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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine in engem Hautkontakt zu tragende textile Manschette, Strumpfhose oder Bandage zur Linderung von Schmerzen, zu therapeutischen oder ästhetischen Zwecken, beinhaltend Wirkstoffschichten mit einer Wirkstoffdeponie, gemäß Oberbegriff des Anspruch 1.
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Bekannt sind aus Katalog „Aktiv Shop", Birkenallee 151, 38432 Rheine, Frühjahr/Sommer 2002, Seite 33, Bandagen mit Bio-Magneteinlagen, die eine Schmerzlinderung bewirken sollen. Die Bio-Magnete sollen physiologische Energieblockaden abbauen.
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Ferner ist die Verwendung von Bandagen gemäß Katalog „Komfortabel Eurotops" Versand GmbH, Word 1–3, 40764 Langenfeld, Heft 2002, Seite 40 mit Keramikeinlagen bekannt, welche erwärmend wirken und dabei die Durchblutung anregen. Hier soll die Synergie zweier Materialien, die die Eigenschaft haben, in wenigen Augenblicken die Temperatur der Haut zu erhöhen, genutzt werden.
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Weiterhin sind im Katalog „Paul Schrader", 28182 Bremen, Seite 219, Heft 2002, Kräuterkissenbandagen angegeben, wobei die Kräuter-Mischungen über die Akupunkturpunkte und Meridiane nach innen auf bio-physiologischem Wege wirken, ohne dass der Körper Wirkstoffe aufnimmt.
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In
DE 202 14 136 U1 werden Bandagen beschrieben, bei denen der Wirkstoff in eine schwammartige Einlage eingebettet ist, welche einseitig mit einer Sperrschicht versehen ist und an der anderen Seite durch weitere definierte Beschichtung eine kontrollierte Wirkstofffreisetzung ermöglicht.
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Weiterhin sind in den Schriften
DE 199 26 031 A1 ;
DE 195 44 758 A1 ;
US 4,651,354 und
US 5,617,585 Strümpfe und Socken beschrieben, die nur durch Verstärkung der Sohlen mittels elastischen Materials ein barfüßiges Gehen oder die Haltbarkeit bzw. die Trittsicherheit des Strumpfes erhöhen.
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In
DE 44 42 758 A1 ist ein Vorschlag beschrieben, bei dem Füße und Beine vor direktem Wasserkontakt und kalten Temperaturen geschützt werden sollen.
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Weiterhin ist aus
DE 43 00 061 A1 bekannt, dass knöchellange Schläuche aus Gummi die Füße formschlüssig umschließen können. Bekannt sind weiterhin mit Noppen besetzte Socken, die eine Antirutschwirkung ausüben sollen.
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Aus
DE 44 16 003 C2 sind Metalloxidpulver und -filme mit inkorporierten organischen Flüssigkeiten und Ölen bekannt, die in einem Sol-Gel-Prozess hergestellt werden. Dort ist beschrieben, dass die Flüssigkeit oder das Öl zu einem relativ hohen Gewichtsanteil zum Metalloxid zugesetzt werden können und auch ätherische Öle bei Prozesstemperaturen unter 50°C inkorporiert werden können.
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Aus Böttcher, Dr. H.: Sol-Gel-Beschichtungen auf Textilien – Möglichkeiten und Probleme; in: TITV-Nachrichten, Jahrgang 9, Nr. 1, S. 9–10 ist lediglich ganz allgemein und unkonkret zu entnehmen, dass Sol-Gel-Beschichtungen auf Textilien denkbar sind, welche zunächst wegen ihrer guten Haftung die Möglichkeit bieten sollen, Textilien zu funktionalisieren und ihre Gebrauchswerteigenschaften zu erhöhen. Zugleich wird in derselben Veröffentlichung auf die noch bestehenden Probleme bei solchen Beschichtungen hingewiesen.
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Schließlich offenbart
WO 03/053 180 A2 mit kosmetischen und/oder dermatologischen Beschichtungen beladene Unterwäsche. Für den dort ausschließlich vorgesehenen Zweck (kosmetisch oder dermatologisch) erfolgt eine vollständige Immobilisierung des Gesamttextils mit Wirkstoffen, die ganzkörpermäßig getragen, auf die Haut des Trägers einwirken sollen. Nach
WO 03/053 180 A2 finden organische Cyclodextrine, die chemisch mit der Faser verbunden sind, Verwendung, wobei das gesamte behandelte baumwollartige Gewebe in die Behandlungsflüssigkeit eingetaucht wird.
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Gem.
DE 10 2004 005 556 B4 wird ein Strumpf mit Wirkstoffschichten und Wirkstoffdeponie auf Sol-Gel-Basis beschrieben.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in engem Hautkontakt zu tragende textile Manschette, Strumpfhose oder Bandage zur Linderung von Schmerzen, zum körperlichen Wohlbefinden und zu therapeutischen Zwecken anzugeben, die mit einer Beschichtung versehen ist, wobei der Artikel ohne Aufwand seitens des Benutzers und mit hohem Tragekomfort einsetzbar sein soll und eine definierte Applizierung der Beschichtung und deren allmähliche Freigabe ermöglichen soll.
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Die Aufgabe wird gemäß der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstände der nachgeordneten Ansprüche.
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Gemäß vorliegender Erfindung sind ein oder mehrere Bereiche des textilen, in engem Hautkontakt zu tragenden Artikels optisch hervorgehoben und ausschließlich diese Bereiche beschichtet. Die Beschichtung kann vermittels in der Textilveredelungstechnik bekannten Technologien, wie Tauchen, Sprühen oder Aufrollen erfolgen. Genannte Bereiche sind dabei entweder gemäß einer gezielten Indikation vorgebbar oder werden entsprechend bekannter Akupressurpunkte, Meridiane oder dgl. festgelegt.
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Auch können die Bereiche zueinander mit therapeutisch unterschiedlich wirkenden Agenzien versehen werden. Wesentlich im Rahmen der Erfindung ist lediglich, dass genannten Bereichen körperabseitig eine Sperrschicht zugeordnet ist oder der textile Träger selbst als Sperrschicht wirkt oder während des Herstellungsprozesses des textilen Trägers maschinell als Sperrschicht wirkende Materialien als Gewebe, Gewirk oder Gestrick mit eingearbeitet werden.
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Eine Sperrschicht kann so ausgebildet sein, dass sie sich ausschließlich über den, den Wirkstoff tragenden abseitigen Bereich erstreckt oder ganzflächig auf dem textilen Träger aufgebracht ist. Vorteilhaft sollen auch die den Wirkstoff tragenden Bereiche auf der körperabseitigen Fläche auf dem textilen Träger optisch hervorgehoben sein, um eine exakte Positionierung der Wirkstoffbeladenen Bereiche zum Applikationsgebiet zu erleichtern.
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Je nach Zusammensetzung der gesondert aufzubringenden Wirkstoffschichten kann der Immobilisierungsgrad der eingebetteten bioaktiven Stoffe gesteuert werden, wodurch eine kontrollierte und zeitlich vorhersehbare Freisetzung des Wirkstoffes nur in Richtung Haut bzw. Körperteil erfolgt, um eine ausreichende Schmerzlinderung, Pflege- und Heilbehandlung oder dgl. zu bewirken.
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Die Erfindung zeigt die Anwendung einer saugfähigen Socke, die im Zehenbereich offen ist, damit mit einer Socke sämtliche Fußlängen und -breiten abgedeckt werden können. Des Weiteren ist in der Erfindung eine Fixierungsöffnung für eine Zehe eingearbeitet, damit die Manschette nicht verrutscht.
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Bei einer langen Manschette wird zum Halten am Bein oder Arm zusätzlich eine elastische Halterung mit einer Verbindung angebracht.
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Die Socke ist komplett getränkt. Vorzugsweise kommt als Tränkungsmittel Kochsalzlösung oder ein anderer Wirkstoff, wie z. B. Lavendel oder andere Öle, in Frage. Damit die Feuchtigkeit der Tränkung nicht nach außen dringen kann, ist eine zweite, im Zehenbereich offene Socke aus einem Material übergestülpt oder eine äußerliche Sperrschicht aufgebracht, die keine Feuchtigkeit aufsaugt bzw. nach außen lässt.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung soll nachstehend anhand schematischer Ausführungsbeispiele, näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1: eine erste Ausführungsform der Erfindung in Form einer Manschette mit Beschichtung und Schutzhülle
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2: eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form einer Socke mit Schutzhülle und Zehenfixierung.
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Bei allen schematisch dargestellten Ausführungsformen ist ersichtlich, dass dem Benutzer des textilen Artikels vorliegender Erfindung beim an den Körper (Fuß, Bein oder Arm) unangelegten und angelegten Zustand des textilen Artikels die jeweils Wirkstoff tragenden Bereiche und damit die Lokalisierung und Ausrichtung zum Behandlungsort optisch jederzeit durch die hervorgehobenen Bereiche erkennbar gemacht werden kann.
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Zwei weitere wesentliche Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass es sich bei Ausgestaltung als Socke oder dgl. um einen Artikel handelt, der ohnehin vom Träger genutzt wird und so, im Gegensatz von separat anzubringenden Pflastern oder Ähnlichem, kein zusätzlicher Aufwand bei der Verabreichung von Wirkstoffen besteht und durch eine Schutzhülle Feuchtigkeitsaustritt und Gerüche außerhalb der Schutzhülle vermieden werden.
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In der 1 ist eine erste Ausführungsform der Erfindung in Form einer Manschette (1) mit einer Beschichtung (4) aus Wirkstoffen und Schutzhülle (5) dokumentiert. Die Manschette (1) ist mit einer Fixierung (6) für den Zeh ausgerüstet. Der Zeh wird durch die Fixierung (6) gesteckt und verhindert ein Verrutschen der Manschette (1). Damit die Manschette (1) am Körperteil Bein, Arm usw. haftet, wurden eine Halterung (2) aus elastischem Material und eine Verbindung (3) angebracht, die ein weiteres Verrutschen der Manschette (1) auf dem jeweiligen Körperteil verhindern.
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Die Manschette (1) ist in der Breite (8) so ausgelegt, dass alle bekannten Fußgrößen platziert werden können und somit nur eine Manschettengröße auf der Grundlage eines elastischen, dehnbaren Manschettenmaterials notwendig ist.
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In der 2 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung als Strumpf (9) abgebildet. Damit die Ferse des Fußes keine Spannung im Strumpf (9) erzeugt, ist im Strumpf ein spezieller Ausschnitt (7) für die Ferse eingearbeitet.
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Die Einarbeitung des Fersen-Ausschnittes (7) kann auch in der 1 erfolgen, damit beim Überziehen auf den Fuß keine Spannung entsteht.
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Die Vorteile der beschriebenen Manschette (1) bestehen darin, dass die komplette Manschette getränkt ist, durch die Schutzhülle (5) die Bewegungsfreiheit des Fußes nicht eingeschränkt wird und dass durch die dosierte Abgabe von Wirkstoffen, Heilmitteln, Pflegemitteln eine Therapie von Körperteilen erfolgt.
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Die Schutzhülle (5) bietet den Vorteil, dass keine Feuchtigkeit und keine Gerüche nach außen gelangen können.
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Die 1 und 2 sind im Zehenbereich mit einer Breite (8) so ausgebildet, dass sämtliche Fußgrößen Anwendung finden können.
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Durch das elastische Sockenmaterial ist eine gut anliegende Druckpassung an der Fußoberfläche gegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Manschette
- 2
- Halterung
- 3
- Verbindung
- 4
- Beschichtung
- 5
- Schutzhülle
- 6
- Fixierung
- 7
- Ausschnitt
- 8
- Breite
- 9
- Strumpf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20214136 U1 [0005]
- DE 19926031 A1 [0006]
- DE 19544758 A1 [0006]
- US 4651354 [0006]
- US 5617585 [0006]
- DE 4442758 A1 [0007]
- DE 4300061 A1 [0008]
- DE 4416003 C2 [0009]
- WO 03/053180 A2 [0011, 0011]
- DE 102004005556 B4 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Aktiv Shop”, Birkenallee 151, 38432 Rheine, Frühjahr/Sommer 2002, Seite 33 [0002]
- „Komfortabel Eurotops” Versand GmbH, Word 1–3, 40764 Langenfeld, Heft 2002, Seite 40 [0003]
- „Paul Schrader”, 28182 Bremen, Seite 219, Heft 2002 [0004]
- Dr. H.: Sol-Gel-Beschichtungen auf Textilien – Möglichkeiten und Probleme; in: TITV-Nachrichten, Jahrgang 9, Nr. 1, S. 9–10 [0010]