<B>Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Superphosphat.</B> Die Erfindung bezieht. sich auf ein Ver fahren zur Herstellung von Superphosphat durch Mischung von Rohphosphat mit Schwe felsäure in einer mechanischen Mischvorrich tung und Überführung des Gemisches in eine senkrechte Kammer, an deren unterem Ende der erstarrte Superphosphatkuehen durch eine Austragsvorriehtung abgeschabt wird, und kennzeichnet sieh dadurch, dass das Ge misch von Rohphosphat und Säure in der Dlischvorrichtung so lange verbleibt., dass der Aufenthalt in der senkrechten Kammer ge rade hinreicht, um dem Superphosphatblock die Festigkeit zu geben, dass er am Boden der Kammer abgeschabt werden kann.
Es sind bereits Verfahren und Vorrich tungen zum Aufschluss von Rohphosphat und zur Erzeugung von Superphosphat beschrie ben worden, welche derart arbeiten, dass in einem Mischer das zerkleinerte Rohphosphat mit Schwefelsäure vermengt und in eine verti kale zylindrische Aufschlusskammer eingetra gen wird, in welcher sich der Aufschluss voll zieht. Im untern Teil dieses Zylinders erhär tet dann das Eintragsgut und bildet dadurch, den Boden eines zvlindrisehen Blockes. Eine am untern Teil des Zylinders angebrachte Austragsvorrichtung soll den erstarrten Su- perpliosphatkuchen ständig abschaben.
Es hat sieh aber gezeigt., dass sich ein solches Ver fahren praktisch nielit durchführen lässt, weil das frische Mischgut an den Wänden der zylindrischen Aufschlusskammer festklebt und dadurch das Niedergehen des Materials ver- hindert, so dass sich der gewünschte Block überhaupt nicht ausbilden kann.
Es ist nun gefunden worden, dass man die geschilderte Schwierigkeit vermeiden und ein kontinuierliches Verfahren mit Abschabung des aufgeschlossenen Superphosphats am un tern Ende eines Blockes in der senkrechten Kammer erreichen kann, wenn man das Ge misch von Superphosphat und Säure nicht sogleich nach der Vermengung im Mischer in, die senkrechte Kammer einführt, sondern viel mehr für ein so langes Verweilen des Ge misches in der Mischvorrichtung sorgt, dass der Aufenthalt des fast vollständig aufge schlossenen Gemisches in der senkrechten Kammer gerade noch hinreicht, -um den Su- perphosphatblock erstarren zu lassen und ihm die Festigkeit zu geben, die notwendig ist, um ihn am Boden der Kammer abschaben zu können.
Wenn man für ein so langes Verweilen in der Mischvorrichtung, also für den fast gänz lichen Aufschluss im Mischer, sorgt, erstarrt der Superphosphatblock in der senkrechten Kammer derart, dass er am untern Austrags ende aus der Kammer auf der zum Beispiel aus einem rotierenden Tisch bestehenden Aus tragsvorrichtung nicht mehr schmiert und auch durch die Schlitze des Austragstisches ohne Drehbewegung desselben nicht. durch läuft.
Das Material wird also bei dem neuen Verfahren nicht als Mischgut von Rohphos phat und Schwefelsäure unmittelbar der Aus tragskammer zugeführt, sondern es bleibt so lange in der #ivIischvorrichtung, dass in der Austragskammer nur mehr ein unwesentlicher 1Vachaufschluss stattfindet. Dabei tritt aber die Erstarrung ein.
Die senkrecht angeord nete Kammer hat also bei dem vorliegenden Verfahren nicht die Funktion einer Auf schlusskammer, sondern dient lediglich zur Aufnahme des in der Erstarrung begriffenen Gutes und wirkt sonach bloss als Austrags kamm er.
Erfahrungsgemäss genügt ein Aufenthalt von höchstens 10 Minuten in der Austrags kammer, um den Superphosphatblock so weit zu verfestigen, dass er abgeschabt werden kann. Der Aufenthalt in der lLischvorrich- tung wird also vorteilhaft so lange durchge führt, dass bis zur Erstarrung des Gemisches noch etwa 10 Minuten übrigbleiben.
Die Austragskammer muss nicht immer einen zylindrischen Querschnitt haben, sie kann je nach Bedarf und Zweckmässigkeit auch einen andern Querschnitt aufweisen.
Je nach der Art der Rohmaterialien ist es möglich, die Höhe des Superphosphatblok- kes zu variieren. Dabei ist es vorteilhaft, den Druck des Blockes auf die Austragsvorrich- tung am Boden der senkrechten Kammer zu regeln. Dies kann dadurch geschehen, dass man seitlich am untern Teil der Kammer durch die Wandung derselben Hemmkeile führt, welche je nach Bedarf mehr oder weni ger eingeschraubt werden können. Diese Hemmkeile nehmen einen Teil des Block gewichtes auf.
Dadurch ist es möglich, den Druck auf die Ausschneidevorrichtung, also ziuu Beispiel den drehbaren Tisch, stets in der richtigen Grösse einzustellen.
Die Mischung des Rohphosphates mit der Schwefelsäure wird vorteilhaft in einem offe nen Trog vorgenommen, an dessen einem Ende zuerst das zerkleinerte Rohphosphat und dann die Säure aufgegeben wird. In der Vorrichtung, die beispielsweise einen ovalen Querschnitt haben kann, werden zwei neben einanderliegende Wellen angeordnet, die sich gegenläufig bewegen und mit Rührflügeln versehen sind. Diese Rührflügel sind derart gestellt, dass sie das gemischte Gut langsam vom Eintrittsende nach dem Austrittsende weiterbefördern.
Die Geschwindigkeit dieses Vorschubes wird n= so reguliert, dass der Aufschluss am Ende der Bahn fast vollstän dig beendet ist und dass die Härtung des Ma terials dort unmittelbar bevorsteht.
Durch das geschilderte Verfahren ist es möglich, ein dichtes, körniges Superphosphat zu erzeugen, welches nach kurzer Zeit hart. und spröde wird.
Das nach dem neuen Verfahren berge-. stellte Superphosphat lässt sich auch in Säk- ken lagern, ohne dass es zusammenbäckt, und besitzt eine hervorragende Streufähigkeit. Diesem Superphosphat kommen keine thixo- tropen Eigenschaften mehr zu.
Ein zahlenmässiges Beispiel zeigt, wie weit. der Aufschluss bei dem neuen Verfahren am untern Ende des Austragszylinders gediehen ist. Aus einem Marokkophosphat mit einem Gehalt von 331/o P205, welches mit Schwefel säure von 560 Be aufgeschlossen wurde, er hielt man bei Verlassen der Apparatur ein Erzeugnis, welches nachstehendes Analysen ergebnis aufwies:
EMI0002.0069
Gesamt-P205 <SEP> 19,22%
<tb> P205 <SEP> wasserlöslich <SEP> 18,01%
<tb> P205 <SEP> citratlöslich <SEP> 18,80%
<tb> freie <SEP> Säure <SEP> 2,010/0
<tb> Feuchtigkeit <SEP> 10,000/0 Da das Material die Apparatur mit einer Temperatur von 90 bis 950 verlässt, findet eine Wasserverdampfung am Haufen statt, so dass die Feuchtigkeit auf 8 bis 8,5% im Durchschnitt zurückgeht.
Das neue Verfahren ermöglicht auf eine besonders einfache Weise die Herstellung von Mischdüngern. Bisher wurde Superphosphat enthaltender Mischdünger entweder derart erzeugt, dass man das ausgereifte Superphos phat zerkleinerte und in einer I4Zischappara- tur mit den Stickstoff und Kali enthaltenden Komponenten vermengte. Der Mischdünger wurde sodann abgesackt. Ein anderes ge bräuchliches Verfahren besteht darin, dass dem frisch ausgetragenen Superphosphat die Mischdüngerkomponenten direkt zugesetzt werden, was jedoch den Nachteil hat, dass der Aufschluss unterbrochen wird und somit ein Verlust an löslicher Phosphorsäure eintritt.
Will man ein granuliertes Produkt erhalten, so muss man dieses Mischgut in einer geson derten Granulieranlage behandeln und nach her in einer Trockenanlage trocknen.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist es nun möglich, die Misclikonuponenten direkt. in die Austragskamnier oder in den letzten Teil der Aufsehlussapparatur in gleichmässigem Fluss einzutragen. Auf diese Weise erhält man am Boden der senkrechten zylindrischen Kammer bei der Austragsvorrichtung einen innig durchmengten Mischdünger, wobei derselbe Körnungseffekt wie bei Superphosphat er reicht wird, insbesondere, wenn man Marokko- phosphat verwendet.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine Vorrichtung dargestellt, welche vorteilhaft zur Durchführung des Verfahrens dienen kann. Der offene Trog, in welchem sich der Aufschluss fast vollständig vollzieht, ist mit 3 bezeichnet. In diesem Gefäss liegen nebenein ander zwei Wellen, welche Rührflügel tragen und, wie ans Fig. 2 ersichtlich ist, sich gegen läufig bewegen. Die Rührflügel sind auf den Wellen derart angeordnet, dass sie das Misch gut langsam von der Eintrittsseite (rechts in der Zeichnung) nach der Austrittsseite zil (links in der Zeichnung) bewegen. Am Ein trittsende wird das gekörnte Rohphosphat bei 1 aufgegeben. Kurz nachher erfolgt die Zugabe der Säure bei 2.
Das Gemisch wird nun durch die Rührflügel dauernd bewegt und, da sich die Wellen gegenläufig bewegen, wird auch ein Festsetzen und Verklumpen des Gemisches verhindert. Am Austrittsende fällt das Gut, welches fast, vollständig aufgeschlossen ist, in die Aus tragskaminer 4, in welcher der Superphos- phatblock erstarrt. Unterhalb der Austrags kanimer bei 5 befindet sich die Austragsvor- riehtung, ein drehbarer Tisch, welcher mit Messern versehen und mit Schlitzen ausge stattet ist, durch welche das abgeschabte Superphosphat in den Zylinder unterhalb des Tisches fällt. Mit 6 ist die Antriebsvorrich tung für diesen Tisch bezeichnet.
L m den Druck des Superphosphatblockes in der Kammer 4 auf den Austragstisch ö regeln zu können, sind am untern Ende der Austragskaminer Hemmkeile 7 angeordnet, welche durch die Wandung der Kammer hin- dureligehen und je nach Bedarf mehr oder weniger weit in den erstarrten Superphos- phatblock eingesehraubtwerdenköünen. Diese IIemmkeile nehmen einen Teil des Gewichtes des Superphosphatblockes auf und gestatten daher, den Druck,
den der Block auf den Austragstisch 5 ausübt, zu regeln. In Fig. 1 sind vier solche Hemmkeile eingezeichnet. In Fig. 2 sind, um die Zeichnung nicht unüber sichtlich zu machen, seehs Hemmkeile vorge sehen, wodurch die einzelnen Hemmkeile kla rer gezeichnet werden konnten.
Aus Fig. ? ist auch ersichtlich, auf welehe Weise durch die beiden Zahnräder in ein- faehster Art. die gegenläufige Bewegung der Wellen mit den Rührflügeln hervorgerufen werden kann.
Wenn Mischdünger erzeugt werden soll, werden die Komponenten, die dem Super phosphat zuzusetzen sind, vorteilhaft bei 8 in die Mischvorrichtung eingetragen.