondern durchaus auch ungleich sein kann, vorgefertigt und auf Lager gehalten
werden, um im Bedarfsfall sofort zur Verfügung zu
stehen. Diese
Sitzschalenrohlinge sind in ähnlicher Weise wie Tücher, Taschentücher oder Socken
in flachgelegter Stellung auf geringstem Raum in ausreichender Stückzahl stapelbar.
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Im Bedarf wird einer der flachgelegten Sitzschalenrohlinge in Benutzung
genommen, indem er in plastisch~verformbaren-~ Zustand verbracht wird, wie beispielsweise
durch Eintauchen des Trägermaterials 24 für das in diesem Falle nicht näher bezeichnete
Fixiermaterial in dieses. Als Fixiermaterial kann vorzugsweise Polyurethan zur Verwendung
kommen.
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Der so in plastisch verformbaren Zustand verbrachte Sitzschalenrohling
wird auf der nach außen liegenden Oberfläche der Auflagematratze 31 in geeigneter
Stellung angeordnet und anschließend der nachzubildende Körper 1 gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung einer Zwischenlage aus Tuch, Leinen oder dergleichen aufgelegt.
Es kommt. zu dem bereits beschriebenen Einsinken des Körpers unter der Wirkung seines
Eigengewichtes in die leicht verformbare Auflagematratze 31, das noch durch die
gleichfalls berei-ts beschriebene Aufbringung von Vakuumwirkung auf das Innere der
Auflage matratze 31 über das Saugaggregat 33 verstärkt wird. Dabei kommt es zu einem
sauberen und satten Anschmiegen des ein feucht weiches und wieches und 5 chmiegsames
Verhalten aufweisenden Sitzschalenrohlings an die nachzubildenden Körperpartien,
wobei sich dieser lappenartig ausgezeichnet um diese Körperpartien herummodellieren
läßt.
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Zwecks besseren Vergleichs beider Ausführungsformen ist die gemäß
Figur 4 in der gleichen Weise-und Ausstattung dargestellt wie die gemäß Figur 2.
Auch hier handelt es sich also um eine Körperganzschale. Auch diese kann jedoch
in der gleichen Weise, wie das vorstehend bereits für das Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 2 erläutert ist, im Bedarfsfall ohne Unterschenkelund/o.der Fußschale 2 bzw.
20d ausgeführt werden, indem die entsprechenden Teile des Trägermaterials 24 für
das Fixiermaterial des Breitlongettenrohlings 20 einfach abgetrennt werden oder
aber von Anfang an ein Breitlongettenabschnitt 20 entsprechend
geringerer
Länge zur Verwendung kommt. In gleicher Weise kann auch der Rückenschalenbereich
20e entsprechend verkürzt werden, wenn es lediglich auf eine Abstützung des Körpers
1 des Benutzers in dessen Lendenbereich 20a ankommt.
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Hervorzuheben ist noch, daß das Maß der Uberlappungen 29a bzw.
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29b bzw. 29c, welches einerseits durch die Form der keilförmigen Ausnehmungen
27 im Rohling 20 und andererseits durch die gewählte Winkelstellung bestimmt wird,
durchaus auch geringer sein kann. Im Extremfall kann durch entsprechende Bemessung
der Randkontur der Ausnehmungen 27 in Abstimmung auf den gewünschten Winkel der
in abgewinkelt er Stellung zueinander nachzubildenden benachbarten Körperteile eine
Überlappung überhaupt vermieden sein, wobei dann die entsprechenden Kantenbereiche
der benachbarten Schalenbereiche, beispielsweise des Lendenschalenbereichs 20a und
des Oberschenkelschalenbereichs 20b, stirnseitig stumpf aneinander stoßen und durch
das Fixiermaterial mehr oder weniger gut miteinander verklebt und gegeneinander
ausgesteift werden. Im Interesse einer guten Steifigkeit und Verwindungsfestigkeit
und damit einhergehend auch Bruchsicherheit auch bei höchsten Beanspruchungen ist
es aber zu bevorzugen, wenn die einander benachbarten Schalenbereiche im Knickbereich
ihrer winkelmäßigen Zuordnung über eine zumindest geringfügige Überlappung zusätzlich
miteinander verbunden und ausgesteift sind.
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Es ist erkennbar, daß bei der erfindungsgemäßen Sitz schale insbesondere
auf Grund der erfindungsgemäßen Konzeption für ihre Fertigung praktisch sämtliche-Fehlerquellen
für Abweichungen von der natürlichen Körperhaltung ausgeschaltet werden und eine
extrem naturgetreue Abbildung der betreffenden Körperpartien in absolutentspannter
Haltung und Lage erbracht wird, so daß sich bei späterer Benutzung ohne weiteres
der nicht hoch genug zu bewertende physiologische und damit in hohem Grade auch
psychologische Vorteil ergibt, daß sich der in einer Sitzschale nach der Erfindung
ruhende Körper auch auf längere Dauer behaglich fühlt und daher die sonst zu beobachtenden
unangenehmen Begleiterscheinungen insbesondere eines Unruhigwerdens bisher
zu
Belästigungen der Umwelt unterbleiben. Im übrigen ist die Erfindung, obgleich sie
lediglich anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt und beschrieben
ist, keineswegs auf diese beschränkt, vielmehr stehen dem Fachmann vielfältige Möglichkeiten
offen, sie durch andere Kombination ihrer Merkmale oder~deren Austausch gegen gleichwertige
Mittel an die jeweiligen Eigenschaften der zur Verfügung stehenden Materialien und
die Forderungen des jeweiligen Einsatzfalls anzupassen, ohne dadurch den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
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L e e r s e i t e